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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2024

Zu unglaubwürdig

Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)
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Kaira stellt die Bedürfnisse anderer immer über ihre eigenen: Studium, Ehrenamt, Nebenjobs - und dann auch noch ihre anstrengende Familie. Kein Wunder, dass sie irgendwann komplett ausgelaugt ist und sich ...

Kaira stellt die Bedürfnisse anderer immer über ihre eigenen: Studium, Ehrenamt, Nebenjobs - und dann auch noch ihre anstrengende Familie. Kein Wunder, dass sie irgendwann komplett ausgelaugt ist und sich selbst verliert. Ihr Verhalten wird dabei so extrem dargestellt, dass es mir schwerfiel, eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Cooper, der männliche Gegenpart, ist da nicht weniger widersprüchlich: Er nennt sie „Kleines“ (eine 23-jährige Frau - wirklich?!) und will ihre Probleme lösen, obwohl er selbst genug eigene Baustellen hat.
Auch Kairas Umfeld hat mich nicht komplett überzeugt: Ihre Mutter ist extrem übergriffig und lebt gefühlt in ihrer eigenen kleinen Dramenwelt, während ihre Freundinnen zwar ständig Ratschläge geben, aber wenig echte Unterstützung leisten. Ich verstehe, dass das zeigen soll, wie überfordert Kaira ist - aber für mich wirkte das alles irgendwann einfach zu viel. Dabei finde ich die Idee, Mental-Health-Themen in einem New-Adult-Roman aufzugreifen, grundsätzlich großartig. Solche Geschichten sind wichtig, besonders für eine junge Zielgruppe. Leider hat mich die Umsetzung nicht ganz überzeugt, da vieles zu dramatisch und wenig glaubwürdig wirkte.
Die Challenge, die im Klappentext als zentraler Punkt angekündigt wird, kommt erst spät ins Spiel und bleibt überraschend kurz. Dennoch: Der Ansatz, dass sowohl Kaira als auch Cooper an sich arbeiten und sich weiterentwickeln, hat mir gefallen. Positiv hervorheben möchte ich außerdem, dass das Buch sich angenehm leicht liest und durch die relevanten Themen sicherlich einen Mehrwert bietet - mich persönlich hat es insgesamt aber nicht ganz überzeugt.

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Mehr Drama als Drachen

Burning Crown
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Beziehungen zwischen Reitern und Drachenwandlern sind in der Armee von Eldeya strengstens verboten. Doch als Captain Yessa Hayes den Drachen Cassim zugeteilt bekommt, steht sie sofort vor einem Problem: ...

Beziehungen zwischen Reitern und Drachenwandlern sind in der Armee von Eldeya strengstens verboten. Doch als Captain Yessa Hayes den Drachen Cassim zugeteilt bekommt, steht sie sofort vor einem Problem: Cassim weckt Gefühle in ihr, die nicht nur verboten, sondern auch gefährlich sind - vor allem, da er sein eigenes, düsteres Geheimnis hat.
Der Anfang hat mir noch gut gefallen. Die Story legt gleich ordentlich los, und der Schreibstil von Marie Niehoff liest sich flüssig und locker. Leider konnte die Geschichte mich dann aber nicht halten. Yessa und Cassim konnten mich als Charaktere beide nicht überzeugen. Yessa kommt oft naiv rüber, Cassim wirkt eher launisch und undurchsichtig – die Beziehung bleibt farblos, und Funken sprühen da schon mal gar nicht.
Auch das Worldbuilding fand ich ziemlich dünn und quasi nicht vorhanden. Man bekommt nur hier und da mal ein paar Infos zur Welt und zu den unterdrückten Drachenwandlern, die aber oft nur neue Fragen aufwerfen, statt wirklich spannend zu sein. Die Magie und die Drachen – eigentlich das Herzstück einer Fantasy-Welt – bleiben zu blass und spielen kaum eine Rolle. Ohne die Drachen wäre das Ganze fast ein reiner New Adult-Roman gewesen, was mir für einen Fantasy-Roman ehrlich gesagt zu wenig ist.
Ab der Mitte verliert die Geschichte dann auch noch an Fahrt und die Handlung wird total vorhersehbar. Statt Action gibt’s überwiegend Missverständnisse, Drama und Gefühlschaos - eintönig! Wer auf New Adult mit ein bisschen Fantasy steht, wird hier vielleicht eher glücklich. Für mich war es leider nichts – ich werde die Reihe wohl nicht weiterverfolgen.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Toxisch

Unser wirkliches Leben
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Anna ist 24 Jahre jung, Gesangsstudentin und lebt in London. Gemeinsam mit einer Freundin teilt sie sich ein Zimmer, denn das Geld ist knapp. Abends singt und Kellner Anna in einer Bar, in der sie de 15 ...

Anna ist 24 Jahre jung, Gesangsstudentin und lebt in London. Gemeinsam mit einer Freundin teilt sie sich ein Zimmer, denn das Geld ist knapp. Abends singt und Kellner Anna in einer Bar, in der sie de 15 Jahre älteren Max kennen lernt. Was dann folgt, ist meiner Meinung nach an Klischee kaum zu überbieten. Anna geht eine Beziehung mit dem geheimnisvollen, scheinbar nur auf den ersten Blick charmanten, wohlhabenden Banker ein. Die Beziehung der beiden ist hauptsächlich sexuell geprägt, es ist eine sehr toxische Beziehung, was Anna aber nicht erkennt oder nicht erkennen will. Sie lässt sogar ihre Proben für Opern und den normalen Gesangsunterricht mehr und mehr schleifen. Ihr Privatleben und auch ihr mentales Befinden bewegt sich unaufhörlich wie in einer Spirale abwärts.
Von Beginn an habe ich mich mit diesem Buch sehr schwer getan, denn die Autorin verwendet keine wörtliche Rede. Das macht das Lesen, vor allem das Verständnis für die Dialoge, sehr anstrengend. Die gesamte Handlung ist strikt aus Annas Perspektive erzählt, wirkt über lange Passagen sehr trostlos, langweilig und einfach anstrengend. Vermutlich passend zu Annas innerer Einstellung, aber nicht angenehm zu lesen. Die Charaktere sind mir allesamt unsympathisch geblieben. Die "Beziehung" zwischen Anna und Max ist ganz einfach als toxisch zu bezeichnen. Ich weiß nicht, wer daran gefallen findet, für mich war es jedenfalls nichts.

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Kurios

Liebe Rock
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Timm ist Möchtegernschriftsteller, bisher hat aber nichts nennenswertes zustande gebracht. Er zieht in die WG von Rock ein, die er in einer Kneipe kennen gelernt hat und die ihn gebeten hat ein Inserat ...

Timm ist Möchtegernschriftsteller, bisher hat aber nichts nennenswertes zustande gebracht. Er zieht in die WG von Rock ein, die er in einer Kneipe kennen gelernt hat und die ihn gebeten hat ein Inserat für das freie Zimmer aufzusetzen. In Rocks WG wohnt außerdem ihr Freund Marc sowie Rocks Hund. Timm und Marc bereiten früh aneinander, weil Timm von Beginn des Einzugs an um Rocks Liebe buhlt. Timm und Marc schließen über Rocks Kopf hinweg kuriose Wetten ab. Schließlich entwedet Timm Marc dessen Manuskript und veröffentlicht den Roman unter seinem eigenen Namen.
Ich hatte große Erwartungen an diesen Roman. Vielleicht oder sogar vermutlich zu hohe Erwartungen. Das gesamte Buch ist einfach nur chaotisch und kurios. Die Kapitel sind absteigend von 100-1 angeordnet, der Erzähl-und Sprachstil außergewöhnlich und sehr gewöhnungsbedürftig. Je mehr ich gelesen habe, desto besser habe ich in diesen Stil hineingefunden. Aber ganz ehrlich, es liest sich nicht schön. Das Buch hat mich an klassische Schullektüre erinnert, die wurde eher gezwungenermaßen gelesen und war ebenfalls nur schwer zugänglich. Trotz dessen ist nicht zu verkennen, dass dieses Buch litarisch anspruchsvoll ist. Ich lasse das in meine Bewertung mit einfließen und verbuche es mal als Form der Kunst. Anderenfalls hätte ich für diesen Roman kaum positive Worte übrig. Wirklich schade, ich habe mir mehr erhofft.

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