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Veröffentlicht am 26.04.2017

Ein Wohlfühlkrimi mit tollen Charakteren

Blutroter Flieder
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„Blutroter Flieder“ von Mareike Marlow ist die Fortsetzung der Wohlfühlkrimireihe rund um die beiden Schwestern Tessa und Jana, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Die Reihe spielt mitten auf dem ...



„Blutroter Flieder“ von Mareike Marlow ist die Fortsetzung der Wohlfühlkrimireihe rund um die beiden Schwestern Tessa und Jana, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Die Reihe spielt mitten auf dem Land in Burgheide. Und hier stolpern die beiden trotz der ländlichen Idylle immer wieder über einen Mordfall. Diesmal erwischt es die Gutsbesitzerin eines Reitstalls, die angeblich ohne Helm geritten ist. Denn dieser hängt im Stall…



Nachdem mich der erste Teil um die beiden Halbschwestern schon so begeistert zurück gelassen hat, musste ich natürlich diesen Teil auch lesen! Die Autorin schafft es wieder gekonnt, dass man direkt im Geschehen dabei ist und natürlich gleich weiterlesen möchte. Auch die Übergänge von einem Schauplatz zum anderen sind gut gewählt und machen das Lesen zu einem tollen Erlebnis. Auch wenn es kein richtiger „Krimi“ ist, sondern eher Richtung Wohlfühlkrimi geht, kann man trotzdem mit den Schwestern ermitteln und mitfiebern, denn es macht einfach Spaß die beiden bei ihren Nachforschungen zu begleiten, gerade weil sie es oft ein bisschen plump machen. Und die Gegensätze der beiden ergänzen sich bei den Ermittlungen einfach perfekt, das was eine nicht kann, kann die andere. Und auch die Nebencharaktere sind gut gewählt und nicht zu flach. Der Dorfpolizist mit seinen Backkünsten gehört genauso dazu, wie die besten Freunde von Jana. Bei dem Ganzen ist es eben nicht immer nur ernst, es gibt auch genug lustige Szenen, wie z. B. der Kindergeburtstag, sodass ich oft schmunzeln musste. Zur Auflösung kann ich nur sagen, dass ich zwar einen Verdacht hatte, der Grund bzw. die Zusammenhänge waren für mich aber ein wenig überraschend.



Alles in allem eine tolle Fortsetzung und ich freue mich auf den nächsten Besuch in Burgheide, vor allem auch auf Dorfpolizisten und seine tollen Backideen. Von mir gibt es eine Empfehlung für diese Reihe.

Veröffentlicht am 26.04.2017

Anders als erwartet

Lucy fliegt
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„Lucy fliegt“ ist das Debüt von Petra Piuk und halt von Lucy, die eigentlich Linda heißt und unbedingt nach Hollywood möchte um Oscar-Preisträgerin zu werden. Doch das ist gar nicht so einfach und Lucy ...

„Lucy fliegt“ ist das Debüt von Petra Piuk und halt von Lucy, die eigentlich Linda heißt und unbedingt nach Hollywood möchte um Oscar-Preisträgerin zu werden. Doch das ist gar nicht so einfach und Lucy versinkt immer mehr in ihrer eigenen Welt und verliert die Realität völlig aus den Augen.



Dieses Debüt ist anders, alleine schon der sehr ungewöhnliche Sprachstil. Die Sätze sind oft abgehakt und ohne Verb und springen schnell von einem zum anderen. Es fehlt ein wenig die Struktur und das hat mir anfangs größere Probleme bereitet als erwartet. Doch die interessante Thematik (Ein „Niemand“ möchte nach Hollywood) macht dieses Buch zu etwas Besonderem. Lucy ist ein besonderer Mensch, sie wirkt wenig intelligent und dennoch war es faszinierend ihren Weg zu begleiten. Die Autorin bringt es sehr überspitzt herüber und doch findet man viel in der heutigen Zeit bei jungen Menschen wieder. Einerseits ist sie doch sehr unsicher, andererseits will sie ihren Traum definitiv verwirklichen. Hier erlebt man einiges, was mich sprachlos gemacht hat, denn Lucy fehlt doch ein wenig der Bezug zur Realität.



Wenn man mit dem Sprachstil klar kommt, ist das Buch definitiv lesenswert. Eine überspitzte Erzählung, die Realität und Fiktion ein wenig vermischt.

Veröffentlicht am 02.03.2017

Wie die Vergangenheit die Gegenwart und Zukunft beeinflussen kann

Sturmherz
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„Sturmherz“ von Corina Bomann spielt in Hamburg und handelt von Alexa Petri, die sich fernab ihrer Heimat in Berlin ein neues Zuhause geschaffen hat. Doch jetzt muss sie zurück nach Hamburg, denn ihre ...

„Sturmherz“ von Corina Bomann spielt in Hamburg und handelt von Alexa Petri, die sich fernab ihrer Heimat in Berlin ein neues Zuhause geschaffen hat. Doch jetzt muss sie zurück nach Hamburg, denn ihre Mutter Cornelia liegt im Koma. Ihre Mutter mit der sie sich schon länger nicht mehr so gut versteht, ihre Mutter, die sich von einem Tag auf den anderen so sehr verändert hat. Doch dann erhält Alexa Einblicke in die Vergangenheit ihrer Mutter und erfährt Dinge, die sie niemals erwartet hätte. Und dann taucht plötzlich noch ein alter Bekannter von Cornelia auf und Alexa erfährt die ganze Geschichte.


Dies ist nicht mein erstes Buch der Autorin, aber das erste in Hörbuchfassung. Die Sprecherin Elena Wilms macht ihren Job ganz gut, sie liest voll Emotionen und man merkt, dass sie sich mit der Geschichte identifizieren kann. Leider war es aber nur eine gekürzte Fassung und ich denke es fehlen ein paar Kleinigkeiten, doch trotz der Kürzung habe ich alles verstanden. Der Einstieg in die Vergangenheit war gleich interessant und hat sofort meine Neugier geweckt. Ich hatte viele Fragen und im Laufe des Buches wurden diese dann auch alle beantwortet, einige intensiver, andere nur angeschnitten. Was ich ein wenig schade fand, dass man erst recht lange wenig Weiteres aus der Vergangenheit erfährt und man erstmal Alexa ausgiebig kennen lernt. Für mich hätte der Fokus gleich mehr auf der Mutter liegen müssen. Die Geschichte wird auch aus Sicht der Tochter Alexa erzählt. Alexa, die als junges Mädchen von ihrer Mutter zurück gewiesen wurde und dennoch fest im Leben steht. Sie hat sich durch gekämpft und lässt sich nicht unterkriegen und trotz allem was passiert ist, liebt sie ihre Mutter. Im Laufe des Hörbuchs lichtet sich das Dunkel um die Vergangenheit und es gab einige sehr emotionale Momente, die mich tief bewegt haben. Ich habe es genossen, der Sprecherin zu lauschen und fand die Geschichte doch sehr schön.

Ein gut gesprochenes Hörbuch einer tollen Autorin. Wer eine emotionale Geschichte mit Verbindung zur Vergangenheit sucht, ist hier genau richtig!

Veröffentlicht am 23.02.2017

Toller Auftakt einer neuen Reihe

Elena & Joshua. Nicht nur im Traum
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„Elena & Joshua – Nicht nur im Traum“ von Carina Schaberl ist der Auftakt einer neuen Trilogie einer neuen Autorin. Die Geschichte handelt von Elena, 15 Jahre jung und schon eine Waise. Nach dem Tod ihrer ...

„Elena & Joshua – Nicht nur im Traum“ von Carina Schaberl ist der Auftakt einer neuen Trilogie einer neuen Autorin. Die Geschichte handelt von Elena, 15 Jahre jung und schon eine Waise. Nach dem Tod ihrer Eltern lebt sie in Düsseldorf und besucht regelmäßig das Grab ihrer Eltern. Und dort lernt sie auch Joshua kennen. Ein Junge, der ihr sehr bekannt vorkommt. Denn sie hat ihn schon einmal gesehen, aber nicht in der Realität. Diese Begegnung verändert ihr ganzes Leben und sie erfährt Dinge über sich und ihre Eltern, die sie niemals vermutet hatte. Doch in dieser schweren Zeit ist ihr Joshua keine Stütze. Wie kommt sie mit den Veränderungen klar?


Hier durfte ich ein doch interessantes Buch lesen, was auch noch das Debüt der Autorin ist. Das merkt man stellenweise, dennoch hat mich die Geschichte um Elena gut unterhalten. Elena ist ein junges Mädchen, deren gesamtes Leben durch die Begegnung mit Joshua aus den Fugen gerät. Anfangs war sie für mich noch ein wenig flach und ich konnte mich nicht sofort in sie hinein versetzen. Doch mit der Zeit lernt man Elena immer besser kennen und kann sie auch verstehen. Sie ist neugierig und steht nicht gerne im Mittelpunkt und manchmal ist sie auch etwas leichtsinnig und handelt überstürzt. Die Autorin hat noch viele tolle Nebencharaktere geschaffen, die man einfach lieben muss, wie z.B. Miriam, Elenas Freundin. Joshua hingegen blieb lange Zeit ein wenig blass, da man wenig über seine Gedanken und Gefühle erfährt, doch gegen Ende wird das besser und ich erhoffe mir von den Folgebänden, dass er offener wird und sagt was er denkt. Der Prolog war für mich schon interessant, hat aber doch viele Fragen aufgeworfen. Und die erste Begegnung hätte meiner Meinung nach ein bisschen nach hinten geschoben werden können, um Elena vorher besser kennen zu lernen. Doch insgesamt hat mir die Geschichte über die Engel, Seraphim und die Hintergrundinformationen (die verständlich geschildert waren) gefallen, der Schreibstil der Autorin ist locker und angenehm zu lesen, wenn auch stellenweise ein wenig holprig (es sind manche Dinge ausformuliert, die man aus dem Kontext heraus schon weiß und für mich war an einigen Stellen die wörtliche Rede der Personen zu „jugendlich“ in Bezug auf den restlichen Text). Doch ansonsten sind die Seiten nur so vorübergeflogen und ich hatte viel Spaß an der Geschichte!


Ein spannender Auftakt einer neuen Trilogie über Engel, die ich gerne weiter verfolge! Denn das offene Ende lässt viele Fragen offen und ich hoffe Teil 2 erscheint bald.

Veröffentlicht am 20.02.2017

Gut verpackt, gruselig und spannend!

Shiverton Hall - Düstere Schatten
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„Shiverton Hall – Düstere Schatten“ von Emerald Fennell handelt von Arthur Bannister, ein Junge, der ein Stipendium für das Internat Shiverton Hall erhält. Auch ohne sich dort je beworben zu haben. Doch ...

„Shiverton Hall – Düstere Schatten“ von Emerald Fennell handelt von Arthur Bannister, ein Junge, der ein Stipendium für das Internat Shiverton Hall erhält. Auch ohne sich dort je beworben zu haben. Doch das passt ganz gut, denn auf seiner alten Schule hat es Vorkommnisse gegeben, aufgrund derer er nicht mehr in die Schule gehen möchte. Einerseits freut er sich auf die neue Schule, andererseits ist sie doch weit weg von zu Hause. Doch Arthur findet schnell neue Freunde. Doch dann passieren unheilvolle Dinge und es grassieren wieder alte Spukgeschichten. Wird Arthur diesen Gruselgeschichten Glauben schenken?



Der Einstieg hat direkt meine Neugier geweckt, denn dieser Auszug aus der Vergangenheit war doch gleich mal etwas gruselig. Die lebendige Sprache katapultiert den Leser auch direkt ins Geschehen und ich war von Anfang an in der Geschichte vertieft. Shiverton Hall und seine Geheimnisse sind wirklich spannend. Und auch Arthur, die Hauptperson dieser Geschichte, war mir gleich sympathisch, wobei nicht alle Charakterzüge von Anfang an voll herausgearbeitet waren. Doch man merkt, dass er vor seiner Vergangenheit fliehen möchte und auf einen Neubeginn hofft. Auch seine neuen Freunde passen gut zu ihm und zur Geschichte und gut finde ich auch, dass auch ein Mädchen dabei ist, das hat das ganze gut abgerundet. Zwischendurch gibt es immer Einblicke in die Vorgeschichte von Shiverton Hall, die teils doch gruseliger waren als erwartet. Doch diese sind so passend gewählt, wenn auch nicht immer chronologisch, und erzeugen so eine spannende Grundstimmung, die durchgehend vorhanden ist. So habe ich mitgefiebert und konnte manche Geschehnisse gar nicht richtig fassen. Ob das für ganz junge Leser was ist, da bin ich mir nicht so sicher. Ich denke, Kinder sollten schon nicht so schnell Angst bekommen, wenn sie dieses Buch lesen.


Alles in allem ein gelungenes Buch, das spannend, gruselig und einfach lesenswert ist!