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Veröffentlicht am 27.04.2017

Zwischen Unkraut und Gemüse wächst eine kleine Pflanze namens Liebe

Gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen
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Nach dem Tod ihres Mannes Dan, versucht Lilian ihre beiden Töchter mit der Unterstützung ihrer Schwester durchzubringen und einen einigermaßen normalen Alltag wieder herzustellen. Als ihre Chefin sie zu ...

Nach dem Tod ihres Mannes Dan, versucht Lilian ihre beiden Töchter mit der Unterstützung ihrer Schwester durchzubringen und einen einigermaßen normalen Alltag wieder herzustellen. Als ihre Chefin sie zu einem Gärtnerkurs anmeldet, ist Lilian daher eher mäßig begeistert, immerhin nimmt dieser mehrere Samstage Zeit in Anspruch. Aber was will sie machen? Immerhin soll sie die Enzyklopädie dazu mit passenden Bildern ausstatten, da sollte sie wohl schon wissen, wie eine Aubergine aussieht und vor allem, wie viel Herzblut man in einen Garten stecken kann, ehe sie es auf Papier malt.

Doch ganz so schlimm scheint der Gärtnerkurs dann doch nicht zu werden. Immerhin begleitet sie nicht nur ihre Schwester, auch ihre beiden Töchter dürfen an dem Kurs teilnehmen und eigentlich ist der Leiter des Kurses gar nicht so unsympathisch. Aber darf Lilian sich überhaupt wieder neu verlieben? Nach dem Tod ihres Mannes?

Lilian ist immer noch schwer erschüttert und traumatisiert von dem Tod ihres Mannes. Sie plagen heftige Zweifel, Unsicherheit und eigentlich versucht sie nur irgendwie mit Scheuklappen den Alltag zu bewältigen. Für Blicke nach rechts oder links oder gar auf eine neue Liebschaft, hat sie nicht die Kraft. Eine große Stütze erhält Lilian in Gestalt ihrer Schwester, die sich nicht nur liebevoll um die Kinder kümmert, sondern auch für Lilian immer wieder ein offenes Ohr hat, sie auch mal aus dem Trott herausreißt und ihr zeigen will, was das Leben an schönen Seiten zu bieten hat.

Schnell war ich von dem Buch gefangen, tauchte ein die Welt von Lilian, in ihre Zweifel und Unsicherheiten, spürte ihre Liebe zu den Kindern, ihrer Schwester und fühlte ihren schmerzlichen Verlust. Der Gärtnerkurs bot eine willkommene, wenn auch zunächst eher ungewollte, Abwechslung, die Lilian sichtlich gut tat. Zwar geht das Buch nicht zu sehr ins Detail, jedoch merkt man die Liebe zum Gärtnern, bekommt nach jedem Kapitelende Tipps, Anleitungen und Tricks, die man zum Gärtnern und Anpflanzen brauchen kann. Schon während des Lesens bekam ich selbst Lust, etwas im Garten zu machen, was herrlich zur derzeitigen Jahreszeit passte.

Letztlich störten mich nur zwei Dinge. Mal war Lilians Mann Dan drei, dann wieder vier Jahre tot. Dieses Durcheinander verwirrte mich beim Lesen etwas. Auch die Liebe zu Edward, dem Leiter des Kurses, war mir nicht ausgefeilt genug gewesen. Hier hätte ich die aufkeimende Liebe gerne etwas deutlicher gespürt, ähnlich wie die Liebe und den Verlust zu ihrem verstorbenen Mann Dan.

Fazit:
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, es lässt sich leicht weglesen, macht Lust aufs Gärtnern und man träumt sich in einen eigenen kleinen idyllischen Garten weg. Für die beginnende Frühlingszeit die perfekte Lektüre, um einfach mal abschalten zu können.

Veröffentlicht am 27.04.2017

Als Omma das Haus anzündete. ...

Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte
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Kerstin Sonntag, die Kollegin von Hauptkommissar Luka Kroczek, begleitet einen Streifenpolizisten zu einem Routineeinsatz. Ausgerechnet bei den Schreppers, wegen denen es Unmengen an Anzeigen hagelt und ...

Kerstin Sonntag, die Kollegin von Hauptkommissar Luka Kroczek, begleitet einen Streifenpolizisten zu einem Routineeinsatz. Ausgerechnet bei den Schreppers, wegen denen es Unmengen an Anzeigen hagelt und deren Mutter überall als Rabenaas verschrien ist. Zunächst sieht der Fall recht harmlos aus, doch dann fällt plötzlich ein Schuss.

Kerstin, die den Schuss abgegeben hat, steht im Kreuzfeuer und muss sich verantworten. Doch war es Notwehr? Oder ein grundlos abgegebener Schuss? Wieso hat Kerstin geschossen?

Die Mutter, Martha Schrepper, schwört bittere Rache für den Schuss auf ihre Tochter. Luka Kroczek möchte sich aus diesem Disput heraushalten und hofft auf die Untersuchung durch eine unabhängige Dienststelle und das abschließende Gerichtsurteil. Doch dann geht es plötzlich rund auf Bullerbü, dem kleinen Flecken Erde auf Rügen, auf dem eine Wohnsiedlung aus gerade mal drei Häusern die Polizisten schwer in Atem halten.

Als es den ersten Toten gibt, weiß Luka, dass wohl mehr dahinter steckt als nur der Schuss seiner Kollegin auf die Tochter von Martha Schrepper…

Bereits zum dritten Mal durfte ich Luka, Kerstin, Conny und die anderen auf Rügen besuchen. Anschaulich beschreibt die Autorin nicht nur die wunderschöne Landschaft, die Dörfer und Menschen, sondern auch die Konflikte, mit denen sich nicht zuletzt Luka herumschlagen muss. Schnell wird klar, dies ist kein einfacher Fall, da er sehr emotional geladen ist und auch auf das Privatleben von Luka übergreift.

Nachvollziehbar wird jeder Schritt geschildert, die Verzweiflung, Angst, aber auch der Wille, den Fall endlich zu lösen ist selbst für den Leser körperlich spürbar und lässt ihn regelrecht mitfiebern.

Immer wieder neue Wendungen, neue Erkenntnisse und der Zeitdruck, endlich das Ganze stoppen zu können, treiben die Geschichte voran. Letztlich löst sich alles auf und man freut sich auf ein baldiges Wiedersehen auf Rügen.

Zwar handelt es sich bei dem Buch um den dritten Band mit Luka Kroczek, dennoch kann man ihn unabhängig von den Vorgängerbänden lesen, denn alle Beziehungen, die für die Geschichte wichtig wären, werden in aller Kürze verständlich erläutert. Dank der Karte im Deckel findet man sich auch schnell als Ortsunkundiger auf Rügen zurecht und bekommt sogar noch ein wenig Geschichte von Rügen mitgeliefert.

Fazit:
Erneut ein spannender und atemberaubender Ausflug auf die schöne Insel Rügen, bei der alles nicht so ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint.

Veröffentlicht am 27.04.2017

Herz in Gefahr

In der Liebe ist die Hölle los
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Sieht man Catalea Morgenstern auf der Straße, könnte man sie für eine ganz normale 25jährige junge Frau halten. Eine Frau, die mitten im Leben steht, studiert und gerade von ihrem Freund verlassen wurde.

Doch ...

Sieht man Catalea Morgenstern auf der Straße, könnte man sie für eine ganz normale 25jährige junge Frau halten. Eine Frau, die mitten im Leben steht, studiert und gerade von ihrem Freund verlassen wurde.

Doch Catalea ist leider nicht so normal. Sie verbirgt einige Geheimnisse, die schon bei ihrem Nachnamen anfangen. Dieser wurde eingedeutscht, denn „Luzifer“ ist wahrlich kein schöner Nachname und dennoch ist er passend. Denn Catalea ist die Tochter des Teufels und damit ein Halbblut.
Diese Kombination macht es Catalea so schwer im Leben. Sie möchte nichts anderes sein, als eine ganz normale junge Frau, nicht die Tochter des Teufels und erst recht möchte sie nicht für ihn arbeiten. Doch ihr bleibt keine andere Wahl und so tritt sie ihre Stelle als Todeshändlerin in der „Firma“ an.

Doch dann geht alles schief. Bei einem Auftrag trifft sie auf Alexander Weiß, dem Erben eines Hauses der Hölle. Das wäre noch nicht das Problem, würde Alexander nicht direkt vor ihren Augen ermordet werden und sie plötzlich zur Tatverdächtigen werden. Immerhin war sie am Tatort und ihre Fingerabdrücke sind auf der Mordwaffe. Ehe sie es sich versieht, wird sie gejagt, von der Polizei aber auch von den Mitgliedern der Häuser der Firma.

Catalea bleibt nur die Flucht und die Hoffnung, den Mord auf eigene Faust aufklären zu können, aber wem kann sie jetzt noch trauen?

Der Roman entpuppte sich genau als das, was ich mir vom Cover und von der Kurzbeschreibung her erwartet habe – als eine witzige, unterhaltsame Geschichte, getränkt mit schwarzem Humor. Catalea ist eine sehr sympathische, wenn auch manchmal recht tollpatschige und leicht naive junge Protagonistin. Sie kämpft sehr mit ihrer Zugehörigkeit zu den zwei Welten, möchte dabei eigentlich weniger mit der „Firma“ zu tun haben. Doch leider ist diese Welt ein Teil von ihr.

Sehr plastisch beschreibt der Autor nicht nur Catalea, auch andere Figuren gewinnen nach und nach an Gestalt und selbst die Umgebung, wird im Kopfkino sichtbar. Wehrt sich Catalea noch zunächst gegen den Totenanwalt Timur, der ihr helfen und sie beschützen soll, beginnt es schon bald zwischen den beiden zu knistern und ein Hauch von Erotik zieht in das Buch ein.

Catalea verändert sich mit Voranschreiten der Geschichte, ebenso wie Timur, was mir sehr gut gefallen hat. Bekämpfen sie sich erst gegenseitig, bilden sie bald eine Einheit, die einem schnell an Herz wächst.

Für ein wenig Auflockerung sorgen kleine Ausschnitte aus dem „Ratgeber für die Toten. 783. Auflage, Verlag der Finsternis“, die mit „repräsentativen Erhebungen“ einen kleinen Einblick in das gewähren, was eine Seele nach ihrem Tod in der „Firma“ zu erwarten hat.

Fazit:
Flüssiger Schreibstil, gepaart mit Spannung, Dramatik, aber auch einem Hauch von knisternder Erotik, lassen den Leser eintauchen in eine fremde Welt, die man so eigentlich nicht betreten möchte.

Veröffentlicht am 25.03.2022

Germanen vs. Römer

Octavia, Tochter Roms – Gefahr in Germanien (Octavia, Tochter Roms 1)
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Kaum ist Octavias Mutter verschwunden, findet sie sich zusammen mit ihrem Vater in einer germanischen Provinz wieder. Völlig überstürzt hat der Vater Rom verlassen und ist in die Legion eingetreten.
Octavia ...

Kaum ist Octavias Mutter verschwunden, findet sie sich zusammen mit ihrem Vater in einer germanischen Provinz wieder. Völlig überstürzt hat der Vater Rom verlassen und ist in die Legion eingetreten.
Octavia versteht die Welt nicht mehr. Was hat das Verschwinden ihrer Mutter mit dem überstürzten Aufbruch zu tun? Irgendwie fühlt es sich nach Flucht an.
Im Lager selbst wird Octavia nicht glücklich. Sie ist als Mädchen zwischen all den Soldaten und Jungen nur geduldet und muss sich unauffällig verhalten.
Octavia vermisst ihr altes Leben in Rom, doch zumindest scheint sie in dem Germanenjungen Odo einen Freund zu finden. Als Octavia dann aber Opfer einer Intrige wird, weiß sie nicht mehr, wer noch Freund oder schon Feind ist.

Die junge Octavia versucht, in einer männerdominierenden Welt zu bestehen. Die Geschichte beginnt gleich mit ihrem Leben in einem römischen Lager in einer germanischen Provinz. Als Leserin blieb mir ihre Vorgeschichte zunächst verborgen und kommt auch im Laufe des Buches nur ansatzweise zur Sprache.
Einen kleinen Einblick erhält man in das Leben einer Legion, doch hätte ich mir hier etwas mehr Tiefgang gewünscht. Das Buch ist einfach geschrieben, leider recht oberflächlich und birgt wenig spezifisches Wissen zu dem Leben im Lager, selbst wenn man nicht aktiv als Soldat daran teilnimmt.
Octavia ist sehr willensstark und selbstständig. Mit ihrem Vater scheint sie kaum Kontakt zu haben, hängt aber sehr an ihm. Ihren Weg versucht sie immer alleine zu finden, kämpft sich durch und entwickelt sich weiter. An ihrer Seite steht Odo, ein Germanenjunge, der einen Narren an Octavia gefressen hat und sie immer wieder aus Schwierigkeiten rettet oder ihr weiterhilft. Gemeinsam ergeben die beiden ein schönes Paar.
Das Ende ist offen, so dass ich eine Fortsetzung vermute. Octavia hat noch viele Punkte nicht geklärt, so dass ich neugierig bin, wie es weiter gehen wird.

Fazit:
So ganz konnte das Buch mich nicht überzeugen. Ein wenig mehr Tiefe, spezifisches Wissen zum Leben der Römer im Lager, aber das Leben der Germanen ist interessant und ich hätte sehr gerne mehr darüber erfahren. Für einen erwachsenen Leser gut lesbar, für Kinder ab 10 Jahren zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 12.09.2020

Putzt Du noch oder spionierst Du schon?

Die Saubermacherin
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In Millies Leben läuft nicht immer alles so sauber, wie es auf den ersten Blick scheint. Zwar arbeitet sie oberflächlich als Putzfee, doch sieht ihre eigentliche Aufgabe einen ganz anderen Bereich vor. ...

In Millies Leben läuft nicht immer alles so sauber, wie es auf den ersten Blick scheint. Zwar arbeitet sie oberflächlich als Putzfee, doch sieht ihre eigentliche Aufgabe einen ganz anderen Bereich vor. Die Agentur, für die sie arbeitet beschäftigt sie als Agentin eines internationalen Spionagenetzwerks. Unter dem Deckmantel von Haushaltshilfen, suchen die Agentinnen Spuren, die auf eine Verschwörung von manipulierten Lebensmitteln hindeuten.

Während Millie noch mit ihrer Vergangenheit kämpft, immer wieder von Alpträumen und Ängsten heimgesucht wird, taucht plötzlich ihr Traummann auf. Doch kann sie ihm wirklich vertrauen? Und wieso verhält sich ihre Chefin ihr gegenüber plötzlich so kühl? Seit wann hat ihre beste Freundin Geheimnisse vor ihr? Millie beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen und gerät dabei in tödliche Gefahr.


Der Kimi ist leicht, luftig, mit viel Witz und Esprit. Aber es gibt auch spannende Passagen, die das Kopfkino regelrecht fordern. Millie ist eine liebenswerte Person, die mir schnell sympathisch wurde. Natürlich werden hier viele Klischees bedient, nicht zuletzt bei Millies Auftreten Kunden gegenüber. Doch ein Blick hinter die Kulissen offenbart, dass die Klischees nicht halten, was sie auf den ersten Blick versprechen. Millie ist eine sehr taffe Person, die weiß, was sie tut und wie sie es angeht.

Witzige Dialog gepaart mit viel Situationskomik lassen das Buch zu einem schönen Unterhaltungsroman werden. Sprachlich noch nicht ganz ausgereift, spürt man, dass es sich wohl um ein Debüt handelt. Auch einige Logikfehler finden sich wieder, welche mich beim Lesen zwar stutzig werden ließen, jedoch den Lesespaß nicht ausbremsten.

Fazit:
Als Krimidebüt ein solides Werk, auf dem sich aufbauen lässt. Ich bin daher schon sehr gespannt, wie es mit Millie weiter gehen wird.

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