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Veröffentlicht am 28.10.2021

Ruhiger Thriller in leichter Unterhaltungsform

Der Behüter: Thriller
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Passend zur “Laura-Kern-Reihe” wurde auch dieses Cover gestaltet. Das sieht besonders mit den anderen Büchern total harmonisch in meinem Regal aus und das mag ich gern. Mir gefiel außerdem, dass der Schmetterling ...

Passend zur “Laura-Kern-Reihe” wurde auch dieses Cover gestaltet. Das sieht besonders mit den anderen Büchern total harmonisch in meinem Regal aus und das mag ich gern. Mir gefiel außerdem, dass der Schmetterling im Glas super zur Geschichte passte. Genauso wie der Titel offenbarten sie erst später ihre tiefere Bedeutung.

Dies ist der fünfte Band der Reihe und konnte wieder völlig unabhängig zu den anderen Teilen gelesen werden. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, nur private Details der wiederkehrenden Hauptfiguren werden noch einmal erwähnt. So können Unkundige ohne Probleme dieser Geschichte folgen und müssen zu dem auch keine Angst haben, bei den Vorgängerbüchern gespoilert zu werden.

Bei Catherine Shepherds Büchern gelingt es mir immer sofort und leicht in die Geschichte einzusteigen. Dies war auch hier wieder der Fall.
Das erste Kapitel wurde in der Ich-Perspektive geschrieben, was eine sofortige Nähe zum Opfer schuf. Ich konnte mich gut in es hineinversetzen und seine Unsicherheit sowie Angst intensiv spüren.
Leider wurde in den restlichen Kapiteln die personale Erzählperspektive gewählt. Normalerweise stört mich so was nicht, doch hier hätte ich es passender gefunden, zu mindestens diesem Opfer weiterhin in der Ich-Form begleiten zu dürfen. So wäre der erlebte Schrecken noch eindringlicher an mich weiter transportiert worden.

Anfänglich begleite ich unterschiedliche Figuren im Wechsel der Kapitel, was eine solide Grundspannung schuf. Ich konnte mir nie sicher sei, wem ich als Nächstes über die Schulter würde schauen dürfen. Nach einer Weile kristallisierten sich drei Haupthandlungsstränge heraus.
So begleitete ich neben den Ermittlungen von Laura Kern auch zwei unterschiedliche Opfer. Dies war außerordentlich interessant, weil mir lange nicht klar war, wie vor allen Dingen die Opferstränge zueinander passen würden. Das lud mich zum Mitraten und wildem Spekulieren ein.

An sich gehörte dieses Buch eher zu der Sorte eines leiseren Thrillers. Die Handlungen des Serientäters waren zwar schrecklich, ließen mir aber nicht das Blut in den Adern gefrieren. Stattdessen fragte ich mich, was ihn zu seinen Taten bewog und was für ihn ausschlaggebend für sein Verhalten war. Dies erfuhr ich auch Stück für Stück, am Ende sogar von ihm selber, da auch ich dem Täter bisweilen ein wenig über die Schultern sehen konnte.

Interessanterweise fühlte ich mich dieses Mal Laura Kern nicht so nahe wie sonst. Möglicherweise lag es daran, dass es dieses Mal der Fokus intensiver auf den vermissten und toten Frauen lag. Das Privatleben der Kernfiguren Max Hartung und Laura Kern blieb in diesem Fall außen vor. Auf der anderen Seite empfand ich das auch als sehr angenehm, besonders Lauras Frust gegenüber dem Kollegen, der sich manchmal verhielt, als hätte er einen normalen Bürojob, nahm nicht zu viel Raum ein. So konnte ich mich komplett auf die Ereignisse rund um die verschwundenen Frauen konzentrieren.

Catherine Shepherd gelang es durch eine angenehme Kapitellänge und einem sehr flüssigleichten Schreibstil mich gut in der Geschichte zu halten. Die Spannung hätte für meinen Geschmack ruhig ein bisschen durchdringender und höher ausfallen dürfen, aber insgesamt fühlte ich mich bestens unterhalten.

Ein weiterer Pluspunkt war, dass die Fallstricke von Catherine Shepherd mich ziemlich oft in eine falsche Richtung führten und ich mich manchmal dabei ertappte, wie ich dachte: „So einfach wird sie es sich wohl nicht gemacht haben”. Tatsächlich hatte ich an manchen Stellen Angst, dass ich das Ganze schon zu früh durchschaut hätte. Dabei ignorierte ich mein kurzes Bauchgefühl, sodass ich am Ende beim Täter daneben lag.

Insgesamt konnte mich “Der Behüter” abholen und ich hatte das Buch innerhalb kürzester Zeit auch ausgelesen. Allerdings fehlte mir an manchen Stellen das gewisse Feuer eines packenden Thrillers. Vielleicht wäre das wirklich etwas anders gekommen, wenn ich, wie oben schon erwähnt, dass eine Opfer weiterhin in seiner Ich-Perspektive hätte begleiten können.

Fazit:
“Der Behüter” verstand es mich zu unterhalten und auf falsche Fährten zu locken. Die Ermittlungsarbeit war wirklich interessant zu verfolgen und ich war gespannt, wie manche Handlungsstränge am Ende miteinander verknüpft worden waren. Dies sorgte für Überraschungseffekte und tolle Lesestunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2021

Ein kurzes und knackiges Nachschlagewerk

Big Fat Notebook - Alles, was du für Informatik brauchst - Das Starterkit für angehende Programmierer
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Das erste, was mir positiv aufgefallen ist, als das Buch bei mir ankam, war die fröhliche und bunte Aufmachung. Die Gestaltung des Covers gefiel mir sehr gut. Auch der Buchschnitt hatte eine Überraschung ...

Das erste, was mir positiv aufgefallen ist, als das Buch bei mir ankam, war die fröhliche und bunte Aufmachung. Die Gestaltung des Covers gefiel mir sehr gut. Auch der Buchschnitt hatte eine Überraschung für mich parat. Unten an der rechten Ecke waren die jeweiligen Kapitel farbig markiert. So brauchte ich nur einen Blick in das Inhaltsverzeichnis zu werfen, um zu wissen, wo sich die Lektion versteckte, die für mich in diesem Augenblick interessant gewesen war.
Allerdings muss ich sagen, dass ich von der Verarbeitung nicht zu 100% überzeugt bin. Das Buch hat 566 Seiten und es ist dementsprechend dick. An dieser Stelle hätte ich mir tatsächlich einen stärkeren Einband und festeres Papier gewünscht. Der Grund liegt klar auf der Hand. „Big Fat Notebook – Alles, was du für Informatik brauchst“ soll eine Hilfestellung für angehende Programmierer sein. Folglich ist dies ein Nachschlagewerk. Schon als ich es einige Male in der Hand hatte überfiel mich die Sorge, dass es eine intensivere Nutzung nicht lange würde standhalten können.

Mir gefiel sehr gut, dass auf der ersten Doppelseite eine Einführung in das Buch gegeben wurde. Es wurde kurz erklärt, welche Grundlagen der Informatik und Codierung auf mich warten, wie wichtige Infos und Begriffe farblich markiert und welche Funktion dieses Nachschlagewerk hat.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass es sich hier tatsächlich nur um eine Lernhilfe beziehungsweise Unterstützung handelt. Wichtige Themen und Grundlagen werden knackig und verständlich erklärt. Basiswissen, wie, wo und was zu finden ist, sollten die Nutzer:innen schon selber können.

Jede Lektion wurde in Kapitel unterteilt. Diese wurden übersichtlich gestaltet. Besonders mochte ich hier die Doodles, die noch einmal das Gelesene besser visualisierten. Aber auch die Farbgestaltung des Textes war sehr nützlich. Es war nie zu viel, so dass ich mich davon gestört gefühlt hätte. Stattdessen unterstützten sie das Geschriebene und hoben das markanteste und Wichtigste dabei hervor.
Am Ende eines jeden Kapitels erwartete mich die Rubrik “Prüfe dein Wissen”. Dies gefiel mir sehr gut, da ich für mich noch einmal kontrollieren konnte, ob ich alles verstanden hatte. Im Anschluss gab es auch die Lösungen dazu, was ich ebenfalls sehr hilfreich empfand.

Praxistest:
Natürlich habe ich das Buch nicht einfach nur gelesen, sondern wollte das hier vorgestellte Wissen auch praktisch testen und anwenden. Interessant war für mich hier die Lektion 8: Webentwicklung. Durch meinen eigenen Weblog arbeite ich viel mit HTML, habe aber keinerlei Erfahrung mit CSS. Nun war ich neugierig, inwieweit für mich “Big Fat Notebook – Alles, was du für Informatik brauchst” eine Hilfestellung sein kann.
Bei CSS habe ich das Problem, dass ich mich bislang nicht daran getraut habe. Im Grunde musste ich es bislang auch nicht können, da es andere Möglichkeiten gibt am Design zu arbeiten ohne CSS zu beherrschen. Jedoch auch nur im Rahmen dessen, was der eigentliche Programmierer meines Theme für mich möglich gemacht hat. Da ich diesen Code auch manuell ändern kann, wollte ich dieses Buch als Hilfestellung nutzen.

Meine brennendsten Fragen konnte mir das Buch leider nicht beantworten. Wie genau bekomme ich meine mit CSS verfasste Datei auf meine Website? Und wie genau verwende ich den Editor? Hier merkte ich also recht schnell, dass dieses Buch ein Nachschlagewerk ist. Es vermittelt zwar grundsätzlich Basiswissen, allerdings nur in Bezug auf die reine Informatik. Das Drumherum sollte also der Anwender schon selber kennen.

War das Buch jetzt für mich ein Reinfall?
Auf gar keinen Fall. Ich habe hier einiges an Wissen für mich mitgenommen. Auch Details, die mir vorher nicht wirklich klar waren, wurden mir verständlich so wie kurz und bündig aufbereitet. Zum Beispiel der Punkt “Debugging”. Wie oft habe ich schon in Hilfegruppen dieses Wort gelesen und mich gefragt, was genau bedeutet es und was ich damit machen kann. Jetzt weiß ich, dass es eine spezifische Form der Fehlerbehebung ist und wie genau ich dabei vorgehen muss.
Aber auch im Bereich HTML habe ich noch so einiges dazugelernt. So habe ich beispielsweise selber noch nie eine geordnete Liste oder eine horizontale Linie erstellt. Durch super gut erklärte und gezeigte Beispielcodes war es mir möglich dies selber nachzubilden und auszuprobieren.

Besonders nützlich war für mich hier, dass ich mein selbst erarbeitetes Wissen aufpolieren und auf ein neues Niveau hatte heben können. Dies ermöglicht es mir nun mich mit Profis besser unterhalten zu können und auch zu verstehen, wovon sie reden.

Als Nachschlagewerk finde ich dieses Buch äußerst nützlich. Natürlich wird vorausgesetzt, dass der Nutzer die grundlegendsten Basics außerhalb von Computersystem, Datenanalyse, Softwareentwicklung und Programmierung beherrscht und weiß wo er sie findet. Aber selbst diejenigen, die vielleicht nicht unbedingt selber gerade programmieren lernen, können hier durchaus ihren Nutzen ziehen. Denn es wurde unter anderem auch erklärt, was genau ein Computer ist, was Daten sind und welche Unterschiede es gibt, aber auch wie das Internet oder Cybersicherheit funktioniert. Ich bin froh mich für dieses Buch entschieden zu haben und möchte es nicht wieder hergeben. Es wird mir sicherlich noch öfter als gutes Nachschlagewerk dienen.

Fazit:
„Big Fat Notebook – Alles, was du für Informatik brauchst“ ist ein tolles, komprimiertes und mithilfe von Doodles übersichtlich gestaltetes Hilfswerk für angehende Programmierer. Der Nutzer sollte schon von der Materie Ahnung haben, da es aufgrund der Kompaktheit nicht allzu intensiv in die Tiefe gehen kann. Das Wichtigste wird dennoch verständlich erklärt und aufbereitet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 16.10.2021

Klasse konstruierter Krimi

Blind
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Es ging gleich spannend los und ich bekam im Prolog Felix Winter präsentiert, der bei seinem ersten Tag in der Mordkommission zu einem brutalen Familienmord gerufen wurde. Meine Neugier war geweckt, doch ...

Es ging gleich spannend los und ich bekam im Prolog Felix Winter präsentiert, der bei seinem ersten Tag in der Mordkommission zu einem brutalen Familienmord gerufen wurde. Meine Neugier war geweckt, doch nach diesem packenden Einstieg erfuhr ich erst einmal nichts weiter von oder über ihn. Im ersten Moment fand ich das reichlich schade, doch mich nahmen die weiteren Ereignisse so gefangen, dass ich fürs erste Felix Winter wieder vergaß.

Denn im Anschluss an den Prolog lernte ich erst die schwangere Carole Stein und danach den blinden Nathaniel Brenner kennen. Beide Protagonisten mochte ich auf Anhieb. Beide waren sie durchweg spannende Charaktere, die unterschiedlichen Herausforderungen gegenüberstanden. Während Carole hochschwanger auf die Geburt ihres Sohnes wartete, schlug sich Nathaniel mit seiner Hündin Alisha durchs Leben. Durch Zufall werden die beiden Protagonisten per Videochat miteinander verbunden, als Nathaniel Hilfe bei der Auswahl eines Hemdes benötigt. Ab da nahm das Schicksal seinen Lauf und die Geschichte rasant Fahrt auf.

Besonders gut gefiel mir, dass es mehrere Handlungsstränge und Schauplätze gegeben hatte. Ich begleitete recht viele unterschiedliche Figuren, jedoch baute Christine Brand die Geschichte so geschickt auf, dass ich die Übersicht spielend leicht behalten konnte. Aber auch die Sprecherin Martina Treger machte es mir leicht, durch die Vielzahl an unterschiedlichen Szenarien am Ball zu blieben. Bemerkenswert war hier, dass zu jedem Handlungsstrang andere Figuren im Fokus standen. So entstand ein sehr aufwendiger Handlungsaufbau, der sich mit zwei Kernthemen auseinandersetzte.
So versuchte Nathaniel, immer nah am Rande der Verzweiflung, Carole zu finden, doch niemand schien ihm so wirklich glauben zu wollen. Gleichzeitig durfte ich auch Carole über die Schulter schauen und konnte ihre Tortur miterleben.
Dann gab es aber noch den Fall der Polizei, indem es um mysteriöse HInfizierungen ging. Hier hatte ich das Gefühl, dass dieser Storystrang weniger Gewicht als die Blindengeschichte hatte, allerdings kann dieser Eindruck auch nur an meiner subjektiven Wahrnehmung gelegen haben.

Die Charaktere fand ich alle samt interessant und vielschichtig aufgebaut. Auch bemühte sich Christine Brand, mich immer mit in die Leben der Hauptfiguren zu nehmen. So erfuhr ich zum Beispiel einiges über die Hindernisse, die Blinde im täglichen Leben bewältigen müssen. So war es auch kaum verwunderlich, dass ich reichlich Sympathien für Nathaniel hegte. Er war ein toller, warmherziger Charakter, der sich durch Hartnäckigkeit und Klugheit hervortat. Manchmal wirkte er weinerlich, aber es passte zu ihm und seinem Lebenshintergrund. Mir gefiel besonders, wie begreiflich Christine Brand mir Nathaniels Welt machte.

Carole Stein war für mich eine spannende Figur, die ein bisschen in der Flut der Ereignisse unterging. Ihr Kampf ums Überleben war zwar interessant, aber berührte mich nicht immer sehr intensiv. Trotzdem war ich stets neugierig, was weiter mit ihr geschehen würde und bangte schlussendlich mit ihr mit.

Milla Nova konnte ich am Anfang nicht einschätzen. Das lag aber vor allem daran, dass die Journalistin nicht gleich voll dabei war, sondern erst nach und nach in die verschiedenen Szenenebenen eingeflochten wurde. Sie war am Ende die Brücke zwischen den zwei Haupthandlungssträngen und brachte mich dadurch immer zum mitraten über mögliche Zusammenhänge.

Bei Sandro Bandini sah dies anders aus. Der Polizeichef der Abteilung Leib und Leben hatte es schwer bei mir. Ich mochte ihn am Anfang nicht sonderlich und es dauerte lange, bis ich mit ihm warm wurde. Aber ich konnte seine Entscheidungen nachvollziehen, da er ziemlich hohe moralische Wertvorstellungen besaß, mit denen er logischerweise an bestimmten Punkten immer wieder in einen Konflikt mit sich selber geriet.

Die wechselnde auktoriale Erzählperspektive brachte unglaublich viel Aufregung und überraschende Wendungen in „Blind“. Abgerundet wurde dies durch einen sehr flotten, einfach gehaltenen und dadurch leicht zu lesenden Schreibstil. Er sorgte dafür, dass oft schmunzeln musste, aber ebenso Mitfiebern konnte, wenn es plötzlich total packend wurde. Auch die kurzen Kapitel trugen dazu bei, dass das Spannungsniveau kontinuierlich hoch blieb.
Einzig bemängeln muss ich die Wahl der Hauptschauplätze, welche zwischen Bern und Zürich hin und her wechselten. Für mich hätten das auch Städte wie Berlin oder Hannover sein können. Hier hätte ich mir gern noch etwas mehr speziellen Flair der jeweiligen Städte gewünscht.

Das mir „Blind“ so gut gefiel, lag mit Sicherheit auch an der wundervollen Martina Treger. Ihre Art zu sprechen und die Geschichte zu erzählen, war ein absoluter Hörgenuss. Ich höre ihr unglaublich gerne zu und sie schaffte es, alle Emotionen so zu transportieren, dass sie bei mir auch ankamen. Als Hörbuch kann ich „Blind“ definitiv empfehlen.
Etwa bei der Hälfte des Hörbuches war ich mir recht sicher, wie die Auflösung des Krimis aussehen würde. Doch Christine Brand machte es mich gar nicht so einfach und legte reichlich falsche Fährten aus, die genau betrachtet auch erschreckend logisch waren. So fing ich irgendwann an mir selbst und meinen Überlegungen nicht mehr zu trauen. Das spornte mich zum Weiterraten an.

Das Ende war an sich nicht überraschend für mich, weil ich insgesamt genau richtig gelegen hatte. Aber die Umsetzung fand ich sehr gelungen, auch, dass es zum Schluss etwas offenblieb. Denn der Kern der Geschichte wurde schlüssig aufgelöst und es schloss sich der Kreis mit der Szene zu Beginn. Das fand ich übrigens sehr genial gemacht. Dafür weckte der Ausgang von „Blind“ meine Neugier auf die weiteren Bände mit Milla Nova, denn dieses Buch hier war der Start in eine neue Reihe.

Fazit:
Ein spannender Krimi, der jede Menge packender Wendungen auf Lager hatte und mich bestens unterhalten konnte. Das Mitraten und die sehr unterschiedlichen, aber sympathischen Hauptcharaktere hatten mir extrem viel Spaß gemacht.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Ein ruhiger Thriller mit packenden Momenten

Der Blütenjäger: Thriller
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Die Cover von Catherine Shepherds Büchern mag ich immer besonders gern. Dieses hier war nicht nur passend zur Reihe gestaltet worden, es war auch stimmig zum Inhalt der Geschichte. Ich mochte die Farbgebung ...

Die Cover von Catherine Shepherds Büchern mag ich immer besonders gern. Dieses hier war nicht nur passend zur Reihe gestaltet worden, es war auch stimmig zum Inhalt der Geschichte. Ich mochte die Farbgebung und die Blüte leuchtet förmlich im Gegensatz zum Rest des Layouts.

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir leicht, denn gleich zu Beginn durfte ich von einem Opfer seinen Leidensweg erfahren. Dabei lief es mir gleich kalt den Rücken hinab, denn durch die Ich-Perspektive wurde die Jagd durch den Wald und die Angst des Opfers nicht nur spürbar, sondern auch greifbar. Lediglich der Prolog wurde vom Icherzähler geschildert, durch die restlichen Kapitel führte mich der personale Erzähler.
Da ich die Reihe rund um die Spezialermittlerin Laura Kern schon kenne, hatte ich mich natürlich gefreut, dass sich die Hauptfiguren weiterentwickelt hatten. Es war erkennbar, dass sie ihr Leben weitergelebt und sich entsprechende Veränderungen ergeben hatten. Die privaten Einblicke waren aber im Verhältnis zu diesem interessanten Fall eher gering, was ich aber ganz angenehm empfand. So ließ sich die Geschichte von den vorherigen Bänden abkoppeln, sodass dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.
Mir hatte der Thriller sehr gut gefallen, denn der Täter blieb fast bis zum Schluss im Dunkeln. Catherine Shepherd legte geschickt Spuren aus, denen ich gern gefolgt bin, obwohl ich immer wieder dachte, dass dies womöglich zu leicht sei. Zum Glück war die Geschichte alles andere als einfach gestrickt. Wer blutrünstige Thriller liebt, wäre womöglich von diesem Buch enttäuscht. Denn dieser Thriller kommt ruhiger, aber nicht minder spannender daher.
Große Effekte waren hier zwar nicht zu finden, dafür ging mir „Der Blütenjäger“ mit seiner zwischenmenschlichen Geschichte unter die Haut.

Regelmäßig entführte mich Catherine Shepherd in eine zwanzigjährig zurückliegende Vergangenheit und präsentierte mir einen verängstigten Jungen, der ganz eigene Probleme zu bewältigen hatte.
Alle Handlungen bauten ineinander auf und waren logisch nachvollziehbar.
Der flüssige und bildreiche Schreibstil sorgte dafür, dass ich mir die Szenen lebhaft vorstellen konnte.
Die Figuren hatten Charakter und im Zusammenspiel mit der Story empfand ich sie authentisch. Sehr gut gefiel mir in diesem Zusammenhang, dass Reibereien zwischen Laura Kern und ihrem Kollegen Max Hartung gab. Dadurch wurde schön deutlich, dass der Beruf des Ermittlers besonders für Familien sehr anstrengend ist, während die kinderlosen Kollegen mehr Zeit in verzwickte Fälle investieren können und wollen.

Fazit:
Ein Thriller mit leiseren Tönen. Gut geeignet für ängstlichere Leser. Blutige Szenen gab es hier keine, dafür einen verzwickten Fall, der nur auf den ersten Blick leicht und vorhersehbar war.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Nicht ganz so rasant wie Band 1, aber dennoch spannend

GEGENLICHT
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Ich mag es ja, wenn Cover passend zu einer Reihe gestaltet werden und auch die Umschlaggestaltung von „Gegenlicht“ war stimmig und ansprechend dazu arrangiert worden. Die Kameralinse war nicht nur optisch ...

Ich mag es ja, wenn Cover passend zu einer Reihe gestaltet werden und auch die Umschlaggestaltung von „Gegenlicht“ war stimmig und ansprechend dazu arrangiert worden. Die Kameralinse war nicht nur optisch schön anzusehen, sondern hob sich auch haptisch vom Einband ab, ebenso die Schrift.

„Gegenlicht“ ist der zweite Teil der „Bronski“-Reihe und an sich unabhängig lesbar. Um aber die komplexen Zusammenhänge und die Entwicklung der Beziehungen zwischen einzelnen Figuren besser nachvollziehen zu können, macht es Sinn, den ersten Band vorab zu lesen. Zudem würdet ihr euch spoilern, solltet ihr nachträglich doch noch „Dunkelkammer“ lesen wollen. Mein Tipp: Wenn euch „Gegenlicht“ anspricht, lest zuerst Band 1.

Zu Beginn hatte ich die Befürchtung, dass ich nicht schnell in die Geschichte hineinfinden würde, da es schon eine Weile her gewesen ist, seit ich den ersten Teil gelesen hatte. Doch es gab keinen Grund für diese Sorge, denn ich kam einfach rein und war sofort ans Geschehen gefesselt. Besonders gut gefiel mir, dass es in Bronskis neuer Lebenssituation keinen eitlen Sonnenschein gab und es authentisch vermittelt wurde, dass die vorherigen Ereignisse an niemanden spurlos vorbeigegangen waren.

So traf ich in „Gegenlicht“ auf alte Bekannte, aber auch auf neue Figuren und deren interessante Hintergründe. Der Aufhänger der Geschichte war spannend und gab mir genauso wie den Hauptfiguren eine Menge Rätsel auf. Gleichzeitig kam ich Bronski und seinem Umfeld wieder ein Stückchen näher und durfte hautnah ihre Entwicklungen miterleben.

Besonders gut gefallen hatte mir, dass der Fokus nicht so sehr auf der Ermittlungsarbeit, sondern auf der Pressearbeit lag. Ich fand es unheimlich spannend, Svenja Spielmann und David Bronski bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Ihr Engagement und Enthusiasmus war mir zwar manchmal ein ticken drüber, aber vielleicht ist das bei Journalisten und Pressefotografen so, die für etwas richtig brennen.

Generell hatte ich den Eindruck, dass Bernhard Aichner gründlich recherchiert hatte. Besonders die Hintergrundgeschichte des einen Opfers sorgte für Magengrimmen bei mir. Gemeinsam mit Bronski und Svenja stieg ich in den Flieger nach Afrika und recherchierte in den Slums einer größeren Stadt. Das Elend, das Schicksal der Menschen und die Hoffnungslosigkeit drang durch jede Seite und ließ mich traurig, aber auch ehrfürchtig zurück. Dieser Handlungsstrang gab „Gegenlicht“ eine sehr emotionale und tiefgründige Atmosphäre.

Der Schreibstil war unglaublich leichtgängig und flott zu lesen. Hervorstach die auf den Punkt gebrachte Erzählweise. Es gab direkte Dialoge oder eine indirekte Wiedergabe von Gesprächen. Aber niemals eine wörtliche Rede, sodass nur das allernötigste und wesentlichste an mich transportiert wurde.
Während Bronski die einzige Figur war, die mich persönlich an seinem Leben, seinen Gedanken und Emotionen teilhaben ließ, war der auktoriale Erzähler an meiner Seite, wenn ich andere Figuren begleitete. Das Handlungsgeflecht war spannend ausgelegt worden, doch an manchen Stellen taten sich Fragen bei mir auf. Sie waren für den Verlauf der weiteren Ereignisse nicht sonderlich relevant, dennoch hätte ich mir hier ein kleines bisschen mehr Detailgenauigkeit gewünscht.

„Gegenlicht“ lebte von einer erzählerischen Achterbahnfahrt. Zwischen rasanten Ereignissen gab es immer wieder ruhigere Szenen, die zwar das ausgeschüttete Adrenalin senkten, aber die Spannung nicht abmurksten. Es blieb durchweg unterhaltsam und schürte stets meinen Wunsch, weiterlesen zu wollen.
Der Showdown gefiel mir ganz gut. Er hatte viel Dynamik und unerwartete Wendungen in petto. Aber so atemlos wie bei „Dunkelkammer“ ließ er mich nicht zurück. Dieses Mal blieben auch ein paar Unklarheiten, die, so vermute ich, in der Fortsetzung eine Rolle spielen, beziehungsweise aufgeklärt werden.

Fazit:
„Gegenlicht“ ist ein Krimi, der von der ersten bis zur letzten Seite zu unterhalten weiß. Spannungsspitzen wechseln sich mit ruhigeren Szenen ab, sodass ich gern weitergelesen habe. Für Krimiliebhaber definitiv eine Empfehlung.

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