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Veröffentlicht am 12.10.2021

Entführt in die Welt der Düfte

Das Haus der Düfte
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Schon als Kind hat Anouk ein klares Ziel vor Augen - sie will unbedingt Parfumeurin werden. Als ihr die Chance geboten wird, in einem der größten Parfumhäuser in Grasse, der Stadt der Düfte, ...

Schon als Kind hat Anouk ein klares Ziel vor Augen - sie will unbedingt Parfumeurin werden. Als ihr die Chance geboten wird, in einem der größten Parfumhäuser in Grasse, der Stadt der Düfte, ihre Ausbildung zu machen, greift sie zu. Dort wird sie nicht nur mit den Familienstreitigkeiten der Familie Girard, sondern auch mit der Vergangenheit ihrer eigenen Familie konfrontiert.

Das Cover ist ein echter Hingucker, nach diesem Buch greift man in der Buchhandlung sofort. Pauline Lambert erzählt die Geschichte in so eindringlichem Schreibstil, dass ich sehr schnell in der Geschichte angekommen bin und geglaubt habe, die Düfte der Provence zu riechen.
Die Figuren sind authentisch dargestellt, wenn auch nicht alle sympathisch, ihre Handlungen sind nachvollziehbar und schlüssig. Die eingearbeiteten Fakten über Parfumherstellung und Luxusindustrie sind hochinteressant und ebenfalls schlüssig, da wurde scheinbar akribisch recherchiert.

Insgesamt hat es mir sehr viel Spaß gemacht, Anouk bei der Erfüllung ihres Lebenstraumes zu begleiten, obwohl mich die Welt der Luxusindustrie sonst nicht so interessiert. Die Geschichte wird so fesselnd erzählt, dass ich mich glänzend unterhalten fühle. Deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Ein brandaktuelles Thema - hochspannend verpackt

Probe 12
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Nina freut sich auf einen Besuch bei ihrem Doktorvater in Tiflis, der an der Entwicklung eines neuartigen Heilmittels zur Bekämpfung der 12 gefährlichsten multiresistente Keime arbeitet und dem offenbar ...

Nina freut sich auf einen Besuch bei ihrem Doktorvater in Tiflis, der an der Entwicklung eines neuartigen Heilmittels zur Bekämpfung der 12 gefährlichsten multiresistente Keime arbeitet und dem offenbar ein Durchbruch gelungen ist. Nach einem Anschlag auf ihn und sein Institut trifft sie ihn nicht mehr lebend an. Sie selbst und Georgis Assistentin Maren kommen nur knapp mit dem Leben davon. Nina setzt nun alles daran, die Arbeit von Georgi, die dieser der Allgemeinheit zur Verfügung stellen wollte, zu retten und in seinem Sinn zu verwenden. Doch es gibt noch andere Interessenten für die Forschungsergebnisse. So entsteht ein erbitterter Kampf, der etliche Opfer fordert.

Die beiden Autorinnen erzählen die Geschichte zunächst in 3 Handlungsstränge aufgeteilt, die später zu einem rasanten Showdown zusammengeführt werden. Da ist Nina, die die Forschungsergebnisse und den kompletten Satz der Phagen, die die Grundlage für eine Produktion im großen Stil bilden, retten und der Allgemeinheit zuführen möchte. Als Wissenschaftsjournalistin möchte sie natürlich den Durchbruch in der Phagenforschung auch publizieren. Sie bekommt Unterstützung von Tom, der zusammen mit seiner Tochter Sylvie den zweiten Handlungsstrang dominiert. Für die todkranke Sylvie ist eine Behandlung mit den neuartigen Phagen die einzige Chance auf Rettung. Deshalb kämpft Tom gemeinsam mit Nina erbittert gegen einen übermächtigen Gegner. Im dritten Handlungsstrang ermittelt Kommissarin Tina Voss gegen "Prometheus", der diverse Keime in Berliner Altenheimen freisetzt und sich mithilfe von Flugblättern dazu bekennt. So übt er nicht nur Druck auf die Politik aus, sondern versetzt auch Berlin in Angst und Schrecken. Seine Motive sind zunächst unklar.
Der Schreibstil ist flüssig und packend, ich bin förmlich durch die Seiten geflogen. Sehr detailliert bringen uns die beiden Autorinnen ihre Protagonisten nahe, so dass ich sie schon zu kennen glaubte. Auch die Gegenspieler in Gestalt dreier russischer Auftragskiller, die keine Skrupel kennen, konnte ich förmlich vor mir sehen.

Sehr geschickt gesetzt sind die Übergänge zwischen den Handlungssträngen, immer ist am Ende des Abschnitts die Spannung hoch, so dass der Spannungsbogen nie abreißt und man unbedingt weiterlesen muss - ein echter Pageturner also.

Die wissenschaftlichen Hintergründe sind akribisch recherchiert und werden ohne viel Fachchinesisch auch dem Laien in verständlicher Weise präsentiert, so dass ich bei der spannenden Lektüre auch noch vieles über multiresistente Keime und Antibiotika-Therapie dazugelernt habe.

Mein Fazit: Ein echter Thriller mit allem was dazugehört, der noch dazu an Aktualität und Brisanz kaum zu überbieten ist. Gut, dass dieses Thema damit ein bisschen mehr in den Fokus gerückt wird. Alles außer einer 100%-igen Leseempfehlung wäre hier Unfug.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Authentisch und sehr bewegend

Der schwarze Winter
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Wir lesen die Geschichte der Schwestern Silke und Rosemarie Bensdorf, aus gutem Haus in Danzig stammend, die sich auf der Flucht bis nach Hamburg durchgeschlagen haben. Im Hungerwinter 1946/47 ...

Wir lesen die Geschichte der Schwestern Silke und Rosemarie Bensdorf, aus gutem Haus in Danzig stammend, die sich auf der Flucht bis nach Hamburg durchgeschlagen haben. Im Hungerwinter 1946/47 kämpfen sie ums Überleben. Dabei haben sie Unterstützung durch gute Freunde, müssen aber auch gegen Feinde und Neider kämpfen. Wie sie es schaffen, nicht nur zu überleben, sondern sich auch noch eine Existenz aufzubauen und anderen Menschen zu helfen, schildert Clara Lindemann sehr packend und emotional. Sie charakterisiert die Personen so einfühlsam, dass sie mir sofort nahe waren. So hat sie mich schon mit den ersten Sätzen in die Geschichte hinein geholt und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Ich habe dieses Buch in Rekordzeit verschlungen.
Besonders gefallen hat mir die Entwicklung von Silke, die sich sehr ausführlich mit ihren Fehlern in der Vergangenheit auseinandersetzt und daraus lernt. Ihre Schwester Rosemarie wird durch die sich fast überstürzenden Ereignisse erst richtig erwachsen.
Die Autorin vergisst auch nicht, das zerbombte Hamburg und die Not der Menschen eindringlich und sehr authentisch zu schildern. Da hat sie offenbar sehr gründlich recherchiert und diese Tatsachen sehr geschickt in den Roman eingebaut. Solche Geschichten lese ich immer wieder gern, denn obwohl fiktiv, sind sie gute "Augenöffner" was die Grausamkeit der Kriegsfolgen angeht.
Ich hatte bisher noch nichts von Clara Lindemann gelesen, mit diesem Werk hat sie sich jedoch in meinen Fokus gerückt. Definitiv werde ich mir kommende Werke auch gönnen.

Mein Fazit: Ein sehr spannender, bestens recherchierter Roman - uneingeschränkt lesenswert.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Von Anfang an spannend

Die andere Tochter
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Antonia räumt die Wohnungen von Verstorbenen in Berlin. Bei einem Arbeitsunfall verliert sie ihr Augenlicht und bekommt eine Hornhauttransplantation. Um sich bei den Angehörigen ihrer Spenderin ...

Antonia räumt die Wohnungen von Verstorbenen in Berlin. Bei einem Arbeitsunfall verliert sie ihr Augenlicht und bekommt eine Hornhauttransplantation. Um sich bei den Angehörigen ihrer Spenderin zu bedanken, reist sie nach Frankfurt. In der Familie der Verstorbenen gerät sie in einen Strudel von Ereignissen, der sie auch mit der Vergangenheit ihrer eigenen Familie konfrontiert.

Das Cover passt perfekt, denn wie bei einem Puzzle trägt Antonia Teil für Teil zusammen, um am Ende nicht nur das Geheimnis ihrer Spenderin, sondern auch ihr eigenes, traumatisches Familiengeheimnis aufzudecken. In einfühlsamem, präzisem Schreibstil gelingt es Dinah Marte Golch perfekt, mir Antonia von Anfang an nahe zu bringen, während sie die Eltern punktgenau so schildert, dass ich ihnen nicht "beigekommen" bin, ebenso bei der Familie der Hornhautspenderin in Frankfurt, die meiner Meinung nach sehr undurchsichtig ist.

Ein wesentlicher Faktor beim Spannungsaufbau ist die Erzählung auf zwei Zeitebenen. Die erste beginnt im April und gilt mehr der Suche nach dem Geheimnis der Spenderin, während die zweite, im Oktober beginnende dem Aufdecken des eigenen Familiengeheimnisses gilt.

Besonders beeindruckt hat mich, wie gründlich die Autorin zu den Themen Organtransplantation und Beutekunst recherchiert haben muss. Die in die Geschichte eingeflochtenen Fakten dazu klingen allesamt realistisch und fundiert.

Dieser Roman hat mich von Anfang bis Ende gefesselt und tief berührt. Dazu hat die ungewöhnliche, aber sehr gelungene Kombination der Themen sehr beigetragen. Es ist schon eine außergewöhnliche Idee, die Themen "Gewalt gegen Kinder", "Organtransplantation" und "Beutekunst" miteinander zu verknüpfen. In jedem Fall kann ich dieses Buch uneingeschränkt weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 18.08.2021

Frauenpower im Wirtschaftswunder

Ein Koffer voller Schönheit
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Lüneburg Ende der 1950-er Jahre: Anne ist Hausfrau und Mutter der Zwillinge Leo und Lili. Ihr Mann Benno, eigentlich leidenschaftlicher Tischler, will hoch hinaus und hat zusammen mit seinem zwielichtigen ...

Lüneburg Ende der 1950-er Jahre: Anne ist Hausfrau und Mutter der Zwillinge Leo und Lili. Ihr Mann Benno, eigentlich leidenschaftlicher Tischler, will hoch hinaus und hat zusammen mit seinem zwielichtigen Schulfreund ein Möbelhaus eröffnet. Anne wünscht sich etwas mehr Selbstständigkeit und beginnt mit der Unterstützung ihrer Schwiegermutter Margarethe ihre Tätigkeit als Avon-Beraterin. Beide sind sehr eingespannt und merken nicht, dass sie ihr Ehe- und Familienleben aufs Spiel setzen. Ist es schon zu spät, als sie den Kampf um ihre Liebe und ihre Kinder aufnehmen?

Kristina Engel erzählt die Geschichte so lebendig und farbenfroh, dass man sich direkt ins Lüneburg dieser Zeit versetzt fühlt und quasi den Zeitgeist atmet, den auch das Cover wiedergibt. Die Schilderung der Personen ist sehr authentisch und lebensnah. Annes Unsicherheit ist ebenso nachfühlbar wie Bennos Alpträume. Beide erleben im Verlauf der Geschichte eine bemerkenswerte Entwicklung. Ganz besonders gefallen hat mir die humorvolle und selbstbewusste Margarethe. Auch die Landfrauen, direkt und geradeheraus, haben mir sehr viel Spaß gemacht.

Die teilweise sehr humorvoll erzählte Geschichte hat mir sehr viel Spaß gemacht, vor allem die Dialoge, an denen Margarethe beteiligt war. Einige dramatische Szenen sorgten zwischendurch für Spannung, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Allerdings habe ich den Schluss als übertrieben dramatisch empfunden, da wäre etwas weniger doch mehr gewesen.

Insgesamt jedoch kann ich das Buch sehr empfehlen. Es ist die Geschichte einer Familie in schwieriger Zeit mit einigen Hinweisen auf den historischen Hintergrund und bekommt von mir 5 Sterne.

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