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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2021

Rosalie

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
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Berlin in den 1920er Jahren: Auf einem Bankett lernt Franz Ullstein, Generaldirektor des Ullstteinverlages, die erfolgreiche Journalistin Rosalie Gräfenberg kennen.
Um Franz Ullstein ist es fast sofort ...

Berlin in den 1920er Jahren: Auf einem Bankett lernt Franz Ullstein, Generaldirektor des Ullstteinverlages, die erfolgreiche Journalistin Rosalie Gräfenberg kennen.
Um Franz Ullstein ist es fast sofort geschehen!
Er verliebt sich in Rosalie und macht ihr kurz darauf einen Antrag.
Doch seinen vier Brüdern ist sie ein Dorn im Auge, zu unangepasst ist ihnen die geschiedene junge Frau.
Durch eine Intrige versuchen sie, Rosalie und Franz zu trennen.
Aber Vicki Baum, Freundin und Verlagsredakteurin bei Ullstein, lässt nicht zu, dass nur die Männer die Regeln diktieren.
Zusammen mit Tippfräulein Lilli an ihrer Seite wollen sie verhindern, dass Rosalies Ruf ruiniert wird!

Die kurze Liebesgeschichte zwischen Franz Ullstein und Rosalie Gräfenberg hat es so (oder so ähnlich) tatsächlich gegeben. Die Ehe der beiden hielt leider nur 2 Jahre.
Die junge Lilly Blume und ihre warmherzige Familie sind aber der Fantasie der Autorin entsprungen.
Man möchte fast "leider" sagen, denn "Blümchen" ist eine selbstbewusste junge Frau, die man sich sehr gut im aufregenden Berlin der 20er Jahre vorstellen kann.
Die berühmte Vicki Baum wird hervorragend und realistisch beschrieben und perfekt in die Handlung integriert.
Auch Haus und Familie Ullstein wurden von Beate Rygiert akribisch recherchiert und die historischen Fakten nur minimal dem Handlungsverlauf angepasst.
Im Verlauf der Geschichte wird das Erstarken der Nationalsozialisten lediglich angedeutet, ist es für den eigentlichen Verlauf der Handlung nur unwesentlich von Belang. Das Buch endet deutlich vor der "Arisierung" des Verlages.
Die Historie rund um das Haus Ullstein (und der Brüder) fand ich interessant und wird im Anhang noch vertieft.
Mir persönlich haben die Geschichten von Rosalie und Lilly gleich gut gefallen.
So unterschiedlich in ihrer Art, kann man sich mit beiden gut identifizieren.

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Veröffentlicht am 15.10.2021

Ein altes Geheimnis

Das Geheimnis des Bücherschranks
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Rebecka lebt mit ihrem Verlobten Joar in Stockholm; zu ihrer Mutter hat sie kaum Kontakt.
Als ihre Großmutter Anna ins Krankenhaus kommt, beschließt Rebecka für ein paar Tage in ihre südschwedische Heimat ...

Rebecka lebt mit ihrem Verlobten Joar in Stockholm; zu ihrer Mutter hat sie kaum Kontakt.
Als ihre Großmutter Anna ins Krankenhaus kommt, beschließt Rebecka für ein paar Tage in ihre südschwedische Heimat zu fahren, bezieht Annas altes Häuschen und lernt die Nachbarn Arvid und Egon kennen.
Beim aufräumen sieht Rebecka sich plötzlich mit einer unbekannten Vergangenheit konfrontiert:
Im Tagebuch liest sie von Annas erster großer Liebe Luca, der im Widerstand war und dänischen Juden bei der Flucht geholfen hat, bis er eines Tages spurlos verschwindet.
Was ist mit ihm geschehen? Rebecka beginnt zu recherchieren...

Hier wird parallel die Geschichte der jungen Anna, Tochter aus begüterten Haus, erzählt, sowie die ihrer Enkelin Rebecka, die noch immer mit den Dämonen ihrer unglücklichen Teenagerzeit kämpft.
So ist die Sprachlosigkeit zwischen Mutter und Tochter ein Problem, welches sich durch die Generationen zieht und es allen unglaublich schwer macht.
Erst nach und nach eröffnet sich den Leser(inne)n die gesamte Tragik, die im Jahr 1943 beginnt und erst sehr spät eine Art Erlösung findet.
Es ist interessant zu lesen, wie manche Geschehnisse der Vergangenheit noch viele Jahre lang das Leben der Menschen, teilweise das der Nachkommen, nachhaltig prägt!
Die Charakterisierung/Entwicklung von Rebecka fand ich sehr spannend.
Die Auflösung um den Verbleib von Luca fand ich gleichermaßen traurig und realistisch.
"Das Geheimnis des Bücherschranks" ist das zweite Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe.
Für mich ein kleiner Geheimtipp!

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Spionage aus Schweden Teil 2

Der Stockholm-Code - Die zweite Botschaft
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Stockholm, 1940: Iris, Elisabeth und Signe arbeiten weiterhin fieberhaft daran, die verschlüsselten Nachrichten der Deutschen zu decodieren.
Iris, die vom Geheimdienst in Gewahrsam genommen, aber wieder ...

Stockholm, 1940: Iris, Elisabeth und Signe arbeiten weiterhin fieberhaft daran, die verschlüsselten Nachrichten der Deutschen zu decodieren.
Iris, die vom Geheimdienst in Gewahrsam genommen, aber wieder freigelassen wurde, befindet sich unter ständiger Beobachtung.
Signe setzen ihre gesundheitlichen Probleme immer mehr zu und Elisabeth muss nicht nur privat eine Entscheidung treffen.
Als herauskommt, dass jemand geheime Informationen an die Deutschen weitergibt, spitzt sich die Lage zu.

Erneut sind die drei jungen Frauen im Mittelpunkt einer Spionagegeschichte in Schweden zu Beginn des 2. Weltkrieges.
Aber erneut ist die Arbeit an der Decodierung nur ein Teil der Geschichte.
Die privaten Lebensumstände der mutigen Frauen werden in historischem Rahmen spannend in Szene gesetzt.
Da lediglich ein paar der offenen Fragen aus "Die erste Begegnung" beantwortet wurden - und sogar neue dazugekommen sind - gehe ich von einem Folgeband aus!
Werden Elisabeth und Dinty tatsächlich heiraten? Was ist mit Nordengren?
Lebt Ritter wirklich noch? Was hat es mit dem Testament auf sich? Wohin ist Iris' Schwester verschwunden?
Manchmal denke ich, Professor Svartström hat Gefühle für Signe entwickelt.
Interessant ist die Einbindung historischer Personen und realer Ereignisse - diesmal aus schwedischer Sicht.
Für Band 3 gibt es leider noch keinen deutschen ET.

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Patisserie Trilogie Teil 3

Die Patisserie am Münsterplatz – Neuanfang
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Erneut erzählt das Autoren-Duo Eva-Maria Bast und Jørn Precht unter ihrem Pseudonym Charlotte Jacobi, anhand einer deutsch-französischen Familie, über das Leben im Elsass im Wechsel der Machthaber während ...

Erneut erzählt das Autoren-Duo Eva-Maria Bast und Jørn Precht unter ihrem Pseudonym Charlotte Jacobi, anhand einer deutsch-französischen Familie, über das Leben im Elsass im Wechsel der Machthaber während der deutsch-französischen Kriege.
Nach Ida und Lucien in Band 1 lag der Schwerpunkt der Geschichte in Band 2 bei ihren Kindern Marcel, Josephine und Paul.
Hier ist es nun die dritte Generation, die in den Unruhen und Kriegswirren den Weg durchs Leben sucht.
Nicht nur der ständige Zwist um die Nationalität ist erneut eine Zerreißprobe für die Straßburger, jetzt finden auch noch die Nationalsozialisten einen Weg hinein in die Familie Tritschler-Picard!
Das sich Marcels Tochter Louise ausgerechnet in einen Nazi-Soldaten verliebt, ist besonders schlimm für Clement, den Sohn von Josephine, liebt er seine Stief-Cousine doch schon lange.
Gemeinsam mit seiner Schwester Susette engagiert Clement sich mittlerweile im Widerstand - und Louises Bruder Francois erwärmt sich zeitgleich für die Hitlerjugend!
Ein großer Riss geht durch die Familie und spaltet sie in zwei Lager!
Wenn es erneut zu einem Krieg kommt, werden sich Familienmitglieder doch wohl nicht auf dem Schlachtfeld gegenüber stehen?

Die stetig anwachsende Familie weist immer mehr Namen auf - zu Beginn musste ich die Verwandschaftsverhältnisse immer wieder mal in Gedanken durchgehen.
Das Namensregister war sehr hilfreich!
Die Handlung ist interessant und spannend aufgebaut, die Charaktere werden sehr lebensnah geschildert.
Straßburg wird beim lesen vor dem inneren Auge lebendig und man bekommt direkt Lust diese schöne Stadt zu besuchen, den Münster zu besichtigen - und eine kleine Patisserie zu suchen.
Für alle Leser(innen) der ersten Bücher ist dieser Teil ein perfekter, stimmiger Abschluss.
Und die zuletzt geäußerte Hoffnung von Lucien Picard, dass Deutsche und Franzosen in Zukunft Freunde sein könnten und sollten, die hat sich ja zum Glück weitesgehend erfüllt.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Jungfernstieg Saga Teil 2

Die Frauen vom Jungfernstieg. Antonias Hoffnung
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Hamburg, 1903: Gerda und Oscar ist mit Leukoplast ein echter Bestseller gelungen. Während Oscar sein gemeinnütziges Engagement verstärkt und damit bei den Hamburger Kaufleuten aneckt, veranstaltet Gerda ...

Hamburg, 1903: Gerda und Oscar ist mit Leukoplast ein echter Bestseller gelungen. Während Oscar sein gemeinnütziges Engagement verstärkt und damit bei den Hamburger Kaufleuten aneckt, veranstaltet Gerda in ihrer Villa in Eimsbüttel erfolgreiche Kunstsalons.
Die Künstlerin Irma steht vor ihrem internationalen Durchbruch und Antonia hat ihr Glück in der Liebe gefunden. Doch dann soll sie sich nach einem Schicksalsschlag plötzlich um die kleine Tochter ihrer Freundin kümmern.
Toni ahnt nicht, welch schwieriger Kampf um das Kind ihr bevorsteht.
Zugleich unterstützen die drei Frauen Oscar bei der Entwicklung einer neuartigen Creme, die die Welt der Kosmetik revolutionieren soll – denn auch die Konkurrenz ist dieser Idee auf der Spur.

Es handelt sich hier um den mittleren Teil einer Trilogie und ich denke man sollte Teil 1 - (Gerdas Entscheidung) gelesen haben um alle Zusammenhänge zu verstehen.

Wie Zusatztitel und Klappentext vermuten lässt, steht hier Antonia (Toni) im Mittelpunkt der Handlung.
Nach einigem Hin und Her ist sie mittlerweile mit Hermann glücklich, nur der ersehnte Antrag, auf den wartet Toni vergeblich.
Nachdem Toni ihrer Freundin Gretel am Sterbebett versprochen hat, sich um deren Tochter Ellma zu kümmern, wäre eine Hochzeit noch dringlicher, denn plötzlich zeigt Werner, Ellmas Vater, Interesse an seiner unehelichen Tochter.
Doch Hermann will plötzlich Karriere machen und trifft sich zudem immer häufiger mit der ominösen Dora!
Irma hat einen Weg gefunden als Ehefrau eines Hamburger Senators ein "bürgerliches" Leben zu führen und gleichzeitig ihre Kunst auszuleben.
Gerät, als der charismatische Franzose Gaston in Hamburg auftaucht und sie umschwärmt, ihre Ehe in Gefahr?
Gerda ist zufrieden und glücklich mit ihrem Leben, nur der wachsende Druck, der auf Oscar liegt, beteitet ihr Sorge.

Die Handlung rund um die drei Hamburger Frauen ist wieder sehr sympathisch geschrieben.
Ihre jeweilige Geschichte wird interessant und spannend weitererzählt.
Die historischen Begebenheiten werden dabei wie nebenbei eingebunden.
Als Rahmenhandlung dient erneut die Entwicklung der Firma Beiersdorf und einige ihrer weltberühmten Produkte.
Die Informationen dazu sind sehr anschaulich und informativ, aber nie langweilig.
Mit Band 3 (Irmas Geheimnis) verspricht die "Jungfernstieg-Saga" ein fulminantes Finale!

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