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Veröffentlicht am 12.12.2021

Enttäuschend

Der Uhrmacher in der Filigree Street
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London, Oktober 1883
Thaniel Steepleton, ein einfacher Telegraph im Innenministerium, findet in seiner bescheidenen Einzimmerwohnung auf dem Kopfkissen eine wertvolle Taschenuhr.
Er kann nicht herausfinden, ...

London, Oktober 1883
Thaniel Steepleton, ein einfacher Telegraph im Innenministerium, findet in seiner bescheidenen Einzimmerwohnung auf dem Kopfkissen eine wertvolle Taschenuhr.
Er kann nicht herausfinden, wer sie ihm geschenkt hat. Er kann sie auch nicht veräußern. Trotzdem trägt er sie bei sich. In einer Kneipe nahe dem Scotland Yard öffnet sich plötzlich die Taschenuhr und bewahrt durch ihren durchdringenden Warnton Thaniel vor einer Explosion.
In seinem Schockzustand sucht er den Erbauer der Uhr, einen gewissen Mori, auf.


Das Cover und die Pressestimmen: „….ist eine absolut außergewöhnliche Geschichte, die in keine Schublade passt, ist sehr atmosphärisch und schafft es auf grandiose Art sogar Vielleser nicht nur zu überzeugen, sondern gar zu überraschen. Eine intelligent erzählte Lektüre, die Genreabgrenzungen nicht nur missachtet, sondern in sich aufnimmt.“ haben mich Vielleserin neugierig gemacht.
Das Cover und die ersten 50-100 Seiten entführten mich in eine Welt, die ich sehr genossen habe. Der Plot ist außergewöhnlich und interessant, aber nach 100 Seiten wurde mir langweilig. Die Geschichte um Thaniel, Mori, Grace und Matsumoto wird zwar immer fantastischer, aber auch kaum noch nachvollziehbar und somit uninteressant.
Der gewünschte Genre Mix Krimi, Fantasy und Gesellschaftskritik war zwar erkennbar und anfänglich auch einleuchtend, aber es fehlte ein roter Faden.
Und das Ende … alles andere als befriedigend.

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Veröffentlicht am 04.11.2021

Zu leise und zu nachdenklich

Der Sucher
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Cal Hooper, ehemaliger Cop aus Chicago, vom Beruf und Leben enttäuscht, zieht sich in ein altes renovierungsbedürftigen Cottage im Westen von Irland zurück.
Er genießt die Stille und Natur. Ohne ersichtlichen ...

Cal Hooper, ehemaliger Cop aus Chicago, vom Beruf und Leben enttäuscht, zieht sich in ein altes renovierungsbedürftigen Cottage im Westen von Irland zurück.
Er genießt die Stille und Natur. Ohne ersichtlichen Grund fühlt er sich plötzlich unwohl und beobachtet. Das kleine, verschlossene Kind, das ihn beobachtet hat, bedrängt ihn seinen verschwundenen Bruder Bren zu finden.

Schon das Cover sagt eigentlich, welche Art von Roman zu erwarten ist. Leider habe ich nicht darauf geachtet und erwartete einen spannenden, hintergründigen Roman.
Hintergründig war er, aber mir war er zu leise und nachdenklich, ja fast grüblerisch Cal Hooper betreffend.
Wieder ein amerikanischer Cop, der ausgebrannt ist, dessen Ehe gescheitert ist und dessen Beziehung zu seiner Tochter schwierig ist. Dieser Plot ist bekannt. Tara French schreibt zwar sehr differenziert und einfühlsam, aber der Roman hat viele Längen, die mich ungeduldig machen, so dass ich die Landschaftsbeschreibungen und die Gefühlsregungen nicht mehr genießen konnte.
Meiner Vorstellung nach ist Tara French eine ausgezeichnete Krimiautorin, so dass mich dieses Buch überrascht hat. Es hat eine Krimihandlung, aber vordergründig geht’s um Gefühle, dörflicher Gemeinschaft, Vertrauen und Ablehnung von neugierigen Fremden im Westen Irlands.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Kein Thriller

Nichts bleibt begraben
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Windsor Horne Lockwood III, seines Zeichens Multimillionär, Kampfsportler, ehemaliger FBI-Geheimagent, alter Adel, skrupellos und hoch intelligent, wird nach einer seiner Selbstjustiz-Eskapaden an den ...

Windsor Horne Lockwood III, seines Zeichens Multimillionär, Kampfsportler, ehemaliger FBI-Geheimagent, alter Adel, skrupellos und hoch intelligent, wird nach einer seiner Selbstjustiz-Eskapaden an den Tatort eines einige Tage zurückliegenden Mordes gebracht.
Die Leiche ist unbekannt, aber im Schlafzimmer des Toten hängt ein kostbares Gemälde, das vor über zwanzig Jahren der Familie Lockwood geraubt wurde. Kurze Zeit nach dem Raub wurde Wins Onkel Aldrich erschossen und seine Cousine Patricia entführt und missbraucht.
Win nimmt sofort seine Ermittlungen auf.



Ich habe schon zahlreiche Bücher von Harlan Coban gelesen und mich somit auf einen spannenden, nervenaufreibenden Thriller gefreut. Auch der Plot versprach spannende Lesestunden.
Der Protagonist Windsor Horne Lockwood III, Win genannt, ist den Lesern der Myron Bolitar-Reihe sicher bekannt und sie sind mit seiner Exzentrik vertraut. Ich empfinde seine Erzählweise äußerst arrogant, selbstgefällig, ausschweifend und zunehmen langatmig.
Aber immer dann, wenn ich genug von den Erklärungen und der Selbstbeweihräucherung hatte, kamen die Ermittlungen ein Stückchen voran und meine Hoffnung auf Spannung und Fortgang der Geschichte stiegen.
Letztlich haben diese kleinen Fortschritte meinen Leseabbruch verhindert.
Eigentlich ist auch nur ein Protagonist gut charakterisiert und beleuchtet worden, natürlich Winsor Horne Lockwood III. Die anderen handelnden Figuren, Cousine Patricia, sein Vater Lockwood II, dessen Buttler Nigel sowie Kabir, Wins Assistent oder so ähnlich, bleiben blass und undurchsichtig.
Die Geschichte mit ihren immer wiederkehrenden Wendungen war gut, hätte von Harlan Coben aber besser erzählt werden können.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Spannender Aufbau, schwaches Ende

Die verhängnisvolle Stille
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Bei der Erkundung eines Tatorts, an dem ein brutaler Mord verübt wurde, entdecken Detective Mason Callahan und sein Team Pläne für einen Terroranschlag auf das hiesige Gericht. Sofort beginnt die gesamte ...

Bei der Erkundung eines Tatorts, an dem ein brutaler Mord verübt wurde, entdecken Detective Mason Callahan und sein Team Pläne für einen Terroranschlag auf das hiesige Gericht. Sofort beginnt die gesamte Polizei das Gebäude zu Evakuieren. Beim Verlassen des Gebäudes fallen Schüsse. Mehrere Polizisten werden getötet.
Das FBI, unter anderen die FBI-Agentin Ava McLane, nehmen die Verfolgung auf. Auf Ava, deren Hochzeit mit Mason Callahan bevorsteht, stürzen gleich mehrere Probleme ein. Ihre Zwillingsschwester ist verschwunden und ihr Vater wurde ermordet.


„Die verhängnisvolle Stille“ erscheint mir eher als ein spannend aufgebauter Krimi mit verschiedenen Erzählsträngen. Thriller-Elemente habe ich vermisst.
Richtig gepackt hat er mich nicht und mit den Protagonisten bin ich auch nicht richtig vertraut geworden. Vielleicht fehlt mir der Zugang, da ich das Vorgänger-Buch „Die verschwundene Schwester“ nicht gelesen habe.
Das Buch ist spannend aufgebaut. Der sehr blutige Tatort mit genauer Beschreibung des Opfers eröffnet nur die blutige Spur des oder der Täter und zieht sich nicht durch das gesamte Buch. Die nicht enden wollende Tötungsserie führt den Leser zeitweise in ein regelrechtes Wirrwarr mit zu vielen Verdächtigen und zu vielen Verbrechen.
FBI-Agentin Ava McLane zerreißen fast die vielen Verbrechen an ihren Kollegen und ihrer eigenen Familie.
Show-Down gibt es, aber die Lösung aller Verbrechen kam zu schnell, platt und auch nicht überall nachvollziehbar daher. Dreiviertel des Buches hatten das Potential ein spannender Krimi mit vielfältiger Motivlage (rassistische Verschwörung, Hass auf Polizei, Geldgier und Besessenheit) zu sein, aber das Ende war einfach schwach. Schade

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Nicht überzeugend

Das schwarze Band
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Wien im Juli 1921
August Emmerich, der erfolgreichste Kriminalinspektor der Abteilung Leib und Leben, ist wieder einmal in Ungnade gefallen. Für 10 Tage wird er in eine Kadettenschule interniert, um gute ...

Wien im Juli 1921
August Emmerich, der erfolgreichste Kriminalinspektor der Abteilung Leib und Leben, ist wieder einmal in Ungnade gefallen. Für 10 Tage wird er in eine Kadettenschule interniert, um gute Umgangsformen zu erlernen. Seinen aktuellen Fall, der Mord an zwei jungen Frauen, muss er seinem jungen und unerfahrenen Kollegen überlassen.
Aber auch in der Kadettenschule wird ein Mord verübt. August Emmerich beginnt auf seine ihm eigene Art mit den Ermittlungen und kommt einem politischen Komplett auf die Spur.


Nein, dieser historische Kriminalroman hat mich leider nicht überzeugt. Das schwarze Band ist der 4. Fall des August Emmerich. Die ersten drei Bücher sind sehr gut bewertet worden, aber ich konnte als Neueinsteiger mit den Protagonisten nicht warm werden.
Zum einen habe ich trotz Beschreibungen der politischen Lage, der Verkehrssituation und der Lebensbedingungen der Menschen, arm wie reich, kein Gefühl für die Zeit bekommen. Bei Autoren wie Volker Kutscher (Gereon Rath) oder auch Oliver Pötzsch (Leopold von Herzfeldt) habe ich sofort das Gefühl im Berlin der 20er Jahre oder im Wien um 1890 zu sein. Hier war hauptsächlich die große Hitze gegenwärtig.
Andererseits kam August Emmerich bei mir nicht authentisch rüber. Seine Befreiungsaktionen und seine Vorgehensweise bei den Ermittlungen waren für mich nicht echt und nachvollziehbar.
Der Kriminalfall entsprach sicherlich den historischen Begebenheiten und Frau Beer hat in den ersten drei Büchern wahrscheinlich die Gegebenheiten authentisch beschrieben, aber bei mir als Neueinsteiger kam es nicht an.

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