Cover-Bild Das Haus der finsteren Träume
(22)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Klassische Horror- und Geistergeschichten
  • Genre: Krimis & Thriller / Horror
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 13.07.2020
  • ISBN: 9783453319950
Shaun Hamill

Das Haus der finsteren Träume

Roman
Jürgen Langowski (Übersetzer)

Die USA in den 1960er-Jahren: Harry Turner, ein geradezu fanatischer Verehrer von H. P. Lovecraft, macht sich an die Verwirklichung eines gewaltigen Vorhabens. Auf seinem Grundstück soll ein Geisterhaus entstehen, und zwar das größte und unheimlichste, das Amerika je gesehen hat. Harrys komplette Familie arbeitet an dem Projekt mit, obwohl seine pragmatisch veranlagte Frau und seine beiden Töchter die Augen vor der gruseligen Wahrheit verschließen: Die Monster, die im Geisterhaus der Turners ihr Unwesen treiben, sind echt. Der einzige, der diese Tatsache akzeptiert, ist der jüngste Turner-Spross Noah. Doch als er eines Tages beschließt, den Ungeheuern die Tür zu öffnen, wird das Leben der Turners zum Albtraum ...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2022

Düstere Unterhaltung

0

"Bald würden die Straßen mit dunkler Magie überflutet, und die Welt jenseits der Welt würde ihr wahres Gesicht zeigen."

Harry Turner, Fan von H.P. Lovecraft, möchte auf seinem Grundstück in den USA der ...

"Bald würden die Straßen mit dunkler Magie überflutet, und die Welt jenseits der Welt würde ihr wahres Gesicht zeigen."

Harry Turner, Fan von H.P. Lovecraft, möchte auf seinem Grundstück in den USA der 1960er ein Geisterhaus bauen. Die ganze Familie arbeitet am Projekt mit, verschließt aber die Augen vor der Wahrheit: Die Monster sind echt.

Der Klappentext ist etwas verwirrend: Dieser Roman ist eine Mischung aus Horror, Fantasy und Familiendrama. Die Handlung begleitet die Familie über Jahrzehnte, wodurch die Charaktere eine enorme Entwicklung durchmachen und umso glaubwürdiger werden. Eine Familie, die sich im Traum des Vaters verrennt und fast daran zerbricht. Das Ende entwickelt sich zunehmend in Richtung Fantasy. Es ist kein Roman mit klassischen Horrorelementen, was das Buch trotzdem
nicht weniger interessant macht. Der Horror kommt hier eher in den Personen zum Vorschein. Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen. Gute Unterhaltung für alle, die keine mysteriöse Geschichte um ein Geisterhaus erwarten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.10.2021

Tolle Mischung aus Horror und Drama

0

Geschichten rund um Geisterhäuser haben mich schon immer fasziniert, da ich die Atmosphäre in den Büchern meistens immer sehr gut inszeniert finde. Somit fiel mein Interesse auch schnell auf "Das Haus ...

Geschichten rund um Geisterhäuser haben mich schon immer fasziniert, da ich die Atmosphäre in den Büchern meistens immer sehr gut inszeniert finde. Somit fiel mein Interesse auch schnell auf "Das Haus der finsteren Träume", was sehr vielversprechend klang. Meine Erwartungen waren sehr hoch und bis auf kleine Abstriche wurde ich hierbei nicht enttäuscht.

"Das Haus der finsteren Träume" ist Shaun Hamills Debütroman, was man zwar hier und da zwar merkt, allerdings merkt man auch schnell, dass der Autor sich im Horror-Genre bestens auskennt, denn in diesem wortgewaltigen Roman ist die düstere und schaurige Stimmung nahezu perfekt. Gleichzeitig geht es hier aber nicht nur um ein unheimliches Haus, sondern vor allem auch um eine Familiengeschichte, die erstaunlich tiefgründig ist und dabei gut und ausführlich erzählt wird.

Erzählt wird dabei die Geschichte aus der Sicht von Noah, dem jüngsten Kind der Familie Turner. Mit seinen Eltern Harry und Margaret sowie seinen Geschwistern Eunice und Sydney lebt er in dem sogenannten Geisterhaus. Während seine Mutter und seine Geschwister eher weniger an Geister und Monster glauben, allgemein skeptisch sind und gerne die Sicht vor allem verschließen, ist Noah schon offener für die Welt der Geister und Monster und ist somit genauso wie sein Vater fasziniert von allem, was scheinbar im Haus und der Umgebung vor sich geht.

Grundsätzlich hat "Das Haus der finsteren Träume" dabei eine Menge an Grusel, überraschenden Momenten und Drama zu bieten, allerdings werden Leser, die hier einen reinen, möglicherweise sogar blutigen Horrorroman erwarten, enttäuscht werden, denn in diesem Werk findet der Horror oft nur im Kopf statt und ist teilweise sehr komplex, was für das Genre teilweise ungewöhnlich ist, von mir aber sehr gern gesehen wird.

Kurz gesagt: "Das Haus der finsteren Träume" ist insgesamt eine spannende, gruselige, aber auch tiefgründige und nachdenkliche Geschichte, die sich flott lesen lässt und neben Geistern und Monstern auch eine Familiengeschichte beinhaltet, die teilweise tragischer nicht sein kann. Von mir gibt es somit eine klare Empfehlung.

Veröffentlicht am 09.12.2020

Das Haus der finsteren Träume

0

Die USA in den 1960er-Jahren: Harry Turner, ein geradezu fanatischer Verehrer von H. P. Lovecraft, macht sich an die Verwirklichung eines gewaltigen Vorhabens. Auf seinem Grundstück soll ein Geisterhaus ...

Die USA in den 1960er-Jahren: Harry Turner, ein geradezu fanatischer Verehrer von H. P. Lovecraft, macht sich an die Verwirklichung eines gewaltigen Vorhabens. Auf seinem Grundstück soll ein Geisterhaus entstehen, und zwar das größte und unheimlichste, das Amerika je gesehen hat. Harrys komplette Familie arbeitet an dem Projekt mit, obwohl seine pragmatisch veranlagte Frau und seine beiden Töchter die Augen vor der gruseligen Wahrheit verschließen: Die Monster, die im Geisterhaus der Turners ihr Unwesen treiben, sind echt. Der einzige, der diese Tatsache akzeptiert, ist der jüngste Turner-Spross Noah. Doch als er eines Tages beschließt, den Ungeheuern die Tür zu öffnen, wird das Leben der Turners zum Albtraum ...

Shaun Hamill nennt sein Buch in der Danksagung einen "Hybrid aus mehreren Genren". Ich würde sagen, das trifft es ganz gut. Ein bisschen Horror, ein bisschen Fantasy, ein bisschen Familiendrama und auch ein wenig Gesellschaftskritik.
Insgesamt fand ich es nicht schlecht, aber ich muss sagen, angesichts des Klappentexts habe ich etwas anderes erwartet. Ein bisschen mehr Horror und Spannung. Den Anfang fand ich jedenfalls viel versprechend, aber leider ließ meine Begeisterung zum Ende hin nach. Ob es daran liegt, dass ich nie etwas von Lovecraft gelesen habe? Ich weiß es nicht.
Der Schreibstil hat mir eigentlich sehr gut gefallen, sehr anschaulich und lebendig. Auch die Charaktere sind gut ausgearbeitet und haben viele Facetten.
Aber die Entwicklung des Ganzen, die Auflösung, das war einfach nicht meins. Oder ich habe es nicht richtig verstanden.

Na ja, manchmal ist das einfach so und es kann einem ja auch nicht jedes Buch gleich gut gefallen. Jedenfalls noch mal danke an das Bloggerportal für die Zusendung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.09.2020

Charaktere und Erzählstil sind überragend! Handlung und Spannung ausbaufähig.

0

Shaun Hamill nennt seinen Debütroman in der Danksagung einen "Hybrid aus mehreren Genren", und das trifft es sehr gut. Man findet Fantasy, ein paar Gruselaspekte (Horror ist es für mich nicht), ebenso ...

Shaun Hamill nennt seinen Debütroman in der Danksagung einen "Hybrid aus mehreren Genren", und das trifft es sehr gut. Man findet Fantasy, ein paar Gruselaspekte (Horror ist es für mich nicht), ebenso mystische und romantische/ erotische Elemente und evtl. kann man zu manchen Szenen 'Psychothriller' sagen.. Sehr cool fand ich all die Erwähnungen zu H.P. Lovecraft und Stephen King, man merkt, dass Hamill zu diesen Schriftstellern aufsieht.

Wir begleiten die Familie Turner etwa ein halbes Jahrhundert lang und lernen so die Familienmitglieder in unterschiedlichen Abschnitten ihres Lebens kennen. Dennoch wird die Geschichte größtenteils aus der Ich-Perspektive der Hauptfigur erzählt, was mir sehr gut gefallen hat. Somit gibt es hier und da ein wenig foreshadowing, also dass es Andeutungen bzgl. der Zukunft gibt. Das hebt aus meiner Sicht die Spannung an und lässt einen schnell neugierig werden und zu rätseln beginnen. Tatsächlich wurde ich auch geschickt auf eine falsche Fährte gelockt!

Die Atmosphäre ist oft drückend, geheimnisvoll, mystisch und lauernd, was vor allem sehr gut durch den Schreibstil hervorgerufen und gehalten wird und dieser gefällt mir richtig gut! Sehr flüssig zu lesen. Für viele schwierige Szenen werden die richtigen Worte (natürlich angepasst an die Charaktere) gefunden, wodurch man noch tiefer in die Geschichte hineingezogen wird. Vieles wird sehr direkt beschrieben und nimmt dadurch den Leser schon ein wenig mit, denn, dies sei gesagt, das Buch bearbeitet viele harte Themen. Der Familie widerfährt über die Jahrzehnte alles schrecklich erdenkliche (ohne zu viel zu spoilern, keine Sorge): Von Krankheit, Armut und Arbeitslosigkeit über Verlust, Depressionen und Selbstmord. Diese Themen werden schonungslos, aber nicht übertrieben oder unrealistisch, dargestellt, was den Leser so auf unterschiedliche Weise fesselt und beschäftigt.

Nicht nur einzelne Szenen und der Schreibstil sind überzeugend, auch den Charakteren wurde viel Leben eingehaucht, sodass sie mich alle überzeugen konnten. Allein schon Harrys Faszination für seine Horrorbücher ist dem Autor super gelungen! Die Familienmitglieder wirken so real auf mich, ebenso wie diverse Nebenfiguren wie Nachbarn, Freunde etc. Echt klasse! Nur einzig mit dem 6-jährigen Noah hatte ich kleine Schwierigkeiten, weil er mir manchmal für sein Alter zu erwachsen vorkam. Jedoch muss ich zugeben, es gibt wirklich solche Kinder, die früh eins und eins zusammenzählen und bestimmten Gedankengängen folgen können. Außerdem stört sein Verhalten nicht der Handlung, es trifft eher das Gegenteil zu.

Die Abfolge der Handlungen ist gut durchdacht und einzelne Szenen haben mich packen können, dennoch konnte mich die Handlung im Gesamtbild nicht richtig fesseln. Ich hatte keine Langeweile, doch echte Spannung tauchte nur hier und da auf und gruselig/ unheimlich wurde mir nie.. Der Anfang zog sich, denn die Einleitung nimmt fast die gesamte erste Hälfte des Buches ein. So fühlte es sich für mich jedenfalls an. Allerdings hat die Vorgeschichte wirklich einen sehr großen Umfang, den man auch wirklich braucht, um den Rest zu verstehen. Für mich war die Mitte des Buches der beste und spannendste Teil, bevor mich dann nach einem etwas enttäuschenden Abschnitt (ca Seite 300 bis 400) die letzten paar Seiten nochmal ziemlich an Tempo und Spannung gewannen. Das Ende passt gut zum Rest des Buches, auch wenn es mir etwas geschmerzt hat. Dabei hätte es sogar gerne schlimmer sein können, hätte der Geschichte ganz gut getan. Na ja, ich mag/liebe das Ende trotzdem so wie es ist.

Zum Worldbuilding: Die erschaffene Welt der Monster ist geheimnisvoll, kreativ und mystisch, doch hier und da hätte ich noch ein paar Fragen. Allerdings kann ich mir gleich eine Antwort dazu liefern, denn diverse Fakten zu den Monstern mit allem drum und dran spielen nur begrenzt eine wichtige Rolle, daher gibt der Autor auch nicht viel Auskunft.

Ich denke, in erster Linie dreht sich das Buch um die Menschen. Um das Erwachsen werden, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen und einfach mal mutig sein oder bei etwas nicht so tollem die Zähne zusammenzubeißen und über sich selbst hinauszuwachsen. Was erwarte ich vom Leben, wie will ich leben, wer oder was hat Bedeutung für mich und, nun ja, wer bin ich eigentlich?

Das Haus der finsteren Träume wird mich sicherlich noch eine Weile beschäftigen, denn die Figuren sind mir teils sehr unter die Haut gegangen und die Botschaft(en) und Kommentare des Erzählers fand ich hervorragend! Die Handlung insgesamt konnte mich leider nicht ganz packen und überzeugen, weshalb das Werk 4/5 Sterne erhält!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.08.2020

Phantastik / Eine Mischung aus Familiendrama, Lovecraftschen Peter Pan und Coming-of-Age

0

Die USA in den 1960er-Jahren: Harry Turner, ein geradezu fanatischer Verehrer von H. P. Lovecraft, macht sich an die Verwirklichung eines gewaltigen Vorhabens. Auf seinem Grundstück soll ein Geisterhaus ...

Die USA in den 1960er-Jahren: Harry Turner, ein geradezu fanatischer Verehrer von H. P. Lovecraft, macht sich an die Verwirklichung eines gewaltigen Vorhabens. Auf seinem Grundstück soll ein Geisterhaus entstehen, und zwar das größte und unheimlichste, das Amerika je gesehen hat. Harrys komplette Familie arbeitet an dem Projekt mit, obwohl seine pragmatisch veranlagte Frau und seine beiden Töchter die Augen vor der gruseligen Wahrheit verschließen: Die Monster, die im Geisterhaus der Turners ihr Unwesen treiben, sind echt. Der einzige, der diese Tatsache akzeptiert, ist der jüngste Turner-Spross Noah. Doch als er eines Tages beschließt, den Ungeheuern die Tür zu öffnen, wird das Leben der Turners zum Albtraum ... (Klappentext)

✧✧✧✧✧

"Hier werden die Wände dünn, die Verwirrung nimmt zu. Es gibt Türen, wo früher nur Wände waren, und wo Licht brannte, greifte die Dunkelheit um sich. Der einzige Weg nach draußen führt hier hindurch auf die andere Seite."
(S. 200)


Ich möchte gleich einmal damit beginnen, dass der Klappentext irreführend ist und daher völlig falsche Erwartungen weckt. Aufgrund dessen habe ich nämlich mit einer spannenden und gruseligen Horrorstory über ein Spukhaus mit grauenerregenden Monstern gerechnet.
Ja, es kommt ein Spukhaus vor, jedoch nur am Rande. Im Grunde ist es auch kein Spukhaus, sondern nur ein Hobby und eine Einnahmequelle für die Familie. Und Ja, es kommt ein Monster darin vor, jedoch keineswegs grauenerregend und angseinflößend. Ergo - es ist definitiv kein Horrorroman!
Obwohl meine Erwartungen diesbezüglich nicht erfüllt wurden, habe ich dieses Buch innerhalb von zwei Tagen verschlungen.
Doch um was geht es denn nun in diesem Roman?

Es begann alles mit der Begegnung von Harry und Margeret. Harry, ein Büchernarr, Fan von Horrorfilmen und vor allem Horrorromanen und glühender Lovecraft-Bewunderer. Er arbeitet bei McDonalds und kümmert sich nebenher um seine schizophrene Mutter. Margeret hingegen kommt aus gutem Hause, studiert und ihre Eltern wünschen sich für sie eine gute Partie und somit finanzielle Sicherheit.
Margeret wirft ihre sichere Zukunft über Bord, um mit ihrer großen Liebe, dem Büchernerd Harry, ein einfaches aber glückliches Leben zu führen. Es scheint auch alles gut zu laufen. Sie leben in einem kleinen Haus, Margeret hat ihr Studium hingeschmissen und ist nun Hausfrau und Mutter zweier Mädchen, die vom Charakter und Temperament her nicht unterschiedlicher sein könnten.
Doch plötzlich beginnt sich Harry zu verändern und sich seltsam zu benehmen. Er möchte sich auf Biegen und Brechen einen Kindheitstraum von einem Spukhaus im eigenen Garten erfüllen - eine Attraktion für die Nachbarn, ähnlich einer Geisterbahn. Er steckt all seine Energie und alles Geld in diesen Wunschtraum, scheint wie besessen. Auch Margaret ist nicht mehr glücklich in ihrer Ehe und ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter.
Hier scheint das Schicksal seinen Lauf zu nehmen und zwar keinen guten. Das einzig halbwegs Gute, was dann noch passierte, war die Geburt ihres Sohnes Noah.
Doch sah Margaret nicht schon viel früher das Monster an ihr Fenster klopfen?

"Das Kratzen am Fenster war so sachte wie ein sanfter Stupfs gegen die Schulter. Wäre ich älter oder vorsichtiger gewesen, oder hätten die Erwachsenen in meiner Kindheit besser auf mich achtgegeben, dann hätte ich mir vielleicht Sorgen gemacht, dort draußen erwischt zu werden. Aber ich war daran gewöhnt, unsichtbar zu sein, und es fiel mir sowieso schwer, mir wegen irgendetwas Sorgen zu machen, sobald mein Freund da war."
(S. 169)


Noah ist der Erzähler dieser Geschichte und man begleitet ihn über mehrere Jahrzehnte hinweg.
Mit ihm taucht man in eine Familiengeschichte voller Abgründe ab. In eine Familie, in der jeder mit sich selbst beschäftigt und mit seinen eigenen Problemen und inneren Dämonen zu kämpfen hat.
Und auch Noah sieht das Monster, freundet sich mit diesem jedoch an. Diese Kreatur wird zu seinem einzigen Freund, hilft ihm mit einigen Schicksalsschlägen zurechtzukommen und öffnet ihm das Tor zu einer anderen Welt - im wahrsten Sinne.

"In einer Familie zu leben, die unter einem Verlust leidet, an den man sich selbst nicht erinnern kann, ist ungefähr so, als säße man im Kino hinter einem großen Menschen. Rundherum lachen oder weinen die Zuschauer und reagieren irgendwie, aber man hat keine Ahnung, was da vorne los ist."
(S. 145)


Wie man eventuell erkennen kann, fällt es mir schwer eine aussagekräftige Inhaltsangabe zu schreiben, denn es ist eine komplexe Story, die so viel mehr enthält und welche sich erst am Ende vollends entfaltet.
Es ist kein Horrorroman, sondern eine Story, welche dem Subgenre Phantastik zugeordnet werden kann.
Eine Story in der ein Wesen die Familie von Beginn an zu verfolgen scheint und das mysteriöse Verschwinden von Kindern in der Umgebung der Turners beinhaltet.
Es ist aber auch gleichzeitig eine Geschichte über eine Familie in der Geheimnisse und das Schweigen innerhalb einer Familie, Verdrängung und das Flüchten in eigene Welten ebenso thematisiert werden, wie auch gleichgeschlechtliche Liebe und der Kampf um Akzeptanz. Aber auch Krebs, Depression und Suizid sind Inhalt der Story. Daher kommt das Buch auch nicht gänzlich ohne Triggerwarnung aus.
Und überall begegnen einem H.P. Lovecraft und seine Geschichten. Er scheint der rote Faden dieser Story zu sein - er und sein Tor zur Anderswelt.

"Da erhellt ein Blitz, der anscheinend im Park einschlug, den grauen Tag. In diesem Moment wirkt der Absprungplatz wie ein riesiger pechschwarzer Turm, so glatt wie Vulkanglas, der sich in den flüchtig erhellten Himmel reckt. Die Oberfläche sieht ölig und schmierig aus wie frischer Teer."
(S. 358)


Der Schreibstil ist einfach und flüssig und die Erzählweise äußerst packend. Doch vor allem besticht die Story durch seine bedrückende Atmosphäre, welche einem von Anfang bis Ende umgibt wie dichter Nebel, der sich erst am Ende zurückzieht und einem die Story als Ganzes verstehen lässt.

Fazit:
Dieses Buch enthält keinen Horrorroman, sondern eine Mischung aus Familiendrama, Lovecraftschen Peter Pan und Coming-of-Age. Gleichzeitig ist es eine Story der modernen Phantastik, eine Hommage an H.P. Lovecraft und allgemein eine Hommage an Bücher.
Diejenigen, welche also furchteinflößenden Geisterhorror erwarten, wie der Klappentext durchaus suggeriert, werden enttäuscht sein. Doch wer bereit ist, sich auf die Story und die Phantastik einzulassen und auch Geduld mitbringt, dem kann es durchaus passieren, sich in der Story zu verlieren.


">>Kommen Sie sich nicht albern vor? Sollten Sie nicht eher Bücher für Erwachsene Lesen?<<
>>Ich halte Horrorgeschichten für die wichtigsten Bücher der Welt<<, entgegnete er."
(S. 39)



© Pink Anemone (inkl. Leseprobe und Autoren-Info)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere