Cover-Bild Nachtschattenwald. Auf den Spuren des Mondwandlers
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Fischer Sauerländer
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Ersterscheinung: 29.09.2021
  • ISBN: 9783733604042
  • Empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
Kathrin Tordasi

Nachtschattenwald. Auf den Spuren des Mondwandlers

Abenteuerliches Kinderbuch für Jungen und Mädchen ab 10 Jahren
Niemand weiß besser als Finn, wie gefährlich es ist, den Nachtschattenwald zu betreten. Der gefürchtete Mondwandler holt alle, die nach Sonnenuntergang dort unterwegs sind – behaupten die Erwachsenen. Und seit seine Schwester Hannah nicht aus dem Wald zurückgekehrt ist, scheint der Beweis erbracht. Trotzdem nagen Zweifel an Finn: Was, wenn die Geschichten über den Mondwandler nicht wahr sind? Tief im Nachtschattenwald macht Finn eine Entdeckung, die viel größer ist als das Geheimnis um Hannahs Verschwinden ...
Folge Finn in den Nachtschattenwald!

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2021

Science Fiction, Dystopie, Abenteuergeschichte? Von allem etwas und einfach nur richtig gut!

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„Finns Welt war grün, und er hatte sie nie anders gekannt“ (aus Kapitel 1). Alles wird eingenommen von dem schnell wachsenden Urwald, der sämtliche Städte überwuchert – in rasender Geschwindigkeit. Es ...

„Finns Welt war grün, und er hatte sie nie anders gekannt“ (aus Kapitel 1). Alles wird eingenommen von dem schnell wachsenden Urwald, der sämtliche Städte überwuchert – in rasender Geschwindigkeit. Es gibt keinen elektrischen Strom, kein Internet, keine Autos oder Maschinen. Die Menschen pflanzen, ernten, verkaufen, tauschen alles, was sie zum Leben benötigen. Doch für Finn ist das okay, er lebt gerne hier, wo seine Familie (Eltern, Großmutter) und seine beste Freundin Samira auch leben. Man hat gelernt, sich anzupassen. Tagsüber dürfen die Menschen in den Wald, nachts nicht. Wer sich nicht daran hält, läuft Gefahr, vom Mondwandler gefangen und in ewigen Schlaf gelegt zu werden. Dieses Schicksal ist auch seiner Schwester Hannah vor 6 Jahren widerfahren. Und so vielen anderen Menschen ebenso.

Eines Tages stoßen Finn und Samira mit den Elstern zusammen. Das ist eine gruppe jugendlicher Rebellen, die sich zusammengeschlossen haben, um den Mondwandler zu töten. Sie glauben nicht an die Geschichte, die seit so vielen Jahren erzählt wird, sondern vermuten anderes dahinter. Finn uns Samira können den Elstern entkommen – doch nun ist in ihnen ein leiser Zweifel gesät. Sie machen sich auf die Suche nach dem Geheimnis des Nachtschattenwaldes. Begleitet von Elli, einer Abtrünnigen der Elstern und Flöckchen, einem seltsamen summenden und manchmal leuchtendem Frosch, der wie eine Art Kompass den Weg weist.

Das Cover passt PERFEKT zur Story, zeigt es doch neben Finn, Samira und Elli auch den Wald mit einigen Häuserruinen im Hintergrund sowie leuchtende Insekten. Von Beginn an werde ich in diese so ganz andere Welt hineingezogen die mir – ich muss es gestehen – sehr gut gefällt mit der vielen Natur, der wenigen Technik und dem entschleunigten Leben. Die Beschreibungen sind so bildhaft, dass ich mir Setting und Figuren super vorstellen konnte. Finn und Samira sind pfiffige Jugendliche, aber nicht übertrieben dargestellt. Einfach Kinder, die in der ihnen gewohnten Umgebung leben und agieren. Dass diese Umgebung für den Leser so gar nicht gewöhnlich ist, macht das Buch zu einer echt fesselnden Sache! Ich frage mich die ganze Zeit: wer oder was ist dieser Mondwandler? Was ist mit den vielen Menschen, die verschwunden sind? Warum leuchtet Flöckchen der Frosch? Und warum ist er so zutraulich? Der Spannungsbogen ist die ganze Zeit ganz oben, man rutscht von einem Abenteuer ins nächste, bekommt immer mal ein paar Häppchen hingeworfen, aus denen man sich seine eigenen Vorstellungen zusammenbastelt nur um dann wieder festzustellen, dass man auf der falschen Fährte war. Zu gerne wäre ich Dank des absolut fesselnden Schreibstils mit in die Geschichte gesprungen, um den Wald selbst zu sehen und zu spüren und zu hören. Man bekommt als Leser richtig Lust, es live mitzuerleben.

Die Idee ist genial, die Umsetzung spannend ohne Ende und die Auflösung überraschend und stimmig. Finn und Samira mit ihrer humorvollen und liebenswerten Art wachsen einem sehr ans Herz – und in Flöckchen habe ich mich sowieso unsterblich verliebt! Es geht um Freundschaft, Vertrauen, Umwelt und Klima. Und zwar nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit ganz viel Spannung, Abenteuer, Fantasie und einer sehr packenden Story nicht nur für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren, sondern sehr wohl auch für die ältere Leserschaft.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Nette Geschichte für zwischendurch

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Mich begeistern selten Geschichten, die an Orten spielen, die ich kenne. Also in der Regel lese ich nichts, das in Deutschland spielt, schon gar nicht in so einer Metropole wie hier in Berlin. Anders sieht ...

Mich begeistern selten Geschichten, die an Orten spielen, die ich kenne. Also in der Regel lese ich nichts, das in Deutschland spielt, schon gar nicht in so einer Metropole wie hier in Berlin. Anders sieht das aus, wenn wie hier z.B. Berlin nicht mehr wirklich Berlin ist.

In dieser Geschichte ist der Stadtflair verschwunden, Dschungel herrscht. Es sind nicht mehr viele Menschen am Leben, und die, die es sind, verstecken sich vor dem Wald und den Tieren darin. Es gibt keine Vernetzung mehr. All unser Luxus wie Handys hat sich in Luft aufgelöst und keine Bedeutung mehr.

Im Wald soll ein Wesen leben, das man den Mondwandler nennt. Finns Schwester Hannah geht im Wald verloren und suchen will sie keiner so recht, aus Angst. Erst viele Jahre später findet sich eine Gruppe Teenager, die dem Wesen auf die Spur gehen wollen. Ihr Vorgehen ist radikal und würde die verschwundenen Menschen wie Hannah gefährden, sollten diese noch im Wald sein. Also beschließen Finn und seine Freundin Samira, den Mondwandler vorher zu finden und die möglicherweise "Schlafenden" zu befreien. Doch nichts ist so, wie sie gedacht haben, und ihre Welt steht Kopf, als sie den Mondwandler finden.

Ich fand die Geschichte insgesamt durchaus lesenswert, an manchen Stellen aber zu langatmig. Das Cover ist ein Eyecatcher, wie ich finde. Der Schreibstil hat mich gut durch die Geschichte geführt und die Figuren mochte ich gern.


Mein Fazit:

Eine leichte Geschichte mit tollen Botschaften, einer merkwürdigen Realität und einer tollen Grundidee. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Expect the Unexpected…

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Der Wald ist überall und undurchdringlich. Und wer sich nach Einbruch der Dunkelheit noch in ihm aufhält, wird vom Mondwandler geholt und kehrt niemals zurück… So wie Finns Schwester Hannah. Noch heute ...

Der Wald ist überall und undurchdringlich. Und wer sich nach Einbruch der Dunkelheit noch in ihm aufhält, wird vom Mondwandler geholt und kehrt niemals zurück… So wie Finns Schwester Hannah. Noch heute macht Finn sich große Vorwürfe, denn Hannah wurde nur geholt, weil er gedankenverloren einem Schmetterling nachgejagt hat. Doch Finn hat so ein Gefühl, dass seine Schwester noch am Leben ist, auch nach all den Jahren. Als dann eine Bande von jugendlichen Outlaws die Pflanzenvernichter seiner Oma stehlen, sieht Finn eines der Mädchen die Pandamütze von Hannah tragen! Ohne nachzudenken folgen er und seine beste Freundin Samira den diebischen Elstern und erfahren, dass auch sie alle Verluste erlitten haben. Sie wollen den Mondwandler um jeden Preis zur Strecke bringen. Doch was die Kinder dabei alles erfahren, ist unglaublich…

Das Fazit vorweg: Wer eine gute Jugenddystopie sucht, ist hier absolut richtig. Wer ein locker leichtes Kinderbuch mit fantastischen Elementen erwartet, wird sich wundern.

ACHTUNG, ab jetzt folgen SPOILER!


Ich war sehr gespannt auf das zweite Buch von Kathrin Tordasi. „Brombeerfuchs“ fand ich von der Idee her wirklich spannend und es hat mir bis auf so einige erzählerische Mankos auch gut gefallen. Allerdings war mir die Geschichte für die angegebene Altersklasse dann doch zu unpassend. Und – leider? – muss ich feststellen, dass auch die Geschichte rund um den Mondwandler eine für Kinder zu heftige Thematik aufgreift. Altersempfehlung ganz klar erst ab 13/14 Jahren, wenn man emotional gefestigte Kinder hat vielleicht schon ab 12, aber auf keinen Fall vorher. Fehlgeleitete künstliche Intelligenzen, mutierte Genforschungen, Kryostase, Selektion, Robotik und das Genre der Dystopie – ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit! Ich hatte mich auf eine weitere fantastische Geschichte, vielleicht einem Märchen ähnlich, eingestellt und wurde sehr überrumpelt von der düsteren und gruseligen Atmosphäre dieses Buches. Das ist ja grundsätzlich erst einmal kein Grund, das Buch abzulehnen. Ich muss aber zugeben, dass die „OMG!“-Momente nicht gerade selten auftraten. Die Szenen à la „Brothers Grimm“ häuften sich, aus meiner Märchenerwartung wurde eine Horrorstory. Okay, zugegeben: Ich habe da ein schreckhaftes Gemüt. Aber die Thematik war wirklich unerwartet und heftig. Nicht weltfern und utopisch, auf keinen Fall! Aber vielleicht sollte das Buch doch als Dystopie beworben werden? So wäre ich jedenfalls anders gefasst an diese Geschichte heran gegangen. Aber sei es, wie es ist: Für unerfüllte Erwartungen kann die Story nichts. Eine gute Dystopie ist es auf jeden Fall! Denn wie wäre es wohl, wenn sich die Natur ihren Lebensraum zurück erobert? Das Weltensetting ist jedenfalls spannend und interessant gestaltet.

Eine kleine Herausforderung ist, dass der Leser so ohne Erklärung und jegliche Vorkenntnisse in die Handlung geworfen wird. Vieles musste ich mir erst selbst zusammenreimen. Mit den Protagonisten bin ich jedoch gut zurecht gekommen. Sie sind weder zu naiv, noch zu frühreif-neunmalklug. Ihre Taten erscheinen authentisch und nachvollziehbar.

Die Geschichte erhält trotz des Überraschungsmoments verdiente vier Sterne!

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Anders als erwartet

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Nachtschattenwald wirkte auf den ersten Blick und nach dem Lesen der ersten Seiten wie eine Art ScienceFiction mit Magie. Die Natur hatte sich die Welt zurückerobert, Menschen gab es wenige und auch wenn ...

Nachtschattenwald wirkte auf den ersten Blick und nach dem Lesen der ersten Seiten wie eine Art ScienceFiction mit Magie. Die Natur hatte sich die Welt zurückerobert, Menschen gab es wenige und auch wenn man die Erinnerung an eine vergangene Zeit in großen Städten mit vielen technischen Hilfsmitteln hatte, so war dies Vergangenheit und vieles, was für uns normal ist, funktioniert nicht mehr. Aber Märchen oder Spukgeschichten existieren nach wie vor. Eine davon ist die Geschichte vom Mondwandler, doch bald erkennen Finn und seine Freunde, dass hinter dem Mondwandler mehr steckt, als es die Geschichten behaupten.
Ich bin kein Fan von Dystopien, und hätte ich gewusst, dass es sich hierbei um eine solche handelt, hätte ich sie vielleicht auch nicht gelesen. Manchmal bin ich aber etwas unaufmerksam und lese ein Buch, das mir sonst entgangen wäre. In diesem Fall war der Griff zum Buch kein Fehlgriff.

Aus der ScienceFiction mit Magieeinfluß entwickelt sich ein ernstes Buch, das den jungen Leser auf unterhaltsame und sehr spannende Art und Weise auf das menschliche Fehlverhalten der Gegenwart aufmerksam macht und den Leser vielleicht auch zum Umdenken anleitet.
Die Geschichte hat mich überrascht, denn das Ende, bzw. die Herkunft des Mondwandlers war anders, als erwartet. Nachtschattenwald ist eine geradlinige Erzählung, mit überraschenden Offenbarungen, sympathischen Helden (und Heldinnen) und alles so fesselnd verpackt, das es auch dem älteren Leser (jenseits der 10Jahre... wie es für das Buch empfohlen wird) nie langweilig wird.
Kathrin Tordasi verpackt ein ernstes Thema in eine locker erzählte Handlung, die zum Nachdenken anregt, ohne mit den erhobenen Zeigefinger zu drohen.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

fantasievolles, dystopisches Setting für Finns Abenteuer

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Nachdem die Natur über Jahre ausgebeutet, belastet und geschädigt wurde, ist irgendwann das Gefüge der Welt gekippt. Überschwemmungen und andere Naturereignisse haben dafür gesorgt, dass die Menschen anders ...

Nachdem die Natur über Jahre ausgebeutet, belastet und geschädigt wurde, ist irgendwann das Gefüge der Welt gekippt. Überschwemmungen und andere Naturereignisse haben dafür gesorgt, dass die Menschen anders leben müssen und sich mit dem arrangieren, was noch geht und möglich ist. Die Natur hat sich weite Teile zurückerobert und darf freier wachsen und wuchern, ohne ständig in Grenzen verwiesen zu werden. Die Menschen halten sich an gewisse Regeln und können dafür ziemlich im Einklang mit ihrer Umwelt leben. Wer aber die Regeln missachtet und sich zum Beispiel nachts im Wald aufhält, dem kann es passieren, dass er nie wieder nach Hause kommt. So erging es auch Finns Schwester Hannah, die seit einigen Jahren spurlos verschwunden ist. Finn lässt das Schicksal seiner Schwester jedoch nicht los und so kommt der Tag, an dem er sich auf die Suche begibt und auf etwas stößt, womit er niemals gerechnet hätte.

Autorin Kathrin Tordasi entführt die Leser in eine dystopische Welt, in der sich zu der uns bekannten Welt so einiges gewandelt hat. Dabei fließen immer wieder auch Aspekte ein, die sich in unserer aktuellen Zeit bereits andeuten und das Szenario damit noch greifbarer und in gewisser Weise auch realistischer machen, auch wenn es darüber hinaus noch viele weitere, fantasievolle Ideen gibt, die in der Form möglicherweise nicht oder zumindest nicht in naher Zukunft realisierbar wären. Die Welt, in die man eintaucht, ist auf jeden Fall facettenreich und es gibt einiges zu entdecken. Die Menschen leben inmitten der Natur und haben sich damit arrangiert, dass es viele Bereiche gibt, die nur noch den Tieren und Pflanzen gehören und sie selbst in gewisse, begrenzte Lebensräumen zurechtkommen müssen. Viele technische Errungenschaften gibt es nicht mehr, dafür gibt es aber neuartige Erfindungen, die den Menschen dabei helfen, ihren Alltag zu bewältigen. Ich fand es interessant immer mehr von den Gegebenheiten und Umständen zu erfahren. Die Geheimnisse des dystopischen Settings werden auch erst nach und nach im Verlauf der Handlung gelüftet und nicht alle sofort präsentiert. Dadurch gibt es immer wieder auch kleine Wendungen und Überraschungen, sowohl für den Protagonisten, als auch für den Lesenden.

Der Schreibstil hat mir insgesamt gut gefallen. Die Geschichte lässt sich flüssig und leicht lesen, kompliziertere Begriffe werden erklärt oder befinden sich im Verzeichnis am Ende des Buches, so dass einiges nachgeschlagen werden könnte. Viele Dinge ergeben sich jedoch auch aus dem Zusammenhang. Es gibt zahlreiche bildhafte Beschreibungen, die ein detailliertes Bild der Figuren, der Lebensweise und der Umgebung entstehen lassen. Ich mochte das dystopische Setting, das mit vielen tollen Ideen daherkommt und sich auch nicht anfühlte, als wäre es schon x Mal da gewesen.
Gut in die Handlung eingeflochten waren auch die unterschiedlichen Gedanke und Gefühle, die in Protagonist Finn wüten. Manches von dem, was für ihn festgeschriebene Regeln waren, muss er hinter sich lassen, immer wieder muss er sich neuen Aufgaben und Herausforderungen stellen, auch wenn er im Vorfeld schon weiß, dass es gefährlich werden könnte. Nicht jedes Mal gelingt es zufriedenstellend, diese zu meistern, was ich als realistisch empfunden habe. Pläne werden über den Haufen geworfen, neue müssen in kurzer Zeit geschaffen werden und dann muss er auch noch mit Verrat und Täuschung umgehen, obwohl es doch eigentlich genug anderes gäbe, worum er sich Gedanken machen müsste. Neben den Schwierigkeiten und den negativen Gefühlen geht es aber auch um Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen und es gibt auch positive Entwicklungen im Buch. Angetrieben wird Finn von dem unstillbaren Wunsch, seine Schwester Hannah wiederzufinden, eine sehr starke Motivation, die einen vieles überwinden lässt.

Schön fand ich auch, wie unterschiedlich und authentisch die Charaktere angelegt waren. Finn und Samira sind schon lange beste Freunde, sie ergänzen sich mit ihren Fähigkeiten und Ansichten und wissen genau, wo die Stärken und Schwächen des jeweils anderen liegen. Von den beiden erfährt man am meisten, es gibt aber noch weitere Figuren, die eine wichtige Rolle im Gesamtgeschehen spielen. Manchmal kamen mir die Charaktere zwar älter vor, als sie eigentlich waren, aber sie leben eben auch in einer ganz anderen Zeit, mit anderen Herausforderungen und Gegebenheiten, daher kann man nur schwer vergleichen, wie sich andere Jugendliche mit 11-12 Jahren vielleicht verhalten würden.
Obwohl es durchweg interessant zu verfolgen war, wie die Protagonisten ihren Weg gehen, dabei neue Dinge entdecken und erfahren, an ihre Grenzen stoßen und Möglichkeiten finden, diese zu überwinden oder zu umgehen, gab es im Mittelteil des Buches für mich eine Phase, in der die Handlung ein wenig zu sehr zur Ruhe gekommen ist, zumindest für meinen persönlichen Geschmack. Danach wurde es dann jedoch wieder spannender und auch turbulenter und gefährlicher für die Figuren. Auch der Mondwandler wurde präsenter, was mir gut gefallen hat. Man hatte sich ja so seine Gedanken gemacht, was dahinter steckt, die Auflösung hat mich auf jeden Fall überrascht.
Es gab tolle Einblicke in innovative Entwicklungen und Ideen, die aus den Veränderungen in der Welt entstanden sind bzw. diese beeinflusst haben. Unterschwellig wird damit auch auf aktuelle Probleme hingewiesen. Ich mochte die Art, wie es eingebunden wurde, weil es nicht so direkt kritisch-anklagend war, sondern einfach in die Handlung integriert und damit zwar präsent, aber trotzdem nicht im ständigen Fokus, da es eben auch allgemein um das Abenteuer ging, das Finn und die anderen zu bestreiten hatten. Auf mich wirkten die Strukturen gut durchdacht und nicht willkürlich zusammengeschustert.
Fazit

Ein Buch voller phantastischer Ideen, innovativer Errungenschaften, interessanten Ideen, dystopischem Setting, bildhafter Beschreibungen, toll angelegter Charakteren und mit Voranschreiten des Buches auch einer guten Portion Spannung und Turbulenzen. Zwischendurch war es mir persönlich ein wenig zu ruhig, auch wenn es interessant war den Weg der Figuren zu begleiten und mit ihnen mehr über die Welt zu erfahren.

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