Land in Sicht in Butjadingen
Das Haus am Deich – Fremde UferKlappentext:
„1947: Nach einer dramatischen Flucht aus Stettin findet die junge Frida mit ihren Eltern in der Wesermarsch Zuflucht – Heimat ist es nicht. Um zu überleben, muss die Familie auf einem Bauernhof ...
Klappentext:
„1947: Nach einer dramatischen Flucht aus Stettin findet die junge Frida mit ihren Eltern in der Wesermarsch Zuflucht – Heimat ist es nicht. Um zu überleben, muss die Familie auf einem Bauernhof hart arbeiten; Fridas Traum, Pianistin zu werden, rückt in weite Ferne. Auch ihre Kindheitsfreundin, die Anwaltstochter Erna, kann ihr nicht helfen. Denn auch sie tut sich schwer, in Norddeutschland anzukommen, und findet zudem bei ihren Eltern keinen Halt, als sie unehelich schwanger wird. Erst ein kleines Haus direkt am Deich bringt Hoffnung – auf Wärme, Zugehörigkeit, ja sogar eine neue Heimat!“
Ach ja…das war mal ein sehr gekonnter und gelungener Auftakt der neuen Trilogie von Regine Kölpin. Die Wesermarsch, genau da wohne ich und der Ort in dem dann die gesamte Geschichte spielen wird, liegt gerade mal 5 Autominuten von mir entfernt, kurzum: hier wird eine Geschichte erzählt, die direkt vor meiner Haustür spielt, heißt also, ich lese besonders aufmerksam und bin gespannt ob alles so stimmt wie aufgeschrieben.
Kölpin nimmt uns mit auf die kleine Halbinsel Butjadingen. Frida und ihre Eltern müssen mehr als erstmal nur durchschnaufen, jetzt heißt es ein neues Leben zu beginnen, wenn sie denn dürfen und noch können. Die Geschichte rund um Frida und Erna nimmt wunderbar Gestalt an und bekommt einen sehr gekonnten runden Spannungsbogen und wird begleitet von einer traumhaften Kulisse, viel Lokalkolorit, Emotionen, Geschichte und sehr ausgereiften Charakteren. Als Bewohner dieses Landstrichs erkenne ich so viele Orte wieder und staune jetzt bei jedem Spaziergang wenn man dort, am Haus am Deich, vorbei geht. Kölpin legt auch hier wieder sehr viel Geschick in die Mischung zwischen geschichtlichen Details und den Figuren. Hier gibt es wirklich keine Stelle die nervt oder langweilig ist - hier stimmt wirklich alles. Ihre Wortwahl ist der Zeit entsprechend, ihr Schreibfluss springt auf den Leser über und man fiebert regelrecht mit, man leidet mit den Protagonisten mit. Ich bin so auf die nächsten beiden Teile gespannt! 5 von 5 Sterne für diesen genialen Auftakt!