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Veröffentlicht am 29.11.2021

Highlight-Potenzial mit kleinen Schwächen

The Dream Of Us
3

Meine Meinung
Seit »The Dream of Us« im Lyx-Programm vorgestellt wurde bzw. die gesamte St. Clair Campus Reihe, habe ich mich auf diese Geschichte gefreut. Und jetzt habe ich die Geschichte gelesen und ...

Meine Meinung
Seit »The Dream of Us« im Lyx-Programm vorgestellt wurde bzw. die gesamte St. Clair Campus Reihe, habe ich mich auf diese Geschichte gefreut. Und jetzt habe ich die Geschichte gelesen und muss sagen, sie bietet noch so viel mehr als der Klappentext verspricht. Im Gegensatz zu vielen New-Adult-Geschichten wird diese Story allerdings nur aus Julys Sicht erzählt. Das war erfrischend und schade zugleich.

July Summers ist Cheerleaderin mit Leib und Seele. Daher ist es auch ihr großer Traum, nach dem Collegeabschluss einen Platz bei den Cheerleadern eines erfolgreichen NFL-Teams zu ergattern. Doch dort gilt eine strenge Regel: Wer einen Footballspieler datet, fliegt raus! Bisher war diese Vorschrift kein Problem für July - bis sie den neuen College-Quarterback Andrew McDaniels kennenlernt. Drew löst mit nur einem Blick Gefühle in ihr aus, die sie so noch nie empfunden hat, und jedes Mal, wenn die beiden sich treffen, wird das Prickeln zwischen ihnen stärker. Aber ist die Möglichkeit einer Zukunft mit Drew es wert, ihren Traum aufzugeben?

Wo fange ich bloß an? Obwohl ich diese Geschichte liebe, sind meine Gefühle ein bisschen ambivalent. Ich starte mal mit den Sachen, die mich restlos begeistert haben. Zum einen wäre das der Schreibstil. Yvy Kazi schreibt einfach toll und fängt damit Julys spritzigen, extrovertierten, aber dennoch nicht arroganten Charakter perfekt ein. Man schwebt mit ihr durch die Geschichte, teilt ihre Freude, ihre Sorgen und ihre Zerissenheit.

Das Zweite, was ich an diesem Buch so unglaublich liebe, ist Drew und ich denke, es wird niemanden geben, der Drew nicht mag (und wenn doch hat derjenige keinen Geschmack xD). Drew ist sanft und ruhig, aber entschlossen. Er ist ehrlich und spielt von Beginn an mit völlig offenen Karten. Außerdem ›bietet‹ er etwas, was im Klappentext nicht verraten wird, was die Geschichte aber auch ein ganz anderes Level hebt. Ich habe ihn dadurch nur noch mehr geliebt.

July ist Flyer bei den Cheerleaderinnen und das mit Herz, Leib und Seele. Sie geht in diesem Sport auf, weshalb sie, wie im Klappentext erwähnt, auch NFL-Cheerleaderin werden möchte. Sie ist eine sehr fröhliche und aufgeschlossene Persönlichkeit und völlig mit sich im Reinen, weshalb ihr Blicke in der Öffentlichkeit bzw. dem Campus auch nichts ausmachen. Das klingt als wäre sie eingebildet, aber das ist die kein Stück. Sie ist wirklich eine sehr liebenswürdige Person, die ich schon nach den ersten Kapiteln ins Herz geschlossen habe.

Und auch fast sämtliche Nebencharaktere haben es mir schnell angetan. Bo, Julys Bruder, ist quasi ihr Gegenstück. Er ist ruhiger, lange nicht so extrovertiert und er schleppt einen belastenden Vorfall mit sich herum. Seine Geschichte endet auch noch nicht in Band 1, sondern wird als Nebenhandlung, schätze ich, in Band 2 fortgesetzt. Neben Bo ist da noch Haley, die die Protagonistin von Band 2 sein wird. Von ihr hat man noch nicht so viel mitbekommen, aber sie scheint eine tolle Freundin zu sein und ich glaube, sie wird eine vielversprechend unkonventionelle Protagonistin. Mateo, der Love-Interest für den nächsten Teil, scheint von seinem Auftreten her ein kleiner (oder großer) Macho zu sein, aber ich glaube, in ihm steckt viel, viel mehr. Ich mochte ihn auf jeden Fall sehr und freue mich auf seine Geschichte. Natürlich darf ich Penelope nicht vergessen. Sie war mir zu Anfang überhaupt nicht sympathisch, aber sie macht sich. Sie hat es nicht leicht und ich bin gespannt, was uns mit ihr in Teil 3 erwartet. Und zum Schluss noch Julys Dad, der Einzige, dem ich überhaupt nichts abgewinnen konnte. Puhh … er ist mega behütend, was echt anstrengend war. Aber dann ist er auch nicht ehrlich und am Ende, finde ich, fiel er aus seiner Rolle. Erst der Helikopter-Dad und dann sind ihm seine Kinder auf einmal egal. Das passt für mich nicht und hat der Krone leider einen kleinen Zacken abgebrochen.

Soweit zu den Charakteren. Jetzt zur Handlung, die mich wirklich mitgerissen hat. Yvy Kazi hat das wirklich geschickt gemacht. Erst fängt es ganz sanft an und man wird völlig von dem starken Knistern zwischen July und Drew vereinnahmt und dann wird es auf einmal heftig. Es kommen zwei Handlungsstränge dazu, mit denen ich nicht gerechnet habe. Und auf der einen Seite liebe ich die Spannung, die dadurch aufkommt und die mich das Buch auch kaum aus der Hand legen ließ, aber, und leider gibt es dieses Aber, dann ging es mir gegen Ende zu schnell. Ich konnte July zwar nachvollziehen, auch wenn ich in ihrer Situation nicht so gehandelt hätte, trotzdem hätten 50 Seiten mehr der Handlung noch gut getan. Am Ende ist das gesamte Familiendrama zu rasch abgehandelt und wie oben bereits gesagt, fällt der Vater auch total aus seiner Rolle und das zwischen July und Drew kommt meines Erachten einfach ohne Grund wieder ins Lot. Es gab einen argen Vertrauensbruch, aber ohne wirkliche Entschuldigung oder dem Beweis, dass man wieder vertrauen kann, wird gesagt, hey komm, Schwamm drüber.

Das fand ich sehr schade, weil mich die Geschichte bis dahin ohne Pause mitgerissen hatte. Aber ich will hier trotzdem positiv enden, weil das Buch dennoch wirklich großartig ist.

Fazit
Yvy Kazi hat mit »The Dream of Us« einen tollen Auftakt einer vielversprechenden neuen NA-Trilogie geschrieben. Ich liebe die Charaktere und besonders liebe ich Drew. Die Geschichte bietet einfach alles, angefangen bei einer knisternden Liebesgeschichte bis hin zu einem wirklich spannenden Plottwist in der Mitte, der die Spannung bis zum Ende konstant hält. Also ein starker Anfang, ein starker Mittelteil, aber leider ein etwas schwächelndes Ende. Trotzdem sollte man dieses Buch nicht verpassen, denn wäre das nicht gewesen, hätte es Highlight-Potenzial gehabt. Freue mich schon auf Band 2, denn bisher muss ich July und Bo da zustimmen: ›Mateo und Haley? Das wird nie passieren.‹

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Ein etwas zäher Anfang, aber danach eine wunderschöne Liebesgeschichte

Forever Free - San Teresa University
1

Meine Meinung
Die San-Teresa-Trilogie von Kara Atkin lag schon etwas länger auf meinem SuB, obwohl ich sie unbedingt lesen wollte, aber jetzt bin ich endlich dazu gekommen und habe mich schwer verliebt. ...

Meine Meinung
Die San-Teresa-Trilogie von Kara Atkin lag schon etwas länger auf meinem SuB, obwohl ich sie unbedingt lesen wollte, aber jetzt bin ich endlich dazu gekommen und habe mich schwer verliebt. In die Charaktere, das Setting, den Schreibstil, die Handlung – einfach alles.

Raelyn Miller kann es kaum erwarten, ihr Studium in Kalifornien zu beginnen und weit weg von zu Hause noch einmal ganz von vorn anzufangen. Doch schnell stellt sie fest, dass es gar nicht so leicht ist, auf eigenen Beinen zu stehen und dass ihr altes Leben sie stärker im Griff hat, als sie dachte. Vor allem, als sie den geheimnisvollen Hunter kennenlernt, zu dem sie sich magisch hingezogen fühlt, obwohl er doch alles verkörpert, was Raelyn endlich hinter sich lassen wollte ...

Ich mochte Raelyn auf Anhieb. Sie zieht von New York auf die komplett andere Seite des Landes nach Kalifornien, um dort zu studieren und neu anzufangen. Und anfangs ist sie vollkommen verloren. Sie tut sich schwer damit, Freundschaften zu schließen, was viele Gründe hat, die man im Laufe des Buches näher erfährt, und findet auch keinen Anschluss zu ihren Zimmermitbewohnerinnen.

Doch zum Glück gibt es ja Kate, um die es in Band 2 gehen wird. Denn Kate nimmt sich Raelyn an und die beiden knüpfen schnell eine enge Freundschaft, über die Raelyn dann Hunter kennenlernt. Er ist ein wahnsinnig lieber Kerl. Sehr verschlossen und oft auch eher mürrisch, aber mit sehr weichem Kern, den er halt nicht jedem zeigt. Und der Vergleich mit Jason Momoa hat mir dann schließlich den Rest gegeben, um ihm zu verfallen. Ich liiiiebe Jason Momoa.

Das Einzige, was ich an diesem Buch ein bisschen zu bemängeln habe (und was in den Folgebänden definitiv besser ist), ist der Fakt, dass Raelyn und Hunter sich zum ersten Mal auf Seite 120 oder so begegnen. Es war zwar interessant, zu sehen, wie Raelyn sich einlebt und hin und wieder hatte man ja auch mal ein Kapitel aus Hunters Sicht, trotzdem hat sich dieser erste Teil etwas gezogen. Und später gab es leider ein- oder zweimal Szenen, die wichtig waren, aber sehr knapp gehalten worden und danach kam dann ein krasser Zeitsprung von mehreren Wochen. Das hat mich dann kurzzeitig echt rausgebracht.

Im Großen und Ganzen war die Handlung aber echt toll. Und auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ließ einen spielend leicht in der Geschichte versinken und mit den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten verschmilzen.

Fazit
Obwohl der Anfang von »Forever free« sich für mich ein bisschen gezogen hat, war es insgesamt trotzdem eine wirklich tolle Geschichte. Hunter und Raelyn sind einmalige Protagonisten, die man unbedingt kennenlernen sollte. Zusammen mit Tyler, Kate und April bilden sie eine wirklich tolle, liebenswürdige Truppe. Selbst ich als Leser habe mich bei ihnen willkommen gefühlt und wollte sie am Ende des Buches nicht verlassen. Zum Glück gibt es ja noch zwei weitere Bände. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und nimmt einen für die Geschichte ein. Deshalb sage ich jetzt nur noch ›Auf, auf, zum zweiten Band!‹

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Heimelige Wohlfühlromance in den verschneiten Rocky Mountains

Make My Wish Come True
1

Meine Meinung
Auf »Make My Wish Come True« von Jana Schäfer bin ich in erster Linie deshalb gestoßen, weil es dazu so wundervolle Charakterkarten gab, außerdem ist das Cover einfach ein Traum. Also habe ...

Meine Meinung
Auf »Make My Wish Come True« von Jana Schäfer bin ich in erster Linie deshalb gestoßen, weil es dazu so wundervolle Charakterkarten gab, außerdem ist das Cover einfach ein Traum. Also habe ich den Klappentext gelesen und er hat mich so sehr angesprochen, dass ich mir das Buch kurzerhand gekauft habe.

Ein Filmdreh im glamourösen White Season Hotel in den Rocky Mountains – eigentlich müsste es das Traumpraktikum für Abby sein. Doch als Regiestudentin hatte sie auf einen Job in einem New Yorker Studio gehofft, statt bei eisiger Kälte durch den Schnee zu stapfen. Und dann wird ihr ausgerechnet der vorlaute, aber unverschämt attraktive Sohn der Hotelbesitzerin an die Seite gestellt. Das Letzte, was Abby will, ist, sich auf einen Mann einzulassen, doch Logans charmante Art, macht es ihr schwer, ihrem Vorsatz treu zu bleiben. Bis ein Skandal am Set die unerwartete Nähe zwischen ihnen auf eine harte Probe stellt …

Der Schreibstil von Jana Schäfer ist sehr leicht und flüssig zu lesen. Er entführt einen mühelos vom hektischen New York in die ruhigen, verschneiten Rocky Moutains und ins heimelige White Season Hotel. Ich habe mich richtig wohlgefühlt und selbst das Gefühl gehabt mit Abby zusammen im Schnee zu stehen. Die Atmosphäre des Settings wurde perfekt eingefangen. Auch den Stil des Hotels hatte ich direkt vor Augen.

Abby war mir zu Beginn sehr sympathisch. Sie ist ambitioniert, aber nicht verbohrt und scheint eine gute Freundin zu sein. Als sie allerdings im White Season ankommt, fällt die Sympathiekurve leider kurzzeitig ein ganzes Stück. Sie rennt Logan mitten auf der Skipiste vor das Snowboard, weil sie auf ihr Handy geachtet hat, und beschwert sich dann, warum er nicht aufpassen kann. Das ist, als würde ich einen Autofahrer anpampen, weil er mich fast überfahren hat, obwohl ich ihm auf einer Landstraße vor die Karre gelaufen bin. Und sie hält ne ganze Weile vehement daran fest, dass Logan ein unverschämter Rüpel ist. Das hat sie mir wirklich unsympathisch gemacht. Aber zum Glück fängt sie sich dann wieder. Sie wird mir sogar wieder richtig sympathisch.

Logan war von Beginn an ein Schatz. Er ist freundlich, ehrlich, witzig und, zum Glück für Abby, nicht schnell eingeschnappt oder nachtragend (zumindest am Anfang). Obwohl er ein wahnsinnig guter Künstler ist, hat er sich nach der Highschool nicht bei Colleges eingeschrieben, sondern hilft im White Season Hotel aus, das seinen Eltern gehört. Zwischen ihm und Abby knistert es eigentlich fast von Beginn an und ich mochte die Atmosphäre, die zwischen den beiden herrscht.

Dann kommt der große Skandal, den ich so ehrlich gesagt nicht erwartet hatte und daher angenehm überrascht war, und natürlich geht da erst mal alles den Bach runter. Abby meistert die Situation trotzdem ganz gut. Nach ihrer Zickerei auf der Skipiste hätte ich anderes erwartet. Ich war also vollkommen in dem Buch drin und dann hat das Ende mich leider ein bisschen rausgebracht.

ACHTUNG SPOILER!
Damit sich alle wieder versöhnen, muss natürlich irgendein eines dramatisches und in dem Fall lebensgefährliches Ereignis her. Auch da hätte ich absolut nichts gegen gehabt. Ein Schneesturm zieht auf. Das passiert in den Bergen ja durchaus mal häufiger und dann auch ziemlich schnell und ziemlich heftig. Soweit so gut. Leider hatten sich Logans 10-jährige Zwillingsschwester kurz vor den ersten Anzeichen auf den Weg zur Schule gemacht, deshalb muss er sie jetzt suchen gehen.

Erst mal verstehe ich dieses ,,suchen gehen“ nicht. Nehmen sie jeden Tag einen anderen Schulweg oder warum kann er den nicht einfach mit dem Auto abfahren, sie einsammeln und umdrehen? Aber gut, okay, hätte ich auch noch hingenommen. Was mir dann die ganze Situation versaut und als komplett konstruiert erscheinen ließ, ist der Fakt, dass Logan, obwohl er inzwischen seit mehr als 20 Jahren da oben lebt und weiß, wie solche Schneestürme sind, sich zu Fuß auf die Suche macht. Zu Fuß!! Was? Warum nimmt er nicht das Auto, in dem er vor Kälte und Schnee geschützt gewesen wäre, wenn der Sturm losbricht und in dem dreimal schneller unterwegs gewesen wäre? Warum? Tja, damit er sich auf der Suche nach beiden fast erfriert. Dabei rettet er noch Daxton, der auch bei der Suche helfen wollte und zusammen suchen sie eine Schutzhütte auf und die beiden können sich aussprechen.

An und für sich eine super Idee, aber wie gesagt, es kommt mir halt einfach mega konstruiert vor und so was mag ich gar nicht, weshalb es das Buch am Ende ein bisschen kaputt gemacht hat.
SPOILER ENDE

Das Ende Ende ist dann nachher trotzdem rund und hat die vorherige konstruierte Situation wieder rausgerissen.

Fazit
Jana Schäfer hat mit »Make My Wish Come True« einen wunderschönen, winterlichen Wohlfühlroman geschrieben. Ich habe mich mit Haut und Haar in die Rocky Moutains versetzt gefühlt, bin mit Abby durch den kalten Schnee gestapft oder hab mit ihr vor dem kuscheligen Kaminfeuer gesessen. Das Ende hat mich kurz rausgebracht, aber im Großen und Ganzen war es rund und hat alle wichtigen Fragen beantwortet. Ich freue mich für die beiden und ihr Happy End und auch wenn es kein Highlight ist, kann ich die Geschichte doch super zum auf die Couch kuscheln bei kalten und nassen Tagen empfehlen.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Etwas zäher Einstieg, aber ab der Hälfte wird es spannend

Das verbotene Eden 1
1

Meine Meinung
Da ich ein großer Fan von dystopischen Jugendromanen bin, wusste ich nach dem Lesen des Klappentextes sofort, dass ich diese Trilogie lesen muss. »Das verbotene Eden 1 – David und Juna« von ...

Meine Meinung
Da ich ein großer Fan von dystopischen Jugendromanen bin, wusste ich nach dem Lesen des Klappentextes sofort, dass ich diese Trilogie lesen muss. »Das verbotene Eden 1 – David und Juna« von Thomas Thiemeyer wirkt auf den ersten Blick wie ein Klischee-Roman. Männer und Frauen hassen sich, ein Virus ist daran Schuld. Nein, danke. Aber wenn man einmal mit dem Lesen angefangen hat, merkt man, dass Thiemeyer eine richtig coole Welt in einem zerstörten Köln erschaffen hat. Es lohnt sich dieser Reihe eine Chance zu geben … besonders wenn man nicht so sehr auf Romanzen steht. Die lässt sich hier nämlich, entgegen meiner Erwartung, ganz schön viel Zeit.

Die Menschheit steht kurz vor ihrem Ende. Seit den »dunklen Jahren« leben Männer und Frauen in erbitterter Feindschaft. Die Zivilisation ist untergegangen: Während die Männer in den Ruinen der alten Städte hausen, haben die Frauen in der wilden Natur ein neues Leben angefangen. Nichts scheint undenkbarer und gefährlicher in dieser Welt als die Liebe zwischen der Kriegerin Juna und dem jungen Mönch David. Und doch ist sie der letzte Hoffnungsschimmer ...

In der Hardcover-Ausgabe findet sich vorne und hinten eine Karte (die ich echt liebe) und deren Hilfe man sich in der Welt sehr gut zurechtfinden kann. Die einzelnen Orte, die ›Regierungssysteme‹, die Kultur und Religion, all das wird vom Autor wirklich anschaulich beschrieben. Ohne Frage ein tolles Worldbuilding. Ich war fasziniert.

Trotzdem war ich überrascht, wie lange es dauert, bis Juna und David sich begegnen. Ungefähr bis knapp zur Hälfte des Buches. Einerseits hat es die Spannung gesteigert, andererseits war es deshalb zwischendurch ein bisschen langatmig. Dann treffen sie endlich aufeinander und dann geht die Gefühlsentwicklung zwischen den beiden auf einmal durch die Decke. Ich glaube, in diesem Punkt hätte ich mir ein Mittelmaß gewünscht. Das Zusammentreffen der beiden etwas früher, dafür eine langsamere Gefühlsentwicklung.

Ansonsten war die Handlung aber wirklich, wirklich spannend. Obwohl sich beide Parteien gegenseitig hassen, haben sie einige Jahre nebeneinander in einem politischen Übereinkommen verbracht, aber seitdem die Männer immer öfter dagegen verstoßen und brutal über die Frauendörfer herfallen, ringen die Geschlechter gegenseitig um die Vorherrschaft. Die Männer wollen die Frauen unterwerfen und sich so mit dem absichern, was die Frauen anbauen, während die Frauen die Männer fast ausrotten und nur wenige zur Erhaltung der Spezies am Leben lassen wollen.

In all dem stecken Juna und David, von klein auf mit den Ideologien ihres Geschlechts gefüttert, und doch merken beide, dass das nicht der richtige Zustand sein kann. David ist da vor allem durch den Abt Benedikt seines Klosters und dem Lesen ›verbotener Schriften‹ wie Romeo und Julia geprägt, während Juna vor allem von ihrer Mutter beeinflusst wird. Es war spannend, mitzuverfolgen, wie beide allmählich in ihrem Denken etwas ändern, um dann füreinander einzustehen.

Ihre Geschichte ist mit diesem Band beendet … der Kampf zwischen den Geschlechtern geht allerdings im nächsten Teil mit einem anderen Pärchen weiter und ich bin schon gespannt, was mich da erwarten wird.

Fazit
Das Buch bietet sehr viel mehr als der Klappentext vermuten lässt, daher lohnt es sich auf jeden Fall einen Blick hineinzuwerfen. Es ist spannend und behandelt nebenbei, wie wichtig es ist, sich seine eigene Meinung zu bilden und nicht blind der gängigen Ansicht zu vertrauen. Außerdem endet der Kampf zwischen den Geschlechtern hier nicht, sondern geht im zweiten Band in die nächste Runde. Ich bin schon sehr gespannt auf Logan und Gwen.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Bühne frei für Softboy Emmett

What if we Stay
1

Meine Meinung
Der erste Band der »What if-Reihe« von Sarah Sprinz hat mir zugegebenermaßen nicht so gut gefallen, deshalb habe ich erst gezögert, mir Band 2 zu kaufen. Aber Softboy Emmett hat es mir im ...

Meine Meinung
Der erste Band der »What if-Reihe« von Sarah Sprinz hat mir zugegebenermaßen nicht so gut gefallen, deshalb habe ich erst gezögert, mir Band 2 zu kaufen. Aber Softboy Emmett hat es mir im ersten Teil schon so angetan, dass »What if we Stay« schließlich doch in mein Regal einziehen durfte. Und was soll ich sagen? Das war definitiv kein Fehler!

Ich habe mich sofort neu und noch heftiger in Emmett verliebt. Dieses Buch beweist, es ist kein Badboy nötig, um eine Liebesgeschichte spannend und interessant zu machen. Und Softboys sind auch keine Weicheier, sondern liebenswerte Kerle, die eine Frau so behandeln, wie sie es verdient hat! Und sie nicht ihren ständig wechselnden Launen aussetzen und sich mal nett und dann wieder eklig verhalten. Mehr Emmetts!

Das Gleiche gilt für Amber. In den ersten Kapiteln wirkt sie Emmett gegenüber ziemlich hart und gemein, aber auch sie kann ihm nicht lange widerstehen und man merkt, dass sie in ihrem Inneren längst nicht so ist, wie sie sich Fremden gegenüber gibt.

Ich bin fasziniert von der Art, wie Sarah Sprinz mit Worten umgeht. Hin und wieder so sehr, dass ich jeden Satz genau lese, analysiere und dann feststelle – meine Güte, das ist ein ganz normaler Satz, warum hat er so eine Wirkung? Diese Autorin lässt mein Herz bluten, mit den Charakteren mitfieberen, sie lieben und ganz fest in mein Innerstes schließen. Ich möchte Amber und Emmett am liebsten nie wieder gehen lassen. Daher freue ich mich darauf, dass sie in Band 3 noch den ein oder anderen Auftritt haben werden.

Das Einzige, was mich an diesem Buch gestört hat, war Emmetts Verhalten am Ende. Achtung SPOILER! Er war die gesamte Geschichte über so nett, fürsorglich und einfach herzlich, dass das Ende gar nicht so richtig passt. Amber kann absolut nichts dafür, was passiert und macht ihm das auch mehr als deutlich und er glaubt ihr und schießt sie ab. Und nicht nur das. Seine Reaktion auf Ambers Engagement und was sie dadurch erreicht hat, ist das allerletzte. Das hat mir Emmett wirklich ein bisschen kaputt gemacht und regt mich wahnsinnig auf. Das Buch wäre auch spannend gewesen, ohne solch eine Reaktion von ihm. Emmett hätte verletzt und verzweifelt sein und trotzdem mit Amber zusammenhalten können. Zum Beispiel dadurch, dass der Unternehmer die Sozialwohnungen ablehnt … Aber ich liebe die Geschichte der beiden auch so.

Fazit
So wenig angetan ich vom ersten Band der »What-if-Reihe« ich war, so sehr hat sich das mit Band 2 geändert. »What if we Stay« punktet mit einem der absolut süßesten Bookboyfriends allerzeiten, einer sympathischen Protagonistin und einem Schreibstil, der seinesgleichen sucht. Gäbe es nicht das Ende, was das Buch zugegebenermaßen ein wenig kaputt gemacht hat, wäre es ein Jahreshighlight für mich geworden.

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