Cover-Bild Die Nacht gehört dem Drachen (4 CDs)
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Der Audio Verlag
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 01.11.2013
  • ISBN: 9783862313099
Alexia Casale

Die Nacht gehört dem Drachen (4 CDs)

Sascha Icks (Sprecher), Henning Ahrens (Übersetzer)

Endlich hat Evie ihren Adoptiveltern von ihrer gebrochenen Rippe erzählt. Nach der OP zeugen von ihrer traurigen Vergangenheit nur noch eine Narbe und ein Stück Knochen. Daraus schnitzt Evie einen Drachen als Glücksbringer und Zeichen neuer Stärke. Nichts wünscht sie sich mehr, als dass der Drache lebendig wäre, und ihr Wunsch scheint sich zu erfüllen. Nachts beginnt er ihr Mut zuzusprechen und Geduld einzufordern. Denn eines können Evies Eltern nicht für sie erreichen: Gerechtigkeit für das, was ihr widerfahren ist.
Eine einzigartige Mischung aus psychologischem Thriller und Märchen – gelesen von Sascha Icks.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2024

Ich wünsche mir einen Drachen

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Als Evie ihren Adoptiveltern von der gebrochenen Rippe erzählt, kann sie gar nicht fassen, dass diese sofort reagieren. Nur eine Narbe und das herausoperierte Knochenstück zeugen noch von ihrer traumatischen ...

Als Evie ihren Adoptiveltern von der gebrochenen Rippe erzählt, kann sie gar nicht fassen, dass diese sofort reagieren. Nur eine Narbe und das herausoperierte Knochenstück zeugen noch von ihrer traumatischen Vergangenheit. Zusammen mit ihrem Onkel Ben schnitzt sie daraus einen Drachen – einen Glücksbringer für ihr neues Leben, in dem sie psychisch immer noch nicht angekommen ist und bei dem die Frage bleibt, ob sie es je wird. Doch dann erwacht der Drache nachts zum Leben und führt Evie zu sich selbst, zu neuen Kräften und auf den Weg, um die Gerechtigkeit, die ihr gebührt zu kämpfen – denn das konnten ihre Adoptiveltern nicht für sie erreichen. Aber gibt es für das, was ihr angetan wurde überhaupt Gerechtigkeit?

Ein poetisches, berührendes und schockierendes Buch über Missbrauch. Das Besondere daran ist, dass es einsetzt, nachdem der Missbrauch stattgefunden hat, aufgedeckt und beendet wurde. Lange fragt man sich, wer verantwortlich ist, was überhaupt geschehen ist und worum es gehen soll? Heilung? Gibt es die überhaupt? Rache? Gibt es den Drachen? Was will er? Ist es ein Fantasy- oder ein Problembuch? Von allem etwas und vielmehr.
Poetisch, nachdenklich und fesselnd!

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Veröffentlicht am 25.04.2017

Grenzen verwischen

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"Aber manchmal ist die Kluft zwischen Phantasie und Wirklichkeit gar nicht so groß." (Seite 315) Dieser Satz vom Ende des Buches drückt es sehr gut aus: denn bei der Lektüre weiß man nicht immer (sofort), ...

"Aber manchmal ist die Kluft zwischen Phantasie und Wirklichkeit gar nicht so groß." (Seite 315) Dieser Satz vom Ende des Buches drückt es sehr gut aus: denn bei der Lektüre weiß man nicht immer (sofort), wo die Grenze zwischen Phantasie und Realität verläuft, was real ist, oder doch ein wenig phantastisch. Es wird nicht alles aufgeklärt, aber man kann sich denken, was zwischen den Zeilen gemeint ist.

Evie lebt bei ihren liebevollen Adoptiveltern Amy und Paul und hat einen tollen Onkel, der manchmal etwas verrückte Ideen hat, aber auch nicht so ist, wie er auf den ersten Blick zu sein scheint. Nach einer Operation wurde Evie ein Stück einer Rippe entfernt; daraus schnitzt sie einen Drachen, der nachts zum Leben erweckt und ihr hilft, die Alpträume zu überwinden.

Die Geschichte wird aus Evies Perspektive erzählt, die zu dem Zeitpunkt 14 Jahre alt ist. Die Autorin geht wunderbar mit dem Thema um und vieles erschließt sich erst nach und nach. Ich möchte jedoch nicht zu viel über den Inhalt verraten.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Eine Geschichte voller Geheimnisse

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Über ihre Vergangenheit bei Fiona und ihren Eltern redet Evie nicht. Doch nun hat sie sich endlich getraut, ihren Adoptiveltern von ihren Rippenschmerzen zu erzählen. Bei der Operation wurde ihr deshalb ...

Über ihre Vergangenheit bei Fiona und ihren Eltern redet Evie nicht. Doch nun hat sie sich endlich getraut, ihren Adoptiveltern von ihren Rippenschmerzen zu erzählen. Bei der Operation wurde ihr deshalb ein Stück Rippe entnommen, das sie mit nach Hause nehmen durfte. Ihr Onkel Ben schlägt vor, aus der Rippe einen Drachen zu schnitzen, und Evie setzt das Projekt begeistert um. Als der Drache nachts erwacht und sich zu ihrem Beschützer erklärt, wird für sie vieles anders…

Die Geschichte beginnt kurz nach der Operation, bei der Evie ein Stück Rippe entfernt wurde. Warum diese Operation nötig war, erfährt man nicht, doch man merkt schnell, dass dunkle Schatten über Evies Vergangenheit liegen. Bald kommt die Idee auf, aus dem Knochen einen Drachen zu schnitzen. Der Drache hat mir als Ausgangspunkt der Geschichte sehr gut gefallen und ich war gespannt, welche Rolle er in Evies Leben spielen wird. Ihn umgibt während der ganzen Geschichte etwas Mythisches: Ist er tatsächlich lebendig oder doch nur ein Teil von Evies Fantasie? Er begibt sich mit Evie auf nächtliche Abenteuer, mich durch ihre poetische Sprache verzaubern konnten.

Evies Familie ist absolut liebenswert, und ich habe sie schnell ins Herz geschlossen. Ihre Adoptiveltern Amy und Paul sind stets um ihr Wohlbefinden besorgt und kümmern sich liebevoll um sie. Auch zu ihrem Onkel Ben hat sie eine enge Beziehung, und er lockert die Stimmung oft auf, wenn sich vor allem Amy zu viele Sorgen macht. Doch auch in ihrer Vergangenheit ist etwas geschehen, das ihr Leben nachhaltig verändert hat. Durch Evie lernen sie allmählich, damit besser umzugehen.

Mir fiel es während des Buches schwer, Evie richtig einzuschätzen. Obwohl das Buch in der Ich-Perspektive geschrieben ist, verschließt sie sich nicht nur gegenüber ihren Eltern und Freunden, sondern auch gegenüber dem Leser. Auch wenn es auf der einen Seite vielleicht besser ist, nicht zu viele Details über die Vorfälle in ihrer Vergangenheit zu erfahren, hatte ich auf der anderen Seite das Gefühl, durch ihre Verschlossenheit keinen Zugang zu ihr zu finden.

Bald verbringt Evie ihre Zeit auch wieder in der Schule und mit ihren Freundinnen. Hier steckte viel Potenzial, was meiner Meinung nach aber nicht ganz ausgeschöpft wurde. Gut gefallen hat mir die Veränderung, die in ihrer Freundschaft zu Lynne vorgeht. Vor allem aus der Geschichte rund um Sonny hätte man aber mehr machen können.

Im Buch hat mir lange Zeit eine klare Richtung gefehlt, in die die Geschichte geht. Nur langsam lernen alle Beteiligten, was es heißt, wieder nach vorn zu blicken. Es muss viel zwischen den Zeilen gelesen werden, wodurch die Geschichte etwas Geheimnisvolles umgibt, ich aber manchmal auch das Gefühl hatte, etwas verpassen zu können. Vor allem der Drache redet in Rätseln, und sein Ziel bleibt schleierhaft. Hier kommt die Auflösung erst ganz zum Schluss. Diese war überraschend und beantwortet so manche Frage, lässt mich aber auch sehr unentschlossen zurück.

„Die Nacht gehört dem Drachen“ ist eine Geschichte, die eher einen stillen Ton anschlägt. Die Idee des Drachens aus einem Rippenknochen hat mir sehr gut gefallen. Allerdings werden die Geheimnisse des Buches nur langsam aufgedeckt, wodurch im Mittelteil eine klare Richtung fehlte. Dennoch ist es der Autorin gelungen, für die Aufarbeitung einer dunklen Vergangenheit eine ganz besondere Atmosphäre zu erschaffen. Dafür gibt es von mir gute drei Sterne.