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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2021

Kalter Winter, warme Herzen

Weihnachtsglück in Willowbrook
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Evie ist so eine entzückende Person, die muss man einfach liebhaben. Kein Wunder, dass sie sich auch recht schnell in den Kopf und etwas langsamer auch in das Herz von Jake schleicht, der neu im Dorf ist ...

Evie ist so eine entzückende Person, die muss man einfach liebhaben. Kein Wunder, dass sie sich auch recht schnell in den Kopf und etwas langsamer auch in das Herz von Jake schleicht, der neu im Dorf ist und sich eigentlich wie ein grummeliger Eigenbrötler in seinem Schloss verschanzen wollte und so wenig Kontakt wie möglich mit anderen Menschen haben wollte. Zu groß ist noch sein Schmerz nach dem plötzlichen Verlust seiner geliebten Frau. Doch dann macht Jake eine quirlige, herzliche, junge Frau, ein paar Schneeflocken und ein Weihnachtsurlaub in Frankreich ein Strich durch die Rechnung.

Ich hatte viel Spaß dabei, Evie und Jake bei ihrem 'immer besser Kennenlernen' zu begleiten. Sie sind zwar recht gegensätzliche Charaktere, aber harmonieren dennoch sehr gut miteinander. Das Drama, das gegen Ende ein Happy-End noch zu verhindern sucht, wirkt sogar recht plausibel - was bei Büchern dieses Genres ja nicht immer so ist. Hier ergab sich aber ein sehr stimmiges Bild. Das Thema Weihnachten ist zwar nicht so präsent, wie es der Titel vermuten lassen würde. Das störte mich aber auch gar nicht, denn es herrschte stattdessen durchgehend eine schöne winterliche Stimmung.

Ich habe das Buch als Hörbuch genossen, und fand die Sprecherin Polly Nolden sehr angenehm. Sie traf die richtigen Töne, um die einzelnen Personen und ihre Stimmungen gut rüberzubringen.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

"I am Legend" für Jugendliche

Allein durch die Sterne
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Von einer Sekunde auf die andere ist Ariadne komplett allein auf der Welt. Alle anderen Menschen sind spurlos verschwunden, ohne dass es dafür eine Erklärung gibt. Ariadne gibt sich aber auch nicht sehr ...

Von einer Sekunde auf die andere ist Ariadne komplett allein auf der Welt. Alle anderen Menschen sind spurlos verschwunden, ohne dass es dafür eine Erklärung gibt. Ariadne gibt sich aber auch nicht sehr viel Mühe, den Grund für dieses Phänomen herauszufinden. Stattdessen richtet sie sich in ihrem neuen Leben ein, dass ebenso viele Freiheiten wie Einschränkungen mit sich bringt. Und dann stößt sie auf noch einen 'Überlebenden' - allerdings befindet der sich im fernen Shanghai.

Ich fand die Idee der Geschichte wirklich toll. Das ist ein spannendes Gedankenexperiment, bei dem ich mich ständig gefragt habe: wie würde ich mich jetzt an dieser Stelle verhalten? Nachdem ich nicht nur "I am Legend" gelesen und gesehen habe, sondern auch "Die Wand" von Marlen Haushofer, hätte ich wohl ziemlich bald mal angefangen mir Gedanken darüber zu machen, welches Obst und Gemüse ich kultivieren könnte und welche Tiere ich mir halten würde, damit ich auch in ein paar Monaten (oder Jahren, wenn auch die letzte Dose geöffnet wurde) noch Essen habe. Darüber macht sich Ariadne komischerweise gar keine Gedanken. In anderen Situationen hingegen ist sie doch recht praktisch veranlagt und weiß sich zu helfen. Dann widerum verabsäumen Ariadne und Sanghyun es, wichtige Absprachen zu treffen. Was sie z.B. tun wenn es plötzlich keinen Strom mehr gibt und sie nicht mehr täglich telefonieren können. Eigentlich unvorstellbar, dass es keinem der beiden einfällt, da rechtzeitig vorzusorgen.

Ich habe wirklich jede Seite des Buches mit großem Interesse und teils auch Spannung gelesen. Wartete aber auch immer noch auf eine Aufklärung, was denn nun überhaupt eingangs passiert ist. Dahingehend hat mich das Buch nicht ganz überzeugt, der Rest passte aber!

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Veröffentlicht am 08.10.2021

Gnadenloses Mittelalter

Angstrichter (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 4)
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Faszination und Furcht - diese Gefühle lösten die grausamen öffentlichen Bestrafungs- und Mordmethoden des Mittelalters bei der Bevölkerung aus. Und das fasst auch ziemlich gut meine Gefühlslage bei diesem ...

Faszination und Furcht - diese Gefühle lösten die grausamen öffentlichen Bestrafungs- und Mordmethoden des Mittelalters bei der Bevölkerung aus. Und das fasst auch ziemlich gut meine Gefühlslage bei diesem Buch zusammen. Ich fand den Fall, den Jan Grall und Rabea Wyler diesmal betreuen, äußerst spannend. Aber gleichzeitig war er stellenweise auch ziemlich brutal und ich bibberte mit den Opfern mit. Vor allem mit Nora (deren 'Verfehlung' allerdings mir selbst am Ende noch nicht ganz klar war, bzw. wieso das eine solche Strafe rechtfertigt).

"Angstrichter" ist bereits der 4. Teil der Serie um das Profilerpaar Grall/Wyler, und für mich war es auch der beste. Für mich passte hier die Kreativität der Geschichte/des Falls, das richtige Tempo des Erzählens, der Spannungsbogen und die Logik bei der Auflösung waren ebenfalls stimmig. Und wenn man sich immer wieder sagt "es ist ja nur ein Roman, es ist ja nur ein Roman" kann man es auch lesen, ohne Albträume zu bekommen.

Zum Abschluss eines jeden Buches heißt es ja immer wieder: das war jetzt aber das letzte Mal, wirklich! Ich bin gespannt, ob sich unsere Protagonisten diesmal daran halten, oder ob sich Lars Schütz doch wieder was einfallen lässt, zu dem sie nicht nein sagen können!

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Dramatik und Feel-Good schließen sich nicht aus

Du hast mir gerade noch gefehlt
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Ein sehr dramatisches Ereignis gleich zu Beginn eines Buches, dass eher in der Ecke "leichte Frauenkomödie" zu finden ist. Ungewöhnlich! Aber dann steht da ja auch noch der Name Mhairi McFarlane drauf, ...

Ein sehr dramatisches Ereignis gleich zu Beginn eines Buches, dass eher in der Ecke "leichte Frauenkomödie" zu finden ist. Ungewöhnlich! Aber dann steht da ja auch noch der Name Mhairi McFarlane drauf, und die hat ihren ganz eigenen Stil und schreckt auch nicht vor drastischen Plot-Twists zurück. Und am Ende war auch alles stimmig und eine wirklich runde Geschichte.

Ich hab nur am Anfang einer bestimmten Paarung die Daumen gedrückt. Doch den Gesprächen zufolge, die dann gegen Ende diesbezüglich stattfinden, ist alles vollkommen richtig so wie es dann kommt. Dennoch, der echte "Hach-Seufz"-Moment fehlte mir dadurch.

Und eine Sache fiel mir noch auf: die Charaktere sind 34 Jahre alt, d.h. 1987 geboren. Sie zitieren aber Filme aus den 80ern und 90ern, die eher der Generation der Autorin selbst (geb. 1976) und auch mir geläufig wären, aber nicht Leuten, die erst in den 2000ern Teenager wurden.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Ferien mit den Flickenteppichs

Familie Flickenteppich 3. Wir machen Ferien
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Das ist der 3. Band der "Familie Flickenteppich"-Reihe, und wieder ein sehr schöne Kinderbuch mit den Themen Freundschaft, Familie und Patchwork. Zur Familie Flickenteppich gehören ja im Grunde alle Hausbewohner ...

Das ist der 3. Band der "Familie Flickenteppich"-Reihe, und wieder ein sehr schöne Kinderbuch mit den Themen Freundschaft, Familie und Patchwork. Zur Familie Flickenteppich gehören ja im Grunde alle Hausbewohner der Nr. 11, von denen manche zwar so ihre Eigenarten haben (die Großeltern von Freddy sind den Kids immer noch zu streng), aber im Grunde doch alle gut sind. (Erinnert von der Grundvoraussetzung ein wenig an die TV-Serie "Wir Kinder vom Möwenweg". Wer die also mag, wird mit der "Familie Flickenteppich" auch nichts falsch machen.)

Nun kommt plötzlich die Mutter von Emma (der Ich-Erzählerin), Ben und Jojo zurück von ihrem Australien-Trip. Bleibt sie jetzt wieder bei der Familie, und zieht sogar wieder bei ihnen ein? Oder ist sie nur auf Durchreise? Darüber werden ihre Kinder wie auch die Leser bis zum Schluss im Unklaren gelassen...

Dazwischen passieren aber auch so einige Dinge: ein Meerschweinchen-Projekt, eine Nacht im Wohnwagen, ein Ausflug an die Nordsee (inkl. blindem Passagier, auf den ich nicht so cool reagiert hätte wie die Mama hier), ein Streit zwischen zwei Freundinnen, und ein Kuss. Alles wunderbar beschrieben, genau richtig für Kinder. Und die wirklich schönen Illustrationen verleihen der Geschichte den besonderen Touch. Eine ganz klare Empfehlung von mir und meinen Söhnen!

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