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Veröffentlicht am 26.10.2021

Rosa und Bibber erforschen die Welt

Die Yetis sind los! - Verflixt und zugeschneit (Band 1)
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Die beiden Yeti-Freunde Rosa und Bibber machen sich auf den Weg um herauszufinden, ob es Menschen tatsächlich gibt.
Denn niemand glaubt Opa Yeti, der diese angeblich schon mal gesehen hat.
Auf ihrem Abenteuer ...

Die beiden Yeti-Freunde Rosa und Bibber machen sich auf den Weg um herauszufinden, ob es Menschen tatsächlich gibt.
Denn niemand glaubt Opa Yeti, der diese angeblich schon mal gesehen hat.
Auf ihrem Abenteuer werden sie von Polarfuchs Piko begleitet, der sehr ängstlich ist und immer ein Auge auf sie hat. Und sie eigentlich zur Rückkehr drängen will.
Werden sie tatsächlich Menschen sehen?


Meine Meinung:
Eine weitere besondere Geschichte aus der "Vorlesen!"-Reihe des Baumhaus-Verlags, die kindgerecht und einfach verständlich geschrieben ist.
Ganz am südlichsten Zipfel des Südpols leben die Yetis, die dort glücklich sind in den weißen Massen von Eis und Schnee.
Nur Yeti-Mädchen Rosa ist unglücklich, denn sie ist die einzige, deren Fell nicht weiß ist. Obwohl ihr Freund Bibber immer betont, dass sie genau so, wie sie ist, ganz toll ist! Und genauso ein Yeti wie alle anderen.
Doch Rosa möchte wissen, warum sie anders ist. Und ob es woanders noch andere Farben gibt außer weiß (und rosa). - Eventuell bei den Menschen, von denen Opa Yeti erzählt hat, dem die anderen Yetis aber nicht glauben? Denn alle Yetis sind doch gleich, und die Menschen sind nur ein Märchen.

Liebevoll erzählt die Geschichte von dem Mut und der Neugierde des Yeti-Mädchens, der Wahrheit auf die Spur zu kommen.
Und dabei geht es über seine Grenzen hinaus und lernt gleichzeitig neue Freunde und neue Dinge kennen. Und dass es in anderen Kulturen ebenso Vorurteile und Ammenmärchen gibt.
Natürlich richten die drei in der Menschenwelt ein witziges Chaos an.
Auch der ängstliche Piko hatte eine wichtige Funktion, denn trotz aller Neugierde soll man auch immer vorsichtig und mit Bedacht vorgehen.

Untermalt wird die Geschichte von wundervollen färbigen Illustrationen, auf denen es viel zu entdecken gibt.
Am Ende des Buches gibt es noch coole Faken über Eis und Schnee, eine Anleitung zum Schneeflocken basteln sowie lustige Sticker mit den Motiven von Rosa, Bibber und Piko, die man im vorderen Buchdeckel einkleben kann, sobald man ein Kapitel gelesen hat.


Fazit:
Ein wunderbares, liebevoll illustriertes Kinderbuch mit wichtigen Botschaften über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Toleranz/Mobbing; sich selbst so akzeptieren, wie man ist und die Neugierde, Neues kennenzulernen, offen zu sein und seine Ängste zu überwinden.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

Der Sommer seines Lebens: Freundschaft, Abenteuer und Freiheit

Luca
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Der 12jährige Junge Luca, der mit seiner Familie unter der Meeresoberfläche an der italienischen Riviera lebt und ein sogenanntes Seeungeheuer ist, lernt eines Tages Alberto kennen, der alleine an der ...

Der 12jährige Junge Luca, der mit seiner Familie unter der Meeresoberfläche an der italienischen Riviera lebt und ein sogenanntes Seeungeheuer ist, lernt eines Tages Alberto kennen, der alleine an der Oberfläche lebt.
Anfangs lernt man Luca kennen mit all seinen Ängsten und Wünschen und seine Sehnsucht, an die Meeresoberfläche zu kommen.
Und als er dann Alberto kennenlernt und sieht, dass dieser all seine Träume auslebt, verbringt er immer mehr Zeit mit ihm.
Gemeinsam bauen sie aus Albertos Fundstücken eine Vespa, denn das ist der allergrößte Traum der beiden Jungen: die Freiheit auf einem Roller zu erleben! Das kann man richtig gut mitfühlen.

Im Städtchen Portorosso findet der alljährliche Portorosso Cup statt, und da es für die Sieger ein Preisgeld gibt, wollen die beiden natürlich mitmachen, um sich eine echte Vespa kaufen zu können.
So lernen sie Giulia kennen, die sowieso noch zwei Partner für ihr Team braucht, denn der Wettbewerb umfasst schwimmen, Pasta essen und Rad fahren.
Der hinterhältige Ercole, der bis jetzt jedes Jahr gewonnen hat, will den dreien die Teilnahme so schwer wie möglich machen.- Man fiebert mit Luca, Alberto und Giulia mit, vor allem auch, da niemand erfahren darf, dass die beiden Jungen eigentlich von den Menschen verhasste Seemonster sind.
Es gibt natürlich ein Happy-End, das einen fröhlich und glücklich zurücklässt.

Die Story hat viele wichtige Aussagen, zum Beispiel, dass es auf die inneren Werte ankommt, auf Freundschaft, Toleranz, Akzeptanz, Hilfsbereitschaft und den Mut, seine Komfortzone auch mal zu verlassen.

Die Geschichte ist quasi eine Erzählung des Disney-Pixar Films, mit einigen kleinen Veränderungen.
Der Sprecher, Rosario Bona, betont gut und verleiht den verschiedenen Figuren auch unterschiedliche Stimmen.
Das Hörbuch hat ein Länge von ca. 3 Stunden.


Fazit:
Eine bewegende Geschichte über Freundschaft, Mut und sich so zu akzeptieren, wie man ist.

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Veröffentlicht am 13.10.2021

genial-witziger 2. Teil: chaotische Weihnachten mit Pferd Juli

Weihnachten mit Juli
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Es ist das erste gemeinsame Weihnachten für die Tierischen Vier, die aus Paul, Max, Anna und Juli bestehen. Juli ist Pauls Pferd, das er anfangs unbedingt loshaben wollte, es dann aber doch in sein Herz ...

Es ist das erste gemeinsame Weihnachten für die Tierischen Vier, die aus Paul, Max, Anna und Juli bestehen. Juli ist Pauls Pferd, das er anfangs unbedingt loshaben wollte, es dann aber doch in sein Herz geschlossen hat.
Paul macht sogar extra eine Liste, damit das Weihnachtsfest perfekt wird.
Doch dann zieht ein neuer Nachbar ein, der Juli nicht leiden kann und will, dass sie verschwindet. Doch Weihnachten ohne Juli geht gar nicht!!
Kann der Nachbar überzeugt werden, Juli zu mögen, und somit das Weihnachtsfest noch gerettet werden??


Meine Meinung:
Juli ist wieder göttlich!!! Ich finde es herrlich, wie dieses Pferd vermenschlicht wird, oder eher ver-hund-licht. Passt aber perfekt zum Comic-Format. Die Zeichnungen passen hervorragend dazu sind wieder total witzig.
Toll war anfangs die Zusammenfassung, damit Neueinsteiger die Protagonisten kennenlernen und erfahren, wie ein Pferd in Pauls Familie kam; und für Kenner des ersten Bandes ist es eine gute Auffrischung. Natürlich kann ich nur empfehlen, den ersten Teil auch gelesen zu haben - sonst versäumt man was! ;)
Die Geschichte ist übrigens aus Sicht von Paul in ich-Form geschrieben: also Paul erzählt aus seinem Leben.

Die Weihnachtsplanung ist schon schwierig genug; und dann zieht auch noch ein neuer Nachbar ein. Der Pferde nicht mag und pedantisch ist. Naja, wenigstens mag er Katzen, das ist wirklich schon mal besser, als er würde gar keine Tiere mögen. So kann er vielleicht doch noch Juli lieb haben. Mal sehen. Die Ideen der Kids sind wirklich einmalig, wie sie den Nachbarn von Juli überzeugen wollen.
Doch Juli ist wieder typisch Juli, und verursacht ein Chaos nach dem anderen...

Es geht natürlich alles gut aus und es gibt ein Happy-End in Form eines großen gemeinsamen, harmonischen Weihnachtsfestes, was einfach nur wunderschön ist und die Weihnachtsbotschaft sehr gut rüber bringt. Und dass man gemeinsam feiern kann, auch wenn man unterschiedliche Religionen hat. Denn es geht ums Beisammensein, Freude und Liebe.
Weiters sind im Buch auch wichtige Themen der Umgang mit Allergien, Tierliebe und Tierwohl, Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt, Toleranz und Verantwortungsbewusstsein.
Leider steht am Ende nichts zum artgerechten Umgang mit und der Haltung von Pferden; und dass zB der Verzehr von kandierten Äpfeln usw nur in der Geschichte vorkommt, aber in Wirklichkeit natürlich nichts für Pferde ist.
Da hätte ich etwas mehr Aufklärung gut gefunden, denn manche Kinder kommen vielleicht auf dumme Ideen...
Im Anhang gibt es noch ein Quiz und ein Suchbild, sowie Infos über Paul und Juli, die es auch in echt gibt.


Fazit:
Total witziger, unterhaltsamer, aber auch lehrreicher Weihnachts-Comic mit einer Protagonistin der etwas anderen Art: Juli, ein chaotisch-humoriges Pferd, das man einfach liebhaben muss.

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Veröffentlicht am 10.10.2021

authentische spannende Handlung an einem Lost Place.

Die Todesbeigaben: Thriller
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Döllersheim, ein nach dem Zweiten Weltkrieg verlassenes Dorf in Niederösterreich. In der dortigen Kirche wird die übel zugerichtete Leiche einer Frau gefunden, mit einer in ihrem Brustkorb hinterlassenen ...

Döllersheim, ein nach dem Zweiten Weltkrieg verlassenes Dorf in Niederösterreich. In der dortigen Kirche wird die übel zugerichtete Leiche einer Frau gefunden, mit einer in ihrem Brustkorb hinterlassenen Botschaft vom Täter.
Abteilungsinspektorin Susanne Kriegler vom LKA Wien Süd und ihr Kollege Alexander Braun machen sich an die Ermittlungen, doch schon bald verschwindet ein weiteres mögliches Opfer.
Und bald schon gerät Susanne selbst ins Visier des auf Rache sinnenden Mörders und muss ihre Tochter retten...


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist lebendig und mitreißend, und hat für mich so ein typisches Österreich-Flair, was mir sehr gut gefallen hat.
Die Geschichte spielt über eine Woche; von Samstag Vormittag bis Samstag Vormittag. Schritt für Schritt verfolgt man die Ermittlungen, die mit Erfolgen und Rückschritten sehr authentisch dargestellt sind.
Auch gibt es immer wieder Einblicke in das Denken und Handeln des Täters; sowie Rückblicke in das schreckliche Leben eines Buben vor 35 Jahren, wo man erfährt, wie und warum der Täter zu dem wurde, was er ist, und somit kann man die Motivation für seine Rachetaten nachvollziehen.
Auch die handelnden Personen waren allesamt mit Ecken und Kanten sehr glaubwürdig dargestellt, man hat mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten. Und die Journalistin Uta Schwenger hätte ich manchmal einfach nur schütteln können.
Nur dass die Polizisten vom Land leicht vertrottelt dargestellt wurden, war ein Klischee, das mir leider nicht so ganz gefallen hat.
Die Taten selbst (es gab mehrere Tote) waren sehr grausig, doch je mehr Rückblicke man gelesen hat, desto mehr Mitleid hatte man mit dem Mörder, auch wenn das seine Taten natürlich nicht entschuldigt. Jedoch - so ein Schicksal ist einfach nur furchtbar - was Menschen anderen Menschen antun, ist oftmals einfach unverständlich.
Die Handlung wird mit einem Ausblick 15 Jahre später zufriedenstellend abgerundet.

Besonders toll fand ich, dass der Handlungsort ein tatsächlicher Ort ist, der auch - genau so, wie in der Geschichte dargestellt - ein Lost Place ist. Nach der Lektüre habe ich zu Döllersheim recherchiert, weil mich das Schicksal dieses Ortes einfach fasziniert hat. Für die Story war es der perfekte Handlungsort.


Fazit:
Komplexer Regional-Thriller mit viel Spannung, fesselnden Figuren und viel Lokalkolorit, der mich komplett überzeugt hat!

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Veröffentlicht am 12.09.2021

außergewöhnliche Geschichte über die Freundschaft zwischen Samuel und Frida, dem kleinen Tod

Hey, ich bin der kleine Tod … aber du kannst auch Frida zu mir sagen
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Der 11jährige Samuel leidet seit seiner Geburt an einer Autoimmunerkrankung und lebt eigentlich seit immer im Spital. Er geht nicht raus - das ist alles viel zu gefährlich! Er hat bereits 7 Du-hast-überlebt-Medaillen.
Er ...

Der 11jährige Samuel leidet seit seiner Geburt an einer Autoimmunerkrankung und lebt eigentlich seit immer im Spital. Er geht nicht raus - das ist alles viel zu gefährlich! Er hat bereits 7 Du-hast-überlebt-Medaillen.
Er hat auch immer sein Desinfektionsspray dabei und sein Schutzanzug samt Helm ist sein bester Freund.
Bis plötzlich Frida vor ihm steht, die der kleine Tod ist. Samuel will Frida natürlich so schnell wie möglich loswerden, und Frida Samuel auch - aber auf eine andere Art. Und so betreten die beiden jeweils eine Welt, die für beide neu ist...


Meine Meinung:
Die Geschichte ist berührend, emotional, witzig und sehr aufwühlend. Denn es wird ein erstes, trauriges Thema humorvoll verpackt. Diese Gratwanderung ist der Autorin meiner Meinung nach sehr gut gelungen.
Man denkt über sein Leben nach, und wie gut es einem eigentlich geht, wenn man keine ernsthaften Erkrankungen hat. Auch wenn man aktuell mit Desinfektion und Abstandhalten vertraut ist, ist es doch etwas anderes, als sein Leben lang damit zu tun haben. Immer in der Angst, sich etwas einzufangen, da aus einem einfachen Schnupfen leicht eine Lungenentzündung werden kann, an dessen Ende der Tod steht. So wie es bei Samuels bestem Freund Tobi geschehen ist.

Und als Samuel nach einer erfolgreichen Stammzellentransplantation nach Hause und ein "normales" Leben leben darf, tritt da plötzlich ein Mädchen in Samuels Leben, die mal der Nachfolger vom großen Tod werden will. Noch ist sie der kleine Tod, doch sie muss üben. Samuel hat natürlich Angst, dass sie nur gekommen ist, um ihn zu holen, und versucht alles, um sie wieder loszuwerden.
Doch Frida ist in ihrer Art so unbeholfen, sie muss erst lernen, Mensch zu sein und wie man sich als Mensch verhält, und sagt geradeheraus, was sie denkt und fühlt (außer eben, dass sie will, dass Samuel sich in gefährliche Situationen begeben soll), und diese Erlebnisse und ihre Aussagen, ebenso ihre Notizen, machen den Humor aus: so erbricht sie zum Beispiel auf Samuels Boden, weil sie ihm nicht glaubt, dass man nicht zig Pfannkuchen auf einmal essen kann. Und Samuel rennt mit Putzzeug hinterher...
Auch über Samuels Verhalten muss man oft lachen, zB als er gleich zu Beginn Schwester Ada einer Notfallübung unterzieht.
Natürlich ist Frida in ihrem Auftreten überzogen und unglaubwürdig dargestellt, aber ich finde das passt sehr gut, denn sie ist ja kein Mensch und ein derart ernstes Thema muss man für Kinder so humorvoll wie möglich aufbereitet werden.

Jedenfalls lernen beide doch einiges voneinander, und freunden sich langsam an - auch wenn Samuel das immer negiert. Doch nur durch Frida und ihre Hartnäckigkeit lernt er das Leben und andere Kinder kennen und hat auch mal Spaß. Traut sich etwas, wird mutig.
Das Buch beinhaltet wichtige Themen wie Freundschaft, Familie, Vertrauen, Respekt, Mut, Hilfsbereitschaft, Krankheit und Tod, und das ganze ulkig verpackt, sodass es Kinder zum Nachdenken anregt, aber nicht zu traurig macht.
Ich habe das Buch mit meiner 11jährigen Tochter gelesen und sie war von Samuel und Frida und dem Schreibstil sowie der Atmosphäre im Buch sehr begeistert.


Fazit:
Eine außergewöhnliche Geschichte, die gefühl- und humorvoll auf ein schweres Thema eingeht.

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