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Veröffentlicht am 31.10.2021

Gute Idee, nicht so ganz gute Umsetzung

Flame & Arrow, Band 1: Drachenprinz
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„Flame & Arrow – Drachenprinz“ ist der erste Band einer Dilogie von Sandra Grauer, in der es um Drachen und Fae, also Elfen, geht. Darin wird auch Bezug zu „Clans of London“ genommen, da einige der Charaktere ...

„Flame & Arrow – Drachenprinz“ ist der erste Band einer Dilogie von Sandra Grauer, in der es um Drachen und Fae, also Elfen, geht. Darin wird auch Bezug zu „Clans of London“ genommen, da einige der Charaktere hier auftauchen, allerdings ist es nicht notwendig, diese Bücher gelesen zu haben, um die Handlung nachvollziehen zu können. Ich selbst kenne „Clans of London“ nicht, habe aber alles verstanden gehabt.
Kailey ist eine Elfenkriegerin, die noch nie die Welt der Menschen gesehen hat, und auf ihren ersten Auftrag hofft. Als sie diesen von der Königin höchstpersönlich bekommt, nimmt sie diesen sehr ernst. Sie soll in Dublin auf ein College gehen und den Drachenprinzen Aiden ausspionieren und dessen Vertrauen gewinnen, ohne sich zu erkennen zu geben, denn Fae und Drachen mögen sich nicht sonderlich. Aber es droht ein Krieg und diesen wollen sowohl Kailey als auch Aiden verhindern. Doch der Auftrag gerät schnell in Gefahr, denn Aiden erkennt die Fae in Kailey und doch entwickeln die beiden verbotene Gefühle füreinander.
Da ich Drachen liebe und eine begeisterte Romantasy-Leserin bin, war das Buch für mich ein absolutes Muss, leider konnte mich die Geschichte nicht sonderlich mitreißen, was an verschiedenen Punkten liegt. Zum einen gibt es insgesamt drei verschiedene Sichtweisen. Die von Aiden und Kailey kann ich gut nachvollziehen, immerhin handelt das Buch um die beiden, aber die von Aidens Schwester Sharni fand ich größtenteils überflüssig. Zwei, maximal drei ihrer Kapitel hätte ich noch verstanden, da diese für die Geschichte relevant waren, die anderen aber nicht, da diese auch aus Aidens Sicht hätten geschrieben werden können und völlig nichtssagend waren, da an sich nichts passierte. Vor allem fand ich sie unglaublich anstrengend. Sie ist sehr schnell wütend, handelt unüberlegt und spricht bevor sie denkt. An sich kann man bei ihr auch sagen: Große Klappe, nichts dahinter. Ihre Kapitel fand ich sehr anstrengend zu lesen und ich hatte immer vorgeblättert, um nachzusehen, wie viele Seiten diese haben. Aiden und Kailey dagegen waren angenehmer, auch wenn ich mit den beiden auch nicht ganz warm wurde, weil sie mir für ach so gut ausgebildete Krieger irgendwie zu plump und naiv waren. Denn die Tarnung beider flog sehr schnell auf, aber die beiden wollten das nicht einsehen, weil sie ja soooo toll sind und alles können. Kailey ist mir auch zu sehr Marionette, die nicht wirklich etwas hinterfragt, sondern einfach macht, was aber an ihrer Erziehung liegt. Aber gerade am Ende war ihr Verhalten sehr anstrengend, da sie ihre Entscheidungen immer wieder wechselt und dieses Hin und Her war nervig und hatte auch Unverständnis meinerseits zur Folge. Was mir bei den beiden hingegen gefallen hat, ist, dass die Gefühle nicht von einer Sekunde auf die andere kommen, sondern sich langsam entwickeln, wobei mir da ein noch größerer Zeitraum lieber gewesen wäre. Aber die Abneigung der beiden ist spürbar und wie sie immer wieder zweifeln kommt gut rüber. Komischerweise sind die Kapitel von Sharni und Kailey in der Ich-Perspektive geschrieben, während die von Aiden wie von einem Erzähler ist und es immer „er“ oder „Aiden“ heißt. Ich fand das sehr merkwürdig.
Ich weiß auch nicht, ob es an der Übersetzung liegt oder ob das auch im Original so geschrieben ist, was ich aber bezweifle, denn es kommt zweimal vor, dass geschrieben wird, dass sich Sharni aufregt, dass eine andere Person zum „Du“ übergegangen ist. Die Geschichte spielt in London und in Teilen Irlands, in ihrem Fall war sie aber in London, wo Englisch gesprochen wird, wo es also nur you gibt und somit kein Du oder Sie. Solche Fehler nerven mich ehrlich gesagt in Büchern, weil das einfach normale logische Sachen sind.
Die Handlung selbst war okay, aber es war mehr Collegegeschichte und aufbauen einer Liebesbeziehung und weniger Drachen und Fae, auch wenn das natürlich immer mal wieder thematisiert wurde, ich hätte mir da aber mehr gewünscht. Das Buch war somit okay, aber dennoch eine Enttäuschung und mit den Charakteren wurde ich nie ganz warm, vor allem mit dieser Sharni. Allerdings fand ich das Ende wieder recht interessant, sodass ich durchaus wissen möchte, wie es weitergeht. Daher gebe ich dem Buch zweieinhalb Sterne. Auf Portalen, die keine halben Sterne haben, gebe ich aber drei, da der Schreibstil einfach zu lesen war und ich die Grundidee an sich mag und ich trotz allem wissen möchte, wie die Geschichte endet.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Kein zufriedenstellendes Finale für mich

Kaleidra - Wer die Liebe entfesselt
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„Kaleidra - Wer die Liebe entfesselt“ ist der dritte und finale Band der Kaleidra-Reihe von Kira Licht und kann nicht unabhängig gelesen werden, da die Geschichte auf die vorherigen Bände aufbaut. Daher ...

„Kaleidra - Wer die Liebe entfesselt“ ist der dritte und finale Band der Kaleidra-Reihe von Kira Licht und kann nicht unabhängig gelesen werden, da die Geschichte auf die vorherigen Bände aufbaut. Daher beinhaltet meine Rezension auch Spoiler zu den ersten beiden Teilen.
Nachdem ich vom zweiten Teil schon ein wenig enttäuscht war und dieser aber noch gutgemeinte dreieinhalb Sterne bekommen hatte, hatte ich mich dennoch sehr auf das Finale gefreut, immerhin gab es noch viele offene Fragen, Lösungen, die gefunden werden mussten und zwei Gegner, die auf Emilia und die Logen warteten. Ich hatte mich schon gefragt, wie die Autorin all das in einen einzigen Band unterbringen will. Leider hat das für mich nicht wirklich gut funktioniert. Viele Sachen wurden sich zu leichtgemacht, gerade was Avalanche und die Crux betrifft. Bei den Crux war mir die Lösung zu unmöglich irgendwie, da man bei denen ja nicht auf den gesunden Menschenverstand appellieren kann, da diese ja, mit nur wenigen Ausnahmen, wild sind. Avalanche hatte so eine große Rolle in der gesamten Trilogie gespielt, dass ich da auch einiges erwartet hatte und dann war es fast mit einem Fingerschnipsen zu Ende, ebenso wie bei Ishtar. Es war irgendwie so, als hätte es nicht genug Seiten gegeben und die Autorin wollte dann schnell alles abhandeln und dabei blieb sehr viel auf der Strecke. Dafür wurden wiederrum Sachen erwähnt und ausführlich beschrieben, die absolut unnütz waren, wie Ereignisse mit Larkin und Emilias Mutter, bei Letzteren gerade in Bezug auf Emilias Vater und ihren Reaktionen auf bestimmte Vorkommnisse. Apropos Vater… Ich finde es ganz schrecklich, welche Ausmaße es in Bezug auf Emilias Person genommen hat. Dass sie eine Nachfahrin von dieser Maria ist finde ich ja passend, dass sie dann noch die Tochter von Ishtar ist durch ihren geklauten Twin fand ich schon merkwürdig, war aber auch noch okay, aber nun die neuste Entwicklung ihrer väterlichen Seite fand ich viel zu viel. Man muss Charaktere nicht immer zu Superpersonen machen und genau das wurde hier getan. Ebenso dass Emilia immer die Lösung für alles findet, woran kein einziger in so vielen Logen, die deutlich besser ausgebildet sind als sie, kommen. Ebenso werden diese Lösungen innerhalb weniger Stunden dann umgesetzt, wo selbst ich, die nicht so viel Ahnung von Biologie oder Chemie habe, weiß, dass das unmöglich in dieser Zeit zu entwickeln ist.
Positiv hervorzuheben sind aber bestimmte Entwicklungen verschiedener Charaktere und Logen. Das fand ich dann recht gut gemacht, ebenso wie den Epilog, auch wenn mir auch da ein paar Erklärungen zur Handhabung von Emilias früheren, eigennützigen und verbotenen Entscheidungen gefehlt haben. Leider heben sich die negativen Aspekte, auch wieder logische Fehler wie in den anderen beiden Teilen, aber deutlicher hervor, was ich schade finde. Ich hatte mich wirklich auf das Ende gefreut gehabt, wurde aber enttäuscht. Ich kann dem Buch daher nur zweieinhalb Sterne geben. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, runde ich aber auf, weil ich die Grundidee nach wie vor sehr gut und neuartig finde, wenn auch die Umsetzung, zumindest ab Band zwei, nicht mehr so gut war.

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 17.10.2021

Ganz andere Story als erwartet

Drive Me Crazy – Für die Liebe bitte wenden
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Nachdem ich so viel Gutes über Beth O'Leary gehört habe, dachte ich, ich gebe „Drive me crazy – Für die Liebe bitte wenden“ eine Chance, da es recht interessant klang und die Autorin scheinbar wirklich ...

Nachdem ich so viel Gutes über Beth O'Leary gehört habe, dachte ich, ich gebe „Drive me crazy – Für die Liebe bitte wenden“ eine Chance, da es recht interessant klang und die Autorin scheinbar wirklich gut und fesselnd schreiben kann. Leider konnte mich das Buch aber nicht so ganz mitreißen, was aber nicht am Schreibstil der Autorin lag, denn dieser war wirklich sehr gut. Es lag eher an der Geschichte und den Charakteren.
So sind Addie, ihre Schwester Deb und Rodney auf den Weg zur Hochzeit von Cherry, als ihnen ein Auto auffährt. Ausgerechnet Addies Ex Dylan und dessen bester Freund Marcus sind die Übeltäter, die ebenfalls zur Hochzeit wollen. Notgedrungen wird eine neue Fahrgemeinschaft gegründet und die 500 Kilometer nach Schottland fühlen sich auf einmal wie eine Ewigkeit an, denn Addie und Dylan haben sich nach ihrer Trennung vor zwei Jahren gemieden. Aber nun können sich die beiden nicht mehr ausweichen…
Ich fand es an sich interessant, wie sich beide nach der Trennung wiederbegegnen und auf so engem Raum miteinander auskommen müssen. Doch leider hat sich diese Handlung vielleicht auf 20 Prozent des Buches beschränkt. Der Rest hat in der Vergangenheit gespielt und erzählt, wie sich die beiden kennen- und lieben gelernt haben, wie ihre Beziehung und anschließend die Trennung verlief. Damit gab es schon einmal einen großen Minuspunkt. Natürlich war mir bewusst, dass auch das angesprochen wird, immerhin muss der Leser die Dynamik und Geschichte der beiden verstehen, aber dass der größte Teil des Buches nur darüber geht, war eindeutig zu viel. Dazu kam, dass irgendwie jeder Charakter irgendwelche Probleme hatte. Dylan hat ein schlechtes Elternhaus und weiß mit seinem Leben nichts anzufangen. Addie fühlt sich immer recht unsicher, Marcus trinkt und kifft nur oder noch schlimmeres. Das war dann auch ein wenig anstrengend, vor allem weil Marcus extrem übel war und Dylan immer alles gemacht hat, was dieser ihm sagt, hat sich zu schnell beeinflussen lassen. In den zwei Jahren haben sich die Charaktere scheinbar entwickelt, aber leider kam das nur minimal rüber, da sich das Buch viel zu wenig mit der gegenwärtigen Story beschäftigt hat. Das hätte besser gelöst werden sollen. Zudem kommen immer neue Probleme bei der Fahrt, dass sie für die 500 Kilometer ganze zwei Tage brauchen. Und wer reist bitte erst an dem Tag an, wo schon die ersten Sachen losgehen und die Braut alles Mögliche geplant hat, wenn man so weit weg wohnt? Natürlich musste das sein, damit die Story spannend wirkt, aber das kam leider nie rüber. Stattdessen wurde es mir schnell zu viel Drama, gerade auch am Ende, wie es bei solchen Büchern dann üblich ist. Zu künstlich.
Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen. Wenn im Klapptext rübergekommen wäre, dass sich das Buch weitestgehend mit der damaligen Beziehung beschäftigt hätte, wäre das vielleicht etwas Anderes gewesen, aber so hat man als Leser einfach eine ganz andere Vorstellung von dem, was einen erwartet. Ich kann dem Buch nur zweieinhalb Sterne geben. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, runde ich aber auf zwei ab.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Falschen Fokus gelegt

Someone like you (Moonflower Bay 2)
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„Someone like you“ von Jenny Holiday ist der Nachfolger von „Still into you“, lässt sich aber eigenständig lesen, da alle Geschichten in sich geschlossen sind. Der Leser erfährt nur minimal Dinge, die ...

„Someone like you“ von Jenny Holiday ist der Nachfolger von „Still into you“, lässt sich aber eigenständig lesen, da alle Geschichten in sich geschlossen sind. Der Leser erfährt nur minimal Dinge, die im vorherigen Buch vorgekommen sind, aber vieles wird so erklärt, dass Neulinge alles ohne Probleme verstehen können.
Nachdem ich den Vorgänger zwar ganz okay fand, mir aber die Chemie zwischen Eve und Sawyer gefehlt hatte, wollte ich diesem Buch eine Chance geben, da mir Jack schon dort recht gut gefallen hatte, auch aufgrund seiner tragischen Vergangenheit. Leider fand ich auch dieses Buch nicht sonderlich gut gelungen und sogar schwächer, wenn auch aus anderen Gründen. Der Schreibstil ist sehr locker, manchmal ein wenig zu sehr. Da hatte ich manchmal das Gefühl, dass ich mich mit meiner besten Freundin unterhalte und kein Buch lese. Meistens ging es, aber an einigen Stellen fand ich das dann doch recht unpassend.
Die Chemie zwischen Jack und Nora, einer Ärztin, die ganz neu nach Moonflower Bay gekommen ist, war durchaus gegeben, allerdings war mir diese oft zu rein körperlich. Ich hätte mir zwischen den beiden mehr Gespräche gewünscht, die tiefer gehen. Ein paar davon gab es durchaus, zum Beispiel wenn Jack ihr von seinem toten Sohn Jude erzählt hat, aber abgesehen von diesem Thema, Exfreunde und ihren Familien gab es sonst an sich keine wirklichen Gespräche und das fand ich schade. Das lag aber vielleicht auch daran, dass die Zeitsprünge oft zu groß waren. Die Zeit ist dort unglaublich schnell vergangen, was ich einerseits gut finde, da dann die Liebe realistischer wirkt, weil sie so mehr Zeit haben, sich richtig kennen- und lieben zu lernen, aber andererseits hatte ich oft das Gefühl, dass einfach viel fehlt, um mehr zu erfahren, die Verbindung besser zu verstehen. Stattdessen waren die Sexszenen extrem ausführlich, die eine Zeitlang auch viel zu häufig vorkamen, sodass ich schon fast das Gefühl hatte einen Erotikroman zu lesen. Mir hätten mehr Kennenlernszenen bessergefallen als all diese Bettgeschichten. Da wurde leider viel Potential verschwendet, vor allem weil sowohl Nora als auch Jack recht interessante Charaktere waren, die ziemlich viel gemeinsam hatten. Leider wurde Jack oft auch sehr charakteruntypisch. Denn an sich ist er ein ruhiger Kerl mit großem Herz. Er hilft gerne, ist aber sehr schweigsam und sagt an sich nur was, wenn es wichtig ist. Und hier wurde er teilweise echt zur Plaudertasche. Natürlich ist mir bewusst, dass ein Buch mit einem sehr ruhigen, fast schon stummen Protagonisten etwas schwieriger ist, aber so ist Jack eben und wie er hier manchmal gestaltet wurde, fand ich schade und nicht gut gelungen. Das Cover passt auch überhaupt nicht, da die dargestellten Charaktere vom Aussehen her null mit den Protagonisten gemeinsam haben. Das wird aber nicht in meine Bewertung miteinfließen.
Da ich dem ersten Teil drei Sterne gegeben habe und diesen hier schwächer fand, gebe ich „Someone like you“ zweieinhalb. Auf Portalen, auf denen es keine halben Sterne gibt, runde aber auf drei auf, da mir zwei doch etwas zu streng vorkommen. Aber die Autorin hätte mehr den Fokus auf Gespräche und die Charaktere legen sollen, anstatt auf zu viele und zu detaillierte Bettszenen.

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Veröffentlicht am 02.06.2021

Kein guter Schreibstil und nervige Protagonistin

Underworld Chronicles - Verflucht
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Von „Underworld Chronicles – Verflucht“ von Jackie May hatte ich mir durch die Leseprobe recht viel versprochen, weil ich diese wirklich gut fand. Leider hat mich das Buch dann ziemlich schnell enttäuscht. ...

Von „Underworld Chronicles – Verflucht“ von Jackie May hatte ich mir durch die Leseprobe recht viel versprochen, weil ich diese wirklich gut fand. Leider hat mich das Buch dann ziemlich schnell enttäuscht. Gerade auch weil ich von Kelly Oram, die mit ihrem Mann Josh zusammen hinter diesem Pseudonym steckt, besseres gewöhnt bin und ich Girl at heart von ihr geliebt habe. Sicherlich ist dies nun Fantasy, aber da ich ihren Schreibstil toll fand, habe ich das eben auch hier von ihr erwartet. Leider wurde ich schnell eines Besseren belehrt.
Dabei ist die Idee spannend: In Detroit leben viele Unterweltler wie Vampire, Trolle oder auch Magier, doch bleiben diese vor den Menschen verborgen. Nora allerdings kennt das Geheimnis, wodurch sie sich in Gefahr begibt. Denn auch wenn sie ein Mensch ist, hat sie eine Fähigkeit, die viele gerne in ihre Hände bekommen würden. Und somit taucht sie ungewollt in die Welt der Unterweltler ein.
Ich liebe Fantasygeschichten, vor allem wenn diese mit Romantik gespickt ist. Von der Idee her, hat mich das alles an Vampire Diaries, Shadowhunters, Twilight und all diese Bücher und Serien erinnert, was aber nicht schlimm ist, immerhin kann man in dem Bereich nicht mehr viel Neues erfinden. Leider konnte das Buch überhaupt nicht mithalten. War der Anfang noch spannend und actionreich, so gab es schnell Ernüchterung. Der Schreibstil war absolut kindlich und unpassend, dass dieser schon sehr störend war. Das war auf den ersten Seiten nicht so der Fall. Teilweise hatte ich das Gefühl, als wäre da ein Anfänger am Werk, der immer nur ganz kurze Sätze schreibt, die kindlich oder jugendhaft wirkten, was dann mit Sachen wie „Yo T-Bag!“ unterstrichen wurden. Absolut unpassend, gerade auch was die Themen im Buch anging, denn es wurden viele ernste Themen angesprochen, wie Misshandlung. Ehrlich gesagt gab es davon auch viel zu viel. Es passte oftmals nicht zur Geschichte und es wirkte sehr erzwungen. Als ob man so viel Drama wie möglich rund um Nora reinbringen musste.
Nora selbst hat mir als Charakter nicht gefallen. Sie war anstrengend und passend zum Schreibstil auch oft sehr kindisch. Größtenteils auch naiv und widersprüchlich. So hat sie erst panische Angst vor Parker, einem Vampir, und fällt fast schon in Ohnmacht, als er ihr sagt, dass er sie zu seinem Meister, also zu den Vampiren, bringen will. Und kaum ist sie bei dem sehr starken Meister und sie wird zickig und provoziert diesen andauernd. Nun könnte man argumentieren, dass das die Angst ist und man da nicht zurechnungsfähig ist. Aber das ist nicht das einzige, wo sie solche extremen Sprünge macht. Sie will absolut nichts mit Unterweltlern zu tun haben, scherzt mit vielen aber direkt rum und kommt von der „Haltet euch alle von mir fern“-Attitüde zu „Oh, ein Troll ist mein bester Freund, wie super ist das denn.“ In einer Sekunde. Der Umschwung war viel zu extrem. Da hätte ein Mittelweg gefunden werden müssen, eine realistischere Entwicklung. Aber es ist alles viel zu sehr gesprungen. Natürlich ist es ein Buch, dazu noch Fantasy, also hat es mit Realismus nicht viel zu tun, allerdings wünsche ich mir dennoch verständliche Entwicklungen bei Gefühlregungen, Aktionen und die gibt es hier nicht einmal ansatzweise. So schenkt Terrance, der Troll, Nora einige Dinge und sie wehrt sich dagegen, sagt dass sie das nicht möchte. Und dann kommt nur eine kleine Erklärung von diesem und schon sagt Nora „Alles klar, nehme ich.“. Zu Sprunghaft. Wenn es ihr wirklich so unangenehm ist, wie es behauptet wird, dann sollte mehr Wiederwillen zu spüren sein, aber so geht es das ganze Buch über. Auch reagiert sie auf die kleinsten Sachen absolut zickig und wütend, dann wird sie aber seit Jahren gestalkt und sie zuckt nur mit den Schultern und nimmt es einfach hin. Ähm hallo? Zudem hat mich genervt, dass alle auf Nora stehen. Jeder findet sie sofort toll und will sie haben. Das wird auf einen Fluch zurückgeführt, von dem der Leser aber absolut nichts erfährt. Teilweise stehen sogar Frauen auf sie. Einfach viel zu viel. Hinzu kommt, dass irgendwie alles klappt. Es gibt keine Hürden, alles läuft absolut reibungslos. Jeder stimmt ihren Plänen sofort zu, sogar Mitglieder einer Art Unterweltler-Regierung. Als ob Nora über alles das Sagen hätte und die Weisheit mit Löffeln gegessen hätte. Widerstände gibt es nirgends. Alles läuft perfekt. Faszinierend fand ich besonders eine Szene recht am Anfang. Einer von der „Unterwelt-Regierung“ kommt in Terrances Club, um sich wegen entführten Unterweltlern auszutauschen und trifft unter anderem auf Nora, Parker und andere, die alle mit zu dem Hauptsitz genommen werden, um darüber zu reden und um Noras Rolle darin. Und dann wird nur über Nora geredet. Was sie alles erlebt hat die ganzen Jahre, wieso sie in dem Club war usw. Aber absolut nichts von den Entführungen. Da musste ich dann doch den Kopf schütteln, wie so oft in dem Buch. Auch weil Sätze ganz anders gedeutet wurden, wie sie dastanden, wo ich mich gefragt habe, wie das sein kann.
Was mir aber besonders übel aufstößt ist, dass hier Gewalt, vor allem Mord, teilweise verharmlost wird. So ist es natürlich böse, wenn es Nora oder den anderen passiert. Aber sobald einer der Bösen umgebracht wird, sogar regelrecht zerrissen wird, ist das völlig in Ordnung. Nein, ist es nicht! Nur weil jemand etwas Schlechtes getan hat, ist es nicht in Ordnung, diesen kaltblütig zu ermorden. Aber genau das wird hier aufgezeigt. Ein absolutes No-Go.
Die einzigen Lichtblicke sind die Nebencharaktere wie Terrance, den ich unglaublich gut gelungen fand und der mich immer wieder zum Schmunzeln brachte, oder auch Xavier, der meine volle Abneigung abbekommen hat.
Zum Glück war das Buch sehr kurz mit seinen 304 Seiten, weil ich mich wirklich durchringen musste, das Buch weiterzulesen, was ich sehr schade fand. Es hatte großes Potential, aber es wurde einfach nicht ausgeschöpft. Viele Fragen blieben unbeantwortet, was größtenteils in Ordnung ist, da es mehrere Bände geben wird, die aber alle einzelne Geschichten beinhalten, aber ein paar Dinge hätte man schon hier auflösen sollen. Dazu der schlechte Schreibstil und die nervige Protagonistin. Ich kann dem Buch damit nur zweieinhalb Sterne geben. Auf Portalen, bei denen es keine halben Sterne gibt, runde ich ab, da mir drei zu viele sind. Das wäre anderen Büchern gegenüber nicht fair, die mich besser unterhalten haben.

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