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Veröffentlicht am 11.01.2023

New Adult Romance

Never be 1: Never be my Date
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Der verschuldete Cameron nimmt für Geld den Platz seines reichen Doppelgängers an einem Elite-College ein. Dort trifft er auf Aspen, die scharfsinnige Millionärstochter, und dann macht auch noch ein Dating-Spiel ...

Der verschuldete Cameron nimmt für Geld den Platz seines reichen Doppelgängers an einem Elite-College ein. Dort trifft er auf Aspen, die scharfsinnige Millionärstochter, und dann macht auch noch ein Dating-Spiel die Runde. Die Idee mit Doppelgängern ist jetzt nicht sonderlich innovativ, aber auf jeden Fall unterhaltsam und das Dating Spiel klang richtig spannend.

Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört, was sehr gut funktioniert hat. Die Sprecher:innen hatten sehr angenehme Stimmen und haben es geschafft, dass ich immer gut nachvollziehen konnte, wann gesprochen wird und meistens auch, wer was sagt. Sprachlich war es gut verständlich und ich konnte der Handlung sehr gut folgen.

Die Ausarbeitung der Protas fand ich leider eher mittelmäßig. Es hat gereicht, um zur Handlung zu passen, aber sie werden mir nicht im Gedächtnis bleiben, und hatten nicht wirklich Alleinstellungsmerkmale. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, dass Aspen und Cameron einander interessant gefunden haben und ich finde, dass sie die perfekten Voraussetzungen für eine Freundschaft hätten.

Das Buch wird als New Adult Romance beschrieben, aber mir hätte die Geschichte ohne den Romance-Teil viel besser gefallen. Es hat für mich zwischen den Personen leider einfach nicht gepasst und sich gezwungen angefühlt. Als hätte man krampfhaft versucht Situationen zu schaffen, die die beiden einander näherbringen, Gefühle überzudramatisieren, zwanghaft Gemeinsamkeiten zu suchen und eine New-Adult-Klischeecheckliste abzuarbeiten.

Die Handlung hatte zeitweise sehr spannende und vielversprechende Stellen, die aber leider etwas in dem zwischenmenschlichen Kommunikationsproblemen untergegangen sind. Wer viel New Adult liest, und dieses Schema mag, wird dieses Buch wahrscheinlich auch sehr gerne lesen. Ich hätte mir mehr Fokus auf dem Spiel und einen reiferen Umgang miteinander gewünscht. Dann hätte das Buch mich wirklich packen können, aber so ist eine nette Geschichte für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Die kleinen Herausforderungen des Lebens

Die Kunst des Fallens
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Im Leben der Kuratorin Nessa geht es rund. Ihre Ehe steckt in einer tiefen Krise, ihre Tochter ist voll und ganz in der Pubertät angekommen und bei der Arbeit taucht plötzlich eine Frau auf, die behauptet ...

Im Leben der Kuratorin Nessa geht es rund. Ihre Ehe steckt in einer tiefen Krise, ihre Tochter ist voll und ganz in der Pubertät angekommen und bei der Arbeit taucht plötzlich eine Frau auf, die behauptet an einem wichtigen Kunstwerk mitgearbeitet zu haben und übergangen worden zu sein, wodurch das Image des Künstlers, den Nessa verehrt, zu bröckeln beginnt. Als wäre das nicht genug, tritt auch noch jemand aus ihrer Vergangenheit in ihr Leben, der neben unschönen Erinnerungen auch die Wahrheit über eine Lüge in Nessas Leben bringt.

Die Idee fand ich richtig vielversprechend. Ich habe darauf gehofft, dass nach und nach Kleinigkeiten in Nessas Leben schiefgehen, die sie in Summe dazu bringen, durchzudrehen oder ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Ich habe erwartet, dass sich die Spannung nach und nach aufbaut, bis ich als Leserin selbst nicht mehr weiß, wo hinten und vorne ist.

Stattdessen war das Buch sehr ruhig und für meinen Geschmack manchmal etwas langweilig. Die Handlung plätschert eher dahin und mir hat ein großes Finale, oder ein Spannungshöhepunkt gefehlt. Ich habe auch einen großen Plottwist erwartet, der die Handlung noch einmal gedreht hätte, aber leider kam er nicht.

Die Protagonistin war mir unsympathisch und ich hatte das Gefühl, dass sie selbst nicht wusste, was sie überhaupt will oder ihr vieles einfach gleichgültig war. Mir persönlich hätte ein anderer Ansatz etwa mit verzweifeltem Humor, oder zumindest etwas Spannung besser gefallen.

Nachdem ich zwei Monate gebraucht habe, um das Buch zu beenden, weiß ich nun, dass ich mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen bin. Wer allerdings ein ruhiges Buch über alltägliche Herausforderungen ohne große Überraschungen lesen will, wird das Buch wahrscheinlich mögen.

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Veröffentlicht am 29.08.2022

Ein vermeintlicher Traumjob, ein abgelegenes Paradies und eine Harmonie, die trügerischer nicht sein könnte.

Gewittermädchen
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Als Emily von ihrem ehemaligen Chef das Angebot bekommt, seine Frau auf dem Familienanwesen bei Renovierungs- und Haushaltstätigkeiten zu unterstützen, kommt das für sie genau zum richtigen Zeitpunkt. ...

Als Emily von ihrem ehemaligen Chef das Angebot bekommt, seine Frau auf dem Familienanwesen bei Renovierungs- und Haushaltstätigkeiten zu unterstützen, kommt das für sie genau zum richtigen Zeitpunkt. Also bricht sie auf und lebt mit Scotts Frau Nina und ihrer Tochter Aurelia in einem abgelegenen Paradies. Aber schon bald fallen ihr Ungereimtheiten auf und die perfekte Fassade beginnt zu bröckeln.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Der Schreibstil war angenehm und wirkt nahbar und modern. Man erlebt die Geschichte aus verschiedenen Sichtweisen und es gibt auch Rückblenden, welche die Perspektive noch mal erweitern.

Das Setting an der französischen Küste hat mir wirklich gut gefallen. Das Anwesen wird richtig idyllisch beschrieben und ich konnte es mir sehr gut vorstellen.

Protagonistin wirkt nicht sonderlich schlau oder sympathisch, sondern glänzt durch Naivität, was sie natürlich zu einer perfekten Protagonistin für einen Thriller macht. Ihre negativen Eigenschaften werden, gerade am Anfang der Geschichte, sehr eindrücklich geschildert, darum bin ich mir selbst nicht sicher, ob Emily überhaupt sympathisch sein sollte.

Gewittermädchen ist allerdings kein rasanter Thriller. Wenn es nicht am Cover stünde, hätte ich es überhaupt nicht als Thriller erkannt. Ich würde es eher als spannenderen Familienroman mit ein paar aufregenden Stellen bezeichnen. Tatsächlich plätschert die Handlung eine Weile vor sich hin und es gibt auch ein paar Längen in der Mitte.

Was mich ein bisschen zwiegespalten zurücklässt ist, dass ich die Wendungen des Buches praktisch vorhersagen konnte. Es hat meine Erwartungen erfüllt, mich aber leider nicht überrascht, was ich mir bei einem Thriller wünschen würde. Ich hätte mir ein paar falsche Fährten, oder ablenkende Nebenhandlungen gewünscht.

Gewittermädchen ist ein nettes Buch für Zwischendurch, das etwas vorhersehbar ist, aber durch einen modernen Schreibstil und das spannende Setting punktet.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Ein Abenteuer, bei dem alles anders kommt als geplant.

Mädchenmeuterei
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Um ihrer Freundin Bea zu helfen, begeben sich Mädchen auf ein Containerschiff und erleben ein Abenteuer, mit dem so wohl niemand gerechnet hätte.

Ich mag das Cover richtig gerne. Die Mädchen stehen ganz ...

Um ihrer Freundin Bea zu helfen, begeben sich Mädchen auf ein Containerschiff und erleben ein Abenteuer, mit dem so wohl niemand gerechnet hätte.

Ich mag das Cover richtig gerne. Die Mädchen stehen ganz klar im Fokus des Geschehens und das blau um sie herum erinnert mich an Wasser. Ich finde es nur schade, dass es optisch nicht zum Vorgängerroman passt.

Als ich das Buch gelesen habe, wusste ich noch nicht, dass es sich hier um eine Fortsetzung handelt, die ich natürlich nicht gelesen hatte. Mir fiel zwar auf, dass das Geschehen an einem Punkt beginnt, an dem es schon eine Vorgeschichte gab, allerdings habe ich mir nichts dabei gedacht. Ich bin, trotz mangelnden Vorwissens, gut durch das Buch gekommen, und die wichtigsten Fakten wurden auch angesprochen. Allerdings hat das meist mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Es ist also möglich, das Buch ohne Vorwissen zu lesen, wer jedoch gerne ein Gesamtbild über das Geschehen hat, sollte wahrscheinlich mit „Mädchenmeute“ beginnen.

Die Sprache wirkt authentisch. Manchmal war es kindlich und schlicht aber an anderen Stellen richtig unterhaltsam und nachvollziehbar. Die Protagonistin wirkte wie eine typische Jugendliche, mit der sich bestimmt viele junge Menschen identifizieren können. Die Filmausschnitte fand ich Anfangs richtig spannend, aber gegen Ende haben sie für mich an Relevanz verloren, weil einfach so viele Fragen offen waren und ich durch andere Geschehnisse abgelenkt war.

Die Charaktere sind fortgeschrittene Klischees, was die Kommunikation zwischen den verschiedenen Figuren sehr unterhaltsam macht, aber Tiefe vermissen lässt. Es könnte daran liegen, dass ich den ersten Teil nicht gelesen habe, aber die Figuren haben sich nicht wie echte Menschen angefühlt. Eher wie Klischees, die Rollen ausfüllen und sich von der Protagonistin abheben mussten. Man hat nicht wirklich viel über die Personen erfahren und wenn, dann waren das weitere Klischees, die für sich standen und nicht wirklich besprochen wurden.

Die Handlung war auch ziemlich plakativ und hat einige Fragen offengelassen. Wieso fahren die Mädchen überhaupt zu Bea, wenn sie nicht wissen, was eigentlich los ist? Wobei glauben die drei Teenager, dass sie eine bessere Hilfe wären als die Polizei? Gibt es dazu eine Vorgeschichte? Gibt es keine Vertrauensperson, die nicht komplett unverantwortlich ist? Wie leben die Mädchen im Alltag? Wieso schaffen sie es nicht normal mit Erwachsenen zu kommunizieren? Ich war selbst einmal ein Teenager, aber das „Abenteuer“, das die Mädchen erleben, wirkt für mich konstruiert und sollte nicht nachgemacht werden! Aber immerhin ist es wirklich sehr unterhaltsam und ich habe das Buch in einer Nacht durchgelesen.

In dem Buch werden auch viele aktuelle Themen kurz angeschnitten, die meiner Ansicht nach stärker thematisiert werden könnten. Ich denke, dass das Buch für Leserunden oder als Schullektüre, die man gemeinsam besprechen kann, gut geeignet ist.

Schlussendlich ist die Geschichte wirklich angenehm zu lesen und unterhaltsam, aber man muss mit fehlendem Vorwissen, verantwortungslosen Erwachsenen und plakativen Charakteren umgehen können.

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Veröffentlicht am 24.08.2024

Cozy aber oberflächlich

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
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Jeanie übernimmt das Pumpkin Spice Café ihrer Tante in einer Kleinstadt mit dem Namen Dream Harbor und trifft dort einen Typen. Er heißt Logan, ist normschön, hetero und bringt Gemüse vorbei. Das wars ...

Jeanie übernimmt das Pumpkin Spice Café ihrer Tante in einer Kleinstadt mit dem Namen Dream Harbor und trifft dort einen Typen. Er heißt Logan, ist normschön, hetero und bringt Gemüse vorbei. Das wars so ziemlich.
Das Buch hat sich wie eine Gilmore Girls Fan-Fiction gelesen und es gab bei den Charakteren und dem sozialen Gefüge sehr viele Parallelen.
Das Buch hat aber trotz des Marketings absolut nichts mit Enemies to Lovers zu tun. Grumpy meets Sunshine lass ich noch gelten. Er ist aber nur dann grumpy, wenn es gerade zur Story passt, vergisst es im Laufe der Handlung immer wieder, und ist von Anfang an eigentlich extrem hilfsbereit und unterstützt Jeanie. Wie es Enemies eben machen, oder so…
Die Charaktere bleiben schemenhaft, haben beide etwa eine wichtige Erfahrung, die ihre gesamten Handlungen erklären und ihren Charakter geformt haben sollen und je zwei familiäre Bezugspersonen, deren einzige Funktion es ist, dass mit ihnen über das Love-Interest kommuniziert werden kann.
Leider hat man kaum die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von den Personen zu machen, da Charaktereigenschaften, die auf sie zutreffen sollen, oft genannt aber kaum im Verhalten der Personen gezeigt werden. Der Stil besteht prinzipiell aus sehr viel tell und wenig show.
Es gibt leider kaum Spannung. Die Auflösung des „Dramas“ ist extrem antiklimaktisch und eigentlich steht nur die Beziehung im Vordergrund. Hindernisse oder Gegenspieler, die der Handlung Tiefe geben, fehlen leider.
Es ist auf jeden Fall sehr plakativ cozy, als hätte man eine pinterest Checkliste zum Thema Herbstromanze in der Kleinstadt abgearbeitet, aber das war es dann auch. Humor kommt ab und zu durch, aber Tiefe oder Spannung hat die Geschichte mir leider nicht geboten.
Für Hardcore Gilmore Girls Fans ist es wahrscheinlich unterhaltsam, aber meinen Geschmack hat es leider nicht getroffen.

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