Eine gemütliche Herbstlektüre mit Spannung
Im letzten Licht des HerbstesIn der kleinen Stadt Solace verschwindet ein Mädchen spurlos. Ihre kleine Schwester Clara sucht Ablenkung darin, sich um den Kater der älteren Nachbarin Mrs. Orchard zu kümmern, die plötzlich ins Krankenhaus ...
In der kleinen Stadt Solace verschwindet ein Mädchen spurlos. Ihre kleine Schwester Clara sucht Ablenkung darin, sich um den Kater der älteren Nachbarin Mrs. Orchard zu kümmern, die plötzlich ins Krankenhaus muss. Doch dann taucht plötzlich ein Mann auf, der sich das Haus zu eigen macht und beginnt, Mrs. Orchards Sachen in Kartons zu packen. Clara ist entsetzt - ist der Mann ein Dieb?
In einem parallelen Handlungsstrang, der aus Sicht des fremden Mannes geschrieben ist, erfährt man jedoch, dass er sich keinesfalls unerlaubt im Haus aufhält. Denn was Clara noch nicht weiß, ist, dass die alte Dame im Krankenhaus verstorben ist und ihm das Haus vermacht hat. Doch warum sollte ausgerechnet Liam ihren gesamten Besitz bekommen, wo er doch seit gut 30 Jahren keinen Kontakt mehr zu Mrs. Orchard hatte? Das wird nach und nach in einem dritten Handlungsstrang aus Mrs. Orchards Sicht erklärt.
Obwohl ich recht früh einen Verdacht hatte wie sich am Ende alles auflöst und sich dieser dann auch bewahrheitet hat, hat das der Spannung keinen Abbruch getan. Stattdessen habe ich mit den Figuren mitgefiebert, dass sich meine Befürchtungen nicht bewahrheiten, weil ich einfach nicht wollte, dass ihnen das zustößt. Am Ende war es dann aber doch gut so, weil mir die Figuren zwar leidgetan haben, das Geschehene aber nachvollziehbar dargestellt wurde. Die drei Protagonisten waren mir alle sympathisch, wobei mir insbesondere Mrs. Orchard schnell ans Herz gewachsen ist.
Neben dem Blick in die Vergangenheit spielt natürlich auch die Suche nach Claras Schwester, die nach einem Streit mit der Mutter weggelaufen und nun schon seit Wochen nicht mehr zurückgekommen ist, eine zentrale Rolle. Die lähmende Angst, die die siebenjährige Clara nach und nach packt, ist sehr gut dargestellt.
"Im letzten Licht des Herbstes" ist ein Buch, mit dem man es sich zu vielen schönen, nachmittäglichen Lesestunden gemütlich machen kann - gerade zur aktuellen Jahreszeit. Ich habe das Buch sehr gemocht und war am Ende, obwohl schon alles aufgeklärt war, etwas wehmütig, die Protagonisten und ihr keines Städtchen in dem jeder jeden kennt schon wieder verlassen zu müssen.