Startet zunächst eher gemächlich, nimmt dann aber deutlich Fahrt auf
Die Nacht des FeuersAnn Lindell arbeitet nicht mehr bei der Polizei, sondern genießt Haus- und Gartenarbeit in ihrem neuen Heim, das in einem kleinen Ort in Uppland steht. Nebenbei arbeitet sie in einer Käserei und ist damit ...
Ann Lindell arbeitet nicht mehr bei der Polizei, sondern genießt Haus- und Gartenarbeit in ihrem neuen Heim, das in einem kleinen Ort in Uppland steht. Nebenbei arbeitet sie in einer Käserei und ist damit sehr zufrieden. Ein Feuer in der Schule des kleinen Ortes, in der Asyl suchende Menschen untergebracht sind, von denen drei durch den Brand sterben, sorgt für Unruhe im Dorf. Niemand will etwas gehört oder gesehen haben, doch Ann ahnt, dass das nicht stimmen kann. Sie beginnt auf eigene Faust nachzuforschen und ihren ehemaligen Kollegen Sammy mit Informationen zu versorgen. Die Lage spitzt sich zu, als es ein weiteres Mal im Ort brennt und dabei ein schwedisches Mädchen ums Leben kommt....
"Die Nacht des Feuers" ist bereits der achte Band einer Reihe um die Ermittlerin Ann Lindell. Um die Weiterentwicklung der Charaktere und die der privaten und beruflichen Nebenstränge zu beobachten, ist es sicher empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten. Da der Autor allerdings wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einstreut, ist es möglich, dem aktuellen Geschehen auch dann problemlos zu folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat.
Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Obwohl der Krimi zunächst etwas behäbig startet, sind die Wechsel der Perspektiven so geschickt gesetzt, dass man nie das Interesse am Geschehen verliert. Es gelingt Kjell Eriksson außerdem hervorragend, die Stimmung, die in dem kleinen Ort herrscht, so zu beschreiben, dass man förmlich spüren kann, wie es unter der Oberfläche brodelt. Gemeinsam mit Ann Lindell und ihrem ehemaligen Kollegen versucht man deshalb, die Geheimnisse, die die Dorfbewohner hüten, zu ergründen. Doch hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. In einem weiteren Handlungsstrang beobachtet man eine radikale Gruppe, die Anschläge plant und ist gespannt, wie sich dieser Strang ins Geschehen einfügen wird. Zum Ende hin nimmt die Handlung deutlich Fahrt auf. Man kann das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen, weil man unbedingt erfahren möchte, wie alles zusammenhängt und endet.
Ein zunächst eher geruhsamer Krimi, der im Verlauf der Handlung deutlich Fahrt aufnimmt und durch eine gelungene skandinavische Hintergrundkulisse überzeugen kann.