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Veröffentlicht am 25.09.2017

"Kann der Falsche auch der Richtige sein?"

Vorübergehend verschossen
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Nelli steht kurz vor der Hochzeit. Alles läuft nach Plan, der Sitzplan bedarf noch einer kleinen Nachschärfung, aber sonst ist alles auf Kurs. Dachte Nelli, denn sie möchte eine alte Hochzeitstradition ...

Nelli steht kurz vor der Hochzeit. Alles läuft nach Plan, der Sitzplan bedarf noch einer kleinen Nachschärfung, aber sonst ist alles auf Kurs. Dachte Nelli, denn sie möchte eine alte Hochzeitstradition ebenfalls berücksichtigen und dazu hätte sie gerne etwas „Altes“. Doch woher nehmen? Der Tipp von ihrem Bald-Ehemann Tim entpuppt sich zum einen als Segen, aber auch als Fluch. Denn Oma Ilse möchte Nelli unbedingt ihr altes Brautkleid aufschwatzen, zumindest den Schleier. Doch Nelli hat schon ein Klein und der Schleier ist nicht wirklich ihr Fall. Doch wie kommt sie aus dieser Miesere heraus?

Tim hat dagegen ganz andere Sorgen. Sein Junggesellenabschied ging mächtig in die Hosen und er findet sich in Las Vegas wieder, verheiratet mit seiner alten Jugendfreundin. Was nun? Ehe annullieren und rechtzeitig zur richtigen Hochzeit wieder in Deutschland zu sein, schafft er nicht. Hochzeit absagen? Das kann er Nelli nicht antun. Also muss wohl oder übel sein Zwillingsbruder Felix einspringen und ihn quasi vertreten. Beim Standesamt läuft noch alles rund, aber da steht noch die Hochzeitsnacht an … wie gut, dass Felix in Oma Ilse eine Verbündete gefunden hat.


Liest man den Klappentext, wird einem schnell klar, dass es sich bei diesem Roman um eine witzige Verwechselungskomödie handelt. Und in der Tat, bei diesem Buch bleibt kein Auge trocken. Während Tim in Las Vegas alles Mögliche versucht, um seinen Fehler wieder zu beheben und nach Deutschland zu kommen, versucht Felix, seinen Zwillingsbruder würdig zu vertreten und dabei bestimmte Grenzen nicht zu überschreiten. Doch das ist gar nicht so einfach.

Von daher wundert es wenig, dass das Buch nur so vor Situationskomik sprüht und man irgendwie immer ein Grinsen beim Lesen auf den Lippen hat. Die Autorin weiß den Leser mitzunehmen, lässt ihn in die verschiedenen Protagonisten hineinblicken und schafft durch die wechselnden Perspektiven einen witzigen Überblick.

Dabei sind die Übergänge fließend, so dass der Lesefluss nur wenig gestört wird. Ein wenig gestört hatten mich die Zeitangaben, da ich immer am mitrechnen war, zu welcher Zeit wir uns gerade befinden. Dies dürfte aber vor allem der Zeitverschiebung zwischen USA und Deutschland geschuldet gewesen sein.

Nichtsdestotrotz fühlte ich mich sehr gut unterhalten, konnte mich in Nelly einfühlen, mit Felix leiden und Tim – zumindest gedanklich – erwürgen für seine eigene Dummheit.

Fazit:
Eine witzige und spannende Verwechslungskomödie, bei der gezeigt wird, auch wenn sich Zwillinge zum Verwechseln ähnlich sehen, gibt es doch markante Unterschiede, die zu Erklärungsnöten führen können. Ein perfekter Stimmungsaufheller!

Veröffentlicht am 17.07.2017

Wiedersehen und Neuanfang

Der Anfang
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Anna und Sebastiano hat es mal wieder in die Vergangenheit verschlagen. Gemeinsam versuchen sie in der Wikingerzeit einen waschechten Wikinger vor dem sicheren Tod zu bewahren. Doch damit nicht genug, ...

Anna und Sebastiano hat es mal wieder in die Vergangenheit verschlagen. Gemeinsam versuchen sie in der Wikingerzeit einen waschechten Wikinger vor dem sicheren Tod zu bewahren. Doch damit nicht genug, sie wollen ihn nicht nur vor dem Tod bewahren, sie wollen ihn sogar mitnehmen – ins 21. Jahrhundert.

Endlich geht es weiter! Oder doch nicht? Immerhin sind die Protagonisten Anna und Sebastiano von der Zeitenzauber-Trilogie her bekannt. Dort haben die beiden viele spannende Abenteuer erlebt, die ich gerne verfolgt habe. Mit etwas Wehmut musste ich die beiden jedoch nach 3 Bänden schließlich ziehen lassen und freute mich natürlich, als sie nun wieder auftauchten – in einer neuen Reihe. Denn Anna und Sebastiano greifen nicht nur in den Zeitenstrom rettend ein, sondern sie rekrutieren zeitgleich neue Schüler für die frisch gegründete Akademie.

Ihr erster „Schüler“ ist ein waschechter Wikinger, den sie in seiner Zeit zunächst vor dem sicheren Tod bewahren. Doch können Anna und Sebastiano ihn davon überzeugen, seine gewohnte Welt, seine Familie, Freunde und alles was er kennt aufzugeben und mit ihnen zu kommen? Denn dies ist die Hürde bei der Rekrutierung. Die Schüler müssen freiwillig mitkommen und sich der Folgen bewusst sein.

Der Prequel ist ein schöner Einstieg in die neue Reihe mit Anna und Sebastiano. Auf wenigen Seiten sieht man die altvertrauten Protagonisten wieder und bekommt einen Einblick in die geplante Geschichte. Eva Völler schreibt gewohnt lebhaft, emotional und mitreißend. Viel zu schnell waren die wenigen Seiten gelesen, so dass man nun auf das eigentliche Buch und das erste große Abenteuer warten muss.

Fazit:
Ein gelungener Einstig in die neue Jugendbuchreihe „Time School“ mit bekannten Gesichtern, bei denen ich mich über das unverhoffte Wiedersehen sehr gefreut habe.

Veröffentlicht am 27.04.2017

Wenn eine Hundertstelsekunde entscheidend ist ...

Abfahrt in den Tod
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Der bekannte Ski-Abfahrtsläufer Marc Grassmann fährt nach einem Unfall sein erstes gutes Rennen und ist kurz davor zu gewinnen, als plötzlich eine Drohne über ihm explodiert und ihn trifft. Ist es zuerst ...

Der bekannte Ski-Abfahrtsläufer Marc Grassmann fährt nach einem Unfall sein erstes gutes Rennen und ist kurz davor zu gewinnen, als plötzlich eine Drohne über ihm explodiert und ihn trifft. Ist es zuerst noch unklar, ob es sich um einen Unfall oder einen Anschlag handelt, wendet sich das Blatt, als Sprengstoff in den Überresten gefunden werden. Von dem Zeitpunkt an wird Marc unter Personenschutz gestellt. Andrea Brunner bekommt diesen Auftrag zugewiesen, doch kann sie ihn wirklich annehmen? Immerhin handelt es sich bei Marc um ihren Ex-Freund. Viel Zeit zum Nachdenken bleibt nicht, denn es folgt ein weiterer Anschlag auf Marcs Leben und Andrea fängt an zu ermitteln …

Der Einstieg in das Buch hat mir sehr gut gefallen. Neben einem persönlichen Grußwort Hansi Hinterseer, steigt der Leser gleich mit Marc direkt in die Geschichte ein. Man erlebt, wie Marc seine Abfahrt erlebt. Hautnah erzählen die beiden Autoren jedes Detail, was der Skifahrer hört, spürt, denkt und erlebt. Wie er quasi mit einem Tunnelblick in voller Konzentration seinen Lauf abholviert. Der Leser ist selbst angespannt, fühlt Marc nach und wird wie er aus dieser Konzentration brutal herausgerissen, als die Drohne ihn trifft.

Ich bin selbst kein Fan dieses Sports. Schaue mir zwar bei Durchzappen mal den einen oder anderen Lauf an, aber das war es dann auch schon. Von daher war ich überrascht, wie sehr mich die Schilderungen zu dem Sport gefesselt haben. Natürlich stehen die Ermittlungen im Vordergrund, jedoch ist der Sport nicht wegzudenken, immerhin ist es Marcs Leben und Leidenschaft.

Aber nicht nur Marc wird vom Leser begleitet, auch Andrea lernt man näher kennen. Ihre Sorgen, Nöte, ihre Zweifel an ihrer Ehe und ihre Ängste, die aus der Vergangenheit rühren. Die Geschichte ist sehr spannend und fesselnd geschrieben, jedoch wird sie immer wieder unterbrochen. Eine mysteriöse Stimme meldet sich zu Wort, zeigt an, dass sie mit dem, was da auf der Piste geschieht, nicht einverstanden ist. Aber um wen handelt es sich dabei und was hat er vor?

Der Leser wird eingebunden in die Geschichte, man fiebert mit, fragt sich, wer könnte ein Motiv für die Anschläge haben und was ist überhaupt das Motiv. Mit vielen Wendungen bietet das Buch eine spannende Unterhaltung, die leider viel zu schnell gelesen ist.

Fazit:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Auch wenn ich mit dem Skisport nur wenig anfangen konnte, war ich doch von der ersten Seite an gefesselt und hoffe nun, dass es bald ein weiteres Buch von dem Autorenduo geben wird.

Veröffentlicht am 27.04.2017

Showdown in den Klippen von Rügen

Rabenaas
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Kerstin Sonntag, die Kollegin von Hauptkommissar Luka Kroczek, begleitet einen Streifenpolizisten zu einem Routineeinsatz. Ausgerechnet bei den Schreppers, wegen denen es Unmengen an Anzeigen hagelt und ...

Kerstin Sonntag, die Kollegin von Hauptkommissar Luka Kroczek, begleitet einen Streifenpolizisten zu einem Routineeinsatz. Ausgerechnet bei den Schreppers, wegen denen es Unmengen an Anzeigen hagelt und deren Mutter überall als Rabenaas verschrien ist. Zunächst sieht der Fall recht harmlos aus, doch dann fällt plötzlich ein Schuss.

Kerstin, die den Schuss abgegeben hat, steht im Kreuzfeuer und muss sich verantworten. Doch war es Notwehr? Oder ein grundlos abgegebener Schuss? Wieso hat Kerstin geschossen?

Die Mutter, Martha Schrepper, schwört bittere Rache für den Schuss auf ihre Tochter. Luka Kroczek möchte sich aus diesem Disput heraushalten und hofft auf die Untersuchung durch eine unabhängige Dienststelle und das abschließende Gerichtsurteil. Doch dann geht es plötzlich rund auf Bullerbü, dem kleinen Flecken Erde auf Rügen, auf dem eine Wohnsiedlung aus gerade mal drei Häusern die Polizisten schwer in Atem halten.

Als es den ersten Toten gibt, weiß Luka, dass wohl mehr dahinter steckt als nur der Schuss seiner Kollegin auf die Tochter von Martha Schrepper…

Bereits zum dritten Mal durfte ich Luka, Kerstin, Conny und die anderen auf Rügen besuchen. Anschaulich beschreibt die Autorin nicht nur die wunderschöne Landschaft, die Dörfer und Menschen, sondern auch die Konflikte, mit denen sich nicht zuletzt Luka herumschlagen muss. Schnell wird klar, dies ist kein einfacher Fall, da er sehr emotional geladen ist und auch auf das Privatleben von Luka übergreift.

Nachvollziehbar wird jeder Schritt geschildert, die Verzweiflung, Angst, aber auch der Wille, den Fall endlich zu lösen ist selbst für den Leser körperlich spürbar und lässt ihn regelrecht mitfiebern.

Immer wieder neue Wendungen, neue Erkenntnisse und der Zeitdruck, endlich das Ganze stoppen zu können, treiben die Geschichte voran. Letztlich löst sich alles auf und man freut sich auf ein baldiges Wiedersehen auf Rügen.

Zwar handelt es sich bei dem Buch um den dritten Band mit Luka Kroczek, dennoch kann man ihn unabhängig von den Vorgängerbänden lesen, denn alle Beziehungen, die für die Geschichte wichtig wären, werden in aller Kürze verständlich erläutert. Dank der Karte im Deckel findet man sich auch schnell als Ortsunkundiger auf Rügen zurecht und bekommt sogar noch ein wenig Geschichte von Rügen mitgeliefert.

Fazit:
Erneut ein spannender und atemberaubender Ausflug auf die schöne Insel Rügen, bei der alles nicht so ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint.

Veröffentlicht am 01.01.2017

"Das wäre ihr verdienter Lohn."

Schnick, schnack, tot
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Eine Klasse Amsterdamer Schüler fährt für einige Tage auf die Insel Vlieland im Ijsselmeer. Alles sieht nach einem kleinen, wenn auch recht stürmischen, Ausflug aus. Doch gleich in der ersten Nacht geschieht ...

Eine Klasse Amsterdamer Schüler fährt für einige Tage auf die Insel Vlieland im Ijsselmeer. Alles sieht nach einem kleinen, wenn auch recht stürmischen, Ausflug aus. Doch gleich in der ersten Nacht geschieht das Schreckliche – eine Schülerin wird ermordet.

Kiki wird in einer Vogelbeobachtungshütte tot aufgefunden. Sofort fängt die örtliche Polizei mit den Ermittlungen an. Dank des Sturms kann niemand die Insel verlassen. Doch nach dem ersten Schock wird klar, der Mörder muss noch auf der Insel sein. Aber wer ist es? Und schlägt er erneut zu? Warum musste Kiki überhaupt sterben?

Der Einstieg in das Buch nimmt den Leser gleich gefangen. Man erlebt hautnah mit, wie Kiki stirbt und begleitet sie bis zu ihrem letzten Atemzug.

Die eigentliche Geschichte beginnt dann mit der Überfahrt zur Insel Vlieland. Nach und nach lernt man viele der Schüler und die Begleitlehrer näher kennen, denn jedes Kapitel wird aus der Sicht einer anderen Person geschrieben. Durch diesen Perspektivenwechsel wird zum einen die Geschichte vorangetrieben, zum anderen werden die ganzen Figuren deutlich plastischer und man kann sich als Leser besser in eine Person einfühlen.

Bald wird klar, viele der Mitschüler hätten ein Motiv gehabt, um Kiki aus dem Weg zu räumen. Sei es Lotte, die von Kiki ausgenutzt wurde und nun schwer enttäuscht ist, oder Juno, ihre beste Freundin, der sie die Theaterrolle weggeschnappt hat oder Nynke, der sie den Freund ausgespannt hat.

Motive gibt es viele, aber auch Geheimnisse. Nicht nur bei den Schülern, auch die Lehrer haben das eine oder andere Geheimnis, so dass man als Leser dauernd am Rätseln ist, wer könnte der Mörder sein und was sind das alles für Geheimnisse? Wie hängt das zusammen?

Das Buch war schnell gelesen, wozu nicht nur die kurzen Kapitel, sondern auch die unterschiedlichen Perspektiven beigetragen haben. Die Autorin hat es geschafft, wirklich jedem Protagonisten seine eigene Stimme zu geben und ihm dadurch seinen ganz persönlichen Charakter einzuhauchen. Selbst der Mörder kommt zwischendrin immer wieder zu Wort.

Fazit:
Ein tolles Buch, ein interessanter Aufbau. Spannend bis zum Schluss mit viel Abwechslung, die den Leser nicht nur unterhält, sondern ihn sogar noch fordert. Meine Empfehlung nicht nur für junge Leser.