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Veröffentlicht am 13.10.2021

Teenie-Romanze mit Fantasy-Elementen

Beyond Eternity - Der Schwur der Göttin
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Nayla ist 17 Jahre alt und lebt in einer Kleinstadt mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder. Eigentlich führt sie ein unaufgeregtes Leben und steht kurz vor ihrem High School Abschluss, nach dem sie ...

Nayla ist 17 Jahre alt und lebt in einer Kleinstadt mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder. Eigentlich führt sie ein unaufgeregtes Leben und steht kurz vor ihrem High School Abschluss, nach dem sie unbedingt Biologie studieren möchte. Doch nach einem schweren Autounfall, den sie merkwürdigerweise nahezu unverletzt überlebt, ändert sich ihr Leben um 180 Grad. Denn es tauchen zwei mysteriöse Austauschschüler an ihrer High School auf, die ein Geheimnis verbergen. Nach und nach entdeckt Nayla, dass sie Teil dieses Geheimnisses ist und befindet sich plötzlich mitten im Fokus einer göttlichen Macht…

„Beyond Eternity“ ist Band 1 einer Dilogie von Greta Milan. Erwartet habe ich einen spannenden und auch romantischen Fantasy-Roman. Leider ist der Fantasy-Anteil in diesem Band aber eher in den Hintergrund gerückt worden. Der Fokus liegt eindeutig auf der aufkeimenden und verbotenen Liebe zwischen Nayla und ihrem Auserwählten. Die griechische Mythologie wird nur am Rand aufgegriffen, eigentlich handelt es sich meines Achtens eher um eine High School Romanze mit Fantasy-Elementen und Teenieproblemen. Schade, denn ich hatte mir deutlich mehr erhofft. Die erwartete eigene Welt, in die ich gerne entführt worden wäre, existiert leider nicht. Die Protagonistin Nayla ist mir grundsätzlich sympathisch, verhält sich aber noch sehr unreif. Einige Figuren habe ich im Laufe des Romans sehr liebgewonnen, so insbesondere die beiden „Austauschschüler“, und auch die verschiedenen Fähigkeiten der Magie-Begabten haben mir sehr gut gefallen. Der Sprachstil ist flüssig, leicht und angenehm. Insgesamt ist der Roman unterhaltsam und die Liebesgeschichte nicht unspannend, ich habe aber einen Fantasy-Roman erwartet mit dem Fokus auf die griechische Mythologie, die leider nur den Rahmen für die Romanze bietet. Schade! Nichtsdestotrotz finde ich die Grundidee des Romans sehr interessant und werde sicherlich auch Band 2 lesen, um herauszufinden wie es ausgeht!

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Kurzweiliger Monsterspaß

Eine monstermäßig nette Familie
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In das Nachbarhaus von Jonna und Luis zieht eine 4-köpfige Familie, die auf den ersten Blick merkwürdig erscheint. Sie sind nachts wach und schlafen tagsüber. Außerdem wechseln sie ihre Augen- und Haarfarbe ...

In das Nachbarhaus von Jonna und Luis zieht eine 4-köpfige Familie, die auf den ersten Blick merkwürdig erscheint. Sie sind nachts wach und schlafen tagsüber. Außerdem wechseln sie ihre Augen- und Haarfarbe und machen Schlammbäder im Garten. Als das neugeborene Geschwisterchen von Jonna und Luis ebenfalls auffällige Merkmale entwickelt und ein Journalist deutliches Interesse für die seltsamen Nachbarn zeigt, wollen Jonna und Luis es endlich ganz genau wissen: Was hat es nur mit den neuen Nachbarn auf sich?

„Eine monstermäßig nette Familie“ ist eine leichte, unterhaltsame Monstergeschichte für Kinder ab 9 Jahren. Aus Sicht von Jonna und Luis erfahren wir von den merkwürdigen Nachbarn und damit einhergehenden Ereignissen. Grundsätzlich ist die Geschichte sehr liebenswürdig und niedlich. Der Sprachstil ist eher einfach gehalten. Schöne Illustrationen begleiten den Leser durch das Buch. Jonna‘s und Luis‘ Eltern verhalten sich jedoch sehr unrealistisch. So bemerken sie am Neugeborenen keine (monstermäßigen) Veränderungen, lassen einen aufdringlichen Journalisten mehrfach unreflektiert ins Haus und vernachlässigen die älteren Kinder in einem Ausmaß, dass es für mich nicht mehr nachvollziehbar war. Der Monsterhintergrund ist süß gemacht und das Ende löst alle Probleme in Wohlgefallen auf. Insgesamt eine hübsche Fantasiegeschichte mit tollen Illustrationen, bei der der kleine Leser kurzweilig unterhalten wird, aber eher wenig dazu lernt.

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Vom Traditionen wahren und seinen eigenen Weg gehen

Wildtriebe
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Großbäuerin Lisbeths ganzer Stolz ist ihr Hof, welcher nicht nur der größte im gesamten Dorf ist, sondern auch seit Generationen innerhalb der Familie weitergereicht wird. Seine Erhaltung, Ausbau und Bewirtschaftung ...

Großbäuerin Lisbeths ganzer Stolz ist ihr Hof, welcher nicht nur der größte im gesamten Dorf ist, sondern auch seit Generationen innerhalb der Familie weitergereicht wird. Seine Erhaltung, Ausbau und Bewirtschaftung stellen ihren Lebensinhalt dar. Als ihr Sohn Konrad sich allerdings mit der modernen Marlies verlobt, entsteht ein Generationenkonflikt. Denn Marlies möchte auch weiterhin im Kaufhaus arbeiten gehen, das Kinderkriegen auf unbestimmte Zeit verschieben und erst recht keine Bäuerin sein. Der Konflikt gärt jahrelang unterschwellig vor sich hin, denn klärende Gespräche und Konfrontationen gibt es nicht. Erst mit Enkelin Joanna entsteht eine – zerbrechliche – Familienkonstruktion. Als diese jedoch nach dem Abitur für 1 Jahr nach Afrika reist, sind Lisbeth und Marlies schwer enttäuscht und beginnen, die vergangenen Jahrzehnte zu reflektieren.

„Wildtriebe“ ist ein Generationenroman, der darstellt, wie Frauen vor 50 Jahren bis heute unter dem Dach eines großen Bauernhofs gelebt haben. Die Geschichte wird wechselnd aus der Perspektive von Lisbeth und Schwiegertochter Marlies erzählt. Beide Protagonistinnen sind sehr gut ausgearbeitet und starke Frauen, die es im Leben nicht leicht haben und sich gegenseitig zusätzlich noch Steine in den Weg legen. Sehr realistisch und lebensnah wird das Leben und vor allem die Rolle der Frauen auf einem Bauernhof dargestellt. Insbesondere wie zäh das Ausbrechen aus traditionellen Strukturen für moderne Frauen wie Marlies gewesen sein muss. Wo für die meisten Frauen im heutigen Deutschland selbstverständlich ist, dass sie sich frei entscheiden können, wie sie ihre Zukunft angehen, muss Marlies sich jeden kleinen Schritt der Eigenbestimmung erkämpfen. Und sich nicht zuletzt auch vor allem gegen ihre Schwiegermutter behaupten. Die Thematik des Romans hat mir sehr gut gefallen, schnell kam ich als Leserin in der Geschichte an. Ich fand es sehr interessant, die verschiedenen Vorstellungen der einzelnen Generationen zu erfahren. Leider empfand ich den Erzählstil des Romans als eher langatmig und streckenweise zäh. Interessante Begebenheiten wurden über viele Seiten hinweg beschrieben, sodass ich oft das Gefühl hatte, ich käme kaum voran. Zudem bleiben viele Sätze unvollendet, was zwar zur Generation von Lisbeth passt, meinen Lesefluss aber sehr störte. Die Figuren handeln eher sehr egoistisch und versetzen sich nahezu kaum in die Lage der anderen Familienangehörigen. Auch klärende Gespräche finden überwiegend nicht statt, sodass ich mir oft gewünscht hätte, alle an einen Tisch zu bringen und offen miteinander zu reden. Als Leserin blieb ich insgesamt stille Beobachterin, die hin und wieder nur den Kopf schütteln konnte und keine Figur so richtig sympathisch fand. Das offene Ende und die bevorstehende Aussprache (zumindest von Lisbeth und Joanna) hingegen hat mir sehr gut gefallen und mich mit einem zuletzt doch positiven Ausblick aus dem Roman entlassen.

Fazit: Trotz sehr interessanter Thematik und spannendem Geschichtsverlauf empfand ich das Lesen leider als eher zäh. Eine Identifikation mit einzelnen Figuren fand bei mir nicht statt. Das offene Ende und der authentisch wirkende Generationenkonflikt haben mir jedoch sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 03.09.2021

Leichte Kost

Bis ans Ende aller Fragen
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Maxi ist 44 Jahre alt und betreibt in Hamburg ein gemütliches Café. Nachdem ihr Partner nach 6 Jahren Beziehung sie für eine andere verlässt, stellt Maxi ihr Leben infrage. Eigentlich hatte sie sich immer ...

Maxi ist 44 Jahre alt und betreibt in Hamburg ein gemütliches Café. Nachdem ihr Partner nach 6 Jahren Beziehung sie für eine andere verlässt, stellt Maxi ihr Leben infrage. Eigentlich hatte sie sich immer eine Familie mit vielen Kindern gewünscht. Als ihre verrückte Nichte auf die Idee kommt, ein Witwer mit süßen Kindern und ohne nervige Ex-Ehefrau, wäre perfekt, beginnt das Chaos. Ohne Vorwarnung wird Maxi von ihr zu einem Trauertreffen in die nahe liegende Gemeinde geschleppt, in der sich ihre Nichte als ihre Tochter ausgibt, die gemeinsam mit ihrer Mutter um den verstorbenen Familienvater trauert. Doch während Maxi sich noch in Schockstarre befindet, haben die ersten Witwer schon angebissen. Und auch bei Maxi stellt sich erstes Bauchkribbeln ein…

„Bis ans Ende aller Fragen“ ist der neue Roman von Anne Hertz, ein schwesterliches Autorinnenduo.

Die Geschichte wird aus der Sicht der gegenwärtigen Maxi (Ich-Erzählperspektive) geschildert und unregelmäßig von rückblickenden Tagebucheinträgen der 14-jährigen Maxi ergänzt. Die Protagonisten sind durchweg sympathisch und herzig. Insbesondere Maxis Nichte Summer hat es mir angetan. Sie bringt Schwung und Humor in die Geschichte. Inhaltlich bleibt diese jedoch etwas blass. Von jetzt auf gleich entschließt sich Maxi zur Übernahme einer Pension auf Usedom, ohne dass ich als Leserin ihre Motivation und Beweggründe nachempfinden konnte. Schließlich hatte sie ein gut laufendes Café bei ihrer Familie in Hamburg und bis dato keine diesbezüglichen Veränderungswünsche an den Tag gelegt. Auch ihre beginnende und wieder abbrechende Liaison mit Alex kam für mich aus heiterem Himmel. Das ging mir persönlich zu schnell und ich fühlte mich nicht abgeholt. Auch das Ende des Romans wirkte auf mich staccato-artig und erreichte mich daher leider nicht. Der Sprachstil ist leicht und angenehm. Die Seiten fliegen hierdurch nur so dahin.

Fazit: Der Roman ist süß und unterhaltsam, aber ich hatte mir insgesamt mehr davon versprochen. Bei wenig Tiefe der Figuren und einer eher oberflächlichen Story bleibt dies nette, leichte Kost für Zwischendurch oder den Strandkorb.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Gustavs Roadtrip

Das Universum ist verdammt groß und supermystisch
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Gustav lebt mit seiner Mutter Lily in Berlin, seinen Vater kennt er jedoch leider nicht. Auf seinen Spaziergängen sammelt Gustav Kleinigkeiten für seine Hosentaschensammlung und besucht regelmäßig seinen ...

Gustav lebt mit seiner Mutter Lily in Berlin, seinen Vater kennt er jedoch leider nicht. Auf seinen Spaziergängen sammelt Gustav Kleinigkeiten für seine Hosentaschensammlung und besucht regelmäßig seinen Opa, der in einem Altenheim lebt. Als der neue Freund seiner Mutter ihm statt einem Hund eine Wasserpflanze schenkt, hängt der Haussegen schief. Als seine Mutter entgegen Gustavs Willen dann zur Krönung auch noch mit ihrem neuen Freund in den Urlaub fahren möchte, schwört Gustav, kein Wort mehr mit ihr zu sprechen. Als er im Anschluss auf einem seiner Spaziergänge durch die Stadt die lebenslustige Charlie kennen lernt, verändert sich sein Leben schlagartig. Denn gemeinsam mit Gustavs Opa organisiert Charles einen Roadtrip, welcher das Ziel hat, Gustavs Vater zu finden…

„Das Universum ist verdammt groß und super mystisch“ von Autorin Lisa Krusche ist ein Buch für Kinder ab 10 Jahren.

Der jugendliche Schreibstil macht es leicht, das Buch zu lesen. Die Sätze sind kurz gehalten und der Leser erlebt die Geschichte aus Gustavs Augen (Ich-Perspektive).

Gustavs Motiv, seinen Vater finden zu wollen, konnte ich als Leserin sehr gut nachempfinden. Der Roadtrip selbst ist sehr abenteuerlich. Sie fahren durch Polen in die Slowakei, danach nach Ungarn, und schlussendlich durch Rumänien nach Istanbul. Auf ihrer Reise lernen sie jede Menge Leute mit den verschiedensten Charakterzügen kennen.

Die verschrobenen und skurrilen Figuren, die oft auch mit der Wahrheit hinterm Berg halten, habe ich dabei nicht immer ausschließlich genießen können. Vielleicht wirkte die Geschichte hierdurch nicht immer ganz rund auf mich. Außerdem hat einem Gustav sehr Leid getan. Insbesondere für Gustavs Mutter Lily konnte ich keine Sympathie aufbauen – denn sie lässt ihren Sohn alleine zurück, um Urlaub zu machen. Auch sonst wirkte sie aus Gustavs Erzählungen wenig mütterlich, zumal er sie nicht mit "Mama", sondern mit "Lily" anspricht.

Die aufgeweckte Charles ist ein großer Glücksgriff. Sie liefert stets Zuversicht und sorgt sich um Gustav. Ihr Urvertrauen in das Universum und in die Überzeugung, dass alles gut wird, bereichert die Geschichte. Sie ist es auch, die die Geschichte mit Weisheiten bestückt, und stellt die Fragen, die sich Gustav nicht zu stellen traut. So erfährt er, dass sein Opa weiß, wer sein Vater ist. Hartnäckig legt Charles den Finger in die Wunde und sie erfahren Schnipsel für Schnipsel immer mehr Infos, um Gustavs Vater zu finden. Sehr gut eingefangen ist dabei die Unsicherheit und vor allem der innere Aufruhr von Gustav, der seinen Vater so dringend finden möchte und sich zugleich doch unsicher ist, wie die Begegnung ablaufen wird, ob sein Vater auch ihn finden möchte und ob es wirklich so gut ist, nach ihm zu suchen.

Die Stimmung des Buches habe ich zunächst als sehr melancholisch und oft auch als traurig empfunden. Mit zunehmenden Abenteuern und Begegnungen auf dem Roadtrip lockert sich die Stimmung etwas auf und wird zum Ende angenehm warmherzig, herzerwärmend und auch humorvoller. Vor allem Charles und Gustavs Gedankengespräche mit Pflanze Agathe lockern die Geschichte auf und bringen den Leser zum Schmunzeln. Auch, wenn es kein typisches "Happy End" gibt, ist das Ende sehr positiv und Gustav als auch der Lesende kann vieles lernen.

Insgesamt handelt es sich hierbei um ein interessantes Kinderbuch, das zeigt, dass man auch in einer nicht ganz so „heilen Welt“ glücklich sein kann und Familie nicht zwangsläufig aus genetisch Verwandten bestehen muss.

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