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Veröffentlicht am 21.03.2022

Ein schwächerer zweiter Teil

Papier & Blut
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Der Siegelmagier und stolzer Schotte Al MacBharrais bestreitet sein nächstes großes Abenteuer. Die in Australien stationierte Siegelmagierin ist verschwunden. Ihre Schülerin bittet Al um Hilfe. Zusammen ...

Der Siegelmagier und stolzer Schotte Al MacBharrais bestreitet sein nächstes großes Abenteuer. Die in Australien stationierte Siegelmagierin ist verschwunden. Ihre Schülerin bittet Al um Hilfe. Zusammen mit seinem Hobgoblin Buck Foi macht er sich auf den Weg nach Down Under. Bald schon treffen sie auf die ersten Gefahren und Leichen. Zum Glück steht ihnen der Eiserne Druide zur Seite.

Auch im zweiten Band der Reihe baut der Autor wieder den derben Humor ein, den man vor allem von Buck Foi kennt. Anfangs ist es dadurch ein bisschen, wie nach Hause kommen. Lieder konnte mich die Geschichte im Verlauf nicht so überzeugen wie der erste Teil.

Neben dem Humor und der Action kommt es im Mittelteil zu Gesprächen zwischen den Charakteren, die gesellschaftskritische Themen ansprechen und Dialoge, die ins philosophische gehen. Der Autor hat sich damit bestimmt etwas gedacht, aber es passte in den Momenten überhaupt nicht ins Geschehen und hat mich total rausgebracht.

Australien als Setting fand ich toll und eine Abwechslung zum ersten Teil. Nach den ersten Kapiteln spielt sich alles im australischen Busch ab, was nach einiger Zeit doch eintönig ist. Die Charaktere wandern zwar auf ihrer Mission mehrere Kilometer durch das Outback, aber es gibt keine wirklichen Ortswechsel, wodurch auch keine große Dynamik entsteht.

Die Action war für mich teilweise ein Schwachpunkt. Al und seine Begleiter begegnen auf ihrem Weg diversen mörderischen Monstern, die von ihnen aber mit Hilfe von Siegeln und eisernen Waffen fast mühelos aus dem Weg geräumt werden. Man bekommt an keinem Punkt das Gefühl, die Charaktere wären wirklich in Gefahr. Im ersten Band hat es mich noch nicht so stark gestört, dass die Siegel sehr mächtig sind und keinen wirklichen Gesetzmäßigkeiten folgen. Diesmal werden etwas besser die Grenzen der Magie aufgezeigt, dennoch lassen sich mit den Siegeln fast alle Probleme beseitigen. Den Rest erledigt die Magie des Eisernen Druiden.

Mir hat das Buch schon Spaß gemacht, es lässt sich schnell lesen und vor allem die Zwischenspiele, in denen Geschichten erzählt werden, die nicht direkt mit dem aktuellen Geschehen zusammenhängen, haben mir gefallen. Trotzdem gab es ein paar größere Kritikpunkte.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Ein Buch der leisen Töne

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Dot arbeitet bei einem Londoner Fundbüro. Dabei hatte sie andere Pläne für ihr Leben. Sprachen studieren und Dolmetscherin werden, sie lebte sogar in Paris. Aber ein schwerer Verlust verändert ihr Leben ...

Dot arbeitet bei einem Londoner Fundbüro. Dabei hatte sie andere Pläne für ihr Leben. Sprachen studieren und Dolmetscherin werden, sie lebte sogar in Paris. Aber ein schwerer Verlust verändert ihr Leben und jetzt hilft sie anderen Menschen, verlorene Dinge wieder zu finden. Bis Mr Appleby im Fundbüro erscheint und seine Tasche sucht. Dots Leben verändert sich ein weiteres Mal.

Dot ist eine melancholische, fast schwermütige Person. Man merkt sofort, dass in ihrem Leben etwas schreckliches passiert ist und als Leser muss man auch nicht lange darauf warten, bis das Geheimnis gelüftet wird. Es hat mich bis zum Ende aber irritiert, dass ich Dots Alter nicht wirklich einschätzen konnte. Manchmal wirkt sie wie eine alte Frau, die viel im Leben gesehen hat, manchmal wie ein verlorenes kleines Mädchen.
Von den Nebencharakteren haben mir vor allem Dots Kolleginnen im Fundbüro gefallen, die immer etwas Humor reingebracht haben.

Das Buch ist definitiv eine Geschichte der leisen Töne. Es geht viel um Dots Leben, ihre Gefühlswelt, ihre Arbeit im Fundbüro, hin und wieder gibt es Rückblicke in ihre Vergangenheit. Die Autorin spielt viel mit Beschreibungen und in einem Fundbüro gibt es sehr viel, das beschrieben werden kann. Ab der Hälfte des Buches wird es dadurch anstrengend und zäh. Der Erzählstil ist sehr ausschweifend und gleichzeitig mangelt es an einem Spannungsbogen. Die Suche nach Mr Applebys Tasche ist nur ein sehr kleiner Teil der Geschichte, da hatte ich mehr erwartet, aber das liegt leider am irreführenden Klappentext.

Der Geschichte fehlt es an einer Handlung, die wohin führt. Es ist eine Aneinanderreihung von Situationen aus dem Leben einer Person, die einiges mitmachen musste, aber es fehlt leider an Spannung. Durch die ernsten Themen Verlust, Trauer und Suizid ist es auch kein Feel-Good-Roman. Für mich ist das Buch schwer einzuordnen.

Die Sprecherin des Hörbuchs reißt hier einiges heraus. Durch die verschiedenen Stimmlagen für die Charaktere haucht sie der Geschichte leben ein und sie hat generell eine gute Betonung und Sprechmelodie, die zu Dot passt.

Wenn ich es als Buch gelesen hätte, weiß ich nicht, ob ich durchgehalten hätte. Es gab gute Stellen, aber auch viele langweilige. Vor allem im Mittelteil muss man sich etwas durchkämpfen.

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Veröffentlicht am 11.11.2021

Tödliche Eifersucht

Eifersucht
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Eifersucht hat viele Gesichter. Meistens sind sie hässlich und manchmal sogar tödlich. Jo Nesbø zeigt hier, welche Formen die Eifersucht annehmen kann.

Vor dem Lesen des Buches war mir klar, dass es sich ...

Eifersucht hat viele Gesichter. Meistens sind sie hässlich und manchmal sogar tödlich. Jo Nesbø zeigt hier, welche Formen die Eifersucht annehmen kann.

Vor dem Lesen des Buches war mir klar, dass es sich nicht um einen normalen Thriller handelt, sondern es sieben Kurzgeschichten sind, die sich alle um das Thema Eifersucht drehen. Ich hatte aber irgendwie die Erwartung, dass diese Kurzgeschichten trotzdem zusammenhängen, nicht nur was das Thema Eifersucht anbelangt, sondern dass in den Geschichten in irgendeiner Form Bezug auf die anderen genommen wird.

Das ist jetzt nicht der Fall und auch nicht weiter dramatisch, ich hatte im Vornhinein nur den Eindruck bekommen. Es macht es dadurch jedoch nicht einfacher das Buch zu bewerten, da man die Kurzgeschichten wirklich einzeln betrachten muss.

Die erste Geschichte hat mir am besten gefallen, aufgrund derer ich auch das ganze Buch lesen wollte. Die Idee war spannend und der verwendete Erzählstil sehr einnehmend. Die zweite Geschichte fand ich auch noch sehr gut. Es ist die längste und dadurch lernt man hier die Charaktere am besten kennen.

Die folgenden Geschichten haben mir alle nicht mehr so gut gefallen. Durch den Schreibstil und die Kürze waren sie schnell zu lesen, aber durch die Kürze bekommt man auch keinen Bezug zu den Charakteren. Größtenteils ging es um die leidenschaftliche Eifersucht in der Liebe und Partnerschaft. Das fand ich sehr einseitig behandelt. Es gibt so viele Arten der Eifersucht, die sich außerhalb von Liebesbeziehungen entwickeln können. Wenn man diese gezeigt hätte, wäre Abwechslung reingekommen.

Wenn der Autor die Ideen aus den ersten beiden Geschichten zu einem vollwertigen Thriller ausgearbeitet hätte, wäre das sicher ein gutes Buch geworden. So war es nett zu lesen, aber mehr auch nicht.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Weihnachten mit Kluftinger

Morgen, Klufti, wird's was geben
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Weihnachten steht vor der Tür und bei Kluftingers laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Doch dann stürzt Erika von der Leiter und muss ein paar Tage ins Krankenhaus. Kluftinger bleibt zurück und muss ...

Weihnachten steht vor der Tür und bei Kluftingers laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Doch dann stürzt Erika von der Leiter und muss ein paar Tage ins Krankenhaus. Kluftinger bleibt zurück und muss sich alleine um alles kümmern. Zusätzlich hat sich noch Yoshifumi angekündigt. 24 Katastrophen zur Weihnachtszeit.

Inhaltlich kann man nicht viel sagen. Zum einem damit nichts verraten oder vorweggenommen wird, zum anderem da wirklich nicht so viel passiert. Es handelt sich hier wirklich nur um eine weihnachtliche Kurzgeschichte aufgeteilt in 24 Kapitel.

Was in den Kluftinger-Krimis immer nur stellenweise vorkommt, wird einem in diesem Buch geballt präsentiert. Kluftingers unbeholfene Art mit Alltagsdingen umzugehen, was immer wieder zu kuriosen und humorvollen Situationen führt. Teilweise war es dann aber sehr überzogen bzw. überdreht. Es war amüsant zu lesen, aber es hat mich jetzt nicht zum Schmunzeln oder gar zum Lachen gebracht.

Es war nicht schlecht, aber am Ende hat mich die Kürze dann nicht mehr gestört. Für Kluftinger-Fans und für die Weihnachtszeit ganz nett zu lesen. Man verpasst aber auch nichts, wenn man es nicht tut.

Veröffentlicht am 24.04.2021

Fantasy mit Schwächen

Falcon Peak – Wächter der Lüfte (Falcon Peak 1)
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Kendricks Mutter starb unter mysteriösen Umständen. Als Kendrick in ihre Heimat zieht, um das dortige Internat zu besuchen, geschehen noch mehr merkwürdige Dinge. Immer wieder verschwinde einige seiner ...

Kendricks Mutter starb unter mysteriösen Umständen. Als Kendrick in ihre Heimat zieht, um das dortige Internat zu besuchen, geschehen noch mehr merkwürdige Dinge. Immer wieder verschwinde einige seiner Mitschülerinnen abends. Und die ominöse Felsspitze, der Falcon Peak, scheint etwas damit zu tun zu haben.

Nachdem das Buch mit dem Prolog spannend anfängt, beginnt die eigentliche Geschichte eher gemächlich. Es dauert seine Zeit bis etwas Fahrt in die Geschichte kommt. Und leider konnte mich Kendricks Abenteuer auch dann nicht wirklich packen oder überzeugen. Alle Bestandteile des Buches – Gestaltwandlung, Internat, mysteriöse Vergangenheit, seltsame Vorgänge in der Gegend, ein besonderer Hauptprotagonist – sind keine Neuheiten und wurden auch nicht so ausgebaut, dass es mich umgehauen hätte.

Eine Schwierigkeit ergab sich zudem aus den vielen Charakteren, die man leicht verwechseln oder durcheinander bringen konnte. Zusätzlich erschwert wurde es durch die Vogelgestalten, die diese annehmen und man sich zusätzlich merken musste. Hier wären Illustrationen zu den einzelnen Vogelarten hilfreich gewesen, um sie sich besser vorstellen zu können.

Die angedeuteten Liebeswirrungen, die sich zwischen Kendrick und zwei Mädchen angebahnt haben, hätten für mich auch nicht sein müssen. Größtenteils wird im Buch darauf eingegangen wie wichtig Freundschaft ist und das finde ich viel besser als dieses Liebesgedöns, das manchmal erzwungen wirkt.

An sich ist es kein schlechtes Buch. Es konnte mich einfach nicht packen.

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