Dieser Krimi ist das Debüt der Salzburger Autorin Katharina Eigner.
Worum geht’s?
Die Arzthelferin Rosemarie Dorn ist begeisterte Krimileserin und so neugierig, dass es schon manchmal wehtut. Ihr, zum Beispiel, wenn sie von ausgerechnet von jenem Hund gebissen wird, der a dem unbeliebten Dorfbewohner Pechtl gehört und b wenig später sich in einer Leiche verbeißt. Grauslich - das findet auch Rosemarie und fühlt sich durch diese Gemeinsamkeit berufen, dem Pechtl auf den Zahn zu fühlen.
Als dann ein zweiter Toter auftaucht, der noch dazu mit der ersten Leiche verwandt ist, gibt es für Rosemarie kein Halten mehr. Sie stochert in der Vergangenheit Pechtl herum, die sie in das kleine tschechische Dorf Brezi (sprich Bscheschi) führt. Die Erkenntnisse sich äußerst interessant, die Schlüsse, die die Möchte-gern-Miss-Marple daraus zieht, führen sie allerdings in eine völlig falsche Richtung .....
Meine Meinung:
Dieses Krimi-Debüt hat mir sehr gut gefallen, was natürlich an der unkonventionellen Ermittlerin liegt. Wir dürfen die Ereignisse direkt aus Rosemaries Perspektive erleben, da der Krimi in Ich-Form geschrieben ist.
Rosemarie ist selbst ein wenig vom Schicksal gebeutelt. Sie ist ein „Findelkind“ und kennt weder ihre Eltern noch irgendwelche Details zu ihrer Herkunft. Daher hat sie einige Erfahrung bei Recherchen und glaubt, diese bei den aktuellen Mordfällen einsetzen zu können. Trotz der Sehnsucht, Licht ins Dunkel ihrer Familie zu bringen, ist Rosemarie herzlich, ein wenig schusselig und auch ein wenig mit Vorurteilen behaftet. So steht für sie der alte Griesgram Pechtl gleich einmal im direkten Zusammenhang mit den Morden. Erst bei ihren Recherchen in Brezi, entdeckt sie, dass auch Pechtls Lebensgeschichte keine leichte war. Ob sich die beiden in einem nächsten Band verständnisvoller begegnen werden?
Der Exkurs in die Geschichte von Brezi führt die Leser in eine sehr dunkle, brutale Zeit, nämlich ins Jahr 1945, in der die Tschechen aus Rache auf Hitler-Deutschland alle Deutschen aus ihrem Land brutal vertreiben.
Der Schreibstil ist leicht zu lesen und bringt den Lesern das Salzburger Flair näher. Für alle jene, die mit den österreichischen Begriffen nicht so vertraut sind, gibt es ein Glossar.
Ungewöhnlich für einen Krimi gibt es sowohl im Inhaltsverzeichnis als auch vor jedem Kapitel eine Kurzzusammenfassung der Ereignisse. Das hebt den Krimi von anderen ab.
Die Auflösung ist stimmig, wenn auch ein wenig überraschend.
Fazit:
Ein gut gelungenes Krimi-Debüt, das mir vergnügliche und spannende Lesestunden
Beschert hat. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.