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Veröffentlicht am 22.10.2021

Die Welt der Düfte

Das Haus der Düfte
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Hinter dem Pseudonym Pauline Lambert versteckt sich eine Bestsellerautorin, die mich im letzten Jahr mit einer Trilogie begeistern konnte. Auch hier bin ich sehr eingenommen von ihrem bildhaften Schreibstil, ...

Hinter dem Pseudonym Pauline Lambert versteckt sich eine Bestsellerautorin, die mich im letzten Jahr mit einer Trilogie begeistern konnte. Auch hier bin ich sehr eingenommen von ihrem bildhaften Schreibstil, der mich lebhaft die erwähnten Duftkompositionen wahrnehmen ließ.
Die junge Anouk ist mit einer außergewöhnlichen Gabe gesegnet, die es ihr ermöglicht sämtliche Gerüche in ihre einzelnen Komponenten aufzuschlüsseln Die Begegnung mit einem besonderen Duft in der Jugend verstärkt in ihr den Traum, einmal als Parfümeurin zu arbeiten. Leider hat ihre Mutter andere Pläne, sie soll einmal ihre Apotheke in Paris übernehmen. Durch eine Zufallsbekanntschaft mit dem Sohn eines der größten Parfümhäuser „Girard“ erhält sie die Möglichkeit ihr Talent in Grasse, der Parfümstadt schlechthin unter Beweis zu stellen. Man ermöglicht ihr den Besuch einer exklusiven Schule. Doch die Familie Girard entpuppt sich als intrigant und nur auf Ruhm bedacht, wer nicht spurt wird der Familie verwiesen.
In zahlreichen Rückblicken erfahren wir den Aufbau des Parfümimperiums Girard sowie den langjährigen Streit mit dem Parfümhersteller Bonnet. Zahlreiche Schicksale und Intrigen begleiten die Familien durch die Jahre.
Als Anouk sich auf die Suche nach ihren Wurzeln macht, macht sie eine unerwartete Entdeckung. Welchen Einfluss nimmt dies auf Ihre Liebe zu Jean-Paul und die zerstrittenen Familien?

Fazit:
Mit der talentierten Anouk hat Pauline Lambert eine entzückende Protagonistin geschaffen, die Anmut und Stärke vereint. Zielsicher verfolgt sie ihren Traum, ohne sich von der sie fördernden Familie Girard beeinflussen zu lassen. Einziger Kritikpunkt ist kompakte Darstellung der umfangreichen Familiengeschichten, die an eine Auflistung erinnert. Auch sind einige „Zufälle“ etwas fadenscheinig. Doch unter dem Aspekt, dass es eine fiktive Geschichte ist, konnte ich über diese Schwäche hinwegsehen. Schlussendlich habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Vielen Dank Pauline Lambert für den berauschenden Ausflug in die Welt der Düfte. Der nächste Besuch einer Parfümerie ist mir sicher.

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Veröffentlicht am 14.10.2021

Feelgood mit Tiefgang

Das Geheimnis des Bücherschranks
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Da mich bereits die ersten beiden Bücher von Frida Skybäck begeistert haben, war für mich klar, dass ich auch ihr aktuelles Buch unbedingt lesen möchte. Die Covergestaltung in gemütlich warmen Farben sowie ...

Da mich bereits die ersten beiden Bücher von Frida Skybäck begeistert haben, war für mich klar, dass ich auch ihr aktuelles Buch unbedingt lesen möchte. Die Covergestaltung in gemütlich warmen Farben sowie die Darstellung des Bücherschrankes passen optimal zum Titel.
Das Setting führt nach Südschweden In die Nähe des Küstenortes Helsingborg am Öresund. Rebecka, die seit Jahren in Stockholm lebt und arbeitet, reist kurzentschlossen zurück in ihre Heimat um Ihrer Großmutter Anna, die im Krankenhaus liegt, zur Seite zu stehen. Sie war seit Jahren nicht mehr dort. In ihrer Jugend hatte sie eine schwierige Zeit, einzig ihre Großmutter hat sich damals um sie gekümmert und sie bei sich aufgenommen. Das Verhältnis zu Ihrer Mutter Camilla ist bis heute sehr angespannt und von Streitereien und Unverständnis gezeichnet. Es gibt kaum Kontakt untereinander. Mit Hilfe des Nachbarn Arvid richtet sie das heruntergekommene Haus sowie den Garten wieder her und will nicht wahrhaben, dass sie Gefühle für ihn entwickelt. Sie ist doch zufrieden in ihrer Beziehung mit Joar oder? Schließlich sind sie schon 7 Jahren zusammen und verlobt.
Der zufällige Fund von Annas Tagebuch sowie eines alten Schwarzweißfotos bringen ganz neue Erkenntnisse, die auch Rebeckas Mutter und ihr Verhalten in ein ganz anderes Licht bringen.
In Rückblenden ins Jahr 1943 erzählt Frida Skybäck Annas Geschichte, die sich als junge Frau in den jungen Italiener Luca verliebt. Doch sie müssen sich verstecken. Denn Luca ist als einfacher Arbeiter nicht nur unter Annas Stand, sondern er kämpft auch für den Widerstand. Als die Judenverfolgung auch in Dänemark anlangt, hilft er zahlreichen Personen zur Flucht über den Öresund, immer in Angst vor der Gestapo. Als Anna in seine Unternehmungen mit hineingezogen wird kommt es zu schicksalhaften Ereignissen, deren Folgen bis in die Gegenwart Annas Familie belasten.
Sowohl Anna, als auch Rebecka sind für mich zwei sehr starke weibliche Charaktere, die sehr von den Erlebnissen in ihrer Vergangenheit geprägt sind. Gerade Annas Geheimnis hat auch großen Einfluss auf das Verhältnis zwischen ihrer Tochter und ihrem Vater gehabt. Als die drei Frauen endlich ein offenes Gespräch führen, schaffen sie eine eine zaghafte Grundlage für die Wiederannäherung der Familie.

Fazit:
Dieses Buch ist weit mehr als ein Feelgood-Roman, es ist eine Geschichte mit Tiefe. Neben einer besonderen Liebesgeschichte sowie der Versöhnung einer Familie über drei Generationen geht die Thematik des Buches viel tiefer. Berührend wird auf die Judenverfolgung über die Grenzen Deutschland hinaus hingewiesen. Ohne Widerstandskämpfer wie Luca, die als Fluchthelfer ihr Leben aufs Spiel setzten, wären nicht zumindest ein paar Menschenleben gerettet worden. Besonders gefallen hat mir auch die Schilderung der Familiensituation der drei Frauen Anna, Rebecka und Camilla. Wie sehr ein Geheimnis in der Vergangenheit doch Einfluss auf alle bis hin in die Gegenwart nimmt. Neben ernsten Momenten gab es jedoch auch viele glückliche und auch lustige Episoden. Gerade der ältere Nachbar Egon hat mich so einige Male zum Schmunzeln gebracht.

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Veröffentlicht am 22.09.2021

Berührend und authentisch - ich bin verliebt in Shetland

Where the Roots Grow Stronger
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Nach langer Zeit habe ich mich wieder einmal an ein New Adult-Werk herangetraut, dessen Klappentext sehr vielsprechend für mich war, und ich wurde nicht enttäuscht.
Mit Fiona und Connal hat die Autorin ...

Nach langer Zeit habe ich mich wieder einmal an ein New Adult-Werk herangetraut, dessen Klappentext sehr vielsprechend für mich war, und ich wurde nicht enttäuscht.
Mit Fiona und Connal hat die Autorin zwei wunderbare Charaktere geschaffen, in deren Gefühlswelt ich mich so sehr hineinversetzen konnte. Dies wurde noch dadurch verstärkt, dass die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von beiden erzählt wird. Trotz ihrer jungen Jahre sind die Protagonisten sehr reif in ihrem Handeln. Erst im Verlauf des Buches erfährt der/die Leser*In, den wahren Grund, warum Fiona Shetland verlassen und somit ihrer großen Liebe Connal sowie ihren Schwestern Effie und Nessa den Rücken gekehrt hat, um in Bristol Kunst zu studieren. Erst nach ihrer Rückkehr aufgrund des Todes ihres Vaters merkt Fiona, wie stark ihre Wurzeln mit der Heimat verbunden sind. Doch kann Fiona wieder ihren Platz in der Gemeinschaft des Dorfes finden? Nach drei Jahren Abwesenheit sieht sie sich konfrontiert mit Ablehnung und Missbilligung. Sogar ihre große Schwester Nessa sieht sie nicht mehr als Familienmitglied. Nur die jüngere Schwester Effie begegnet ihr offen und herzlich. Stück für Stück kämpft sich Fiona zurück in ihre Heimat Shetland und spricht erstmals über die traurigen Beweggründe, die ihr damals den Boden unter den Füßen weggezogen haben. Doch ist ihr Makel wirklich so gravierend, dass sie es nicht verdient geliebt zu werden?

Fazit:
Die Autorin Kathinka Engel hat mich nicht nur mit ihrem bildhaften und flüssigen Schreibstil begeistert, sie hat es geschafft mir die wunderschöne und raue Natur von Shetland vor Augen zu führen. Ich hatte den Salzgeschmack auf der Zunge und der raue Wind ließ mich erschauern. Gleichzeitig hat mich die Geschichte von Fiona und Connal tief in meiner Seele berührt. Zwei sehr authentische und ehrliche Charaktere. Und Connals emotionalen Gedichte waren so zauberhaft. Zu erwähnen ist noch Marigold, die so etwas wie eine Ziehmutter für die drei Schwestern in deren Kindheit war. Ihre wunderbaren Ratschläge und Ansichten haben Fiona viel Kraft gegeben und ihr vor Augen geführt, dass auch Ihre Wünsche und Belange wichtig sind. Ich freue mich schon auf Band 2, den ich bereits vorbestellt habe.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Lesenswerter Teegenuss mit Ronnefeldt-Aroma

Die Teehändlerin
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Da ich zur Zeit ganz versessen bin auf Familiengeschichten, hat mich die Ronnefeldt-Saga von Susanne Popp sofort gereizt. Wer trinkt nicht gerne eine gute Tasse Tee und möchte dabei noch mehr über dessen ...

Da ich zur Zeit ganz versessen bin auf Familiengeschichten, hat mich die Ronnefeldt-Saga von Susanne Popp sofort gereizt. Wer trinkt nicht gerne eine gute Tasse Tee und möchte dabei noch mehr über dessen Herkunft erfahren. Das Cover, als Klappbroschur gearbeitet, sprach mich auch gleich optisch an. Schöne warme Farben, ganz passend zum Thema. Innen befindet sich eine Karte des historischen Frankfurt und vorweg zur Geschichte eine Übersicht der Protagonisten mit der Benennung ob historisch oder fiktiv. Ich konnte also gut gerüstet starten.

Ich lerne die Familie Ronnefeldt im Jahre 1838 kennen, kurz bevor Tobias Ronnefeldt, welcher einen Tee- und Kolonialwarenhandel in Frankfurt betreibt, zu einer seit langer Zeit geplanten China-Reise aufbrechen möchte. Er und seine Frau Friederike haben bereits 4 Kinder, das 5. Ist unterwegs. Also eine schwierige Zeit, die auf Friederike zukommt, denn Tobias wird gut 1 bis 1 ½ Jahre abwesend sein. Solch weite und gefährliche Reise waren zu der Zeit nicht unüblich, da gesellschaftlich hoch gelobt und auch gerne von betuchten Gönnern gesponsert.

Im Verlauf des Buches entwickelt sich Friederike zu einer starken Persönlichkeit mit jeder Menge kaufmännischem Geschick. Eine Tatsache, die zur damaligen Zeit natürlich nicht gern gesehen wurde. Doch bestärkt und unterstützt durch ihre Freundin Clotilde Koch sowie dem jüdischen Arzt Paul Birkholz steht Friedrike sozusagen ihren „Mann“. Schwierigkeiten macht ihr dabei der kurz vor Tobias Abreise neu eingestellte Prokurist Julius Mertens, mit dem Friederike eine unangenehme Vergangenheit verbindet. Fragwürdig sind auch seine Geschäfte, die er unter dem Deckmantel des Teehandels betreibt.

Im Ganzen würde ich sagen ein gelungener Auftakt der Familiengeschichte der Familie Ronnefeldt mit emotionalen Momenten, Schicksalsschlägen sowie öffentlichen und geheimen Liebschaften. Dies alles untermalt von historischen Fakten aus Frankfurt und Umgebung, dem Aufbau des Teehandels sowie, teilweise erschreckenden, Einblicken in das Leben in China.

Fazit:

Wer gerne Familiengeschichten mit Liebe, Schicksal und Intrigen liest, die größtenteils sogar historisch belegbar sind, ist hier genau richtig. Durch die flüssige Schreibweise und einem angenehmen Spannungsbogen gleitet man nur so durch das Buch. Die Verknüpfung von historischer und fiktiver Erzählung ist absolut gelungen. Mein absoluter Liebling ist Paul Birkholz, den ich hoffentlich in Band 2 wiederfinden werde. Vielen Dank an die Autorin für dieses Lesevergnügen, das mich sofort veranlasst hat eine kleine Bestellung Ronnefeldt-Tee aufzugeben.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Gemeinschaft im Schneesturm

Der Ort der verlorenen Herzen
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Cover und Gestaltung der Paperback-Ausgabe sind sehr stimmig zum Thema des Buches gewählt. Da ich Weihnachten mit all seiner Atmosphäre liebe, hat mich der Klappentext sofort überzeugt, dieses Buch lesen ...

Cover und Gestaltung der Paperback-Ausgabe sind sehr stimmig zum Thema des Buches gewählt. Da ich Weihnachten mit all seiner Atmosphäre liebe, hat mich der Klappentext sofort überzeugt, dieses Buch lesen zu müssen. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, was mich persönlich immer ein wenig Eingewöhnungszeit kostet. Einmal drin in der Geschichte, konnte mich dieses Buch auf eine heimliche und leise Art für sich gewinnen. Anouk, die Hauptperson des Buches, hat sich meiner Meinung nach selbst in die Einsamkeit manövriert und gar nicht den Versuch gemacht auszubrechen. Natürlich war der Verlust der Eltern und ihrer Liebe Jeromé nicht einfach, doch sich einzuigeln hat noch Niemandem wirklich gutgetan. Schade, dass ihre Tanten sie nicht aus ihrem Schneckenhaus herauslocken konnten.
Die Einladung von Antoine ist im Nachhinein betrachtet ein Geschenk des Himmels. Ich konnte mir bildhaft das Chalet auf der Lichtung mitten im Schneesturm vorstellen. Das prasselnde Feuer im Kamin, die heimelige Atmosphäre und die einsamen Personen, welche über Weihnachten aufeinandertreffen. Jeder für sich hat sein Päckchen zu tragen, nach und nach tauen alle auf und wachsen zu einer Gemeinschaft zusammen. Ein schönes und anrührendes Buch.

Fazit:
Eine Geschichte ruhig wie tanzende Schneeflocken, herzerwärmend wie eine gute Tasse Tee mit einem Hauch nostalgischem Weihnachtsflair. Dieses Buch muss nicht zwingend zur Weihnachtszeit gelesen werden, wobei ich eher einen Schlechtwettertag vorziehen würde als einen heißen Sommertag. Ein Wohlfühlbuch über die Liebe und die Sehnsucht nach Gemeinschaft. Sehr berührend. Für jeden der sich einsam fühlt sollte es den „Ort der verlorenen Herzen“ geben.

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