Cover-Bild Sturmvögel
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 11.10.2021
  • ISBN: 9783442759392
Einar Kárason

Sturmvögel

Roman
Kristof Magnusson (Übersetzer)

Winter 1959, ein isländischer Trawler liegt vor Neufundland auf stiller See. Zweiunddreißig Mann sind an Bord, das Wetter ausgezeichnet. Keiner ahnt, dass die Harmonie innerhalb von Minuten in ein monströses, traumatisches Szenario umschlagen wird: Ein Sturm kommt auf, das schwere Schiff ist plötzlich von Eis überzogen, droht zu bersten und in den unbändigen Wellen zu versinken. Notrufe anderer Schiffe laufen ins Nichts, niemand scheint eine Chance zu haben. Es ist ein erbitterter Kampf um Leben und Tod.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2022

Ein Kampf auf Leben und Tod

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Als die 32köpfige Besatzung des Fischtrawlers Mávur von Reykjavik aus zu den Fanggründen vor Neufundland aufbricht, ist jedem der Männer bewusst, dass ihre Arbeit auf See Gefahren birgt. Aber Island Wellen ...

Als die 32köpfige Besatzung des Fischtrawlers Mávur von Reykjavik aus zu den Fanggründen vor Neufundland aufbricht, ist jedem der Männer bewusst, dass ihre Arbeit auf See Gefahren birgt. Aber Island Wellen und Wind gehören zu ihrem Leben dazu, und wenn am Ende der Fahrt der Lohn ausgezahlt wird, ist alles wieder vergessen.

Einar Kárason bezieht sich in seinem schmalen Roman „Sturmvögel“ auf ein historisches Ereignis, das im Februar 1959 mehr als 200 Seeleute das Leben kostete. Auf 140 Seiten schildert er den Überlebenskampf der Männer, die vor der Küste Neufundlands im wahrsten Sinn des Wortes kalt erwischt werden. Die Fangquote ist gut, die Tanks gefüllt, als der Trawler in einen Wintersturm gerät, der ihnen alles abverlangt. Meterhohe Brecher treffen die Mávur mit Wucht, die Beladung macht das Manövrieren fast unmöglich, das Wasser bleibt auf dem Deck stehen, gefriert durch die extreme Kälte. Eisschichten auf Netzen, Körben und Winden. Mit Hammer, Axt und Schraubenschlüsseln gegen das Eis, übermüdet, durchgefroren bis auf die Knochen, immer der Gefahr ausgesetzt, mit der nächsten Welle von Bord gespült zu werden. Kein sicherer Halt. Ein verbissener Kampf gegen den eisigen Tod.

Die Rettung kann nur gelingen, wenn persönliche Befindlichkeiten hintenan gestellt werden, wenn Hand in Hand als Kollektiv ums Überleben gekämpft wird, jeder sein Bestes gibt. Deshalb bleiben die Männer auch namenlos und werden lediglich durch ihre Aufgaben bezeichnet. Der einzige, den wir namentlich kennenlernen, ist Lárus, der Jüngste an Bord, aber auch nur deshalb, weil wir aus dessen Perspektive die damaligen Ereignisse geschildert bekommen.

Alle überleben, aber nur acht von ihnen trauen sich noch einmal auf See.

Trotz (oder wegen?) der Kürze ein unglaublich intensives und beeindruckendes Leseerlebnis, ausgezeichnet übersetzt von Kárasons Schriftstellerkollegen Kristof Magnusson.

Veröffentlicht am 11.12.2021

Kleines Buch mit gewaltigem Inhalt

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Winter. Ein isländischer Trawler - das Schleppnetz-Fangschiff Mávur - ist auf dem Weg Richtung Neufundland. An Bord sind 32 Seeleute, erfahrene und unerfahrene. Und sie holen tonnenweise Fisch aus dem ...


Winter. Ein isländischer Trawler - das Schleppnetz-Fangschiff Mávur - ist auf dem Weg Richtung Neufundland. An Bord sind 32 Seeleute, erfahrene und unerfahrene. Und sie holen tonnenweise Fisch aus dem Meer. Doch es kommt Sturm auf, ein gewaltiger, nicht endenwollender Sturm, der das Schiff mit einer dicken Eisschicht überzieht. Notrufe bleiben ungehört. Die Besatzung ist auf Gedeih und Verderb auf sich gestellt.

Ein Szenario von apokalyptischem Ausmaß malt der Autor auf nur 140 Seiten. Und dies so intensiv, dass ich mich lesend hilflos ausgesetzt mitten in Eiseskälte und Lebensgefahr fühlte, wurde zum Teil der Besatzung und empfand Todesangst im Erleben der unbarmherzigen Kräfte der Natur. Ich erlebte fast körperlich die Kälte und Erschöpfung der Schiffsbesatzung. Tief beeindruckend beschreibt der Autor, wie die meterhohen Brecher das Schiff mit glas-scharfem Eis überziehen, sodass aus daumendicken Seilen wasserrohrdicke Skulpturen werden und wie in endloser und lebensgefährlicher Sisyphus-Arbeit das Abschlagen von den stetig nachwachsenden Eisschichten das Schiff vor dem Zerbersten retten soll. Doch der tosende Sturm nimmt kein Ende. Zwar kenne ich die meisten der verwendeten nautischen Begriffe nicht, aber diese Tatsache änderte nichts daran, dass die Geschichte des erbarmungslosen Kampfes der Elemente gegen die die stoische Kraft der Hoffnung der zur See fahrenden Männer, geschrieben in einer intensiv-eindrücklichen Sprache, lange im Gedächtnis bleibt.

Fazit: Ein überaus beeindruckender bildstarker kleiner Roman, der lange nachwirkt.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Eine Geschichte, die Spuren hinterlässt

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Sturmvögel ist das erste Buch, das ich von Einar Kárason gelesen habe.
Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Btb Verlag & Bloggerportal als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Meine Meinung
Obwohl ...

Sturmvögel ist das erste Buch, das ich von Einar Kárason gelesen habe.
Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Btb Verlag & Bloggerportal als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Meine Meinung
Obwohl ich ja sehr gerne und auch viele Island-Krimis lese, war mir Einar Kárason bisher nicht bekannt. Als ich das Buch dann aber zufällig auf der Seite des Bloggerportals gesehen habe, war ich direkt neugierig auf dieses Buch.
Die Geschichte ist mit 144 Seiten kurz und behandelt ein interessantes Thema. Es geht darum, dass ein isländischer Fisch-Trawler während eines extrem langen und unberechenbaren Sturms vor Neufundland in Seenot gerät, und die Besatzung unermüdlich an der scheinbar unerreichbaren Rettung arbeitet. Die Besatzung muss dafür weit über ihre physischen und psychischen Belastungsgrenzen gehen.
Diese Geschichte ist zwar fiktiv, aber zur selben Zeit sind genau dort drei Trawler im Sturm gesunken und es gab keine Überlebenden.
Mir hat der Erzähl-und Schreibstil von Einar Kárason total gut gefallen. Er macht es einem Leicht der Geschichte zu folgen, ist meiner Meinung nach aber sprachlich durchaus ansprechend.
Fazit
Mit Sturmvögel ist Einar Kárason eine ungewöhnliche Geschichte gelungen, die bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
Ich kann dieses Buch wirklich von Herzen empfehlen.

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Veröffentlicht am 05.02.2022

Ein kurzer, fesselnder Hochseeroman, der einen erschaudern lässt.

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Der isländische Trawler Mávur ist mit seiner Besatzung vor Neufundland, um Rotbarsche zu fischen, als sie von einem Unwetter überrascht werden. Sie sind nicht das einzige Schiff in der Gegend, dass mit ...

Der isländische Trawler Mávur ist mit seiner Besatzung vor Neufundland, um Rotbarsche zu fischen, als sie von einem Unwetter überrascht werden. Sie sind nicht das einzige Schiff in der Gegend, dass mit der Kälte und dem Eis, dass sich an Bord bildet zu kämpfen hat. Mit jeder Welle die das Schiff überspült wird das zuvor von den Männern mühsam abgeschlagene Eis wieder mehr. Verzweifelt kämpft die Mannschaft gegen das Unwetter an, um nicht auch dem Sturm zu erliegen.

Ein kurzer und heftiger Roman. Die Geschichte hat mich total gepackt und ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Die Handlung fängt auf der Hochsee mitten im Geschehen an und es gibt immer wieder Rückblicke auf die Anfänge der Fahrt. Einige Abschnitte gehen auch näher auf ein paar Personen ein, die mit an Bord sind und man erfährt über ihre Hintergründe, Gedanken und Ängste. Die persönlichen Eindrücke, die geschildert werden, verleihen der Geschichte nochmal mehr Kraft, da die Männer auf dem Schiff um ihr Leben kämpfen. Die Naturgewalt wird sehr gut und ausführlich beschrieben, sodass man sich die Situationen bildlich vorstellen kann. Es gibt auch viele fachliche Erklärungen, die dem Leser das Fischen und die Seefahrt näherbringen.

Ein kurzer, fesselnder Hochseeroman, der einen erschaudern lässt.

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Kurz, Rau, Intensiv

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Dieses Büchlein ist durch Zufall auf meinem Radar gelandet, aber als ich den Klapptext las, war ich sofort neugierig. Ich bin fasziniert von Geschichten, in denen Menschen in einer Notsituation über sich ...

Dieses Büchlein ist durch Zufall auf meinem Radar gelandet, aber als ich den Klapptext las, war ich sofort neugierig. Ich bin fasziniert von Geschichten, in denen Menschen in einer Notsituation über sich hinauswachsen, daher zog Sturmvögel unverzüglich bei mir ein.

Vom Fischerleben und der Unzähmbarkeit der See
Das Buch beginnt schonungslos mitten im Eissturm. Schon auf den ersten Seiten bekommen wir die unbarmherzige Kraft des Meeres und Eises zu spüren. Wir lesen von meterhohen Brechern und Eispanzer, die Stahlseile auf den Umfang von Rohren anwachsen lassen. Der Sturm heult, die Gischt spritzt und als Leser/in befindet man ich sofort am Deck des Trawlers. Obwohl Kárason sich einer eher subtile und schlichte Ausdrucksweise bedient, ist das Buch sehr atmosphärisch. Vielleicht ist es gerade diese Einfachheit, die die ungezähmte Kraft der See am besten beschreibt. Im Angesicht der wütenden Elemente gibt es am Ende nicht mehr viel zu sagen. Große Wortgebilde und imposante Metaphern sind was für Poeten, doch hier sprechen Fischer. Einfache Männer der See im Überlebenskampf, denen der Autor mit seinem Stil eine authentische Stimme gibt, sodass sich die Schilderung der Ereignisse sehr realistisch anfühlt, als ob man tatsächlich den Bericht eines isländischen Fischers und kein fiktives Werk vor sich hätte.

"Zweiunddreißig waren wir an Board gewesen, erfahrene Seemänner oder solche, die es werden wollten, doch nur acht von uns trauten sich hiernach noch einmal auf See."
(Sturmvögel von Einar Kárason, btb erlag, 2021, S. 140)

Diese Authentizität liegt mit Sicherheit auch darin begründet, dass der Autor früher selbst zur See gefahren ist. Er weiß also, wovon er schreibt und das spürt man auf jeder Seite. Ein gewisses Interesse für die Seefahrt sollte man als Leser/in jedoch mitbringen, denn gerade, weil sich der Autor so gut auskennt, lässt er auch viel von seinem Wissen in diesem kurzen Roman einfließen. Man lernt tatsächlich eine Menge über die Fischerei und den Alltag der Fischer an Board, da Kárason, wenn er nicht gerade das Drama an Board schildert, in Rückblenden vom Alltag der Seemänner erzählt. Als Leser/in ist es an dieser Stelle vom Vorteil, zumindest die Basisbegriffe der Schifffahrt zu kennen, sprich Bug und Heck, sowie Steuer- und Backboard auseinanderhalten zu können, alles Weitere wird aber gut erklärt und ich kann sagen, dass ich nach der Lektüre definitiv schlauer bin, als vorher.

Ein Schiff gegen die Elemente
Im Grunde habe ich nur einen kleinen Kritikpunkt an dem Buch: Obwohl der Sturm und die Kraft des Meeres toll beschrieben wurden, fehlte es mir ein bisschen an letzten Nervenkitzel. Die Wirkung des Sturms auf die Psyche der Männer ist hervorragend beschrieben und wirkt beklemmend, doch ich hätte gerne noch eine, oder zwei Szenen gehabt, in denen es nochmal richtig gefährlich wird, in denen ich richtig mitbangen und mitzittern hätte können, gerade zum Ende hin.

Fazit:


Trotz einfacher Sprache ist diesr kurze Roman sehr atmosphärisch. Dieses Buch ist so, wie der Wintersturm, gegen die diese Männer ankämpfen: Kurz, Rau, Intensiv.

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