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Veröffentlicht am 24.10.2021

Ein Lesehighlight

Diese Frauen
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Los Angeles wird von einer Mordserie heimgesucht, die das Los Angeles Police Department aber wenig zu interessieren scheint. Die Opfer waren bis auf eine Ausnahme Prostituierte, und da hält sich das Engagement ...

Los Angeles wird von einer Mordserie heimgesucht, die das Los Angeles Police Department aber wenig zu interessieren scheint. Die Opfer waren bis auf eine Ausnahme Prostituierte, und da hält sich das Engagement der Gesetzeshüter doch deutlich zurück. Nichts desto trotz beeindruckt es die Menschen entlang der Western Avenue, wo die Taten stattgefunden haben. Die Frauen vor Ort, deren Leben oft von Geburt an vorbestimmt war, machen sich berechtigte Sorgen. Wie können sie sich Gehör verschaffen? Wer nimmt sie ernst? Durch Zufall stößt Detective Esmeralda Perry, die eigentlich bei der "Sitte" ermittelt, auf die Spur des Täters. Sie hört sich die Stimmen auf der Western Avenue an und nimmt sie ernst...

Die amerikanische Autorin Ivy Pochoda hat aus meiner Sicht mit "Diese Frauen" einen beeindruckenden und tiefgehenden Roman geschrieben, der mich von der ersten Seite an fesseln konnte. Sie erzählt die Geschichte in einem intensiven und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der das Buch für mich schnell zu einem Page-Turner machte. Grundsätzlich thematisiert Pochoda die klassische Tätersuche nach einem Mörder, geht dabei aber deutlich über das normale Maß hinaus und stellt die Opfer bzw. ihr Umfeld in den Vordergrund. Das Buch ist in 5 Teile gegliedert, jeweils geschildert aus der Sicht einer Frau aus dem besagten Viertel. Geschickt werden ihre Geschichten miteinander verbunden, indem sich die Wege kreuzen und so die Lösung des Ganzen immer näher kommt. Der Spannungsbogen wird auf einem ständig hohen Niveau gehalten und dies nicht allein aufgrund der Tätersuche sondern auch über die beklemmende und sehr authentisch wirkende Milieustudie, die mich auch noch im Nachgang beschäftigt hat. Es entwickelt sich eine dramatische Geschichte mit einem erschütternden und für mich zugleich überraschenden Finale, welches aus meiner Sicht passender nicht hätte sein können.

Insgesamt ist "Diese Frauen" für mich eines der Lesehighlights in diesem Jahr. Die Autorin Ivy Pochoda konnte mich mit ihrem Roman äußerst positiv überraschen, da es ihr gelungen ist, in ihrem Buch einen enormen Tiefgang mit einer spannenden und fesselnden Geschichte zu kombinieren. Für mich eine absolute Leseempfehlung, welche ich gerne mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Verdammt zur Einsamkeit

Die Dornen der Stille
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Der dreiundsechzigjährige Drehbuchautor Alexander Martin wendet sich in seiner Not an die Polizei. Er ahnt, einen Täter ausfindig gemacht zu haben, der bereits mehrere Morde begangen hat und wahrscheinlich ...

Der dreiundsechzigjährige Drehbuchautor Alexander Martin wendet sich in seiner Not an die Polizei. Er ahnt, einen Täter ausfindig gemacht zu haben, der bereits mehrere Morde begangen hat und wahrscheinlich weitere Opfer im Visier hat. Inspector Constable Abbott vertieft sich in die Aussagen des Mannes und beginnt hinter seine Fassade zu blicken. Die Spur des Blutes führt in die familiäre Vergangenheit von Alexander Martin und nimmt ihren Ursprung darin, als der Weg geebnet wurde, den Adoptivsohn David in die Familie aufzunehmen...

Der Autorin Astrid Korten gelingt es in ihren Thrillern immer wieder, mich in die tiefe Gedankenwelt von Opfer und Täter zu entführen. Ich bin daher mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in ihr neues Werk "Die Dornen der Stille" gestartet, und nach wenigen Kapiteln war mir klar, dass ich nicht enttäuscht werden würde. Unnachahmlich erzählt sie die Geschichte von Alexander Martin, der seit seiner Kindheit dazu verdammt zu sein scheint, in Einsamkeit zu leben. Die Frauen, die ihm etwas bedeuten, verlassen ihn in einer beängstigenden Regelmäßigkeit und werden später Opfer von Gewalttaten. Erst spät entscheidet er sich, mit seiner Geschichte und seinen Vermutungen zur Polizei zu gehen, um weiteres Übel abzuwenden. In dieser Konstellation blickt Astrid Korten hinter die Kulissen und konfrontiert den Leser Mit den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten, die ein komplexes und schwer durchschaubares Konstrukt offenbaren. Ohne die Taten in den Vordergrund zu stellen entwickelt sich eine fesselnde Jagd nach dem Bösen im Menschen und der Leser kann sich wie in vielen Büchern der Autorin auf ein völlig überraschendes und zugelich packendes Finale gefasst machen. Für mich wieder ein echter Page-Turner!!

Insgesamt besticht "Die Dornen der Stille" aus meiner Sicht mit der intensiven Sprache der Autorin, dem ungewöhnlichen Aufbau des Thrillers und einem enormen Tiefgang, der beim Leser noch einige Zeit nachhallt. Ein toller Thriller, den ich gerne weiterempfehle und natürlich mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Die Dämonen des Teufels

Die Salbenmacherin und der Fluch des Teufels
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Als im Jahre 1412 der Bürgermeister von Nürnberg Olivera um Hilfe für seine Tochter bittet, kann auch sie nicht mehr helfen. Die Apothekerin versucht mit Hilfe des Medicus das Leben des jungen Mädchens ...

Als im Jahre 1412 der Bürgermeister von Nürnberg Olivera um Hilfe für seine Tochter bittet, kann auch sie nicht mehr helfen. Die Apothekerin versucht mit Hilfe des Medicus das Leben des jungen Mädchens zu retten, scheitert aber leider trotz aller Bemühungen. Kurz darauf kommt das Gerücht auf, dass die Verstorbene vom Teufel besessen war, so dass der Rat die Hilfe der Kirche einfordert. Ein Teufelaustreiber soll die Stadt vor weiterem Übel bewahren, denn es sind mittlerweile schon mehrere Bewohner ähnlich erkrankt. Olivera versucht dem Ganzen auf medizinischem Weg zu begegnen und macht sich damit einige Feinde...

"Die Salbenmacherin und der Fluch des Teufels" ist mittlerweile der sechste Band um die engagierte und sympathische Apothekerin Olivera. Vorherige Teile konnten mich bereits begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude in das neue Abenteuer gestartet bin. Die Autorin Silvia Stolzenburg erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt temperamentvollen und bildreichen Schreibstil, der dem Leser die damalige Zeit sehr lebendig vor Augen führt. Gekonnt wird mit der rätselhaften Krankheit und dem anschließenden Tod des jungen Mädchens ein Spannungsbogen aufgebaut, der über die packenden Entwicklung der Seuche auf einem hohen Niveau gehalten. Die Hauptprotagonistin Olivera verleiht der Geschichte mit ihrem interessant und sehr sympathisch beschriebenen Charakter einen besonderen Charme, zudem wirken die historischen Hintergründe sehr gut recherchiert. Der Roman entwickelte sich für mich zu einem echten Page-Turner, den ich kaum noch aus der Hand legen konnte.

Insgesamt ist "Die Salbenmacherin und der Fluch des Teufels" aus meiner Sicht die gelungene Fortsetzung einer mitreißenden Reihe, die mit dem historischen Hintergrund des anfänglichen 15. Jahrhunderts, den interessant gezeichneten Protagonisten und dem Erzähltalent der Autorin voll und ganz überzeugen kann. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Polizistin aus Leidenschaft

Nachtschicht in Neukölln
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Lana Atakisieva ist nicht nur die Autorin diese Buches, sondern gleichzeitig auch die Hauptprotagonistin. Sie erzählt ihre eigene Lebensgeschichte und verbindet diese mit ihrem unbedingten Willen, Polizistin ...

Lana Atakisieva ist nicht nur die Autorin diese Buches, sondern gleichzeitig auch die Hauptprotagonistin. Sie erzählt ihre eigene Lebensgeschichte und verbindet diese mit ihrem unbedingten Willen, Polizistin zu werden. Wie ist es zu diesem Wunsch gekommen? Welche Hürden hat sie auf ihrem Weg überwinden müssen und wie ist es ihr dabei ergangen? Ist sie glücklich mit ihren Entscheidungen und somit auch mit ihrem Leben? Viele Fragen, auf die das Buch "Nachtschicht in Neukölln" Antworten gibt.

Die Autorin und mittlerweile Polizeioberkommissarin Lana Atakisieva erzählt ihren Werdegang in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil. Das Ganze wirkt natürlich äußerst authentisch, da es zum einen um ihr eigenes Leben geht und sie zum anderen ihre Einsätze bei der Polizei sehr behutsam schildert. Sie verzichtet auf reißerische und wohlmöglich blutige Taten und stellt vielmehr in den Vordergrund, was wirklich eine gute Polizistin ausmacht. Lana Atakisieva versteht nämlich die Menschen vor Ort, da sie selbst in dem schwierigen Bezirk Neukölln aufgewachsen ist und weiß, wie die Leute dort vor Ort ticken. Ihr Einfühlungsvermögen und ihr Engagement sind dabei ihre stärksten Waffen und mich hat sie mit ihrem Auftreten und nicht weniger mit ihrem starken Willen, diesen Beruf ausüben zu wollen, mehr als nur beeindruckt. Der Weg zu ihrem Traum war nämlich kein einfacher. Sie kam mit 15 Jahren als Migrantin nach Deutschland, sprach kein Wort Deutsch, hat in ärmlichen Verhältnissen gelebt und war in der Schule stets den Schikanen ihrer Mitschülerinnen ausgesetzt.

Insgesamt ist "Nachtschicht in Neukölln" aus meiner Sicht ein fesselnder Einblick in den Alltag einer bemerkenswerten Polizistin, die mit ihren Kollegen für unsere Sicherheit sorgt und somit unser aller Dank verdient. Ein wirklich lesenswertes Buch, welches mich noch lange beschäftigen wird und ich gerne weiterempfehle. Ich bewerte es daher folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Packender Kriminalroman mit historischem Hintergrund

Wenn die Schatten sterben
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Für Becky Kolberg soll es nach dem Tod ihres Mannes ein Neuanfang in der Schweiz sein. Sie zieht mit ihrem Sohn in den herrschaftlichen Familiensitz, in dem aber nur kurze Zeit später bei Restaurirungsarbeiten ...

Für Becky Kolberg soll es nach dem Tod ihres Mannes ein Neuanfang in der Schweiz sein. Sie zieht mit ihrem Sohn in den herrschaftlichen Familiensitz, in dem aber nur kurze Zeit später bei Restaurirungsarbeiten im Keller die Überreste einer Frauenleiche gefunden werden. Die Untersuchungen ergeben, dass die Frau vermutlich schon vor über 60 Jahren einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen ist. Becky beginnt mit der Hilfe ihres NAchbarn Domink Dornach in den Annalen ihrer Familie zu forschen und stößt dabei auf Geschehnisse zu Zeiten des 2. Weltkriegs. Birgt die Vergangenheit der Familie ein dunkles Geheimis?

Die bereits erschienen Bände der Reihe um den charismatischen Ermittler Dominik Dornach konnten mich bisher immer begeistern, so dass ich mich mit einer großen Vorfreude und einer entsprechend hohen Erwartungshaltung auf das neue Buch des Autors Christof Gasser gestürzt habe. Aufgrund der für den Kriminalfall wichtigen historischen Hintergründe hat Gasser den Kunstgriff getan, die Handlung mit seinem Ermittler Dornach ins Jahr 2006 zu verlagern, also zeitlich vor die Fälle aus der "Solothurn-Reihe". Es war im wichtig, dass Personen aus dem historischen Bezug noch realistisch leben könnten. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Frauenleiche zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über den privaten Recherchen Beckys, sowie den zeitlichen Rückblicken in die Kriegsjahre aus meiner Sicht auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Das Ganze entwickelt sich zu einer komplexen und clever konzipierten Geschichte, die Einblick in die dunklen Stunden der Schweizer Historie bietet. Die Hintergrundfakten wirken sehr gut recherchiert und Verleihen dem vorliegenden Kriminalroman seinen besonderen Reiz. Die für mich überraschende Auflösung ist gut nachvollziehbar und rundet das Buch gelungen ab.

Insgesamt ist "Wenn die Schatten sterben" ein aus meienr Sicht mehr als gelungener hinstorischer Kriminalroman, der mich von der ersten Seite an begeistern und fesseln konnte. Ein besonderer Kriminalroman, den ich sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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