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Veröffentlicht am 12.12.2021

Billa und Emil

Die letzte Schuld
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Die Reporterin Billa Löwenfeld ist mit ihrer Kollegin unterwegs, um für ihre neue Reportage zu recherchierten, als sie unverhofft dem Mordermittler Emil Graf begegnet. Eine junge Frau wurde tot aufgefunden. ...

Die Reporterin Billa Löwenfeld ist mit ihrer Kollegin unterwegs, um für ihre neue Reportage zu recherchierten, als sie unverhofft dem Mordermittler Emil Graf begegnet. Eine junge Frau wurde tot aufgefunden. Warum musste sie sterben? Eigentlich will Billa zu einer ganz anderen Geschichte ihre Fragen stellen, aber irgendwie bekommt sie bei ihren Fragen auch die Antworten zu diesem Leichenfund. Unwillkürlich führt dies dazu, dass sie Emil Graf wieder näher kommt, als sie eigentlich wollte. Ihre Ermittlungen führen Billa unwillkürlich zu dem ehemaligen Blockwart der Siedlung am Nordrand der Stadt München. Erst so nach und nach gesteht dieser, dass seine Frau verschwunden ist und wie ist das Haus der Kunst mit diesem Fall verbunden? Für Billa und Emil beginnt eine spannende Suche nach den Antworten.

Die Reporterin Billa Löwenfeld hat ihre Arbeit in München wieder aufgenommen und schon wieder trifft sie auf Emil Graf, der einen schweren Fall zu knacken hat. Auch wenn die beiden diesmal mehr oder weniger jeder für sich allein ermittelt, treffen sie doch auch wieder zusammen. Heidi Rehn erzählt eine spannende Geschichte in der Nachkriegszeit in München.

Im Jahr 1946 sind die Auswirkungen des Krieges noch deutlich zu spüren. Die Entnazifizierung ist in vollem Gange und beschäftigt die Bevölkerung. Auch für Billa ist dies Thema allgegenwärtig. Der Tod der Frau wirft nochmals ein anders Licht auf die Szenerie und führt die Reporterin in die Welt der Kunst und damit auch in die Welt von Schmuggel und Schwarzmarkt. Vor allem der Handel mit Kunst scheint regelrecht zu blühen.

Ausgerechnet in dem Haus der Kunst scheinen alle Fäden zusammenzulaufen. Geschickt hat es die Autorin verstanden, ihre Spuren so zu legen, dass sie nicht zu offensichtlich erscheinen. Billa und Emil ermitteln sozusagen in alle Richtungen. Gleichzeitig bekommt man einen Eindruck davon, wie das Leben damals in München gewesen ist. Die Menschen leiden unter den Nachwirkungen des Krieges, die Angst vor Repressalien von Seiten der Sieger ist groß, zudem kommt der Hunger dazu. Hunger nach Lebensmittel, aber auch Hunger nach dem Leben. Auch wenn Billa zu den Menschen gehört, die scheinbar alles haben, treibt auch sie einiges um. Mir hat gut gefallen, wie Heidi Rehn es verstanden hat, diesen Kriminalfall mit dem historischen Hintergrund dieser Zeit zu verbinden.

Die Gefühle der Protagonisten hat sie dabei für mich glaubhaft in Szene gesetzt. Emil, der immer noch damit kämpft, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen, ihnen plagen nach wie vor die Selbstvorwürfe, als Mitläufer nicht genügend Widerstand geleistet zu haben. Billa, die auf der Suche nach Antworten aus ihrer Vergangenheit ist und dabei auch auf alte Bekannte trifft. Beiden gemeinsam scheint es zu sein, dass sie eine Zukunft irgendwie noch nicht zulassen wollen. Und nicht zuletzt die Bevölkerung selbst, die ihren täglichen Kampf ums Überleben immer noch ausfechten muss. Hunger, Schmuggel und Hoffnungslosigkeit scheinen immer greifbar zu sein. Und doch zeigt auch der Werdegang gerade von Emil, dass es auch weitergehen wird.

Fazit:

Auch der zweite Band um Emil Graf und Billa Löwenfeld hat mir wieder gut gefallen. Ich mag diese Mischung aus historischem Roman und Krimi. Heidi Rehn versteht es, die Zeit lebendig werden zu lassen und gleichzeitig auch einen kritischen Blick auf diese Jahre zu gewähren. Ich bin gespannt, wie es mit den beiden Charakteren weitergehen wird und hoffe auf einen nächsten gemeinsamen Fall.

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Veröffentlicht am 22.11.2021

Wie die Vergangenheit die Zukunft beeinflusst

Das Geheimnis
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Ulla ist ohne Mutter aufgewachsen. Als neunjährige hat die Mutter sie bei dem Vater zurückgelassen, eine Erklärung für ihr Verhalten hat es nie gegeben. Für Ulla ist es schwer, überhaupt nur an ihre ...



Ulla ist ohne Mutter aufgewachsen. Als neunjährige hat die Mutter sie bei dem Vater zurückgelassen, eine Erklärung für ihr Verhalten hat es nie gegeben. Für Ulla ist es schwer, überhaupt nur an ihre Mutter Helga zu denken. Erst als sie völlig unverhofft auf den Moarhof am Chiemsee kommt, beginnt sie sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Helga hatte hier ein kleines Häuschen bewohnt, hier hat sie gearbeitet und gelebt und hier warten vielleicht auch ein paar Antworten auf Ulla. Helga war eine Künstlerin, aber ihre Werke sind düster und nur schwer zu verstehen, welche Erinnerungen hat die Künstlerin versucht hier zu verarbeiten?

„Das Geheimnis“ erzählt seine Geschichte in verschiedenen Handlungssträngen und in verschiedenen Zeiten. Die Geschichte von Ulla spielt in der Gegenwart. Sie ist eine Frau, die ihr Leben so gelebt hat, wie sie es für richtig hielt. Sie hat eine Tochter aufgezogen und diese mit Liebe überschüttet und gleichzeitig musste sie selbst verarbeiten, dass sie ohne Mutter aufwachsen musste. Das Gefühl, verlassen worden zu sein, hat ihr Leben geprägt.

Der zweite Handlungsstrang erzählt von Helga im Jahre 1975. Helga ist Künstlerin und versucht ihre Vergangenheit mit ihren Bildern Ausdruck zu verleihen. Die Frage, was hat sie durchgemacht, um so zu handeln, wie sie gehandelt hat, stellt sich quasi von allein.

Ich habe bei dieser Geschichte etwas länger gebraucht, um hineinzufinden, ich muss sogar sagen, dass ich es am Anfang etwas zu zäh fand. Die Geschichten der Frauen plätscherten so leise vor sich hin. Erst nach ca. der Hälfte des Romans war ich gefangen und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Nun wollte ich unbedingt wissen, was dieses Geheimnis von Helga war und wie die geschilderten Verstrickungen zusammenpassten. Am Ende war die Geschichte dann doch spannend und auch ziemlich traurig. Ellen Sandberg hat es gut verstanden, die Handlungen der einzelnen Protagonisten so zu schildern, dass man einfach weiterlesen muss und das Buch am Ende nicht zur Seite legen kann.

Das Schicksal von Helga klärt sich erst so nach und nach. Auch das Leben von Ulla wird ausführlich geschildert. Gut gefallen hat mir, wie dann die Leben dieser Frauen miteinander verwoben worden sind und wie das Verhalten eines einzelnen die anderen beeinflusst hat.

Fazit:

„Das Geheimnis“ ist ein unterhaltsamer Roman, der die Gegenwart mit der Vergangenheit verbindet und anschaulich schildert, wie das Verhalten eines einzelnen die Zukunft anderer beeinflussen kann. Mir hat dieser neue Roman von Ellen Sandberg gut gefallen, auch wenn ich zu Beginn nicht unbedingt sofort von der Geschichte überzeugt war. Das Durchhalten bis zur letzten Seite hat sich in jedem Fall gelohnt, es war eine spannende und emotionale Geschichte.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Spannend von Anfang an

Die Gebote des Templers
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Leah lebt in Jerusalem des Jahres 1193 bei ihrem Onkel und fühlt sich sicher und gut aufgehoben. Doch dann bekommt ihr Onkel geheimnisvolle Dinge angeboten. Dinge, denen er nicht widerstehen kann. Einmal ...



Leah lebt in Jerusalem des Jahres 1193 bei ihrem Onkel und fühlt sich sicher und gut aufgehoben. Doch dann bekommt ihr Onkel geheimnisvolle Dinge angeboten. Dinge, denen er nicht widerstehen kann. Einmal in seinem Besitz wecken sie auch bei anderen Begehrlichkeiten, und so ist es kein Wunder, dass er überfallen und beraubt wird. Der Onkel bleibt verletzt zurück. Nun muss Leah es übernehmen, die Artefakte zurückzuholen, nur begleitet von einem jungen Muslim. Auf ihrem Weg treffen sie auf den Tempelritter Guillaume de Born. Schwer verletzt liegt er am Straßenrand und die Nächstenliebe gebietet es, ihm beizustehen. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach Akkon, wohin ihr Schatz inzwischen gebracht wurde. Aber so einfach ist die Sache nicht, jetzt liegen die Artefakte bei den Tempelrittern hinter dicken Mauern. Wie sie zurückbekommen? Wie den Gefahren trotzen?

Der Autor Tom Melley schreibt historische Romane über das 12. Jahrhundert. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf den Tempelrittern. Ich habe von ihm bereits den Roman „Der Krieger des Herrn“ gelesen, der zwar zeitlich vor „Die Gebote des Templers“ liegt aber in der Veröffentlichung der zweite Roman des Autors war. „Die Gebote des Templers“ ist sein Debüt und ein durchaus gelungenes Debüt, wie ich finde. Erzählt wird das Leben einiger Charaktere, die die Schlachten um Akkon überlebt haben, sich aber noch in Outremer befinden. Obwohl es hier um Tempelritter geht, ist es doch auch ein Abenteuerroman über die Jagd nach einem unschätzbar wertvollen Schatz und gleichzeitig eine Geschichte über Liebe und Vertrauen.

Ich fühlte mich direkt von der ersten Seite an in die Geschichte gezogen. Ich mag den lockeren Erzählstil von Tom Melley. Er versteht es fesselnd zu schildern, wie die Ereignisse verlaufen sind. Die Mischung aus historischem Roman und Abenteuer ist ihm durchaus gelungen. Der Tempelritter Guillaume de Born hat ein bewegendes Leben bereits hinter sich, als er auf die Jüdin Leah trifft und feststellen muss, es gibt mehr im Leben als nur den Kampf und die Suche nach Gold und Reichtum. Die Wandlungen, die er durchlebt, fand ich nachvollziehbar und schlüssig. Mir hat diese Geschichte von Liebe, Freundschaft und Vertrauen gut gefallen. Zumal der historische Hintergrund gut recherchiert ist und die Geschichte einen lebhaften Einblick in diese Epoche gewährt. Die Suche nach besagten Artefakten schildert zudem, wie stark der Glaube an bestimmte Dinge verbreitet war.

In seinem Nachwort geht der Autor noch einmal auf Fiktion und Wahrheit ein, ein Personenregister gibt nicht nur einen Überblick über die Protagonisten in der vorliegenden Geschichte, sondern klärt auch, welche Charaktere historisch belegt sind. Das Glossar klärt einige fremde Begriffe und rundet den insgesamt guten Eindruck dieses Buches ab.

Fazit:

„Die Gebote des Templers“ ist ein spannender historischer Roman mit viel Sinn für Abenteuer und Schatzsuche. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und kann die Bücher von Tom Melley empfehlen. Auch wenn es sich hier um eine Reihe über Tempelritter und ihre Erlebnisse handelt, kann man die Bücher sehr gut einzeln lesen. Jede Geschichte für sich ist auf seine eigene Art und Weise abgeschlossen.


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Veröffentlicht am 11.10.2021

Kriminalpolizei im 19. Jahrhundert

Des Kummers Nacht
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Als Student hat Wilhelm von der Heyden sich in Berlin eingerichtet. Er wohnt zur Untermiete bei einer Witwe, seine Tage sind erfühlt von Gleichmäßigkeit. Doch dann erschüttert eine Explosion die Straße. ...



Als Student hat Wilhelm von der Heyden sich in Berlin eingerichtet. Er wohnt zur Untermiete bei einer Witwe, seine Tage sind erfühlt von Gleichmäßigkeit. Doch dann erschüttert eine Explosion die Straße. In der Wohnung ihm gegenüber ist dieses Unglück geschehen. Eine Frau wurde dabei aus dem Fenster geschleudert, sie hängt nun leblos am Gartenzaun. Wilhelm eilt zum Ort des Geschehens, um zu helfen. Schnell entdeckt er Dinge, die ihm seltsam vorkommen. Der zuständige Wachtmeister allerdings fällt sein eigens Urteil, ohne auf jemanden zu hören. Anders hingegen der Chef der Kriminalpolizei, dieser findet die Argumente von Wilhelm interessant und fordert ihn auf, sich an der Aufklärung zu beteiligen. Für Wilhelm beginnt eine interessante Zeit an der Seite der noch jungen Kriminalpolizei Berlins.

Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Polizeiarbeit in Berlin noch gar nicht so einfach. Die Art und Weise, wie man seine Ermittlungen führen darf, wollen gut durchdacht sein. Wilhelm von der Heyden findet trotzdem schnell gefallen an der Sache, obwohl seine Familie eigentlich einen anderen Berufsplan für ihn vorgesehen hatte, beschließt er, diesen Fall zu lösen. Seine Ermittlungen führen ihn in die Oberschicht und gleichzeitig konfrontieren sie ihn mit seiner eigenen Vergangenheit. Mir hat gut gefallen, wie der Autor hier die Auflösung der Tat schildert und gleichzeitig Einblicke in das Leben von Wilhelm von der Heyden gewährt.

Der junge Mann löst ja nicht nur einfach diesen Fall, sondern hat selbst noch so einiges zu bewältigen, dies alles schildert Ralph Knobelsdorf ausführlich. Ebenso wie den politischen Hintergrund dieser Jahre. Allerdings war es an manchen Stellen auch schon etwas zu ausschweifend, vor allem, wenn Wilhelm auf bekannte Protagonisten, wie zum Beispiel Otto von Bismarck traf und diese ausführlich die politische Lage schilderten. An diesen Stellen hätte es gern etwas weniger ausführlich sein dürfen, wobei das gesamte politische Bild dieser Zeit dadurch näher gebracht wurde.

Dem Autor sind seine Charaktere wunderbar gelungen. Gerade die Menschen rund um Wilhelm machen die Geschichte zu einem Lesevergnügen. Seine Wirtin zum Beispiel ist so ein herzlicher Charakter, der mir gut gefallen hat oder sein Freund, der ihm auch hilfreich zur Seite steht, hat mir gut gefallen. Diese Mischung aus historischem Roman und Krimi fand ich gut. Nicht nur, dass sich der Fall so nach und nach klärt, auch der historische Hintergrund wird gut beleuchtet und das Privatleben der Protagonisten kommt auch nicht zu kurz.

Ein ausführliches Nachwort, welches Fiktion und Wahrheit trennt, beendet diesen Krimi dann und war auch noch mal sehr informativ. Ich lese so ein Nachwort immer sehr gern am Ende.


Fazit:

Dem Autor Ralph Knobelsdorf ist mit diesem historischen Kriminalroman sein Debüt gelungen. Mir hat „Des Kummers Nacht“ gut gefallen und ich bin gespannt, wie es mit Wilhelm von der Heyden weitergeht. Nicht nur der Kriminalfall war interessant, sondern auch das Leben dieses jungen Adligen hat einiges Geheimnisvolles zu bieten.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Zwei junge Menschen in Singapur

Majulah! Gestrandet in Singapur
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Journalistin möchte Franzi werden und sie ist bereit, dafür alles zu tun. Auch Finn will es in diesem Beruf zu etwas bringen. Doch dann werden beide von einer wichtigen Journalistenschule abgelehnt. Enttäuscht ...

Journalistin möchte Franzi werden und sie ist bereit, dafür alles zu tun. Auch Finn will es in diesem Beruf zu etwas bringen. Doch dann werden beide von einer wichtigen Journalistenschule abgelehnt. Enttäuscht verlassen sie gemeinsam Europa. Finn hatte die Idee, nach Australien zu gehen und dort ihr Glück zu versuchen. Ihre Reise führt sie über Singapur. Ab jetzt läuft einfach alles schief, Finn wird wegen Drogenbesitzes zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und Franzi ist auf sich allein gestellt. Sie findet schließlich Unterschlupf in einem Missionarsheim. Hier lernt sie Sara Smit kennen. Die alte Dame verbirgt ein Geheimnis und bittet ausgerechnet Franzi, ihr zu helfen, in ihren Heimatort zurückzukehren. Vor 70 Jahren musste Sara Malaysia verlassen und sehnt sich seit dem nach diesem Ort ihrer Kindheit zurück.

„Majulah! Gestrandet in Singapur“ erzählt zunächst die Geschichte von Franzi und Finn, wie sie sich gemeinsam auf den Weg machen. Die beiden jungen Leute kennen sich erst kurz, doch Franzi ist überzeugt davon, es wird funktionieren. Als sie dann in Singapur getrennt werden, wird es für beide schwer. Die Autorin trennt nun die Handlungsstränge der beiden und erzählt mal von Franzi und mal von Finn. Es ist ihr dabei gelungen, eine gute Geschichte zu erzählen. Auch wenn die beiden jetzt unterschiedliche Wege gehen, sind sie irgendwie doch immer zusammen. Die Gedanken des jeweils anderen wandern immer wieder zu dem verlorenen Partner und die Frage, was wohl der andere gerade macht und ob er oder sie zurechtkommen, ist immer mit dabei.

Franzi erlebt nicht einfach nur das technisch gut organisierte Singapur, sondern sie lernt Menschen kennen, die eine Geschichte zu erzählen haben. „Majulah“ spielt zwar im Jahre 2020, aber auch ein Ereignis ,welches 70 Jahre zurückliegt und mit Sara Smit zusammenhängt, wird anschaulich erzählt. So wie sich die Ereignisse so nach und nach Franzi erschließen, erlebt auch der Leser die Geschichte von Sara. Eigentlich lese ich nicht unbedingt Jugendbücher, aber dieses Buch war wirklich interessant. Die Geschichte rund um Sara Smit fand ich fesselnd. Auch wie es der Autorin gelungen ist, Finn in diese Geschichte mit einzubinden, hat mir gut gefallen.

Der Erzählstil von Silke Tobeler ist angenehm leicht zu lesen. Sie erzählt leicht und locker und schildert trotzdem facettenreich ihre Geschichte. Scheinbar spielend schildert sie die Protagonisten in dieser riesigen Stadt. Sie lässt die Menschen dabei lebendig werden und gleichzeitig schafft sie es zu erzählen, wo die Unterschiede zu Europa liegen. Man fiebert automatisch mit Franzi mit und fragt sich gleichzeitig, ob Finn wieder frei kommen wird.

Fazit:

„Majulah! Gestrandet in Singapur“ ist ein unterhaltsamer Roman der Gegenwart mit spannenden Protagonisten. Erzählt wird eine Geschichte von Liebe und Vertrauen, aber auch von Hass und Gewalt und genauso auch von Vergebung und Verzeihen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und eine interessante Geschichte gelesen.

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