Für das Glück der Freundin
Handlung
Deutschland, Mitte des 19. Jahrhunderts
Ellas Vater genießt einen Ruf als ausgezeichneten Geschäftsmann und er ist sehr bestrebt darin, den gesellschaftlichen Status der Familie stetig zu verbessern. ...
Handlung
Deutschland, Mitte des 19. Jahrhunderts
Ellas Vater genießt einen Ruf als ausgezeichneten Geschäftsmann und er ist sehr bestrebt darin, den gesellschaftlichen Status der Familie stetig zu verbessern. Eine Möglichkeit sieht er darin, seine Tochter Ella mit einem verschuldeten Grafen zu verheiraten, um damit in adlige Kreise aufgenommen zu werden. Doch diesen Handel hat er ohne seine Tochter gemacht, die in einen jungen Ingenieur verliebt ist. Direkt reift in der jungen Frau ein Plan, wie sie der Hochzeit entfliehen kann. Allerdings braucht sie dafür die Hilfe und Unterstützung ihrer besten Freundin Roswitha. Was Ella jedoch nicht bedenkt ist, was ihre Entscheidung für Folgen für andere Menschen hat...
Meinung
Die Gestaltung des Covers fällt farbenfroh und stimmig aus. Es wurden verschiedene Grüntöne gewählt, um den Hintergrund, sowie das Schild zu gestalten, wo der Titel, sowie der Autorenname abgedruckt wurde. Rundherum befinden sich einige Details wie Blumen und Sträucher, die passend zur dem Grün und der einhergehenden Assoziation mit der Natur gewählt wurden. So entsteht am Ende ein hübsches Gesamtbild, welches ich gern mag!
Von Iny Lorentz habe ich einige Bücher gelesen und ich mag einfach, was das Autorenehepaar sich für vielfältige Geschichten einfallen lässt. Auch die Inhaltsangabe zu diesem Kurzroman klang direkt vielversprechend und mein Interesse wurde geweckt. Ich hatte mich vorab sehr auf das Lesen des kleinen Büchleins gefreut und möchte dem Droemer Knaur Verlag ein herzliches Dankeschön für das Rezensionsexemplar aussprechen!
Ein sehr niedliches Detail ist das Personenverzeichnis am Ende des Buches. Dieses habe ich während des Lesens nicht einmal benötigt, trotzdem finde ich es schön, dass es eingebunden wurde. Außerdem gibt es ein kleines Glossar, wo fünf nicht mehr so geläufige Begriffe kurz und anschaulich beschrieben werden. Das mag ich immer wieder gern, so kann man während des Lesens einfach im Buch blättern und man muss nicht erst das Internet / den Duden bemühen. Außerdem gibt es noch die Information, zu welcher Zeit die Geschichte spielt. Diesen Hinweis hätte ich gern am Anfang des Buches gehabt, um direkt eine gedankliche Eingliederung vornehmen zu können. Ich hatte das erst nach dem Beenden des Buches entdeckt und hatte vor dem Lesen auch nicht noch einmal die Inhaltsangabe durchgelesen, wo es diese Info ebenfalls gegeben hätte. Auf jeden Fall finde ich es gut, dass dieser Punkt kurz näher genannt wird.
Es gibt einen leichten und sehr angenehmen Einstieg in die Geschichte. Diese hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf, sondern kommt direkt zum Punkt und führt auf das Hauptthema der Erzählung hin. Ich mochte das ganz gern, so wird direkt gezeigt, auf was der Fokus liegt und man kann sich während des Lesens anhand von Aussagen und Handlungen der Figuren ein gutes Bild von ihnen machen. Zudem finde ich, dass der Beginn im Nachhinein betrachtet recht amüsant ausfällt, was einen schönen Start in die Geschichte darstellt.
Auch die Sprache hat meinen Geschmack getroffen. Sie ist sehr angenehm und flüssig lesbar und es werden von jeglichen Situationen runde und ansprechende Bilder gezeichnet. Auch die Figuren kommen ziemlich abwechslungsreich und durchdacht daher, weshalb man sich einen soliden Eindruck von ihnen verschaffen kann und es möglich ist, ihre Handlungen zu bewerten. Im Grunde mag ich auch die Darstellung der Figuren recht gern, sie sind vielfältig und zeigen unterschiedliche Züge von sich. Klar fehlt ihnen die Tiefe, was aber aufgrund der kürze des Buches vorhersehbar war.
Lediglich mit der Darstellung von Ella bin ich ziemlich unzufrieden. Die junge Frau wurde mir einfach nicht sympathisch, ich finde, dass sie sich an keiner Stelle des Buches so präsentiert, dass ihre freundlichen Züge durchschimmern. Durchweg wirkt Ella auf mich nörglerisch und bestimmend, sie wollte immer ihren Willen durchsetzen und hat dabei nicht an andere Personen gedacht und was eine Entscheidung für deren Zukunft bedeuten könnte. Das alles hat mir ihre Figur sehr unsympathisch erscheinen lassen und ich habe mit ihrer Darstellung gehadert...
Als sehr gelungen empfinde ich dagegen ihre Freundin Roswitha. Sie tritt überraschend stark auf und ich mag es, wie sehr sie an andere Menschen und deren Schicksal denkt. Das hat sie mir auf Anhieb sympathisch gemacht und ich bin froh um die vielen Einblicke in ihre Gedanken!
Vom Setting hat mir besonders das Haus von Ella und ihrem Vater gefallen. Dieses hat eine sehr interessante Zeichnung erhalten und ich konnte mir jeden einzelnen Raum, der beschrieben wird, gut vorstellen. Dabei finde ich es besonders spannend, wie stark mit dem Haus die Stimmungen verbunden sind. In diesem Zusammenhang treten verschiedene Auren auf, die jeweils mit dem Fortgang der Geschichte verbunden sind. Das war spannend zu beobachten und hat der Handlung gutgetan!
Fazit
Bis auf einen kleinen Punkt empfinde ich die Geschichte als gelungen und empfehlenswert. Sie bietet eine interessante Handlung, die von kleinen Überraschungen geprägt ist und mir eine kurzweilige Lektüre geboten hat. Ich mag die Sprache, sowie die Darstellung der Handlungsorte und der einzelnen Situationen. Und bis auf eine Ausnahme haben mir auch die Figuren sehr gut gefallen. Lediglich Ella tritt ziemlich schwach und schwierig auf, ihr Charakter konnte mich nicht überzeugen. Ansonsten eine rundum schöne Geschichte, die eine schöne kleine Reise in die Vergangenheit bietet!