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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2021

sehr zufriedenstellend

Eifersucht
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Für Nesbo-Fans ist das Buch "Eifersucht" natürlich ein muss. Man sollte allerdings vor dem Kauf wissen, dass es sich hier "nur" um Kurzgeschichten handelt, denn sonst könnte der ein oder andere enttäuscht ...

Für Nesbo-Fans ist das Buch "Eifersucht" natürlich ein muss. Man sollte allerdings vor dem Kauf wissen, dass es sich hier "nur" um Kurzgeschichten handelt, denn sonst könnte der ein oder andere enttäuscht sein. Das Buch ist optisch wirklich hervorragend geraten aber für den Preis fast etwas dünn. Aber naja, ich bin halt ein Fan und positiv voreingenommen.

Alle sieben Geschichten sind am Thema Eifersucht angelehnt. Mal mehr, mal weniger. Die meisten der Stories sind relativ kurz und deshalb komprimiert auf das Wesentliche. Das liest sich gut aber meiner Meinung nach, kommen die Stärken von Nesbo dabei nicht richtig zum Tragen. Die Ausarbeitung der Charaktere und überraschende Wendungen kann er nur sehr begrenzt einsetzen. Dennoch schafft er es, sowohl Spannung aufzubauen als auch menschliche Abgründe zu durchleuchten.

Das macht einfach Spaß zu lesen. Natürlich sind mir seine Romane noch um einiges lieber. Aber als Überbrückung bis hoffentlich Harry wider ermittelt, bin ich damit sehr zufrieden.

Veröffentlicht am 15.10.2021

Wir alle sind Lemminge

Das Lemming-Projekt
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Ein guter Thriller muss sich nicht unbedingt immer dadurch auszeichnen, dass es blutig und brutal zur Sache geht. Thrill kann auch entstehen, wenn man so gut beschreiben und erklären kann, wie unsere reale ...

Ein guter Thriller muss sich nicht unbedingt immer dadurch auszeichnen, dass es blutig und brutal zur Sache geht. Thrill kann auch entstehen, wenn man so gut beschreiben und erklären kann, wie unsere reale Welt mit all ihren Lügen, Verbrechen, Bedrohungen, Halbwahrheiten funktioniert, dass dem Leser dabei die Augen Stück für Stück geöffnet werden. Das ist die Stärke von Wolfgang Kaes. Sein Thriller ist politisch und gesellschaftspolitisch ausgefeilt und glänzt durch Fakten, die ich wahnsinnig gerne auch mal in einer unserer Politsendungen so klug aufgearbeitet sehen würde.

Wir sind alle diese Lemminge und stehen an Abgründen - oft ohne es zu ahnen, weil man uns den Blick vernebelt hat. Ein sehr informativer und interessanter Thriller der Lust auf weitere Romane des Autors macht.

Veröffentlicht am 17.09.2021

Jugend-Fantasy

Die Kinder der Otori 1 – Waisenkrieger
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"Der Clan der Otori" lässt sich gut ohne Vorkenntnisse der früheren Bücher aus dieser Welt lesen. Es handelt sich um ein Jugendbuch, dementsprechend ist der Schreibstil einfach und klar gehalten, was der ...

"Der Clan der Otori" lässt sich gut ohne Vorkenntnisse der früheren Bücher aus dieser Welt lesen. Es handelt sich um ein Jugendbuch, dementsprechend ist der Schreibstil einfach und klar gehalten, was der Geschichte aber keinen Abbruch tut. Die phantastischen Elemente sind anfangs sehr zurückhaltend und vor allem auf den Hauptdarsteller Kasho zentriert, der Tote wiedererwecken kann. Dass diese Fähigkeit von allem möglichen Menschen ausgenutzt werden möchte, liegt auf der Hand. Ungewöhnlicher ist da schon, dass auch die Toten Kontakt zu dem Jungen aufnehmen und er sich in ein totes junges Mädchen sogar verliebt.

Keine Sorge, das Buch ist nicht besonders gruselig oder gar blutig und ist meiner Meinung nach ab 10 Jahren schon gut lesbar.

Schöne Jugend-Fantasy auch wenn ich sagen würde, nicht ganz für den All-age-Markt gedacht.

Veröffentlicht am 17.09.2021

Sommerlektüre

Nur hier sind wir einzigartig
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An diesem Buch berührte mich vor allem, dass es mich dazu anregte, über meine eigene Familie und ihre Sommer nachzudenken. Vor allem die unzähligen Jahre mit den Söhnen in Italien haben große Parallellen ...

An diesem Buch berührte mich vor allem, dass es mich dazu anregte, über meine eigene Familie und ihre Sommer nachzudenken. Vor allem die unzähligen Jahre mit den Söhnen in Italien haben große Parallellen zu diesem Roman. Die Autorin trifft ziemlich genau das Gefühl von Sonne, NIchtstun, Freiheit und Familie. Eine Kombination, wie sie so nur auf einer Insel oder einem abgeschlossenen Feriendomizil entsteht. Weg von all dem Alltagstrott und der Schule treffen sich einige Familien jedes Jahr aufs Neue und während die Kinder heranwachsen bemerken sie, dass nicht nur sie sich verändern sondern auch die Welt um sie herum eine andere wird. Wobei es sowohl ihr erwachsen werdender Blickwinkel als auch tatsächliche Veränderungen sind. Die Unbeschwertheit der Kindheit weicht anderem und diese Entwicklungen werden gut beschrieben und man kann sie nachvollziehen.

Ein eher ruhiges und nachdenkliches Buch mit einem wunderschönen Cover und nicht nur durch den Handlungsort eine hervorragende Strandlektüre.

Veröffentlicht am 13.09.2021

typischer Coben

Nichts bleibt begraben
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Windsor Horne Lockwood III ist dem geneigten Coben-Fan natürlich kein Unbekannter. Seine etwas schräge Art macht ihn zu einem Helden der besonderen Art. Ich würde ihn nicht als unsympathisch bezeichnen ...

Windsor Horne Lockwood III ist dem geneigten Coben-Fan natürlich kein Unbekannter. Seine etwas schräge Art macht ihn zu einem Helden der besonderen Art. Ich würde ihn nicht als unsympathisch bezeichnen aber durchaus sperrig. Was ja prinzipiell gut ist. Nur allzu oft bediente Coben ja in letzter Zeit seine eigenen Stereotypen und ich habe es als wohltuend empfunden, dass er hier eindeutig versucht ein wenig auszubrechen. Aber bitte auch nicht zu viel. Es ist trotz allem ein typischer Coben geblieben und dafür schätzen ihn die Leser ja auch und man möchte irgendwie schon bekommen, was man erwartet.

Der ungelöste Kriminalfall an sich liegt schon rund zwei Jahrzehnte zurück und seitdem wird Wins Cousine vermisst und mehrere gestohlene Gemälde sind verschwunden. Als eines wieder auftaucht - und nebendran ein Toter - kommt Bewegung in die alten Ermittlungen und Win hat natürlich ein großes privates Interesse an der Auflösung.

Der Thrill hält sich in der eher gemäßigten Zone und hartgesottene Thrillerfans werden sich etwas mehr Action wünschen. Aber im Grunde fand ich es eine solide Geschichte, die ich mir gut als weitere Verfilmung vorstellen könnte.