Profilbild von Karschtl

Karschtl

Lesejury Star
offline

Karschtl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Karschtl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.12.2021

Winter im schottischen Norden

Weihnachten im kleinen Inselhotel
0

Obwohl ich die Insel Mure und ihre Bewohner schon aus 2 vorangegangenen Büchern kannte, brauchte ich ungewöhnlich lange, um mit den Charakteren und vor allem ihrer Geschichte warm zu werden. Vielleicht ...

Obwohl ich die Insel Mure und ihre Bewohner schon aus 2 vorangegangenen Büchern kannte, brauchte ich ungewöhnlich lange, um mit den Charakteren und vor allem ihrer Geschichte warm zu werden. Vielleicht waren mir auch die beiden Neuzugänge Konstantin und Gaspard zu wenig sympathisch. Das änderte sich im Verlaufe des Buches aber doch noch etwas, und in der 2. Hälfte war ich auch gespannter, ob die Eröffnung des "The Rock" noch gelingen kann. Die Liebeleien einzelner Beteiligter haben mich dennoch deutlich weniger interessiert. Da hat die Autorin es nicht so recht geschafft, den Funken auch in mir zu entfachen. Vielleicht auch, weil der Fokus auf mehreren Personen und ihren jeweiligen Beschäftigungen und Beziehungen liegt, und nicht nur auf einem "Hauptdarsteller-Pärchen".

Was Jenny Colgan aber auf jeden gelungen ist, ist eine sehr atmosphärische Beschreibung einer kleinen (fiktiven) Insel hoch im Norden Schottlands. Die konnte ich mir tatsächlich ziemlich gut vorstellen. Sogar mal als Urlaubsziel, ständig dort zu wohnen wäre schon wieder eine ganz andere Sache.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.12.2021

Mehr Verwirrung als Mystery

Der Uhrmacher in der Filigree Street
0

Der Beginn versprach eine spannende Mystery-Fantasy aus dem viktorianischen London. Auch die erzählerischen Einschübe, die beispielsweise die Stellung der Frau damals illustrieren, fand ich interessant ...

Der Beginn versprach eine spannende Mystery-Fantasy aus dem viktorianischen London. Auch die erzählerischen Einschübe, die beispielsweise die Stellung der Frau damals illustrieren, fand ich interessant (sie durften zB nur in Begleitung eines Mannes eine Bibliothek besuchen) und nicht störend zur Hauptgeschichte.
Doch irgendwann wurde mir die Geschichte zu vielschichtig, schon beim ersten Orts- und Zeitwechsel (der Schauplatz ist dann Japan einige Jahre zuvor) verlor ich etwas den Überblick ob der vielen Namen, Stellungen und der Beziehungen der Leute untereinander. Vielleicht hätte es mir an dieser Stelle etwas geholfen, wenn ich das Buch nicht gehört sondern selbst gelesen hätte. Prinzipiell hat der Sprecher seinen Job aber sehr gut gemacht!

Mir war die Geschichte wohl einfach zu verstrickt und auch zu langgezogen. Ich hab am Ende zwar kapiert, wer was getan hat. Allein das wieso hat sich mir nicht immer ganz erschlossen. Und obwohl ich durchaus meist interessiert der Geschichte gelauscht habe, so war ein großer Teil in der Mitte auch mühsam. Ich hatte mir wie gesagt vom Setting und auch dem Anfang sehr viel mehr versprochen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.12.2021

Trauerbewältigung in Kanada

Herzklopfen im Schneegestöber. Ein Kanada-Liebesroman
0

Emma verlor mit 15 ihre Mutter bei einem Autounfall, und zog kurz darauf mit ihrem Vater und Brüdern weit weg nach New York. Nun, 4 Jahre später, verbringt sie das erste Mal wieder Weihnachten in ihrer ...

Emma verlor mit 15 ihre Mutter bei einem Autounfall, und zog kurz darauf mit ihrem Vater und Brüdern weit weg nach New York. Nun, 4 Jahre später, verbringt sie das erste Mal wieder Weihnachten in ihrer alten kanadischen Heimat, und wird mit schmerzhaften Erinnerungen konfrontiert.

Als "New Adult" vermarket, ist es für mich eher ein Jugendbuch für 15-17jährige aufgrund der ganzen Geschichte und auch des Schreibstils (trotz der einen Liebesszene). Vor allem hatte ich bei den Protagonisten ständig das Gefühl, dass sie viel jünger sind als sie laut Buch sein müssten. Maggie verhält sich wie ein aufgeregtes 13jähriges Mädchen, obwohl sie 18 ist, und Emma und Henry wirkten auf mich die meiste Zeit eher wie 16.

Für diese Zielgruppe ist es auch eine ganz süße, romantische Geschichte. War es für mich auch, aber es kommen eben auch zahlreiche Klischees drin vor (z.B. Sätze wie "Er konnte bis in ihr Innerstes blicken"). Die Thematik mit der Trauer wurde von der Autorin recht gut umgesetzt, dafür habe ich die Lovestory nicht wirklich gefühlt. Vielleicht auch, weil Henry für mich nicht richtig greifbar wurde - obwohl er mir absolut nicht unsympathisch war. Aber ich konnte mir die beiden zusammen nicht 100% vorstellen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.10.2021

Extravagante Partyspiele

Sweet Goodbye
0

Superreiche Kids, die innerlich aber total kaputt sind. 4 beste Freunde seit der Kindheit, und trotzdem hat jeder sein eigenes kleines Geheimnis, das er mit niemandem teilt. Bis ein "Wahrheit oder Pflicht" ...

Superreiche Kids, die innerlich aber total kaputt sind. 4 beste Freunde seit der Kindheit, und trotzdem hat jeder sein eigenes kleines Geheimnis, das er mit niemandem teilt. Bis ein "Wahrheit oder Pflicht" Spiel so einiges zutage fördert.

Max, Liv, Anton und Martina haben es wirklich nicht leicht im Leben, trotz all dem Geld mit dem sie aufgewachsen sind und das für sie selbstverständlich ist. Richtig sympathisch sind mir die vier dennoch nie geworden, weshalb ich bis zum Ende eine emotionale Distanz zu ihnen hatte. Und dann ist dieses Ende auch noch ziemlich abrupt, ohne Nachsatz oder einem Mini-Epilog.

Ist das, was sie schlussendlich beschließen, wirklich das Richtige? Ich weiß es nicht... Aber ich war glücklicherweise auch noch nie annähernd in einer der Situationen, in denen sich die Jugendlichen wiederfinden. Dennoch wäre es nicht schlecht gewesen, wenn Camilla Läckberg dieses Finale irgendwie doch noch moralisch einordnet, denn so wirkte es irgendwie eher wie ein Dummer-Jungen-Streich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.09.2021

Nostalgischer Schweden-Sommer

Ein Sommer mit Percy und Buffalo Bill
0

Ein Sommer wie anno dazumal! Es wird zwar nie erwähnt, wann die Geschichte spielt, aber es wird schon bald deutlich, dass es mindestens 50 Jahre her sein muss, wenn nicht sogar noch etwas mehr. Das merkt ...

Ein Sommer wie anno dazumal! Es wird zwar nie erwähnt, wann die Geschichte spielt, aber es wird schon bald deutlich, dass es mindestens 50 Jahre her sein muss, wenn nicht sogar noch etwas mehr. Das merkt man nicht nur an der vollkommenen Abwesenheit von elektronischen Spielgeräten oder einem Fernseher. Sondern auch daran, dass die Jungs zB den Tarzan-Schauspieler Johnny Weissmüller und General Patton aus dem 2. WK kennen.

Wahrscheinlich hat Autor Ulf Stark einen nostalgischen Blick auf seine eigene Ferienzeit als Kind geworfen. Sein Ich-Erzähler heißt sicher nicht nur zufällig ebenfalls Ulf. Dessen bester Freund, der aufgeweckte Percy, besucht ihn dieses Jahr in seinem Urlaub bei den Großeltern. Obwohl zunächst alle denken, dass der leicht cholerisch wirkende Großvater etwas gegen diesen Überraschungsgast haben wird, versteht sich gerade dieser dann am besten mit dem selbstbewussten Steppke. Und auch ich habe mit der Zeit immer mehr Sympathien für den Opa entwickelt.

Für mich als Erwachsene war es ein nettes Kinderbuch über einen 'Sommer wie damals' in Schweden. Ohne Mega-Highlights, aber so sind eben auch die meisten Ferien. Meinen Söhnen würde es glaube ich nicht ganz so gut gefallen, da zum einen der Schreibstil des Autors nicht so 'modern' ist wie sie es aus anderen Kinderbüchern kennen. Zum anderen ist ihnen die Welt der Jungs und ihre 'Abenteuer' komplett fremd: Raupen aus Opas Gemüsebeet entfernen, allein mit dem Boot rausfahren, eine Hütte bauen, eine Käfersammlung anlegen, ein wildes Pferd zähmen, sich verlieben bis es weh tut. Gerade letzteres hat meiner Meinung nach nicht zu einem 10jährigen Jungen gepasst, und noch weniger dass die Buben rauchen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere