In die Wellen des Abyssus gezogen ...
Das Buch las ich bereits vor einiger Zeit.
In Seattle werden grausame Morde begangen. Der Ermittler Jack Cordesman ist der Ansicht, daß Bisswunden an den Leichen auf Kannibalismus verwiesen.
Rote Haare, ...
Das Buch las ich bereits vor einiger Zeit.
In Seattle werden grausame Morde begangen. Der Ermittler Jack Cordesman ist der Ansicht, daß Bisswunden an den Leichen auf Kannibalismus verwiesen.
Rote Haare, die als Indiz gefunden werden, verweisen darauf, daß der Serienkiller eine Frau sein könnte.
Diese Ermittlungen sind aber nicht DER Schwerpunkt des Buches. Aber Locke, ein armer Poet, wird gegen seinen Willen darin involviert.
Er wird in Unheimliches hineingezogen und hätte er darauf eingehen soll, den dichterischen Auftrag eines gewißen Lehte anzunehmen. Allein schon dieser Nome de plume ( ? ) verheißt nichts Gutes, wer die griechische Mythologie kennt.
Er ahnt nicht, daß etwas Vampirisches sein Unwesen in der City treibt.
Man erfährt während der Handlung differerierende Sichtweisen, was dem Buch Tiefgründigkeit und eine enorme Wechselwirkung verleiht, was zusätzlich Spannkraft in due Handlung bringt.
Auch die Geheimnisvolle kommt zu Wort. All die eminenten Elemente den Mythos Vampire betreffend sind enthalten, in extremo.
Wie bei Edward Lee gewohnt gehen Abscheu, Erotik und Horror erneut enge Bande ein.
Wer nicht riskieren will, daß ihm das Essen aus dem Gesicht fällt, das er oder sie vor Stunden verzehrt hat, sollte 1. natürlich ein hartgesottener Horrorfan sein und 2. ziemlich fortgeschritten in der Lektüre des Facettenreichtums dieses Subgenres.
Allen anderen rate ich von diesem Buch ab. Denn es ist schön abgründig, aber ebenso mit Atmosphäre, stimmig, überzeugenden Protagonisten und einem schönen Clash zwischen Realität und dem Verschieben des Grauens in die Normalität.
Weil ich Lyrik sehr schätze, mag ich es außerordentlich, daß, Locke geschuldet, dementsprechende Passagen immer wieder vorkommen. Gelungen! Ebenso die elegante, geschliffene Sprache!