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Veröffentlicht am 24.10.2021

Emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle

Ein neuer Morgen für Samuel
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Paris ist von den Deutschen besetzt. Bisher konnten Sarah und David ihren Häschern entgehen. Doch kurz nach der Geburt ihres Sohnes Samuel werden sie entdeckt und im Lager Drancy inhaftiert. Als die Familie ...

Paris ist von den Deutschen besetzt. Bisher konnten Sarah und David ihren Häschern entgehen. Doch kurz nach der Geburt ihres Sohnes Samuel werden sie entdeckt und im Lager Drancy inhaftiert. Als die Familie von dort abtransportiert werden soll, ahnen Sarah und David, dass dieser Zug sie in ein Todeslager bringen wird. Vor der Abfahrt des Zuges kommt es zu einer Verzögerung. Diese Gelegenheit nutzt Sarah kurzentschlossen und drückt dem Gleisarbeiter Jean-Luc ihr Baby in den Arm. Sie bittet ihn verzweifelt, Samuels Leben zu retten. Jean-Luc flieht mit Samuel zu seiner Freundin Charlotte. Gemeinsam stellen sie sich der Herausforderung, Samuels Leben zu retten und begeben sich auf eine gefährliche Flucht nach Amerika...

Die Handlung trägt sich auf zwei Zeitebenen zu und wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. In der Vergangenheit blickt man auf die dramatischen Ereignisse, die sich damals in Paris abgespielt haben, zurück. Und im aktuellen Strang erfährt man, was sich etwa 9 Jahre später ereignet. Dabei stehen abwechselnd Charlotte, Jean-Luc, Samuel und Samuels leibliche Eltern Sarah und David im Zentrum der Ereignisse. 

Dadurch bekommt man einen umfassenden Einblick in die einzelnen Schicksale. Es gelingt der Autorin hervorragend, die Charaktere so zu beschreiben, dass man sich in sie hineinversetzen und mit ihnen mitfiebern kann. Alle haben Ecken, Kanten und ganz eigene Stärken, doch sie machen auch Fehler. Gerade deshalb wirkt dieser Roman so authentisch und trifft mitten ins Herz. Denn schon bald gerät man in  einen Zwiespalt der Gefühle: Was ist richtig? Und wie hätte man selbst gehandelt? Da Ruth Druart die Protagonisten so authentisch beschreibt und einfühlsam durch Samuels Geschichte führt, kann man sich schon bald nicht mehr vom Gelesenen lösen. Man beobachtet gespannt, wie das Schicksal die Leben der fünf Protagonisten untrennbar miteinander verknüpft und sinnt darüber nach, wie sich die Knoten dieser Beziehungen für alle zufriedenstellend lösen lassen. Gemeinsam mit den Charakteren durchlebt man eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle, die lange nachwirkt und zum Nachdenken anregt. 

Ein emotionales Buch, das zum Nachdenken anregt und mitten ins Herz trifft.  

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Gelungener Auftakt

April & Storm - Stärker als die Nacht
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Nach einem schweren Schicksalsschlag ist in Aprils Leben nicht mehr so, wie es vorher war. Gemeinsam mit ihrem Freund bricht sie die Zelte in Deutschland ab und wagt in San Francisco einen Neuanfang. Doch ...

Nach einem schweren Schicksalsschlag ist in Aprils Leben nicht mehr so, wie es vorher war. Gemeinsam mit ihrem Freund bricht sie die Zelte in Deutschland ab und wagt in San Francisco einen Neuanfang. Doch der verläuft schon bald ganz anders als geplant, denn April wird von ihrem Freund verlassen. Nun sucht sie dringend eine neue Mitbewohnerin für die WG. Einen männlichen Mitbewohner schließt sie von vornherein aus, da sie von Männern erstmal die Nase voll hat. Dennoch gelingt es dem Musiker Storm das Zimmer in der WG zu ergattern. Doch Storm ist nicht nur äußerlich von Narben gezeichnet. Obwohl das Zusammenleben mit ihm überraschend gut funktioniert, scheint Storm etwas zu verbergen...

"Stärker als die Nacht" ist der Auftakt der Trilogie um April und Storm. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von April und Storm geschildert, wobei die Kapitel, in denen April im Zentrum der Ereignisse steht, in der Ich-Form erzählt werden. 

Beide Charaktere wirken sympathisch und lebendig. Dadurch fällt es von Anfang an leicht, sich auf ihre Geschichte einzulassen. Beide haben einschneidende Schicksalsschläge erlebt. Ihre Handlungen wirken deshalb glaubhaft und nachvollziehbar. Durch die verwendete Ich-Form kann man Aprils Gedanken und Gefühle hautnah miterleben. Man ahnt zwar, dass Storm etwas Einschneidendes erlebt hat, aber um was genau es sich dabei handelt, erfährt man erst nach und nach. 

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und dadurch ganz in die Geschichte eintauchen. Die aufkeimenden Gefühle und die sich langsam entwickelnde Beziehung zwischen den beiden, werden so gut vermittelt, dass man das Knistern zwischen den beiden spüren, aber auch die Bedenken, die sie haben, nachvollziehen kann. Aufgelockert wird das Ganze durch humorvolle Szenen und den liebenswerten Hund Sky, der ebenfalls eine tragende Rolle in der Geschichte spielt. Man fiebert mit den beiden mit und wünscht sich deshalb sehr, dass April und Storm ein Paar werden. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse. Man mag das Buch kaum aus der Hand legen und ein Cliffhanger sorgt schließlich dafür, dass man es kaum erwarten kann, den nächsten Band der Trilogie zu lesen. 

Ein gelungener Auftakt, der durch lebendige Charaktere überzeugt, mit denen man mitfiebern kann. Die Neugier auf den nächsten Teil wird definitiv geweckt. 

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Spannender Pageturner!

Meeressarg (Ein Fabian-Risk-Krimi 6)
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Bei einer Paddeltour in Kopenhagen kentert das Kajak von Erica, als es von den Wellen eines Dampfers erfasst wird. Erica gerät unter Wasser. Sie glaubt ihren Augen nicht zu trauen, als sie dort einen Mercedes ...

Bei einer Paddeltour in Kopenhagen kentert das Kajak von Erica, als es von den Wellen eines Dampfers erfasst wird. Erica gerät unter Wasser. Sie glaubt ihren Augen nicht zu trauen, als sie dort einen Mercedes entdeckt, in dem sich zwei Leichen befinden. Jan Hesk wird von Kim Sleizner zum Leiter der Ermittlungen benannt. Zunächst sieht es so aus, als ob der Fall leicht zu lösen wäre. Doch dann keimen Zweifel in Hesk auf und er beginnt genauer zu recherchieren. Auch Dunja Hougard befindet sich in Kopenhagen. Sie ist noch immer auf der Suche nach Beweisen, die ihren ehemaligen Chef Kim Sleizner überführen können. Doch Sleizner ist überaus vorsichtig. Er versucht Dunja mit allen Mitteln aufzuspüren. Währenddessen ereilt Fabian Risk ein schrecklicher Schicksalsschlag...

"Meeressarg" ist bereits der sechste Band der Reihe um Fabian Risk. Um den aktuellen Teil voll auskosten zu können, empfiehlt es sich, die Reihenfolge einzuhalten. Denn hier laufen Nebenhandlungen zusammen, die sich bisher durch die gesamte Reihe gezogen haben und nun in einem äußerst spannenden Finale gipfeln. 

Fabian Risk spielt im aktuellen Band eher eine Nebenrolle, denn er ist nicht in die Kopenhagener Ermittlungen involviert. Im Zentrum der Handlung stehen, neben der Aufklärung der Ereignisse, die zum Tod der beiden im Mercedes gefundenen Leichen geführt haben, Dunja Hougard und Kim Sleizner. Denn Dunja setzt alles daran, Sleizner endlich zu Fall zu bringen. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, die sich nach und nach miteinander verknüpfen. Es gelingt Stefan Ahnhem auch in diesem Band, sofort Spannung aufzubauen, die sich im Verlauf der Handlung immer weiter steigert. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag manchmal kaum glauben, wie eiskalt Sleizner agiert. Handlungsorte und Protagonisten werden dabei so lebendig beschrieben, dass man das Gefühl hat, alles vor Augen zu haben. Man kann sich ganz auf die Handlung einlassen und die Spannung genießen. Dabei kommt es immer wieder zu überraschenden Wendungen, die dafür sorgen, dass man förmlich durch das Buch fliegt und es kaum aus der Hand legen mag. Das Ganze gipfelt in einem Showdown, den man atemlos verschlingt.

Ein spannender Pageturner, den man kaum aus der Hand legen kann. 

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Chapeau, Phoebe!

Phoebe & Layla
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Phoebe und Layla sind zurück! Die beiden Mischlingshündinnen Phoebe und Layla sind zwei ehemalige Streunerinnen, die das große Glück hatten, bei Autor Uwe Krauser und seinem Partner ein neues Zuhause ...


Phoebe und Layla sind zurück! Die beiden Mischlingshündinnen Phoebe und Layla sind zwei ehemalige Streunerinnen, die das große Glück hatten, bei Autor Uwe Krauser und seinem Partner ein neues Zuhause zu finden und damit endlich die Liebe zu bekommen, die beide verdient haben. Die ersten Missverständnisse, welche Schlafplätze für Hunde geeignet sein sollen und welche nicht, sind mittlerweile längst zur Zufriedenheit der beiden Hundedamen aus der Welt geschaffen und auch sonst verstehen sie es, ihre beiden Herrchen um die Pfote zu wickeln. Denn man müsste schon ein Herz aus Stein haben, um den perfektionierten, schmachtenden und treuherzigen Blicken zu widerstehen. Die Tipps, die Mops Hector, der in Hundekreisen auch als der ungekrönte König der Menschenerziehung bekannt ist, den beiden eindrucksvoll vermittelt, sind dabei sicher auch sehr hilfreich. 

Bereits zum dritten Mal erzählt Phoebe von ihrer Arbeit als Hotelhund und vom Zusammenleben mit Layla, Uwe und Oliver. Aufgeschrieben wurde das Ganze zwar von Herrchen Uwe, doch die eigentliche Erzählerin ist Hündin Phoebe, die in lockerem Ton aus dem Nähkästchen plaudert. Phoebe hat wieder von einigen Abenteuern zu berichten, die mal humorvoll sind, aber zuweilen auch mitten ins Herz treffen und zum Nachdenken anregen. Langweilig wird es bei Phoebe und Layla jedenfalls nicht. Das liegt auch mit daran, dass die Hundefreunde Hector und Angelo wieder mit von der Partie sind. 

Phoebe versteht es hervorragend, die menschlichen und tierischen Protagonisten so zu beschreiben, dass man sie beim Lesen vor Augen hat. Sehr hilfreich sind dabei auch die Fotos, die man im Buch bewundern kann. Denn Phoebe, Layla, Uwe, Oliver und das Hotel in Bodenmais gibt es wirklich. Allerdings räumt Phoebe ein, sich bei ihrer Erzählung ein wenig künstlerische Freiheit herausgenommen zu haben. Doch das sei ihr verziehen, denn dabei herausgekommen ist eine Geschichte, bei der man schmunzeln, lachen, weinen und mitfiebern kann. Die Seiten fliegen nur so dahin, sodass man wieder viel zu schnell am Ende ankommt und Phoebes Welt verlassen muss. Ein Lichtblick ist allerdings, dass man ihr auch auf Instagram folgen kann und so immer informiert ist, wenn Phoebe Neues zu berichten hat. 

Ein einzigartiger Roman, der mitten ins Herz trifft und für wundervolle Lesestunden sorgt. Chapeau, Phoebe! 

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Eindrucksvoller Roman

Die Übersetzerin
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Die Jüdin Hedy Bercu hat es bei ihrer Flucht vor den Nazis auf die Kanalinsel Jersey verschlagen. Doch dann wird die Insel von den Deutschen besetzt. Für Hedy beginnt der Kampf ums Überleben. Da sie fließend ...

Die Jüdin Hedy Bercu hat es bei ihrer Flucht vor den Nazis auf die Kanalinsel Jersey verschlagen. Doch dann wird die Insel von den Deutschen besetzt. Für Hedy beginnt der Kampf ums Überleben. Da sie fließend Englisch und Deutsch spricht, bewirbt sie sich um eine Stelle als Übersetzerin im Feindeslager. Obwohl ihr Pass sie als Jüdin ausweist, bekommt sie die Stelle. Hedy hasst die Besatzer und beginnt heimlich, begehrte Benzincoupons abzuzweigen. Als sie dabei fast erwischt wird, nimmt der deutsche Soldat Kurt die Schuld auf sich, ohne zu wissen, dass Hedy Jüdin ist. Die beiden verlieben sich ineinander. Doch in diesen Zeiten steht die Liebe der beiden unter keinem guten Stern. Als Hedy erneut ins Visier der Deutschen gerät, muss sie untertauchen... 

Dieser historische Roman beruht auf einer wahren Begebenheit. Wenn man das beim Lesen im Hinterkopf behält, dann kann sich Hedys eindrucksvoll erzähltes Schicksal noch besser entfalten. Man ist vom ersten Moment an mitten im Geschehen und beobachtet gebannt, wie sich ihr Leben auf der Kanalinsel ändert, als die Besatzer die Macht ergreifen. Dabei kann man ihre Sorgen und Ängste glaubhaft nachvollziehen. Dazu kommt der ständige Hunger, da es kaum etwas zu essen gibt. 

Die aufkeimenden Gefühle zwischen Hedy und Kurt werden ebenfalls glaubhaft beschrieben. Hedys innere Zerrissenheit, nicht nur für den Feind zu arbeiten, sondern auch noch einen Deutschen zu lieben, spürt man beim Lesen ebenfalls. Deshalb kann man sich ganz auf die Geschichte einlassen und mitfiebern, als Hedy schließlich untertauchen muss. 

Ein eindrucksvoll erzählter Roman, der auf einer wahren Begebenheit beruht. 

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