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Veröffentlicht am 11.10.2021

Das "Anthropozän" klopft an die Tür von Mutter Erde, ...

Ändert sich nichts, ändert sich alles
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... das Klima wandelt sich und wir stehen vor immensen Umbrüchen in unserer Gesellschaft. Um das Ruder des Bootes, in dem wir alle auf unserer Mutter Erde sitzen noch rechtzeitig herumzureißen und in eine ...

... das Klima wandelt sich und wir stehen vor immensen Umbrüchen in unserer Gesellschaft. Um das Ruder des Bootes, in dem wir alle auf unserer Mutter Erde sitzen noch rechtzeitig herumzureißen und in eine hoffnungsvollere Zukunft zu steuern ist ein Green New Deal erstrebenswert.

Das Buch handelt vom Klimawandel mit dem Blick auf Österreich. Die beiden Autoren verkörpern die Masterminds der österreichischen FFF-Bewegung. Hier erhält man sachliche wie auch private Informationen aus allererster Hand.

Verständlich dargelegt sind die Auswirkungen, die der Klimawandel hervorruft. Hier sollten selbst die Skeptiker des Klimawandels die Einsicht erhalten, wieso wir den Klimawandel nicht einfach akzeptieren dürfen sondern entschieden dagegen vorgehen müssen.

Hier erhält der geneigte Leser tiefe Einblicke in die Köpfe hinter der österreichischen FFF-Bewegung. Wie es zur Gründung von FFF in Österreich kam, welche Erfolge gefeiert werden konnten und mit welchen Hindernissen die "Klimarebellen" konfrontiert waren.

Wie ein Green New Deal aussehen könnte und in welchen Bereichen dieser Strahlkraft hat wird anschaulich erklärt. Wieso zwischenzeitlich so wenig passierte ist auch Thema dieses Buches.

Ein insgesamt erhellendes Buch für mich.

Die "Klimarebellen", die freitags ja nur die Schule schwänzen (ich betone hier extra, dass dies nicht meiner Meinung entspricht) legen hier für alle Interessierten offen, wieviel Zeit, Muße und Überzeugungskraft in eine solche Vereinigung gesteckt werden muss, damit ein Klimastreik oder das Volksbegehren zum Erfolg werden kann. Vielleicht zieht ja auch der ein oder andere Skeptiker gegenüber der FFF-Bewegung nach der Lektüre des Buches den Hut vor so viel Engagement zur Rettung unseres Heimatplaneten.

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Back to Thula Thula - Mehr als nur ein Wiedersehen mit Nana, Frankie, ET und Co.

Ein Elefant in meiner Küche
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Vor mehr als vier Jahren las ich das Buch„Der Elefantenflüsterer“ und war schnell hin und weg von den darin berichteten wahren Begebenheiten.

Seit diesem letzten Buch ist viel Zeit im Naturreservat Thula ...

Vor mehr als vier Jahren las ich das Buch„Der Elefantenflüsterer“ und war schnell hin und weg von den darin berichteten wahren Begebenheiten.

Seit diesem letzten Buch ist viel Zeit im Naturreservat Thula Thula vergangen und wie der Zufall wollte bin ich kurz vor Veröffentlichung dieses Buches auf selbiges eher durch Zufall aufmerksam geworden. Für mich stand außer Frage, ob ich es mir kaufe, sondern war eher gespannt wie ein Flitzebogen auf den Erstverkaufstag.

Die Führung eines solchen Naturreservates ist zeit- und kostenintensiv und verlangt allen Beteiligten einiges ab.

Führten die beiden Eheleute, Lawrence und Françoise, das Reservat anfänglich gemeinsam, so wurde die Autorin Françoise Malby-Anthony im Jahr 2012 vom urplötzlichen Tod ihres Mannes überrascht.

Vom einen auf den anderen Tag musste sie nun die Geschicke von Thula Thula alleine leiten. Ausreichende Zeit für richtige Trauer schien kaum gegeben und so versucht Françoise das Unmögliche möglich zu machen - das Lebenswerk ihres verstorbenen Gatten auf Thula Thula fortzuführen.

Wäre dieser Schicksalschlag nicht schon alleine hart genug, so sieht sich das südafrikanische Naturreservat Thula Thula auch noch im Visier von professionellen Wilderern, die es in besonders bestialischer Art und Weise auf das Elfenbein der wildlebenden Tiere abgesehen haben.

Wird Françoise in die Fußstapfen ihres Gatten treten und das Naturreservat Thula Thula fortführen können?

Wird die besonders enge Bande zwischen den Tieren (insbesondere der Elefantenherde) und den Menschen auf Thula Thula weiterhin halten?

Wird die Autorin die Tiere ausreichend vor den Wilderern beschützen können?

Es erscheint objektiv betrachtet wie die sprichwörtliche Quadratur des Kreises. Ob Françoise die Herauforderungen bewältigt bzw. mit welchen Widrigkeiten sie zu kämpfen hat erfährt der Leser im vorliegenden Buch.

Mehr möchte ich nun vom Buchinhalt auch gar nicht verraten - nur soviel - es ist mehr als lesenswert und eine weitere klare Empfehlung auf meiner Buchliste.

Das Buch selbst hat mich wieder einmal schnell in den Bann gezogen und alle meine Emotionen angesprochen. Schließlich erfährt man hier aus erster Hand, ob bzw. wie es mit Thula Thula weitergeht.
Ich fühlte mich sehr schnell an der Seite von Françoise, den wilden Tieren sowie den Angestellten von Thula Thula und dabei tief mit allen verbunden. Ich freute und litt mit ihnen gemeinsam während des ganzen Buches.
Manche bereits aus dem Elefantenflüsterer bekannte frühere Handlungsstränge werden nochmals von der Autorin kurz aufgegriffen und aus ihrer speziellen Sicht geschildert. Der Leser erfährt mehr Details zum aktiven Tierschutz in Afrika, mit welchen Herausforderungen Naturreservate täglich konfrontiert werden und wie lebensbedrohend (für Tiere und Menschen) die professionelle skrupellose Wilderei mittlerweilen geworden ist.

Insgesamt nach meiner persönlichen Einschätzung eine absolut gebührende Fortsetzung des Elefantenflüsterers und ein wirklich empfehlenswertes Buch für Safari-, Afrika-, Natur- und Tierliebhaber, die an einer wahren Story mit viel Herz und Tiefgang Interesse haben.

Mein persönlicher Dank gilt insbesondere der Autorin Françoise Malby-Anthony, die uns als Leser an ihrer persönlichen und emotionalen Geschichte teilhaben lässt. Mehr noch, ich würde behaupten ihr verstorbener Gatte Lawrence wäre sehr stolz auf sie, wüsste er um die Verdienste seiner geliebten Frau.

Schließen möchte ich meine Rezension mit einem wundervollen Zitat aus diesem besonderen Buch:

“Die Art und Weise, wie unsere Elefanten einander helfen, inspiriert mich, und ich habe über die Jahre soviel von ihnen gelernt. Sie leben auf eine harmonische, natürliche Weise mit endlosem Respekt und Liebe zueinander zusammen, nach einfachen Regeln, wobei das eigene Ego zum Besten aller zweitrangig ist. Ja, die Bullen tragen hin und wieder Machtkämpfe aus, aber das hat nichts mit dem Ringen um persönlichen Gewinn zu tun, durch das so viele Regierungen zerfallen. Wie sehr wünschte ich mir, dass unser Planet von Elefanten beherrscht würde! Politik gäbe es nicht und er wäre ein soviel sichererer und glücklicherer Ort.”

PS: Ein kleiner Tipp von mir sei hier noch angebracht. Wer das Buch “Der Elefantenflüsterer” noch nicht kennt, dem/der empfehle ich persönlich dieses Buch zuerst zu lesen und erst dann das hier vorgestellte Buch “Ein Elefant in meiner Küche”.

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Lawrence Anthony's Leben mit und für sieben traumatisierte Elefanten

Der Elefantenflüsterer
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🐘 🐘 🐘 LAWRENCE ANTHONY'S VERMÄCHTNIS 🐘 🐘 🐘

EINE TIEFGRÜNDIGE UND EMOTIONALE GESCHICHTE ÜBER DIE UMSIEDLUNG VON SIEBEN TRAUMATISIERTEN ELEFANTEN

Als Fan von Afrika, Safaris und der Flora und Fauna des ...

🐘 🐘 🐘 LAWRENCE ANTHONY'S VERMÄCHTNIS 🐘 🐘 🐘

EINE TIEFGRÜNDIGE UND EMOTIONALE GESCHICHTE ÜBER DIE UMSIEDLUNG VON SIEBEN TRAUMATISIERTEN ELEFANTEN

Als Fan von Afrika, Safaris und der Flora und Fauna des schwarzen Kontinents bin ich neulich eher durch Zufall auf das vorliegende Buch gestoßen. Der Klappentext tat sein Übriges und hat mich schnell bewegt das Buch zu kaufen und zu verschlingen.

Das Buch entführt den Leser ins nördliche Südafrika, besser gesagt in und um das Thula Thula-Reservat. Lawrence Anthony, der Besitzer des Reservates, bekommt quasi "über Nacht" telefonisch ein nicht ausschlagbares Angebot eine Elefantenherde zu übernehmen. Nicht eine ganz normale Herde, sondern insgesamt neun traumatisierte und in ihrem Verhalten auffällige Elefanten. Probleme bereiten sie insbesondere deshalb, weil sie die Neigung haben aus ihren bisherigen und jetzigen Reservaten immer wieder auszubrechen. Die Leitkuh der Herde ist dabei ein besonders schwerer Fall. Gilt sie doch als wahre Ausbrecherkönigin, die auch vor elektrischen Zäunen nicht Halt macht. Außerdem ist sie auch geübt, mit ihren Stoßzähnen Tore zu öffnen. Sollte sich für diese Problemelefanten kein neuer Besitzer finden lassen, so würden diese von ihren jetzigen Besitzern wegen ihrer Verhaltensauffälligkeiten getötet. Anhtony überlegt nicht lange und gibt sein OK zur Übernahme der traumatisierten Elefantenherde. Seit fast einem Jahrhundert ziehen wieder Elefanten in dieses Gebiet ein. Die Elefantenkuh Nana mit ihren Sprösslingen Mandla und Nandi, die Elefantenkuh Frankie und ihre Youngster Mabula und Marula.sowie der junge Elefantenbulle Mnumzane beziehen alsbald ihr neues Heim und schon nimmt die turbulente Geschichte ihren Lauf.

Mehr verrate ich vom Buchinhalt nun nicht. Mich hat es sehr schnell in den Bann gezogen und ich konnte es nicht mehr aus den Händen legen. Ich war im Geiste mit Lawrence Anthony ganz nah beim Geschehen rund um die Elefantenherde. Die bildhafte Sprache vermag es sehr gut, die verschiedensten Eindrücke von der Natur und den kulturellen Eigenheiten Afrikas, den Tieren und den verschiedenen im Buch vorkommenden Charakteren sehr genau wiederzugeben. Insgesamt freute und leidete ich mich mit Lawrence Anthony mit. Alle meine Sinne und auch alle Emotionen wurden aktiviert und angesprochen Insgesamt ein wirklich empfehlenswertes Buch für Safari-, Afrika-, Natur- und Tierliebhaber, die an einer wahren Story mit viel Herz und Tiefgang Interesse haben.

Vor Lawrence Anthony ziehe ich nach dem Lesen des Buches wirklich den Hut, mit welchem Pioniergeist und vor allem welchem außerordentlichen Engagement und viel Geschick er den Elefanten ein würdiges Zuhause zurückgegeben hat.

Schließen möchte ich meine Rezension mit zwei wundervollen Zitaten aus dem Buch, die Lawrence Anthony auf Elefanten und die Gesamtheit der Tiere/Lebewesen gemünzt hat. Diese sollten aus meiner Sicht besonders auch für uns Menschen im Umgang mit unseresgleichen von besonderer Bedeutung sein:

"Aber die vielleicht wichtigste Lektion, die ich gelernt habe ist, das es keine Mauern zwischen Menschen und Elefanten gibt außer jene, die wir selbst errichten. Wir werden niemals mit uns selbst ins Reine kommen können, wenn wir nicht endlich nicht nur den Elefanten, sondern allen Lebewesen auf der Welt ein Leben in Freiheit zugestehen. ...... Wenn es etwas gibt, das ich strikt ablehne, dann ist es die Gefangennahme und Zähmung von Wildtieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Elefanten oder einen Vogel handelt. Für mich ist nur ein leerer Käfig ein guter Käfig."

PS: Wie stark die Bande zwischen dem leider bereits verstorbenen Lawrence Anthony und der Elefantenherde wirklich war zeigt eine Aussage von der Webseite des Thula Thula-Reservates. Die Elefantenherde kommt jeweilig am Todestag immer zur selben Zeit an das Haus von Lawrence Anthony zurück und trauert um ihn.

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Die Vartys - Eine schrecklich nette Familie im Londolozi-Resort in Südafrika

Safari
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Das wahre Leben schreibt meiner Meinung nach immer noch die besten und interessantesten Geschichten - wenn das Leben auch nicht immer nur bergauf geht sondern auch seine Schattenseiten für jeden von uns ...

Das wahre Leben schreibt meiner Meinung nach immer noch die besten und interessantesten Geschichten - wenn das Leben auch nicht immer nur bergauf geht sondern auch seine Schattenseiten für jeden von uns bereithält.

Boyd Varty lässt uns in diesem Buch an seiner eigenen Lebensgeschichte teilhaben.

Um eines gleich vorweg zu nehmen, ich liebe Bücher über Afrika, Safaris und bin besonders an der zauberhaften fast schon magischen Flora und Fauna des schwarzen Kontinents interessiert.

Nachdem ich gerade die letzten Seiten des Buches gelesen habe wirkt das Buch noch in Gedanken nach und löst sehr viele verschiedene Emotionen in mir aus. In Gedanken verloren spähe ich selbst aus meinem Fenster in den Garten und halte Ausschau nach wilden Tieren - doch vergebens, in Deutschland verirrt sich leider nicht einfach zufällig ein Leopard oder eine Elefantenherde in unseren Garten.

Der Autor nimmt den Leser im Buch auf eine spannende Reise durch sein bisheriges bewegtes Leben mit. Die Vartys leben für und in dem Londolozi-Resort Nahe des Krüger-Nationalparks in Südafrika. Die Vartys engagieren sich bereits in der vierten Generation aktiv im Artenschutz und leben diese Maxime täglich in ihrem Handeln.

Kein Wunder das die Lebensgeschichte von Boyd Varty am ehesten einer wilden Safari mit tausenden bunten Facetten gleicht. Er erzählt im Buch z.B. von wilden Filmdrehs mit seinem Onkel John und seiner Schwester Bronwyn, von fast schon magischen Tierbegegnungen im Busch Afrikas aber auch von Schattenseiten, die urplötzlich in sein Leben traten und dieses auf den Kopf stellten. Vom Inhalt selbst möchte ich nun allerdings nicht zuviel verraten. Nur soviel vielleicht noch, dass dieses Buch es auf alle Fälle wert ist, gelesen zu werden.

Ich tauchte sehr schnell in die Welt der Vartys ein und wähnte mich schnell Seite an Seite mit Boydie und seiner Familie im Busch auf Abenteuertour in Londolozi und Umgebung. Ich schmunzelte und lachte genüsslich über bestimmte Episoden im Buch. Das Buch enthielt allerdings auch Stellen, die mich sehr nachdenklich stimmten und auch traurig machten. Der Inhalt traf bei mir voll ins Herz und wirkt auch immer noch nach.

Safari-, Afrika-, Natur- und Tierliebhaber werden Freude am Buch haben, die an einer wahren Lebensgeschichte mit vielen verschiedenen Facetten und Emotionen Interesse haben.

Zum Abschluss möchte ich mich mit einem Zitat von Boyd Varty aus dem Buch meine Rezension schließen:

"Ich habe erfahren, dass sich nichts lohnt, wenn es nicht aus innerem Frieden heraus getan wird. Um zu helfen - wem auch immer -, muss man in sich selbst ruhen. Den Weg zu der Lebensweise, die für einen selbst die richtige ist, findet man auf dieselbe Art, wie man ein Tier findet: Zuerst muss man in die Stille hineinlauschen, dann die frische Spur erkennen und bereit sein, ihr zu folgen. Man braucht nicht das Ganze vor sich sehen, es genügt zu wissen, wohin man den nächsten Schritt setzt. Im Leben geht es nicht darum, auf einem Weg zu bleiben, es geht darum, den Weg ständig neu zu entdecken."

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Deutsche Offiziere und der daraus formierte Widerstand in Deutschlands dunkelster Zeit

Die Clique der Ehrlosen
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Meine Rezension möchte ich mit zwei sehr starken Zitaten aus dem Buch starten, die in mir nach wie vor nachhallen.

""Unsere Aufgabe, unsere oberste Pflicht als Offiziere besteht darin, Deutschland vor ...

Meine Rezension möchte ich mit zwei sehr starken Zitaten aus dem Buch starten, die in mir nach wie vor nachhallen.

""Unsere Aufgabe, unsere oberste Pflicht als Offiziere besteht darin, Deutschland vor Schaden zu bewahren.""

"... Deine Ziele waren von Beginn an zu ehrgeizig und unmöglich zu erreichen. Und doch war die übermenschliche Aufgabe, die du dir zu eigen gemacht, waren die Strapazen, denen du dich unterworfen hast, nicht umsonst. Nichts, das zum Wohle Anderer unternommen, kein Leid, das zum Schutze Wehrloser erduldet wird, ist je umsonst. Denk nur an all die Leben, die du mit deinem Opfer gerettet hast."

Das vorliegende Buch dreht sich um die Verschwörer im Bereich der Offiziere, die gegen das NS-Regime und insbesondere den damaligen Reichskanzler Adolf H. vorgehen wollten. Im Buch dreht sich hier alles um den Offizier Hans Oster, der sehr leidenschaftlich und energisch Pläne für die Absetzung des damaligen Reichskanzlers schmiedet und deshalb weitverzweigt im Bereich der Offiziere ein passendes Netzwerk von Verschwörern aufbaut.

Die Handlung selbst ist in zwei Handlungsstränge aufgeteilt, die zu zwei Zeiten spielen. Der erste Handlungsstrang fokussiert den Offizier Hans Oster und die damit verbundenen Bemühungen des Offiziernetzwerks, dem damaligen Reichskanzler Adolf H. lieber früher als später seines Amtes zu entheben bzw. denselbigen zu beseitigen. Das leider missglückte Ergebnis der Bemühungen ist wohl sehr vielen als das Stauffenberg-Attentat vom 20. Juli 1944 bekannt. Im Buch taucht man weit vor dem Jahr 1944 rund um das Jahr 1938 in das geschichtliche Geschehen ein. Den Offizier Hans Oster erlebt man allerdings auch in einzelnen Episoden ab dem Jahr 1944 in Gestapo-Gefangenschaft nach dem erfolglosen Stauffenberg-Attentat.. Ein zweiter Handlungsstrang beleuchtet das bürgerliche Milieu einer Augsburger Schülerclique im Jahr 1938, die ein Jahr vor ihrem Schulabschluss stehen - namentlich Christoph, Jan, Peter und Michel. Hier zeigt sich deutlich, wie die NS-Propaganda langsam aber sicher in der breiten Masse wirkt.

Der Autor wie auch das Buch brilliert mit sehr detail- und bildreicher Sprache und unheimlich viel Recherchearbeit, um die damaligen Gesprächskonstellationen nachzuvollziehen. Trotz der über 600 Seiten liest es sich sehr flüssig. Schnell fand ich mich in die damalige schwierige Zeit zurückversetzt und fieberte mit den Hauptakteuren mit. Sowohl der Handlungsstrang der Offiziere wie auch der Handlungsstrang im bürgerlichen Milieu überzeugt und wirken sehr glaubhaft.

Durch einen Kunstgriff (mehr möchte ich hier jetzt nicht spoilern) gelingt es dem Autor einen alternativen Ausgang der bekannten Stauffenberg-Verschwörung einzuläuten. Wie wäre der Verlauf der Geschichte gewesen, wenn die Offiziere sehr viel früher gehandelt und auch eingegriffen hätten? Und dort beginnt dann der sehr spannende fiktive Teil des Buches im letzten Fünftel mit offenem Ausgang.

Wie gerne hätte ich solch ein Buch bereits damals (lange ist es her) im schulischen Geschichtsunterricht gelesen, anstelle nur Zahlen, Daten und Fakten auswendig zu lernen. Nach meiner Meinung sollte solch ein Buch aktiv in den Unterricht einfließen. Neben den Fakten zum deutschen Widerstand bietet es darüberhinaus atmosphärische Eindrücke, wie die NS-Propaganda im alltäglichen Denken und Handeln des Volkes Einzug hielt. Eine meiner Meinung nach sehr gute Vorlage, um daraus eine lebhafte Diskussion entstehen zu lassen, wie glücklich wir uns heute schätzen können, in einer freiheitlichen Demokratie zu leben.

Für mich ist es ein wichtiges Buch zum Thema "Widerstand während der NS-Zeit", das zum Nachdenken und weiter Recherchieren einlädt.

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