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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2021

Spannend, erschreckend, gut!

Probe 12
1

Muss man in einer Pandemie einen Thriller lesen, der multiresistente Keime zum Thema hat? Ja, auf jeden Fall! Denn im Gegensatz zu Serienkillern ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man einem mal persönlich ...

Muss man in einer Pandemie einen Thriller lesen, der multiresistente Keime zum Thema hat? Ja, auf jeden Fall! Denn im Gegensatz zu Serienkillern ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man einem mal persönlich begegnet.
Aber Schluss mit der Flapsigkeit: Das Thema ist sehr ernst, erschreckend und real, dass es bei mir Gänsehaut verursacht hat. Obwohl wir jetzt alle in der Lage sind, unsere Hände richtig zu waschen und in die Armbeuge zu niesen, ist uns die Gefahr, die von Keimen ausgeht, gegen die es kein Mittel gibt, noch nicht bewusst genug. Deshalb hat mich das Buch auch richtig abgeholt.
Mir gefällt außerdem, dass es chronologisch aufgebaut ist und man so die Handlung von Beginn an mitverfolgen kann, ohne das sie durch Rückblenden unterbrochen wird.
Auch der Schreibstil hat mir gefallen. Er ist sehr flüssig und lebendig. Es gibt Passagen, gerade in denen es um die Phagen geht, die sehr medizinisch bzw. fachspezifisch sind, aber auch hier kommt man beim Lesen gut mit. Ich gestehe, dass ich hier manchmal die Absätze etwas überflogen habe, weil es doch etwas kompliziert war, aber das fand ich nicht schlimm. Wie gut recherchiert das Ganze ist, kann ich nicht beurteilen, aber mir wäre das an dieser Stelle auch nicht wichtig. Für mich als Laien klang es überzeugend.
Ein bisschen gestört hat mich allerdings eine Sache, die ich hier leider nicht erwähnen kann, ohne zu viel zu spoilern. Hier hätte man eine andere Lösung finden müssen, um die Geschehnisse komplett ins 21. Jahrhundert zu holen. Zwar hätte es einen Handlungsstrang verändert, aber das wäre nicht schlimm gewesen. So dachte ich beim Lesen dann doch öfter, dass die Figuren ein bisschen hinter dem Mond leben.
Sonst konnte ich mich mit den Personen gut anfreunden. Die Rollenverteilung zwischen Gut und Böse ist relativ klassisch und die Auflösung setzt früh ein, aber das hat ganz gut gepasst.
Insgesamt hat mich das Thema sehr beeindruckt und es war guter Stoff für einen spannenden Thriller. Hier und da hatte ich etwas zu meckern, deswegen gibt es von mir 4 Sterne.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 12.09.2021

TKKG für Erwachsene

Nie zu alt für Irish Coffee
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Als ich den Klappentext gelesen habe, haben mich die VIER irgendwie an TKKG erinnert - und diese Bücher habe ich aus Kind verschlungen. Deshalb fand ich die Idee, dass eine Kinderdetektiv-Gruppe auch als ...

Als ich den Klappentext gelesen habe, haben mich die VIER irgendwie an TKKG erinnert - und diese Bücher habe ich aus Kind verschlungen. Deshalb fand ich die Idee, dass eine Kinderdetektiv-Gruppe auch als Erwachsene Ermittlungen anstellt, richtig gelungen.
Bei diesem Buch handelt es sich um den dritten Teil einer Buchreihe, allerdings muss man die anderen Bände nicht zwingend gelesen haben. Ich kannte sie auch nicht und konnte der Handlung gut folgen. Allerdings glaube ich, dass das Leseerlebnis noch schöner ist, wenn man die Reihe kennt. Denn anfangs hatte ich richtig Schwierigkeiten, die VIER auseinanderzuhalten bzw. wusste jetzt nicht mehr, wer zur Gruppe gehört und wer nur ein Freund ist. Deshalb habe ich auch öfter zu den Personenbeschreibungen zurückgeblättert. Wenn man aber einmal die Eigenheiten der Freunde kennt, dann ist es kein Problem mehr.
Der Fall an sich war nett und man konnte auch ein bisschen miträtseln, allerdings gab es jetzt nicht eine übermäßige Spannung. Das musste für mich aber an dieser Stelle auch nicht sein, denn das Drumherum ist das schöne an diesem Buch. Das Ende ist dann auch dementsprechend erwartbar.
Insgesamt hat mir der lockere Schreibstil und die Atmosphäre des Buches gut gefallen. Es ist perfekt, wenn man einfach mal abschalten möchte und macht wirklich gute Laune.
Von mir gibt es 4 Sterne.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 15.08.2021

Die Frage aller Fragen...

Die Gottesmaschine
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Die Grundthematik dieses Thriller ist - wie man schon am Klappentext erkennt - Glaube vs. Wissenschaft. Und das fand ich sehr spannend. Denn auch wenn man nicht in die Kirche geht oder an einen Gott glaubt, ...

Die Grundthematik dieses Thriller ist - wie man schon am Klappentext erkennt - Glaube vs. Wissenschaft. Und das fand ich sehr spannend. Denn auch wenn man nicht in die Kirche geht oder an einen Gott glaubt, steht ja doch die Frage im Raum, wie unsere Welt und das Universum entstanden ist. Insofern hat mich die Plotidee sofort angesprochen.

Befeuert wird die Spannung dadurch, dass der Autor bereits im Vorwort erwähnt, dass es alle genannten Erkenntnisse wirklich gibt. Ein Pluspunkt, da es für die ausführliche Recherche und fundiertes Hintergrundwissen spricht. Allerdings hatte ich ein bisschen Angst, dass es etwas zu theoretisch werden könnte - und das tat es für mich an der ein oder anderen Stelle. Dabei muss ich gestehen, dass ich mich nicht sonderlich für Naturwissenschaften interessiere und deshalb waren manche Erklärungen einfach zu langatmig. Leider bin ich auch für das Codeknacken zu ungeduldig.

Und hier ist auch der größte Kritikpunkt für mich an diesem Buch: Es ist wirklich spannend, man weiß lange nicht, wer oder was dahinter steckt, die unbeantwortete Frage steht im Raum, man wechselt öfter die Perspektiven zwischen dem Kloster und dem Vatikan - aber an manchen Stellen ist es einfach zu langatmig. Zwischendurch zieht sich die Handlung etwas, hier ist der Autor sehr detailverliebt, was für mich nicht hätte sein müssen.

Super hingegen fand ich, wie das Buch endet. Es passt richtig gut, auch wenn ich im ersten Augenblick etwas enttäuscht war. Allerdings hat es mich dazu gebracht, noch eine ganze Weile über das Buch nachzudenken - und das ist dann für mich immer ein Pluspunkt.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft, was dafür sorgt, dass man sich alles genau vorstellen kann. Außerdem werden die einzelnen Figuren sehr genau beschrieben, so merkt man sich schnell, wer wer ist. An der ein oder anderen Stelle ging es mir etwas zu langsam voran, aber das habe ich ja bereits erwähnt.

Unschlüssig bin ich hingegen, wie ich den Protagonisten beurteilen soll. Lombardi ist ein sehr sympathischer Mann, der das Herz am rechten Fleck hat und offen für Neues ist. Außerdem ist er mutig und selbstlos. Allerdings ist er auch unglaublich naiv, was mich dann gerade gegen Ende etwas gestört hat. Hier verhält er sich nämlich nicht so, wie man es erwarten würde, weil er viel zu vertrauensselig ist. Aber vielleicht braucht unsere Welt auch einfach mehr Menschen, die so sind wie er und an das Gute im Anderen glauben.

Alles in allem wurde ich gut unterhalten und wer sich für diese Thematik interessiert, macht auf jeden Fall nichts falsch. Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Das letzte Buch der Queen of Crime

So schweige denn still
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Was ich an den Büchern von Mary Higgins Clark so mag, ist ihr übersichtlicher und nachvollziehbarer Aufbau. Im Klappentext erfährt man schon, worum es geht und in etwa hier steigt auch der Leser in das ...

Was ich an den Büchern von Mary Higgins Clark so mag, ist ihr übersichtlicher und nachvollziehbarer Aufbau. Im Klappentext erfährt man schon, worum es geht und in etwa hier steigt auch der Leser in das Geschehen ein. Dass ein bisschen was vorweggenommen wird, hat mich nicht gestört.

Die Geschichte wird chronologisch erzählt. Dabei steht die Journalistin Gina Kane im Mittelpunkt. Man begleitet sie bei ihren Recherchen, die oft in einer Sackgasse stecken, dann gibt es aber wieder einen Hinweis und die Ermittlungen gehen weiter. Obwohl sie die Protagonistin ist und man ihr die meiste Zeit folgt, lässt sie genug Raum für die eigentliche Story. Nach und nach erfährt man auch etwas über ihre Vergangenheit, was meiner Meinung nach aber nur bedingt wichtig für die eigentliche Story ist.

Auch wenn der Plot sehr klar aufgebaut ist, hatte ich an der ein oder anderen Stelle doch meine Probleme. Denn es kommen vor allem am Anfang sehr viele Personen mit unterschiedlichen Aufgaben vor, die ich erst einmal sortieren musste. Gerade bei den vielen „weißen, alten Männern“ bin ich öfter durcheinander gekommen. Nicht, wenn dieser Person agiert hat, sondern wenn über sie gesprochen wurde. Das fand ich etwas schade, denn es hat etwas den Lesegenuss genommen.

Nichtsdestotrotz lässt sich das Buch sehr gut lesen. Wie man es von Mary Higgins Clark kennt, ist der Schreibstil sehr flüssig und anschaulich, sodass man sich alles gut vorstellen kann. Es gibt unterschiedliche Perspektiven, die für Abwechslung sorgen und die Story auf unterschiedliche Art und Weise beleuchten.

Allerdings war das Ende etwas vorhersehbar. Auch wenn es Wendungen gibt, weiß man als geübter Krimi und Thriller-Leser doch recht schnell, auf was alles herauslaufen wird. Deshalb ist der Schluss keine große Überraschung und sogar fast ein wenig kitschig.

Von mir gibt es alles in allem 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Tödliches Norderney

Inselduell
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Leben auf einer Ostfriesischen Insel - das wäre mein Traum. Aber nach dem Lesen des neuen Buches von Anja Eichbaum bleibt ein bisschen ein mulmiges Gefühl zurück. Denn so heimelig und idyllisch wie es ...

Leben auf einer Ostfriesischen Insel - das wäre mein Traum. Aber nach dem Lesen des neuen Buches von Anja Eichbaum bleibt ein bisschen ein mulmiges Gefühl zurück. Denn so heimelig und idyllisch wie es auf den ersten Blick scheint, ist es wohl doch nicht.

Der Krimi ist chronologisch aufgebaut. Man lernt sehr kurz Petra Mertens kennen, die aber ziemlich schnell als die im Klappentext angekündigte Leiche endet. Ich finde es gut, wenn es kein langes Vorgeplänkel gibt, sondern es gleich zur Sache geht. Auch wenn ich es in diesem Fall etwas schade fand, denn Petra Mertens war mir eigentlich sehr sympathisch.

Aber ein Krimi wäre nichts, ohne eine Leiche - und natürlich ohne die passenden Ermittler. In diesem Fall sind es der Inselpolizist und Martin Ziegler und die Polizeipsychologin Ruth Keiser, wobei letztere hier eine etwas ungeordnete Rolle spielt.

„Inselduell“ ist bereits der vierte Fall für die Beiden. Für mich war es allerdings das erste Buch. Für den Fall an sich war es kein Problem, dass ich keine Vorkenntnisse hatte, denn die braucht man nicht. Allerdings hatte ich manchmal schon das Gefühl, dass mir gerade was das Zwischenmenschliche angeht, etwas fehlt. Es wird zwar aufgegriffen, wie die einzelnen Personen und vor allem die Inselbewohner zueinander stehen, aber ich denke, der Lesegenuss wäre noch größer gewesen, wenn ich die anderen drei Bände auch kennen würde. Ich werde das definitiv nachholen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Martin Ziegler als Inselpolizist ist ein toller Protagonist und Ermittler. Er gibt einem ein gutes Gefühl, denn er liebt seine Insel, deren Bewohner und er hat das Herz am rechten Fleck. Er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und Fairness ist ihm sehr wichtig. Von Ruth hat man zu Beginn vor allem viel von ihrem Privatleben mitbekommen, was ich jetzt nicht unbedingt gebraucht hätte. Ansonsten blieb sie eher im Hintergrund, was aber gut gepasst hat.

Der Fall an sich ist spannend. Es gibt mehrere Verdächtige, man kann miträtseln, es gibt Hinweise und falsche Fährten, Wendungen und alles was das Herz eines Krimi-Lesers begehrt. Dafür Daumen hoch.

Ich wurde von Anfang an gut unterhalten. Mir gefallen die Inselbewohner, hier sind einige sehr interessante Charaktere dabei, die dem Buch nochmal eine besondere Note geben. Deshalb habe ich die Reihe auch ins Herz geschlossen.

Von mir gibt es 4 Sterne. Es ist ein schöner Krimi für spannende Lesestunden - und perfekt für den Urlaub!

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