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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2021

Schauergeschichte, die begeistert

Emily Bones - Die Stadt der Geister
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Dies ist ein Buch, mit dem ich schon lange geliebäugelt habe. Jetzt endlich habe ich es gelesen und fand mich super unterhalten.

Die Geschichte setzt sofort spannend ein, denn Emily erwacht in ihrem eigenen ...

Dies ist ein Buch, mit dem ich schon lange geliebäugelt habe. Jetzt endlich habe ich es gelesen und fand mich super unterhalten.

Die Geschichte setzt sofort spannend ein, denn Emily erwacht in ihrem eigenen Grab, aus dem sie sich befreien muss. Zunächst hält sie alles für einen makabren Scherz. Doch die Wahrheit ist, Emily wurde ermordet. Als Untote ist sie nun Teil der Anderswelt auf dem Pariser Friedhof Père-Lachaise. Sobald die Nacht anbricht, verwandelt sich der Friedhof in ein magisch-schillerndes Reich. Habt ihr Coco gesehen? Hat mich ganz stark an diesen Film erinnert. Der Friedhof ist ein Rückzugsort für all die untoten Seelen und Geister. Doch es herrschen strenge Regeln und noch viel strengere Strafen für all jene, die sich über diese Regeln hinwegsetzen.

Emily kann nicht akzeptieren, was ihr zugestoßen ist. Sie ist wild entschlossen, zu ihrer Schwester zurückzukehren. Immerhin besteht eine Chance, sich ihr Leben zurückzuholen, das von niemand geringerem als Asmaron, einem gefürchteten Krieger des Fürsten der Finsternis Dhragar gestohlen wurde. Mit Hilfe eines uralten Vampirs lässt sich Emily zur Kriegerin ausbilden. Keine leichte Aufgabe…

Auf dem Friedhof geht es herrlich skurril und schaurig zu. Tim Burton müsste sich auf dieses Buch stürzen wollen, um es verfilmen zu dürfen, oder? Emily in ihrem fürchterlichen Halloweenkostüm ist manchmal unfreiwillig komisch. Sie ist schlagfertig, ironisch, ehrgeizig und so sympathisch unperfekt. Eine Romanheldin ganz nach meinem Geschmack.

Wer Bücher von Gesa Schwartz kennt, merkt schnell, dass ihr Schreibstil in diesem Buch irgendwie abgespeckt wirkt. Ist halt angepasst an das Leseniveau ab 10 Jahre. Die häufigen Wortwiederholungen hätten vermieden werden können und manche Stellen sind zu langatmig geschrieben. Auch der Endkampf zieht sich. Am Ende des Buches habe ich mich dennoch großartig unterhalten gefühlt. Die Charaktere und die Atmosphäre überzeugen. Die Handlung ist vielschichtig und spannend.

Vielen, vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Die männliche Sicht der Dinge

Mach mir’n Kind
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Kinderkriegen ist gar nicht so leicht wie uns der Volksmund Glauben machen möchte. Für viele Paare mit Kinderwunsch ist der Weg sogar sehr häufig voller Hindernisse und mit Rückschlägen gespickt. In ‚Mach ...

Kinderkriegen ist gar nicht so leicht wie uns der Volksmund Glauben machen möchte. Für viele Paare mit Kinderwunsch ist der Weg sogar sehr häufig voller Hindernisse und mit Rückschlägen gespickt. In ‚Mach mir’n Kind‘ begleiten wir ein namensloses Paar auf ihrem beschwerlichen Weg, bis sie am Ende endlich ihr Glücksbündel in den Armen halten dürfen.

Zum einen versorgt uns die Autorin nach einer hervorragenden Recherche mit allen wichtigen Informationen rund um das Thema Kinderkriegen. Das Aufklärungsspektrum reicht über Eileiterschwangerschaften, Fruchtbarkeitskliniken bis hin zur Anschaffung stilvoller Umstandsmode und einer sinnvollen Babyerstausstattung. Nach diesem Buch kann man mit geballter Fachkenntnis über alle Facetten des Babyversums mitreden. Zum anderen verschafft sie uns einen Einblick in die Denkweise des Mannes, denn all diese Erfahrungen werden aus seiner Sicht erzählt. Das ist unglaublich amüsant, informativ und ziemlich erhellend. Da ich selbst zwei Kinder habe, konnte ich mich mit vielen Situationen identifizieren, beziehungsweise habe ich meinen Mann wiedererkannt. Und endlich, endlich konnte ich so manche seiner Handlungen während meiner Schwangerschaften verstehen.

An manchen Stellen hätten mir die beiden Protagonisten facettenreicher sein können. In der ganzen Handlung geht es ausschließlich ums Kinderkriegen. Natürlich. Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet. Aber abseits dieser Themen erfährt man Nullkommanichts über die Charaktere oder ihren Hintergrund. Für meinen persönlichen Geschmack hätten die beiden ruhig etwas mehr Persönlichkeit zeigen können. Auch ist die Rolle des Mannes sehr dominant. Er ist es, der alles organisiert. Er recherchiert, er kauft, er kümmert sich sogar um die Hebamme. Von der Frau hatte ich den Eindruck, dass sie die meiste Zeit über nur im Bett liegt oder Anweisungen erteilt. Sie war mir zu passiv.

Insgesamt finde ich die Geschichte gleichsam berührend wie unterhaltsam. Sie macht Mut, tröstet und gibt all jenen Hoffnung, deren Kinderwunsch vielleicht auch eine problematische Reise ist. Man leidet und man freut sich mit dem unbekannten Pärchen. Der Moment der Geburt wird so herzerwärmend beschrieben, dass man Tränen in den Augen hat. Und am Ende ist eines klar: egal wie beschwerlich der Weg ist, das Ziel ist alle Strapazen mehr als wert!

Vielen lieben Dank, Amélie, für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 04.08.2021

Vintage-Kleid und Zimtkaffee

Die Glücksschneiderin
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Mit der Eröffnung ihres Nähcafés hat sich Clara einen Herzenswunsch erfüllt. Bei Kaffee und Kuchen bietet sie für Interessierte Nähkurse an. Anleitungen für das Nähen von Baby-Schühchen, Upcycling-Ideen, ...

Mit der Eröffnung ihres Nähcafés hat sich Clara einen Herzenswunsch erfüllt. Bei Kaffee und Kuchen bietet sie für Interessierte Nähkurse an. Anleitungen für das Nähen von Baby-Schühchen, Upcycling-Ideen, maßgeschneiderte Kleider und vieles, vieles mehr, Clara ist mit Herz und Seele bei der Sache. Aber was so großartig klingt, spielt auf der anderen Seite nicht den erwünschten Erfolg ein. Mit dem paillettenbesetzten Vintage-Kleid vom Flohmarkt erhofft sie sich einen Blickfang, der mehr Kundinnen ins Café lockt und fürs Nähen begeistert. Das Kleid lockt vor allen Dingen ihren Ex-Freund Finn an, der sie vor fünf Jahren sang- und klanglos verlassen hat. Durch einen kuriosen Zufall und geradezu schicksalshafte Zusammenhänge ist seine Familie mit dem Kleid verbunden. Und fordert es zurück.

“Die Glücksschneiderin” erzählt die zauberhafte Liebesgeschichte zwischen Clara und Finn. Während sie gemeinsam Nachforschungen über die geheimnisvolle Vergangenheit des Kleides anstellen, kommen die Gefühle von damals wieder hoch und die Frage, warum Finn Clara überhaupt verlassen hat. Obwohl ihre Geschichte den Großteil der Handlung einnimmt, gibt es zahlreiche Nebencharaktere, die ebenso detailliert ausgearbeitet sind und zu dem sympathischen Gesamtbild rund um das Würzburger Nähcafé beitragen.

Das Buch liest sich durch den souveränen Schreibstil flott durch. Die Charaktere und ihre jeweiligen Probleme fesseln einen auf angenehme Weise an die Seiten, sie sind gut recherchiert und orientieren sich am aktuellen Zeitgeist. Gegen Ende wird das Hick-Hack zwischen Clara und Finn zwar etwas anstrengend, weil sie häufig auf der Stelle treten, aber dank der vielfältigen Nebencharaktere wird über diese Längen hinweggetäuscht und der Roman findet zu einem zufriedenstellenden Ende.

Als Sommerlektüre für den Urlaub oder für Hobby-Näherinnen ist „Die Glücksschneiderin“ auf jeden Fall ein Hauptgewinn.

Ich bedanke mich beim Heyne Verlag und dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 22.07.2021

In jeder Sage steckt Wahrhaftiges

Die Geheimnisse von Oaksend - Die Monsterinsel
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Zum dritten Mal können Leser in die geheimnisvolle Welt von Oaksend eintauchen. Für Robin und sein Schutzmonster Melvin wird es in diesem Band piratenhaft und unheimlich, denn es geht um die Sage der mysteriösen ...

Zum dritten Mal können Leser in die geheimnisvolle Welt von Oaksend eintauchen. Für Robin und sein Schutzmonster Melvin wird es in diesem Band piratenhaft und unheimlich, denn es geht um die Sage der mysteriösen Weißen Königin, eine geheimnisvolle Insel und einen Fluch. Jede Menge Suchtpotential … sollte man meinen.

Allerdings gestaltet sich der Einstieg echt zäh. Obwohl der Schreibstil flüssig und humorvoll ist, zieht sich die erste Hälfte des Buches mit zahlreichen Andeutungen unerwartet in die Länge. Der rote Faden, der alles miteinander verbinden soll, lässt sich noch nicht erkennen. Figuren tauchen auf und lassen Situationen entstehen, an die sich gewisse Erwartungen koppeln. Aber aus unerfindlichen Gründen trägt das alles nicht dazu bei, dass die Geschichte an Fahrt aufnimmt. Erst gegen Ende ballen sich die zu Beginn gestreuten Hinweise zu einer abenteuerlichen, überaus spannenden Geschichte. Es wäre schön gewesen, wenn das Buch von Anfang bis Ende eine kontinuierliche Dynamik besäße, aber wer Ehrgeiz beweist und dran bleibt, wird letztlich belohnt. Das letzte Drittel reißt alles raus. Vergessen die Langeweile vom zähen Anfang. Es wird unheimlich, gefährlich, temporeich. Am Ende schlägt man das Buch mit dem Gefühl zu, von Robin und Melvin außerordentlich unterhalten worden zu sein und ertappt sich bei der Vorfreude auf den nächsten Band.

Auf jeden Fall sollten Band 1 und 2 zuerst gelesen werden, sonst irrt man verzweifelt und hilflos durch Oaksend und findet sich überhaupt nicht zurecht. Das Hintergrundwissen wird halt vorausgesetzt und nicht noch einmal zusammenfassend widergekaut. Da es sich um fantasievolle und abwechslungsreiche Abenteuer handelt, die schön geschrieben und liebevoll illustriert sind, kann ich die gesamte Buchreihe allen jungen Lesemäusen wärmsten empfehlen.

Vielen lieben Dank an cbj und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Ist alles nur eine Phase…

Pubertät ist voll nice ... Nur blöd, dass wir jetzt die Eltern sind
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Zwar sind meine Kinder noch ein ganzes Stück von der Pubertät entfernt – nach der Lektüre dieses Buches bin ich dankend für diesen Umstand auf die Knie gefallen – aber da mich der Titel sofort angesprochen ...

Zwar sind meine Kinder noch ein ganzes Stück von der Pubertät entfernt – nach der Lektüre dieses Buches bin ich dankend für diesen Umstand auf die Knie gefallen – aber da mich der Titel sofort angesprochen hat, dachte ich, es könnte nicht schaden, zu wissen, was einen so in Zukunft erwartet.

Von Silke Neumayer kenne ich bereits ‚Mit Mann ist auch nicht ohne‘. Schon dort dominiert die Mutter-Tochter-Konstellation die gesammelten Alltagsanekdoten. Jetzt wird dieser Beziehung zwischen alleinerziehender Mutter und pubertierendem Teenager ein ganzes Buch gewidmet. In kurzen Erzählungen werden Situationen aus dem alltäglichen Zusammenleben beschrieben. Der Schreibstil ist wirklich flott und witzig. Viele Situationen lassen einen an die eigene Pubertät zurückdenken. Doch als Mama von zwei Jungs habe ich mich leider ziemlich ausgeklammert gefühlt. Zur pubertären Phase bei Jungs wird so gut wie nichts gesagt, außer dass der Verbrauch von Pflegeprodukten steigt. Die Sorgen von Müttern von Töchtern scheinen vergleichsweise unfassbar viel größer zu sein. Da kann ich eigentlich froh sein, nur Söhne zu haben. Denn die werden allenfalls als große Gefahr für pubertierende Mädchen eingestuft und scheinen ansonsten ganz smart durch diese Phase durchzukommen.

Trotz dieses einen Kritikpunktes habe ich mich beim Lesen gut unterhalten gefühlt und herzlich gelacht. Einmal, weil man sich selbst als Pubertier in vielen Situationen wiedererkennt – auch wenn wir damals noch keine Smartphones hatten – und andererseits, weil man nun auch die elterliche Sichtweise mitbringt. Von der pubertären Phase gestresste Eltern und alle, die auf kurzweilige Situationskomik stehen, sollten dieses Buch lesen. Den einen macht es Mut, die anderen haben was zu lachen.

Ich bedanke mich beim Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar!

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