Es begann vielversprechend
Die Geschichte begann äußerst vielversprechend – hatte ihre Höhen und Tiefen. Doch konnte sie mich auch überzeugen? Im Text verrate ich es dir.
Meine Meinung zum Cover:
Das Cover macht einen jugendlichen ...
Die Geschichte begann äußerst vielversprechend – hatte ihre Höhen und Tiefen. Doch konnte sie mich auch überzeugen? Im Text verrate ich es dir.
Meine Meinung zum Cover:
Das Cover macht einen jugendlichen und offenen Eindruck. Die Silhouetten von Scarlett McCain und Albert Browne sind darauf zu sehen. Der Titel sticht durch den Untergrund hervor. In Summe ist die Gestaltung ansprechend und passt zum Genre.
Meine Meinung zum Inhalt:
Mein letztes Buch von Jonathan Stroud hatte ich vor Jahren gelesen. Es freute mich deshalb sehr, die Möglichkeit bekommen zu haben, den ersten Band seiner neuen Reihe zu lesen. Der Autor hat noch immer einen sehr flüssigen Schreibstil. Zudem erzählt er sehr bildhaft und legt Wert auf genaue Beschreibungen.
Das Buch ist in vier Teile aufgeteilt und wird abwechselnd aus der Sicht von Scarlett McCain und Albert Browne erzählt. Auf Scarlett traf ich als Erstes, denn mit ihr begann die Geschichte ihren Lauf zu nehmen. Die 17-Jährige hatte so einiges auf dem Kasten, war flink und wusste genau, was sie wollte. Gleichzeitig kannte die ihre Umgebung wie ihre Westentasche. Es schien als wüsste sie alles über jeden Ort und die Bewohner.
Bereits an diesem Punkt baute sich erste Spannung, weshalb meine Neugier auf Scarlett geweckt wurde. Woher hatte sie ihre Fähigkeiten? Warum war sie so geschickt? Wie wurde sie zu dem Menschen von heute? Während der gesamten Handlung gab es gefühlt 30 Anspielungen auf ihre Vergangenheit. Doch bekam ich bis zum Schluss nicht wirklich viele Informationen. Am Ende hatte ich mehr Vermutungen als Gewissheit.
Albert Browne lernte ich einige Seiten später kennen. Ich wusste nicht so richtig, was ich von dem Jungen halten sollte. Mir war schnell klar, dass er etwas verbarg, denn Hinweise waren genug da. Gleichzeitig wirkte er schlaksig, naiv und träumerisch. So wirklich wollten diese Eigenschaften zuerst nicht zusammenpassen. Doch je mehr das Geschehen voranschritt, umso besser verstand ich ihn. Mithilfe einiger Flashbacks entstand ein schreckliches Bild in meinen Gedanken. Der 15-Jährige tat mir leid und ich begann zu hoffen, dass er den Absprung schaffen würde. Erfreut war ich über den Zusammenhalt, der sich schon bald zeigte und zu Anfang noch nicht erklärbar war.
Die Handlung selbst schritt nach der ersten Begegnung zügig voran. Es kam zu mehreren aufregenden Wendungen mit Action und Szenen, die viele Informationen über das zerstörte Großbritannien preisgaben. Es wurde recht schnell klar, wie die Menschen lebten, dachten und wer die Macht in den Königreichen hatte. Ich konnte vor Verärgerung über so manche Denkweise nur den Kopf schütteln. Jonathan Stroud zeichnete mit seinen Beschreibungen ein sehr umfangreiches Bild der gesellschaftlichen Strukturen.
Am besten gefielen mir die Dialoge zwischen den handelnden Protagonisten. Dabei war es egal, ob es Haupt- oder Nebenprotagonisten waren. Ich fühlte mich gut unterhalten, schmunzelte oder fieberte mit. Im Mittelteil begann sich die Handlung leider etwas zu ziehen. Ich warte auf entscheidende Szenen und der Konfrontation mit der schrecklichen Frau. Gleichzeitig genoss ich die Momente mit Ettie und Joe. Die Beiden waren mir richtig ans Herz gewachsen. Wer die Beiden sind verrate ich dir nicht, das muss du selbst herausfinden.
Unheimlich waren in meinen Augen die Gezeichneten. Ein entsprechender Abschnitt hatte es deshalb doppelt in sich. Ab Seite 300 stieg die Spannung endlich wieder an. Ich merkte schnell, dass etwas in der Luft lag, genauso wie Albert. Dann kam es zu bildgewaltigen Ereignissen, die mich angespannt schneller lesen ließen. Die Aufregung und die vielen Emotionen auf allen Seiten waren stark zu spüren. Man könnte sagen, mit einem Knall ging alles unter.
Doch noch war die Geschichte nicht zu Ende. Die weiteren Kapitel verliefen sehr rasant und fanden an einem ungewöhnlichen Ort statt. Die Bewohner waren – diplomatisch formuliert – mehr als eigenwillig und genauso fantastisch. Frei mit Sicherheit nicht. Jedenfalls ging es kurz darauf Schlag auf Schlag vonstatten. Die bittere und grausame Wahrheit kam auf den Tisch, was zum finalen Showdown führte. Ich hoffte auf einen guten Ausgang und bekam in dann auch. Allerdings etwas anders als erwartet, jedoch zu meiner höchsten Zufriedenheit.
Mein Fazit:
Der Auftaktband dieser Reihe startete bereits mit einem hohen Maß an Spannung. Der Mittelteil zog sich ein wenig, doch war das gesamte Buch mit aufregenden Szenen gespickt. Die letzten 120 Seiten fand ich besonders gut. In diesen Seiten entdeckte ich die bittere Wahrheit über Albert und seine Vergangenheit. Über Scarlett erfuhr ich leider viel zu wenig. Gleichzeitig gab es sehr bildgewaltige Beschreibungen von Ereignissen, Umgebungen, Protagonisten und allem weiteren. Der entstehende Zusammenhalt begeistert mich und forderte im selben Moment einen hohen Tribut. Die flotten Dialoge und ereignisreichen Wendungen erhöhten die Spannung immer wieder. Das Beste war der finale Showdown mit dem Happy End.
Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!