Cover-Bild Die Opfer, die man bringt
Band 6 der Reihe "Ein Fall für Sebastian Bergman"
(13)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
22,95
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Wunderlich
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 11.10.2018
  • ISBN: 9783805250887
Michael Hjorth, Hans Rosenfeldt

Die Opfer, die man bringt

Ursel Allenstein (Übersetzer), Ulla Ackermann (Übersetzer)

Sebastian Bergman. Kriminalpsychologe. Er ist hochintelligent. Steht vor seiner schwersten Entscheidung. Aber wird er auch das Richtige tun?
Kriminalpsychologe Sebastian Bergman hat sich damit abgefunden, dass er Kommissar Höglunds Team bei der Reichsmordkommission verlassen musste. Er widmet sich seinem Buchprojekt und hält Vorträge, einzig zu Tatortanalytikerin Ursula hat er noch Kontakt. Seine Tochter Vanja will ihn weder sehen noch sprechen. Vanja arbeitet inzwischen bei der Polizei in Uppsala, sie ermittelt in einer perfiden Vergewaltigungsserie. Als die Reichsmordkommission eingeschaltet und auch Sebastian Bergman hinzugezogen wird, trifft das Team von einst wieder zusammen: Alte Konflikte drohen zu eskalieren. Und der brutale Vergewaltiger schlägt weiter zu. Bei der Suche nach ihm verdichten sich die Hinweise, dass er seine Opfer nicht zufällig auswählt. Doch gleich mehrere Personen scheinen verhindern zu wollen, dass die Verbindung zwischen den Frauen ans Licht kommt und der Täter gefasst wird.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2018

Geniale Fortsetzung

0

Achtung, Spoiler zu den vorangegangenen Bänden vorhanden, da Band 6 einer Reihe!

Nachdem Sebastian Bergman auf Grund seiner Handlungen nicht mehr im Team der Reichskriminalpolizei willkommen ist, befindet ...

Achtung, Spoiler zu den vorangegangenen Bänden vorhanden, da Band 6 einer Reihe!

Nachdem Sebastian Bergman auf Grund seiner Handlungen nicht mehr im Team der Reichskriminalpolizei willkommen ist, befindet er sich auf einer Lesereise. Seine Tochter Vanja will in keinster Weise zu ihm Kontakt und hat eine neue Stelle bei der Polizei in Uppsala angetreten. Doch in Uppsala gibt es einen Serienvergewaltiger und Chefin der Polizeibehörde Anne-Lie Ulander bittet Bergman um Hilfe. Das missfällt Vanja so sehr, dass sie bereitwillig zurück zur Reichskommission wechselt, doch es scheint für Vanja kein Entkommen gegenüber Bergman zu geben. Mittlerweile scheint es nämlich als seien zu den Vergewaltigungen auch noch ein Mord hinzugekommen und plötzlich sind die Polizei von Uppsala und die Reichskriminalpolizei miteinander verbunden und das alte Team unfreiwillig vereint.
Meine Meinung
Passend zu den bereits erschienenen Bänden der Reihe ist auch Band 6 in seinem üblichen Gewand zu finden, was natürlich dem Erkennungswert entgegen kommt.
Ich für meinen Teil habe mich riesig gefreut, als ich entdeckte, dass es endlich wieder einen neuen Fall für den wohl egoistischsten Ermittler aller Zeiten geben wird und konnte es kaum abwarten, mit dem Lesen zu beginnen.
Da es bereits eine ganze Weile her war, dass ich den vorangegangenen Band gelesen hatte, musste ich mir gerade zu Beginn doch immer wieder die einzelnen Personen ins Gedächtnis rufen. Doch das erleichtern die Autoren dem Leser ungemein, in dem sie immer wieder bei den einzelnen Charakteren kurze Einblicke in vergangene Ereignisse geben. So war ich dann doch nach kurzer Zeit wieder mitten in Schweden und bei der Reichskommission.
Der Schreibstil liest sich, wie gewohnt, leicht und locker. Schnell wird man von der leichten und klaren Sprache gefesselt und will einfach nur noch wissen, wie es bei den so unterschiedlichen Charakteren weitergeht. Allerdings würde ich sagen, dass es hier doch notwendig ist, die bereits erschienenen Bände zu kennen, denn mittlerweile gibt es doch zu beinahe jedem Charakter eine eigene Geschichte, die von Band zu Band intensiviert wird. Wenn man da nicht völlig im Walde stehen möchte, sollte man also wissen, was es mit den Personen so auf sich hat.
Bei diesem Band hatte ich den Eindruck, dass es hier vielmehr um die Entwicklung der handelnden Personen geht. Es gibt zwar, wie auch sonst immer, einen sehr spannenden Fall, den es zu lösen gilt, doch jeder der Ermittler hat hier seine Geschichte zu erzählen. All das wirkt zusammen sehr komplex und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
In kurzen Kapiteln wechseln die Perspektiven permanent und in einem Tempo, dass man der Handlung atemlos folgt. Bergman, Vanja, Billy, die Opfer und noch mehr Perspektiven kommen zum Zuge und halten den Lesefluss hoch. Man hat hier fast schon das Gefühl, dass in diesem Band bereits auf den nächsten hingearbeitet wird, denn natürlich bleibt man mit dem gewohnten Clffhanger zurück.
Sebastian Bergman, ich mag ihn nicht und doch fasziniert er mich immer wieder aufs Neue. Es ist schon erstaunlich, wie es den Autoren gelungen ist, solch eine Figur zu erschaffen, die man zwar nicht leiden kann, von der man aber trotzdem wissen will, wie es mit ihm weitergeht. Bergman hat mich bisher immer wieder mit seiner Intelligenz beeindrucken können und doch ist er einfach kein Sympathieträger. Seine Beziehung zu Tochter Vanja ist und bleibt schwierig, aber völlig nachvollziehbar. Kaum zu glauben, dass Vanja Bergmans Tochter ist, obwohl sie, was die Intelligenz angeht, wohl wenig in Bermans Schatten steht.
Doch neben Bergman steht dieses Mal der Kriminaltechniker Billy mit im Vordergrund. Bereits in Band 5 gab es eine Situation, die mich entsetzt zurückließ und diese gesamte Entwicklung weiterzuverfolgen, las sich mindestens so spannend, wie der eigentliche Fall.
Alles in allem konnten mich die Autoren Hjorth und Rosenfeldt mit ihren Charakteren wieder einmal völlig überzeugen und zeigten mir all die unterschiedlichen Facetten, die Personen in sich bereit halten.
Mein Fazit
Ein Buch, das mich von Beginn an fesseln und überzeugen konnte. Hier steht einmal nicht der eigentlich Kriminalfall im Vordergrund, sondern die Charaktere, die man schon aus den vorausgegangenen Bänden kennt. Wer diese nicht kennt, dem möchte ich raten, bei dem ersten Band der Reihe zu beginnen. Lesenswert ist jedes einzelne Buch. Mag sein, dass der Fall an sich abgeschlossen endet, doch die Entwicklungen der Personen bauen sich immer mehr auf und zeigen Abgründe, wo man sie nie vermuten möchte. Wer die Reihe mag, für den ist auch der sechste Band ein muss. Ich für mein Teil hoffe sehr, nicht wieder so lange auf eine Fortsetzung warten zu müssen. Komplette Leseempfehlung für die gesamte Reihe!

Veröffentlicht am 02.11.2018

Sebastian Bergman wird nicht sympathischer

0

Der Kriminalpsychologe Sebastian Bergman musste die Reichsmordkommission verlassen und beschäftigt sich derzeit mit einem Buchprojekt. Seine Tochter Vanja arbeitet in Uppsala und als es dort zu verschiedenen ...

Der Kriminalpsychologe Sebastian Bergman musste die Reichsmordkommission verlassen und beschäftigt sich derzeit mit einem Buchprojekt. Seine Tochter Vanja arbeitet in Uppsala und als es dort zu verschiedenen Vergewaltigungen kommt, wird die Reichsmordkommission aus Stockholm hinzugezogen und auch Sebastian wird wieder mit ins Boot genommen. Da sich die Mitglieder der Teams schon kennen, sind die Unstimmigkeiten, die Animositäten, das Konkurrenzdenken samt Ärger schon vorprogrammiert. Die Taten erfolgen immer nach einem Muster – die Frauen werden von hinten angegriffen und mittels einer Spritze außer Gefecht gesetzt. Seltsamerweise stimmt die DNA des sichergestellten Spermas nicht überein, handelt es sich womöglich um mehrere Täter? Erst nach längeren Nachforschungen erkennen die Ermittler die Verbindungen der einzelnen Opfer und haben nun die Chance, den/die Täter zu fassen. Das ist stark verkürzt, denn ganz so einfach geht es natürlich nicht.

Die Autoren haben für mich wieder einen spannenden Fall geschrieben. Um es gleich vorneweg zu sagen, m. E. sollte man die Serie in der richtigen Reihenfolge lesen, denn die Figuren werden hier weiter entwickelt und mit Vorkenntnissen macht das Lesen einfach mehr Spaß. Sebastian wird mit seinem Charakter und seinen Handlungen immer eine strittige Figur bleiben. Eines seiner erklärten Ziele, die Versöhnung mit Vanja, werden wir vielleicht noch mal erleben – oder auch nicht. Eigentlich wollte er sich ja strikt an die ihm vorgegebenen Verhaltensweisen halten, aber das gelingt ihm einmal mehr nicht. Er kann mir als Leser einfach nicht sympathisch werden, trotzdem lese ich diese Thriller sehr gerne. Ich habe das Gefühl, daß keines der Teammitglieder normal ist, alle haben ihr Päckchen zu tragen. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Ursula und ihr Auge. Bei der genauen Beschreibung der Handhabung um ihr Auge (der Leser weiß was ich meine), hat es mich leicht gegruselt. Billy ist auch ein sehr schwieriger und gefährlicher Zeitgenosse, das schätzt Sebastian richtig ein und ist auf der Hut. Nach der Lösung des Falles und am Ende des Buches wurde allerdings schon sehr dick aufgetragen und mit einem Cliffhanger endet das Buch.

Ich fühlte mich auch mit diesem Band und dem komplizierten Fall sehr gut unterhalten und bleibe dem unsympathischen Sebastian Bergman auch im nächsten Band treu!

Veröffentlicht am 20.10.2018

Unbedingt lesen!

0

Allgemeines:

Michael Hjorth ist ein erfolgreicher schwedischer Produzent, Regisseur und Drehbuchautor. Er schrieb u.a. Drehbücher für die Verfilmungen der Romane von Henning Mankell.

Hans Rosenfeldt ...

Allgemeines:

Michael Hjorth ist ein erfolgreicher schwedischer Produzent, Regisseur und Drehbuchautor. Er schrieb u.a. Drehbücher für die Verfilmungen der Romane von Henning Mankell.

Hans Rosenfeldt schreibt Drehbücher, zuletzt für die international bislang erfolgreichste skandinavische Serie «Die Brücke», die zahlreiche Preise erhielt. Beide schreiben gemeinsam an der Sebastian-Berg-Reihe.

Mit Die Opfer, die man bringt legen Hjorth und Rosenfeldt den sechsten Band ihrer Krimireihe um den Kriminalpsychologen Sebastian Berg und sein Team vor. Das Buch ist am 11. Oktober 2018 als Hardcover bei Wunderlich (Rowohlt) erschienen und umfasst 556 Seiten.

Inhalt:

„Kriminalpsychologe Sebastian Bergman hat sich damit abgefunden, dass er Kommissar Höglunds Team bei der Reichsmordkommission verlassen musste. Er widmet sich seinem Buchprojekt und hält Vorträge, einzig zu Tatortanalytikerin Ursula hat er noch Kontakt. Seine Tochter Vanja will ihn weder sehen noch sprechen. Vanja arbeitet inzwischen bei der Polizei in Uppsala, sie ermittelt in einer perfiden Vergewaltigungsserie. Als die Reichsmordkommission eingeschaltet und auch Sebastian Bergman hinzugezogen wird, trifft das Team von einst wieder zusammen: Alte Konflikte drohen zu eskalieren. Und der brutale Vergewaltiger schlägt weiter zu. Bei der Suche nach ihm verdichten sich die Hinweise, dass er seine Opfer nicht zufällig auswählt. Doch gleich mehrere Personen scheinen verhindern zu wollen, dass die Verbindung zwischen den Frauen ans Licht kommt und der Täter gefasst wird.“ (Quelle: Rowohlt Verlagsseite)

Meine Meinung:

Da es sich um den sechsten Band der Reihe um den Kriminalpsychologen Sebastian Bergman handelt, dauert es einige Zeit, bis man in dieses Buch wirklich hineinkommt, wenn man die anderen Bände nicht gelesen hat. Die Autoren verstehen es sehr geschickt, die wichtigen Personen, die sowohl in diesem als auch in den anderen Bänden eine Rolle spielen, einzuführen. Hierzu verbinden sie gekonnt die Gegenwart mit Rückblenden. So erhält der Leser einen Einstieg in das Buch, der in keinem Fall Langeweile aufkommen lässt und natürlich neugierig macht auf die vorangegangenen Bände der Reihe. Diese liegen alle als Taschenbücher vor. Es lohnt sich, sie zu lesen!

Sebastian Bergman ist ein Mann mit vielen Facetten: brillanter Ermittler, kluger Stratege, gleichzeitig frauenliebend und -verachtend, sexsüchtig (wie seine Tochter behauptet), lässt keinen Einblick in seine Gefühlswelt zu, ehrgeizig, knallhart und sehr auf seinen Vorteil bedacht. Zudem ist er ein brillanter Kriminalpsychologe mit einem messerscharfen Verstand. Seine Achillesferse ist die Beziehung zu seiner Tochter Vanja. Er hat das Verhältnis zu ihr lange schleifen lassen und sie sehr lange nicht wissen lassen, dass er ihr biologischer Vater ist. Unter fadenscheinigen Vorwänden (sie arbeitet ebenfalls bei der Polizei) hat er sich ihr in der Rolle eines Kollegen genähert, ohne seine Identität zunächst preiszugeben. Das verzeiht sie ihm nicht, aber Bergman gibt nicht auf und ergreift in diesem Buch erneut die Chance, mit ihr zusammenzuarbeiten, was zu Konflikten führt, denn er weiß genau, dass sie nicht auf ihn treffen möchte, dieses aber nicht verhindern kann, da ihr Zusammentreffen ja berufliche Gründe hat. Wieder mischt er sich ein, wo es besser wäre, den Dingen ihren Lauf zu lassen. Die Sicht Vanjas auf ihren leiblichen Vater Bergman lässt sich durch das folgende Zitat sehr gut beschreiben:

„Immer wieder war es ihm gelungen, sich in ihre Ermittlungen hineinzustehlen und dem Team und ihr immer näher zu kommen. Es spielte keine Rolle, wie oft sie ihn schon hinausgeworfen hatten, er kam immer zurück. Wie ein menschlicher Bumerang.“ (S.99)

Aus ihr spricht die pure Ablehnung und tiefes Misstrauen. Bergman dagegen möchte Zugang zu seiner Tochter:

„Er hatte eine letzte Chance bekommen, alles wieder einzurenken. Und diesmal wollte er es auf keinen Fall vermasseln. Vanja nicht verraten, nichts zerstören.“ (S.110)

Gleichzeitig hat er sich nicht im Griff und wirft mit Verletzungen im gesamten Team nur so um sich. Wird er sich irgendwann ändern?

Alle Charaktere in Die Opfer, die man bringt sind ambivalent gestaltet. Jeder von ihnen ist hundertprozentig bei der Sache, wenn es um die Ermittlungsarbeit geht, alle sind Profi genug, um persönliche Probleme nicht einfließen zulassen, meistens wenigstens. Auf der anderen Seite hat jeder auch eine weniger erfreuliche Seite, wenn man seinen wahren Charakter betrachtet. Das macht die Besonderheit dieses Buches und auch dieser Reihe aus. Hjorth und Rosenfeldt haben in ihre Figuren viel Herzblut investiert. Es macht einfach Spaß, dieses Buch zu lesen, denn es ist ein richtig guter Krimi und Sozialstudie gleichermaßen. Und: Es ist nicht zu merken, dass zwei Autoren an diesem Buch geschrieben haben. Toll!

Fazit:

Unbedingt lesen! Am besten die ganze Reihe, dann kann man so richtig in die Welt der Reichsmordkommission und in die ihrer Mitarbeiter eintauchen.

Veröffentlicht am 16.10.2021

Spannender Krimi mit sehr viel Charakter Background

0

Es ist mehrere Jahre her, dass ich einen Sebastian Bergmann Krimi gelesen habe und doch habe ich mich gleich wieder zu Hause gefühlt. Die wichtigsten Zusammenhänge werden noch einmal aufgefrischt, so dass ...

Es ist mehrere Jahre her, dass ich einen Sebastian Bergmann Krimi gelesen habe und doch habe ich mich gleich wieder zu Hause gefühlt. Die wichtigsten Zusammenhänge werden noch einmal aufgefrischt, so dass ich mich nach und nach wieder erinnern konnte, an welchem Punkt wir die Protagonisten verlassen haben. Wie in jeder Krimiserie kann man auch bei dieser die Bücher theoretisch unabhängig von einander lesen, aber da die Reihe wirklich sehr charakterlastig ist, empfehle ich, auch die Vorgänger zu kennen.
Die Mordkommission umfasst ein verhältnismäßig großes Team und jeder hat sein Päckchen zu tragen. Ich fand es fast interessanter mehr über das Privatleben zu erfahren, als über das Verbrechen, welches ohnehin eher wie eine Nebenhandlung wirkt.
Insbesondere Billys Handlungsstrang ist schon fast ein Krimi für sich.
Im aktuellen Fall geht es um einen Serienvergewaltiger, der in Uppsala und Umgebung sein Unwesen treibt. Während die Polizei zunächst völlig im Dunkeln tappt, erhält der Leser durch kurze Einschübe bereits Einblicke in das Motiv. Letztendlich kommt auch das Team bestimmt 100 Seiten vor Ende und ziemlich konkret und spontan dahinter, warum die Überfälle geschehen.
Die Enthüllung des Täters war allerdings trotzdem eine Überraschung für mich.
Eigentlich war ich mir die meiste Zeit über sicher, dass ich „Die Opfer, die man bringt“ mit 5 Sternen bewerten werde. Am Ende gab es noch einen Cliffhanger, der eine potenzielle Entwicklung andeutet, die so geschmacklos wäre, dass ich in meiner Gesamtnote einen halben Stern abziehen muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.02.2019

Sebastian Bergman is back

0

INHALT:
Kriminalpsychologe Sebastian Bergman hat sich damit abgefunden, dass er Kommissar Höglunds Team bei der Reichsmordkommission verlassen musste. Er widmet sich seinem Buchprojekt und hält Vorträge, ...

INHALT:
Kriminalpsychologe Sebastian Bergman hat sich damit abgefunden, dass er Kommissar Höglunds Team bei der Reichsmordkommission verlassen musste. Er widmet sich seinem Buchprojekt und hält Vorträge, einzig zu Tatortanalytikerin Ursula hat er noch Kontakt. Seine Tochter Vanja will ihn weder sehen noch sprechen. Vanja arbeitet inzwischen bei der Polizei in Uppsala, sie ermittelt in einer perfiden Vergewaltigungsserie. Als die Reichsmordkommission eingeschaltet und auch Sebastian Bergman hinzugezogen wird, trifft das Team von einst wieder zusammen: Alte Konflikte drohen zu eskalieren. Und der brutale Vergewaltiger schlägt weiter zu. Bei der Suche nach ihm verdichten sich die Hinweise, dass er seine Opfer nicht zufällig auswählt. Doch gleich mehrere Personen scheinen verhindern zu wollen, dass die Verbindung zwischen den Frauen ans Licht kommt und der Täter gefasst wird.

MEINUNG:
Die Opfer, die man bringt ist der sechste Fall vom Kriminalpsychologen Sebastian Bergmann. Ich habe die Reihe nicht absolut konstant verfolgt. Der Fall ist in sich abgeschlossen, aber ich habe gemerkt, dass in der Vergangenheit, sprich in voran gegangen Büchern sehr viel bei den Charakteren passiert ist. Man spoilert sich hier definitiv, aber mir macht es nichts aus, dass dann nochmal im Nachgang zu erfahren.

Sebastian Bergman musste die Reichsmordskommission verlassen, aber natürlich wird er dann für den aktuellen Fall doch wieder hinzugezogen. Ich war mal wieder überrascht, wie egoistisch und von Sex geradezu besessen der Mann ist. Interessanterweise kennt ihn sein ganzes Umfeld schon sehr gut und kann ihn äußerst präzise einschätzen. Es scheint allen klar zu sein, dass Sebastian Dinge nur zu seinem eigenen Vorteil tut. Trotzdem ist er genialer Psychologe. In diesem Fall hält er sich aber relativ viel im Hintergrund. Grund dafür ist, dass auch seine Tochter Vanja an den Ermittlungen beteiligt ist.

Doch das Verhältnis zwischen den beiden ist sehr schlecht. Vanja möchte ihn am liebsten nie wiedersehen und er würde sich wohl schon so eine Art Vater-Tochter-Beziehung wünschen. In der aktuellen Serie an Vergewaltigungen arbeiten das Team aus Uppsala, dem auch Vanja angehört, mit der Reichsmordkommission aus Stockholm zusammen und das bietet sehr viele Konfliktpotential. Dieser sechste Teil lässt wirklich sehr tief blicken. Gefühlt gibt es in jeder Konstellation Konflikte, Geheimnisse und Altlasten, die eigentlich auch lieber geheim bleiben sollten.

Normalerweise ist für mich immer der Fall und die Ermittlung darum wichtig, aber hier ist es dem Autorenduo gelungen, dass auch dies nicht zu kurz kommt. Man muss sich bei dieser Reihe auch darauf einstellen, dass die Charaktere und ganz besonders deren Beziehungen zueinander deutlich im Fokus stehen und das allein bietet auch schon unheimlich viel Spannungspotential. Der Fall an sich ist zunächst auch recht verworren. Es werden einige falsche Fährten ausgelegt und am Ende war es doch anders als gedacht.

FAZIT:
Das Ende von diesem Band ist äußerst vielversprechend und ich würde am liebsten gleich den nächsten Band lesen. In dieser Reihe stehen eindeutig die Charaktere und deren Beziehung im Vordergrund, die zum Teil sehr verzwickt sind. Dadurch werden minimale Längen erzeugt, aber im Großen und Ganzen ist der Fall wirklich spannend und lädt zum Miträtseln ein. Hoffentlich müssen wir auf den nächsten Band nicht so lange warten. ?
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.