Profilbild von Stampelchen

Stampelchen

Lesejury Star
offline

Stampelchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Stampelchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2021

Tolle Idee, ganz gut zum Lesen, aber insgesamt hinter den Erwartungen zurückgeblieben

HIVE - Tödlicher Code
0

Meinung:
Die Idee hinter "HIVE -Tödlicher Code" hat mich sofort angesprochen. Es ist ja leider schon so, dass Hass und Missgunst in den sozialen Medien immer mehr zunehmen und sich dies auch aufs wahre ...

Meinung:
Die Idee hinter "HIVE -Tödlicher Code" hat mich sofort angesprochen. Es ist ja leider schon so, dass Hass und Missgunst in den sozialen Medien immer mehr zunehmen und sich dies auch aufs wahre Leben überträgt. Ich erinnere mich da an einen noch nicht lange zurückliegenden Shitstorm wegen pinken Handschuhen, der so krasse Ausmaße angenommen hat, dass die Gründer Morddrohungen erhalten haben und ihr Produkt vom Markt genommen haben.

Somit fand ich den Gedanken, dass da jemand auf Recht und Ordnung schaut, eigentlich ganz gut. Die Umsetzung des Hive-Mobs bzw. der ganzen Geschichte an sich hat mir aber leider nicht ganz so gut gefallen.

Zum einen habe ich recht lange gebraucht um in die Geschichte zu finden. Protagonistin Cassie hat ihren Vater verloren und ist immer noch in der Wut-Phase und das merkt man der Geschichte an. Sie ist wütend auf alles und jeden, tritt jeden mit den Füßen und lässt sich provozieren. Auch wenn ich ihre Lage prinzipiell verstehen konnte, fand ich sie einfach anstrengend. Leider hat sich das mit der Zeit auch nur wenig gebessert. Auch als sie schon auf der Flucht ist, wirkt sie einfach hochnäsig und erwartet von denen, die sie mit Füßen getreten hat, ihr zu helfen und findet ihren „Witz“ auch immer noch lustig...

Und auch die Hive-Mobs fand ich total enttäuschend. Die „Strafen“ bestehen daran, dass man Menschen mit Müll bewirft oder öffentlich bloß stellt, ohne sich die Mühe zu machen, genauer hinzusehen. Dabei habe ich mich wirklich an Jagden in Filmen erinnert gefühlt, wo alle mit Fackeln und Spießen durch die Gegend rennen und ihr Opfer zur Strecke bringen wollen. Und genauso geht es Cassie nach ihrem Posting.

Welche Ausmaße das Ganze annimmt, ist schon krass. Wobei ich mir leider schon vorstellen könnte, dass sowas auch wirklich real werden könnte, wie man an dem oben genannten Beispiel schon sieht. Dass dabei noch mehr dahinter steckt, wird erst mit der Zeit deutlich. Wobei ich es schade fand, dass am Ende offen gelassen wird, wie es mit diesem Aspekt weiter geht. Also entweder kommt noch eine Fortsetzung, oder der Leser darf sich dazu mal wieder selbst seine Ideen zusammenreimen.

Das Ende an sich fand ich auch etwas abrupt und einfach, aber doch auch zur Grundgeschichte passend.

Den Schreibstil fand ich soweit ganz angenehm, wenn auch nicht total mitreißend. Im Mittelteil wurde es mit der Spannung deutlich besser und es gab auch ein paar nette Wendungen, von denen mich aber keine vollkommen überrascht hat.

Fazit:
Eine tolle Idee, deren Umsetzung etwas hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben ist. Ich hatte die Sache irgendwie greifbarer erwartet und auch die Strafen des Hive-Mobs waren nicht das, was ich mir vorgestellt hatte, genauso wie die Protagonistin. Ich bin einfach nicht richtig warm mit ihr geworden, obwohl ich ihre Ausgangslage prinzipiell schon verstehen konnte. Aber davon abgesehen war einfach vieles, was sie unsympathisch gemacht hat. Im Mittelteil nimmt die Spannung dann deutlich zu und der Plot ist insgesamt ganz solide, auch wenn ich es schade finde, dass am Ende doch einiges offen bleibt. Somit war es für mich eine Geschichte, die man ganz gut lesen kann, aber nicht gelesen haben muss, was einer Bewertung von 3 Sterne entspricht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2021

Im Großen und Ganzen wieder unterhaltsam, aber schwächer als die Vorgänger

The Watchers - Wissen kann tödlich sein
0

Meinung:
Auch diese Idee fand ich auf Anhieb wieder total interessant. Es ist ja leider schon so so, dass man sich nicht mehr sicher sein kann, ob online gesicherte Daten, auf Dauer auch wirklich sicher ...

Meinung:
Auch diese Idee fand ich auf Anhieb wieder total interessant. Es ist ja leider schon so so, dass man sich nicht mehr sicher sein kann, ob online gesicherte Daten, auf Dauer auch wirklich sicher sind. Die Idee, diese dann eher „altmodisch“ bei Menschen zu verstecken, fand ich spannend, aber ehrlich gesagt nicht so, wie es hier gemacht wird, nämlich dass diese Leute auch Zugriff auf die Infos haben. Denn das finde ich ehrlich gesagt schon etwas gefährlich und fragwürdig, aber naja, das ist ja nicht wirklich die Frage.

Hier werden aufgrund eines speziellen Rätsels Menschen ausgewählt, die die geheimen Daten in ihren Gehirnen tragen sollen, bis es eine bessere Lösung gibt. Nur Synästhetiker, also Menschen, deren Wahrnehmung erweitert ist, da sie z. B. Zahlen auch als Farben sehen, oder Musik auch Schmecken können, kommen dafür in Frage, da nur sie so viele Daten im Gehirn speichern können.

So werden fünf Menschen ausgewählt, die diese Fähigkeiten haben und deren Leben aus unterschiedlichen Gründen zu Bruch gegangen ist. Die Geschichte wird auch größtenteils wieder aus diesen fünf Perspektiven erzählt. Dabei lernen wir diese Menschen etwas kennen und begleiten sie in ihre neues Leben mit den geheimen Infos, wobei ich es schade fand, dass man von der „Schulung“ für ihr neues Leben nicht viel mitbekommen hat. Dazwischen gibt es noch Top-Secret Protokolle und die Sicht einer Emilia, die ihr Gedächtnis verloren hat und versucht, ihre Erinnerungen wiederzufinden.

Auch dieses Mal gibt es wieder viele Querverweise zu den Vorgängern „The One“ und „The Passengers“, die mir ja gut gefallen haben. Es ist nicht unbedingt nötig, diese gelesen zu haben, aber es macht auf jeden Fall viel Spaß, wenn man es hat und diese Querverweise entdeckt und zuordnen kann.

Und erneut läuft nicht alles so, wie sich die Ideengeber das alles vorgestellt haben. Die Wächter reagieren alle anders auf die Veränderungen in ihrem Gehirn und bekommen es mit unerwarteten Gefahren, aber auch sozialen Beziehungen zu tun. Die Geschichte ist auch dieses Mal wieder durchaus spannend aufgebaut, aber mir persönlich haben die meisten Entwicklungen einfach nicht so gut gefallen. Vor allem von der großen Auflösung am Ende war ich doch etwas enttäuscht. Also etwas in die Richtung habe ich schon erwartet, aber das war schon irgendwie deutlich abgedreht und zu viel des Guten und auch zu schnell abgehandelt, auch wenn zumindest ein Teil-Happy-End eingebaut wurde. Außerdem habe ich doch auch das ein oder andere Logikloch entdeckt, das mir nicht gefallen hat.

Den Schreibstil fand ich aber unverändert gut und auch das Erzähltempo fand ich bis auf das Überspringen der Schulung recht stimmig. Ich bin wieder schnell in die einzelnen Perspektiven rein gekommen und konnte sie schnell auseinanderhalten. Manche Figuren sind mir aber doch auch etwas fern geblieben, nur mit einigen konnte ich so wirklich mitgehen und auch mitfühlen, aber trotzdem hat sich die Geschichte sehr schnell und flüssig lesen lassen und man hat die besondere Atmosphäre gespürt.

Fazit:
Auch dieses Mal hat John Marrs eine recht aktuelle Thematik mit einer interessanten Idee gelöst, auch wenn ich bei der Umsetzung schon von Anfang an mehr Zweifel hatte, wie bei den Vorgängern. Die Geschichte ist auch dieses Mal wieder spannend aufgebaut und lässt sich dank des tollen Schreibstils super schnell lesen, aber die Entwicklungen haben mir einfach nicht so gut gefallen. Vor allem das Ende hat mich etwas enttäuscht und insgesamt ist diese Idee für mich deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurückgeblieben. Zum Nachdenken hat sie trotzdem angeregt und auch die Querverweise zu den Vorgängern haben Spaß gemacht. Insgesamt gibt es für diesen bisher schwächsten Teil der Reihe immerhin noch gute 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2021

Wie die ganze Reihe - Mit Licht und Schatten

Babylon
0

Meinung:
Da ist er nun der Abschlussband, der Utopia Gardens Reihe. Zum Glück ist zwischen dem Erscheinen der einzelnen Teile immer nicht viel Zeit gelegen, sodass ich trotz der ziemlich abgedrehten Story ...

Meinung:
Da ist er nun der Abschlussband, der Utopia Gardens Reihe. Zum Glück ist zwischen dem Erscheinen der einzelnen Teile immer nicht viel Zeit gelegen, sodass ich trotz der ziemlich abgedrehten Story immer wieder ganz gut in die Handlung gefunden habe.

Nachdem ich mich ja im Auftakt etwas schwer damit getan habe, herauszufinden, in welche Richtung es gehen soll, fand ich den Mittelteil etwas runder, wobei auch hier Fragen offen geblieben sind, auf die ich im Abschlussband gerne eine Antwort gehabt hätte.

Und lange Zeit hat es durchaus so ausgesehen, als würde dieser Abschluss diese besondere Story doch zu einem recht runden Ende bringen. Raven und Laura wachsen immer mehr zusammen und versuchen alles dran zu setzen, Birol und Sky zu finden und auch sonst findet Raven zu sich und steht für ihre Freunde ein.
Birol ist weiterhin der Charakter, der einfach blasser bleibt als die Damen, auch wenn das seiner Rolle geschuldet ist.

Dazwischen kommt es auch zum Showdown zwischen den verhassten Sander-Geschwistern, deren verdrehte Persönlichkeiten doch noch etwas deutlicher hervorgehoben werden und auch die Metzger-Brüder wollen wieder intrigieren.

Doch leider hat mir das Ende nicht so besonders gut gefallen. Es geht dann ziemlich Schlag auf Schlag, es werden hier auch wieder neue Fragen aufgeworfen, anstatt endlich mal die alten zu beantworten z. B. Wie die ganzen Technischen Sachen funktionieren könnten usw. und ich fand das Schicksal mancher Charaktere irgendwie nicht so ganz befriedigend, auch wenn ich den Gedanken dahinter schon nachvollziehen kann. Aber irgendwie hätte ich mir bei der ganzen Düsternis doch noch mehr Lichtblicke oder zumindest mehr Zeit gewünscht.

Das positive ist nach wie vor der Schreibstil. Die Geschichte hat sich wieder schnell lesen lassen, viel Spannung entwickelt und einen mitgezogen.

Fazit:
Ein durchwachsener Abschlussband einer ungewöhnlichen und sehr abgedrehten Reihe. Der Schreibstil war wieder top, es gab viel Spannung und die Charaktere haben nochmal Tiefe und Weiterentwicklung erfahren, aber insgesamt waren es mir einfach zu wenig Hintergründe und sinnvoll dargestellte Erklärungen. Das Worldbuilding war mit vielen interessanten und mitreißenden Ideen durchzogen, aber einfach nicht ganz fertig gedacht, da viele Fragen offen geblieben sind und das Ende auch eher nochmal Fragen aufgeworfen hat, anstatt sie zu beantworten. Der Showdown ist auch sehr überstürzt und hat mich leider nicht ganz zufriedengestellt, auch wenn ich die Gedanken dahinter nachvollziehen kann, hätte ich mir einfach was anderes oder zumindest mehr Entwicklungszeit dafür gewünscht. Somit gibt es für den Abschluss solide 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.05.2021

Nicht ganz die Geschichte, die ich mir erhofft hatte

Alles, was passieren wird
0

Meinung:
Angesprochen hat mich das Buch, weil ich schon länger gerne mal wieder eine richtig herzzerreißende und emotionale Geschichte lesen möchte. Und die Verarbeitung des Tods der Mutter hat dafür definitiv ...

Meinung:
Angesprochen hat mich das Buch, weil ich schon länger gerne mal wieder eine richtig herzzerreißende und emotionale Geschichte lesen möchte. Und die Verarbeitung des Tods der Mutter hat dafür definitiv Potential.

Leider musste ich schnell feststellen, dass dieses Potential für mich nicht ganz genutzt wurde. Protagonistin Iris ist zwar sehr verzweifelt und wütend auf die ganze Welt, auch weil ihr Vater mit allem überfordert ist und nur seine Ruhe möchte, aber so wirklich emotional in sie hineinfühlen konnte ich mich leider nicht.

Rein objektiv war ihr Weg schon irgendwie glaubhaft, auch wenn es sehr schnell und etwas einfach ging, aber subjektiv hat mir zu viel gefehlt. Ich hätte mir gewünscht, dass das Leiden von Iris auch wirklich nachvollziehen und nicht nur darüber lesen kann.

Auch das Abenteuer, in das sie mehr oder minder zufällig stolpert fand ich irgendwie nicht ganz greifbar. Auch wenn ich schön fand, dass ihr und ihren Freunden die Tiere so wichtig sind und eben auch Freundschaft sehr groß geschrieben wird und sie sich gegenseitig unterstützten. Aber das war einfach nicht das, was ich mir erhofft hatte und auch nicht, wie ich es mir erhofft hatte, sondern einfach irgendwie oberflächlich beschrieben.

Gestört hat mich dabei auch, dass die Sache mit dem Vater auch kaum noch eine Rolle spielt und auch so gut wie gar nicht mehr beleuchtet wird. Das fände ich in so einem Prozess wichtig, zumindest um ein rundes Ende hinzubekommen.

Der Abschluss war aber schon ok, wenn auch recht offen.

Auch den Schreibstil fand prinzipiell schon ok, aber für mich hat er zu wenig Bindung zu den Figuren und zur Geschichte aufgebaut. Und auch die Passagen die in berlinerisch geschrieben waren fand ich recht schwer zu lesen. Ich mag zwar Dialekte, aber beim Lesen tu ich mich damit immer schwer.

Fazit:
Leider nicht ganz die Geschichte, die ich mir erhofft hatte. Ich konnte leider wenig Bindung mit den Figuren und der Geschichte aufbauen, da sie mir etwas fern geblieben sind und ich nur davon gelesen und es nicht wirklich gefühlt habe. Dafür war mir der Schreibstil etwas zu kühl, auch wenn er sich so ganz gut hat lesen lassen. Aber auch der Fokus der Handlung war ein anderer als erwartet. Es ging mehr in Richtung kleines, abgedrehtes Abenteuer unter Freunden, die aber toll zusammenhalten. Auch die schwierige Situation mit dem Vater von Iris kam für mich zu kurz, was ich doch irgendwie unrund fand. Deshalb wurde für mich nicht das volle Potential genutzt. Da es aber auch ein paar positive Seiten gab, reicht es noch für knappe 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.03.2021

spannend, aber nicht so stimmig wie die Vorgänger und am Ende viel zu offen

Engelsgrund
0

Meinung:
Die ersten beiden Teile dieser Reihe waren Highlights für mich. Teil 1 ganz deutlich, Tannenstein hat mich einfach geflasht. Beim Nachfolger Finsterthal gabs ein bisschen Kritik, aber immer noch ...

Meinung:
Die ersten beiden Teile dieser Reihe waren Highlights für mich. Teil 1 ganz deutlich, Tannenstein hat mich einfach geflasht. Beim Nachfolger Finsterthal gabs ein bisschen Kritik, aber immer noch auf ganz hohem Niveau, weshalb es auch hier knapp, aber verdient, die vollen 5 Sterne gab. Somit war ich echt gespannt auf den Abschluss dieser Reihe.

Wieder beginnt es mit einem Mord bzw. eher mit einer Leiche, die arg zugerichtet wird. Man ist gespannt, was hinter der Sache steckt und vor allem auch, was das für eine Sekte ist. Ich persönlich finde ja das Thema Sekten total interessant, da ich mich immer schwer tue, nach objektiven Gründen nachzuvollziehen, weshalb man sich auf sowas einlässt, aber doch schon einige Bücher gelesen habe, wo Gründe deutlich wurden. Einfach durch die charismatische Anziehungskraft der Führer und die inneren Abläufe, die in so einer Gemeinschaft in Gang gesetzt werden.

Leider kam das für mich hier nicht ganz so deutlich rüber. Ich habe zwar den Gedanken hinter der Gemeinschaft nachvollziehen können und der Autor streut viel interessantes Wissen zu anderen Sekten ein, aber leider war ihr Anführer für mich gar nicht charismatisch und mir hat da was gefehlt.

Dieser Fall ist sehr persönlich für Born, da es um seine frühere Kollegin bzw. deren Tochter geht, die er auch noch gut von früher kennt. Und auch Carla ist anders als man sie kennengelernt hat. Nicht mehr hart und tough, sondern eine sehr besorgte Mutter. Und auch Born sorgt sich, da er ungewöhnliche Wege geht, indem er sich auf Andrej Wolkow einlässt.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich das nicht ganz verstanden habe. Da hätte es für mich noch andere Möglichkeiten gegeben, als sich so auf extrem dünnes Eis zu begeben. Hat für mich irgendwie nicht ganz zu dem schlauen Born gepasst, den ich bisher kennengelernt habe, aber naja, so konnte man Wolkow wieder ins Spiel bringen.

Denn auch der Teil ich wichtig, um dessen Geschichte noch weiterzuerzählen. Auch er hat wie Born sehr eigene Vorstellungen von Moral und ist eigentlich ein tiefgründiger und sehr schlauer Charakter, was für mich aber dieses Mal auch nicht so deutlich zum Vorschein kam, wie im Vorgänger.

Nun hatte ich einiges an Kritik, aber ich will nicht unerwähnt lassen, dass die Handlung auch dieses Mal spannend ist, auch wenn ich nicht völlig in der Geschichte drin war. Es werden immer wieder Fragen aufgeworfen, man lernt Malin besser kennen und auch Artjom, einen der jungen Wölfe von Andrej, dessen Loyalität zu Andrej näher beleuchtet und vielleicht sogar etwas in Frage gestellt wird.

Die Fährten werden geschickt falsch gelegt, sodass man irgendwann dachte, man hat den Mörder leicht enttarnt und es wäre dieses Mal vorhersehbar gewesen, doch umso größer ist der Knall am Ende, als die große Überraschung kommt. Wirklich sehr groß und leider mit vielen offenen Fragen und für mich auch nicht völlig logisch dargestellt.

Das hätte noch Potential gehabt, um es in einem möglichen vierten Teil oder einer längeren Geschichte aufzuarbeiten, aber der Autor bleibt seinem Plan treu, dass die Reihe eine Trilogie bleibt. Finde ich prinzipiell gut, da Reihen ja immer länger werden, aber dann hätte ich gerne auch ein abgeschlossenes und stimmiges Ende und nicht so was, wo ein kompletter Handlungsstrang komplett offen bleibt. Das mag ich einfach nicht, denn dann kann ich mir auch gleich selbst eine Geschichte ausdenken. Und ich muss echt sagen, dass mich das Ende deshalb ziemlich enttäuscht zurückgelassen hat.

Fazit:
Ein weiterer spannender Fall für Born, der dieses mal persönlicher wird. Der Thriller hat sich schnell lesen lassen und man wollte wissen, was hinter allem steckt, aber so ganz rund war es dieses Mal für mich nicht. Es hat immer mal wieder was gefehlt, um alles wirklich nachzufühlen. Die große Wendung am Schluss hat mich aber echt schockiert, jedoch werden leider die hier aufgeworfenen Fragen und Entwicklungen gar nicht mehr beantwortet und am Ende bleibt bewusst ein ganzer Handlungsstrang offen, was ich gar nicht leiden kann. Toll, dass der Autor seinem Vorhaben eine Trilogie zu erschaffen treu bleibt, aber bitte nicht so. Das lässt mich enttäuscht zurück und finde ich echt schade für die bisher so geniale Reihe. Deshalb gibt es dieses Mal nicht mehr als 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere