Sei mutig, Hailee. Sei mutig. (S. 41 ~ Hailee)
Ich habe eine gefühlte Ewigkeit auf dieses Buch hingefiebert und endlich durfte ich es lesen. ENDLICH! Bianca Iosivoni gehört zu meinen Lieblingsautoren und schafft es immer wieder Charaktere zu erschaffen, deren Geschichten mich zutiefst berühren.
"Falling fast" ist dabei keine Ausnahme. Ich habe mich ab der ersten Seite in dem Städtchen "Fairwood" wohl gefühlt und alle Bewohner ins Herz geschlossen. Biancas Schreibstil hat es mir leicht gemacht, mir die Kleinstadt mit dem kleinen Cafe, der Bar und den vielen vielen verschiedenen Menschen bildlich vorzustellen. Beim Lesen hatte ich den Kleinstadt-Charme total gespürt und hatte Assoziationen mit der Serie "Gilmore Girls", die ebenfalls in einer Kleinstadt spielt. Da diese Serie zu meiner absoluten Lieblingsserie gehört, ist das mehr als ein Kompliment.
Sie ist wie eine frische Brise in diesem viel zu vollen Raum, wie etwas Neues, etwas Unbekanntes in einem Meer von Vertrautem. (S. 25 ~ Chase)
Das Erzähltempo im Buch war relativ langsam und sehr umschreibend. Das hat für mich total zur Geschichte gepasst und mir somit Zeit gegeben, mich auf Fairwood einzulassen und alles aufzunehmen. Ich würde zu gern dieses fiktive Städchen besuchen oder sogar dort leben. Ich stelle es mir wunderschön und so idyllisch vor!
Chase hatte mich vom ersten Moment an fasziniert. Er hatte von Anfang an so eine Wirkung auf mich ... und da ist etwas an ihm, das mich dazu bringt, mutig sein zu wollen. (S. 340 ~ Hailee)
Das Thema "Mutig sein" fand ich wirklich besonders. Ich habe mir immer wieder selbst die Frage gestellt, wann ich denn zuletzt mutig gewesen bin. Hier muss ich anführen, dass ich Bianca für wirklich mutig halte, da sie sich getraut hat, dieses Buch zu schreiben. Denn erst zum Ende des ersten Bandes wird klar, welches wichtige Thema sie denn eigentlich angesprochen hat. Es ist wirklich bewundernswert, wenn Autoren nicht an der Oberfläche bleiben, sondern Aspekte ansprechen vor denen andere zurückschrecken.
"Ein Buch ist nicht bloß ein Buch, Hails. Es ist die Chance, etwas von sich selbst in der Welt zu hinterlassen, wenn man eines Tages nicht mehr da ist." (S. 62 ~ Jesper)
Hailee und Chase haben mir richtig gut gefallen. Anfangs habe ich manche Denkvorgänge von Hailee nicht nachvollziehen können, aber zum Ende hin habe ich die Gründe dafür erkannt. Bei Chase war es Liebe auf den ersten Blick. Er ist loyal, charmant und immer zur Stelle, wenn man ihn braucht. Ich wünsche mir nur, dass er in Zukunft mehr an sich denken würde und das, was er gerne machen würde, als an alle anderen.
Die langsame Annäherung der beiden fand ich einerseits schön mitzuerleben, andererseits hat sie mich wirklich verrückt gemacht! Am liebsten hätte ich die beiden in ein Zimmer gesperrt, damit sie sich endlich näher kommen.Trotzdem hat das Tempo total zur Geschichte gepasst und sie deutlich realistischer gemacht.
"Ich habe Angst davor, was es in mir auslöst, wenn du in der Nähe bist. Wenn du mich ansiehst ... und wenn du mich berührst." (S. 288 ~ Hailee)
Auch die Nebencharaktere habe ich in mein Herz geschlossen. Die Truppe ist ein bunter Haufen und jeder hat mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen, aber trotzdem stehen sie jederzeit füreinander ein. Das nenne ich mal Freundschaft! Vor allem über Lexi und Charlotte würde ich gerne noch so viel mehr erfahren! Die beiden sind richtige Power-Frauen und das bewundere ich.
Das Ende des Buches war für mich perfekt. Es war weder zu plötzlich, noch zu gewollt oder unrealistisch. Für mich war es genau richtig.
Versteht mich hier bitte nicht falsch: Das Ende hat mich wirklich zerstört und schockiert zurückgelassen. Es hat mir mein Herz rausgerissen und mich bitter zum Weinen gebracht. Ich hatte zwar geahnt, dass Hailee diesen Roadtrip aus einem bestimmten Grund macht, dennoch habe ich die ganze Zeit gehofft, dass ich mit meiner Vermutung nicht richtig liege. Leider war es aber so...
Nichts geht über das Gefühl, sich völlig in einer Geschichte zu verlieren und dabei alles andere zu vergessen. Die Zeit. Essen. Trinken. Schlafen. Das dringende Bedürfnis eine Toilette aufzusuchen.
(S. 38 ~ Hailee)
Nachdem ich "Falling fast" beendet habe, haben sich immer mehr Fragen ergeben, die ich ganz dringend beantwortet haben muss. Sowohl in Hailees als auch in Chase' Geschichte haben sich Lücken ergeben, die ganz dringend gefüllt werden müssen. Ich muss einfach mehr über die beide, ihre Vergangenheit und ihre Zukunft erfahren. Nur leider konnte ich nach dem Beenden dieses Buches nicht gleich zum zweiten Band greifen, da der zu dem Zeitpunkt noch nicht erschienen war.
Danke für diese wichtige Geschichte, für das "Fühlen" und den ganzen Herzschmerz. Bücher, die zum Nachdenken anregen und Themen ansprechen, die sich andere nicht trauen, ist mehr als mutig.