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Veröffentlicht am 12.10.2021

Schöne Liebesgeschichte

Forever Right Now
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Darlene möchte in San Francisco ein neues Leben als Tänzerin beginnen und ihre Vergangenheit mit Drogenproblemen hinter sich lassen. Dort macht sie gleich Bekannschaft mit dem abweisenden Sawyer, der seine ...

Darlene möchte in San Francisco ein neues Leben als Tänzerin beginnen und ihre Vergangenheit mit Drogenproblemen hinter sich lassen. Dort macht sie gleich Bekannschaft mit dem abweisenden Sawyer, der seine eigenen Probleme hat - kämpft er doch um das Sorgerecht für seine Tochter. Abwechselnd erzählen Darlene und Sawyer aus ihren Perspektiven. Diese Erzähltechnik mag ich sehr, kann man doch beide Figuren näher kennenlernen und besser verstehen. Das ist eine wunderbar emotionale Liebesgeschichte, die mir ganz hervorragend gefallen hat. Mehr gibt es dazu eigentlich gar nicht zu sagen. 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 09.10.2021

Pferdeflüsterer

Pferdeflüsterer-Mädchen, Band 3: Das verbotene Turnier
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Pferdeflüsterer-Mädchen – Das verbotene Turnier
Das ist der dritte Band der Reihe. Es schadet auf jeden Fall nicht, wenn man zumindest einen der Vorgängerbände kennt, denn sonst sind es gleich recht viele ...

Pferdeflüsterer-Mädchen – Das verbotene Turnier
Das ist der dritte Band der Reihe. Es schadet auf jeden Fall nicht, wenn man zumindest einen der Vorgängerbände kennt, denn sonst sind es gleich recht viele Namen auf einmal, auch wenn das Wesentliche nochmal kurz erklärt wird.
Auch in diesem Band geht es wieder um ein spannendes Pferde-Abenteuer für Mädchen und um wichtige Themen wie Freundschaft und Mut. Es ist eingängig und fesselnd erzählt und macht einfach Spaß zu lesen. Ich als Erwachsene hatte das Buch in einer guten Stunde durchgelesen. Angedacht ist es für die Zielgruppe ab etwa 8 Jahren.
Besonderes Augenmerk wird auf eine gute, artgerechte Behandlung der Tiere gelegt.
Uns hat es wieder hervorragend gefallen. Deshalb 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Das vergiftete Land

Wie schön wir waren
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Wie schön wir waren – Imbolo Mbue
Seit Jahrzehnten leiden die Bewohner des kleinen afrikanischen Dorfes unter dem amerikanischen Ölkonzern Pexton, der ihr Land verschmutzt und das Wasser vergiftet. Immer ...

Wie schön wir waren – Imbolo Mbue
Seit Jahrzehnten leiden die Bewohner des kleinen afrikanischen Dorfes unter dem amerikanischen Ölkonzern Pexton, der ihr Land verschmutzt und das Wasser vergiftet. Immer wieder sterben Kinder an dem schädlichen Trinkwasser. Eine junge Frau sieht eine Chance – Bildung. Sie will lernen, wie man sich gegen geldgierige Konzerne wehren kann.
Imbolo Mbue schildert Kosawa, das afrikanische Dorf und dessen Bewohner sehr liebevoll und detailgetreu. Es herrscht großer Zusammenhalt – und eine noch größere Ohnmacht angesichts des Ölkonzerns und der sterbenden Kinder. Der Grund für das jahrzehntelange Dulden und Durchhalten liegt wohl in tief verwurzelten Traditionen und Aberglauben. Die Menschen lieben ihr Dorf und denken gar nicht daran, ihm den Rücken zu kehren um anderswo einen Neuanfang zu wagen. Generationen leiden und sterben an der vergifteten Umwelt, bis endlich einige Dorfbewohner beschließen, sich zu wehren. Doch wie so oft geht es um Geld und Macht, die Kleinen haben keine Lobby.
Die Autorin, selbst aus Kamerun stammend, hat eine sehr besondere Erzählweise. So wird die Geschichte abwechselnd von verschiedenen Dorfbewohnern erzählt. Als Leser lernt man die unterschiedlichsten Sorgen und Nöte kennen und einen wunderbaren Einblick in dieses Dorfleben. Liebevoll und sehr detailreich, teilweise märchenhaft, dann wieder poetisch führt Imbolo Mbue gekonnt durch die Handlung. Es ist ein irgendwie fremdartiger Schreibstil, doch sehr eingängig und fesselnd.
Besonders der tiefe Einblick in Traditionen und Bräuche eines afrikanischen Dorfes hat mich sehr begeistert. Über vieles denken wir im Westen heute anders, trotzdem wurden die Gedanken und Handlungen immer schlüssig erklärt.
Für mich war das ein ganz besonderes Leseerlebnis, das sicherlich lange im Gedächtnis bleiben wird. Deshalb 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Auf den finnischen Schären

Heute beißen die Fische nicht
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Heute beißen die Fische nicht – Ina Westman
Ein Sommer auf einer kleinen Insel auf den finnischen Schären. Schon auf der ersten Seite wird klar, dass bei der kleinen Familie, bestehend aus Emma, Joel und ...

Heute beißen die Fische nicht – Ina Westman
Ein Sommer auf einer kleinen Insel auf den finnischen Schären. Schon auf der ersten Seite wird klar, dass bei der kleinen Familie, bestehend aus Emma, Joel und Fanni etwas ganz und gar nicht stimmt. Die drei haben sich zurückgezogen vor der Welt, weil Emma Ruhe braucht. Sie hat eine Narbe am Kopf, kann sich aber nicht mehr erinnern, was eigentlich passiert ist. Sie hat Schmerzen, ist erschöpft. Vor allen Dingen hat sie Halluzinationen. Sie sieht Menschen, die mit ihrem früheren Leben zu tun haben. Bald verschwimmen die Grenzen zwischen Wahrheit und Wahn. Die Vergangenheit liegt im Nebel, nichts ist mehr gewiss.
Joel ist verzweifelt, bemüht sich um Geduld und gibt die Hoffnung nicht auf. Und Fanni ist erst fünf und braucht ihre Eltern. Sie versteht noch nicht wirklich, was hier geschieht. Aber das versteht selbst Emma nicht.
Ein toller Roman, der mitreißend erzählt ist. Gerade anfangs geht es viel um die Vergangenheit. Man lernt die frühere Emma kennen, eine mutige, starke und selbstbestimmte Frau, die heute nur noch ein Schatten ihrer selbst ist. Der Leser erfährt vom Kennenlernen und der Anfangsphase der Beziehung zu Joel. Emmas Gesundheitszustand wird zwar von Anfang an thematisiert, erst nach und nach wird aber erst das wahre Ausmaß offenbar. Sehr lange tappt man auch darüber im Dunkeln, was eigentlich genau passiert ist. Nur soviel: es wird alles aufgelöst. Dafür war ich sehr dankbar.
In der Gegenwart passiert eigentlich nicht so sehr viel. Es ist ein Sommer, in dem die kleine Familie monatelang abwartet und darauf hofft, dass sich Emmas Zustand bessert. Es sind vielmehr die Rückblicke in die Vergangenheit, die sehr viel Licht ins Dunkel bringen und den Figuren die nötige Tiefe verleihen.
Diese Geschichte ist absolut fesselnd erzählt, ab der ersten Seite war ich voll und ganz in der Handlung und wollte wissen, was es mit dieser Narbe auf sich hat. Gerade im psychologischen Bereich ist dieser Roman sehr stark. Er beleuchtet schonungslos die Gefühle und Gedanken der einzelnen Figuren und deren Entwicklung durch die extrem veränderte Situation. Erleichtert wird das, indem jeder Charakter aus der eigenen Sicht erzählt. Teilweise sogar die gleichen Begebenheiten. Es ist faszinierend, wie unterschiedlich manches wahrgenommen wird, auch wenn alle Beteiligten sich bemühen.
Eine weitere große Rolle spielt der Klimawandel. Beide, Emma und Joel, haben es sich einmal zur Lebensaufgabe gemacht, die Welt zu retten. Joel hält sehr stark an seinen Idealen und selbst vorgegebenen festen Regeln fest, während Emma dies aufgegeben zu haben scheint. Ein ständiges Streitthema.
Ein wunderbares Buch, mit toller Sprache und einer immer aktuellen Handlung mit psychologischem Tiefgang vor einer beeindruckenden Naturkulisse. 5 Sterne und eine große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Shetland

Das Tal in der Mitte der Welt
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Das Tal in der Mitte der Welt – Malachy Tallack
Alleine der Schauplatz dieser Geschichte hat für mich eine große Anziehungskraft – Shetland.
Tallack beschreibt hier die Menschen und ihre Lebensumstände ...

Das Tal in der Mitte der Welt – Malachy Tallack
Alleine der Schauplatz dieser Geschichte hat für mich eine große Anziehungskraft – Shetland.
Tallack beschreibt hier die Menschen und ihre Lebensumstände in einem Tal auf einer kleinen Insel. Es ist ein karges Leben, geprägt von Landwirtschaft und Schafzucht. Man kennt sich untereinander, seit Generationen und kommt miteinander aus. Und doch gibt es immer wieder Veränderungen. Die eine zieht weg, in der Hoffnung auf ein anderes, besseres Leben anderswo. Andere kommen auf die Insel und in das Tal, weil sie Ruhe brauchen, weil sie denken, hier etwas zu finden, was sie bisher vermisst haben. All das immer im direkten Einklang mit der Natur und der einsamen, wunderschönen, manchmal abweisenden Landschaft.
Schafzüchter David hat sein ganzes Leben auf der Insel verbracht. Er sieht die Menschen gehen und kommen und macht sich seine Gedanken dazu. Er vermisst die Gegangenen und bemüht sich um die Neuen. Ohne viele Worte, aber mit viel Lebensweisheit nimmt er das Leben an wie es eben ist.
Der Autor schreibt ganz wunderbar. Die Naturbeschreibungen und liebevollen Charakterzeichnungen zogen mich sofort in ihren Bann. Einfühlsam erzählt er von den einzelnen Schicksalen der verschiedenen Figuren, die auf den ersten Blick teils recht schrullig daherkommen. Die Gespräche sind typischerweise recht kurz und knapp, kaum ein Wort zuviel. Trotzdem, oder gerade deshalb, steckt viel Herz in diesen arbeitsamen Menschen. Sehr authentisch.
Es ist wie eine Momentaufnahme, ein Blick auf eine gewisse Zeit im Leben dieser Menschen im Tal. Beginn und Ende zufällig gewählt. So gibt es eigentlich keinen Handlungsstrang, der konkret zu einem Ende geführt wird. Es ist wie das Leben selbst. Dinge verändern sich, andere bleiben, wie sie waren. All die Figuren in der Geschichte treibt die Frage um, wohin sie gehören. Es ist das Thema Heimat und Wurzeln, das hier eine große Rolle spielt. Eine endgültige Antwort darauf finden allerdings die wenigsten.
Ein grandioser Schreibstil, große Themen unserer und jeder Zeit. Ich habe diesen Roman sehr gerne gelesen und vergebe gerne 5 Sterne und eine dringende Leseempfehlung!

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