Ein Fest der Sinne
Das Haus der DüfteDer Duft ist ein Wort, das Parfum ist die Literatur. (Seite 446)
Seit dem ich denken kann, begleiten mich Düfte. Meine Mutter hatte immer einen kleinen Flakon mit Veilchenduft. Mein Vater liebte Kölnisch ...
Der Duft ist ein Wort, das Parfum ist die Literatur. (Seite 446)
Seit dem ich denken kann, begleiten mich Düfte. Meine Mutter hatte immer einen kleinen Flakon mit Veilchenduft. Mein Vater liebte Kölnisch Wasser. Ich liebe von jeher Parfums, die einen hohen Anteil an Moschus haben. Sämtliche Düfte rufen Erinnerungen wach. Versetzen mich in eine andere Zeit. Lassen mich längst vergangene Ereignisse erneut erleben. Dieser historische Roman war für mich ein Fest der Sinne.
Anouk ist eine junge Frau, die eine Leidenschaft für außergewöhnliche Düfte hat. Ihre Mutter hat in Paris eine Apotheke geerbt. Sie erwartet von Anouk, dass sie weiterhin mit ihr die Apotheke führt. Durch einen Zufall erhält Anouk die Gelegenheit Parfumeurin bei den Girads zu werden. Ihr Weg führt sie in die Stadt der Düfte Grasse.
Die Beschreibungen von Grasse haben mir sehr gut gefallen. Die Lavendel und Rosenfelder konnte ich förmlich riechen. Spürte die Leidenschaft von Anouk, wenn sie im Labor neue Duftkompositionen kreierte. Schon Anfang der 50er war die Konkurrenz sehr groß. Neben Größen wie Coco Chanel zu bestehen war nicht leicht.
Abwechselnd erfahren wir aus dem Leben von Horace und Florence Girad. Beide haben ganz klein angefangen und ein großes Imperium der Düfte geschaffen.
Neben der Herstellung von Parfums hat diese Geschichte noch jede Menge Familiengeheimnisse und Tragödien zu bieten. Stellenweise empfand ich diese etwas zu weit hergeholt. Aber, in einer fiktiven Geschichte darf man auch mal übertreiben. Meinem Lesespaß hat es keinen Abbruch getan. Anouk hatte einmal einen wunderbaren Duft in der Straßenbahn gerochen. Die Geschichte um diesen Duft finde ich märchenhaft schön.
Fazit
Dieser wundervolle Roman ist für jeden ein Fest der Sinne, der gute Düfte mag.
Wir sind wie Musiker und Schriftsteller. Die einen arbeiten mit Tönen und Harmonien, die anderen mit Worten und Poesie und wir mit Düften. (Seite 74-75)
Ich habe viel über die Herstellung von Parfums erfahren. War schwimmen in St. Tropez. Bin in Grasse in den Lavendelfeldern spazieren gegangen. Hab gute Essen in der luxuriösen Villa der Girads genossen. Hab erlebt, wie Anouk den familiären Intrigen der Girads ausgesetzt war. Der bildliche Schreibstil hat mir das Gefühl gegeben dabei zu sein.
Von mir eine absolute Empfehlung. Danke Pauline Lampert