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Veröffentlicht am 02.11.2021

Eine berührende Gedankensammlung zum Thema Sterblichkeit

Was bleibt, wenn wir sterben
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Da ich in diesem Jahr selber mit schweren Verlusten zu kämpfen hatte, bin ich auf Louise Browns persönlichen Erfahrungsbericht aufmerksam geworden. Denn die Frage nach dem Danach und dem Was ...

Da ich in diesem Jahr selber mit schweren Verlusten zu kämpfen hatte, bin ich auf Louise Browns persönlichen Erfahrungsbericht aufmerksam geworden. Denn die Frage nach dem Danach und dem Was bleibt, wenn wir sterben habe ich mir nach dem viel zu frühen Ableben meines Papas und dem kurz darauf folgenden, unerwarteten Tod meiner Oma mehr denn je gestellt. Komplett beantwortet wurden meine Fragen zwar nicht. Das Buch lässt einem aber in jedem Fall durch zahlreiche Anekdoten von Verstorbenen, als auch der Hinterbliebenen, über die eigene Sterblichkeit und dem, was von uns in Erinnerung bleiben soll, nachdenken.

Die ehemalige Journalistin Louise Brown gibt in ihrem Erfahrungsbericht einen sehr berührenden Einblick in ihre Arbeit als Trauerrednerin und wie sie zu diesem besonderen Beruf gekommen ist. Es ist der Verlust ihrer Eltern, die beide kurz hintereinander verstorben sind, der Louise über die Endlichkeit des Seins nachdenken lässt. Es ist ihr ein großes Anliegen trauernde Hinterbliebene zu trösten und ihnen Mut zuzusprechen und außerdem sich mit dem Thema Sterblichkeit auseinander zu setzen.
So plaudert Louise Brown quasi aus dem Nähkästchen. Sehr klar, schnörkellos und ohne zu dramatisieren. Sie erzählt wie sie die Verstorbenen durch die Hinterbliebenen kennen lernt; wie diese durch wundervolle, teils humorvolle Erinnerungen ein Stück weit wieder lebendig werden. Zwischen den Kapiteln über ihren Beruf lässt sie uns durch Schilderungen über den Tod ihrer Mutter auch an ihrer eigenen Trauer teilhaben und wie sie gelernt hat damit umzugehen.

Ich würde das Buch jetzt nicht als Anleitung oder Ratgeber einstufen. Es ist eher eine Sammlung vieler kleiner Geschichten und Louises Gedanken dazu. Bei vielen ihrer Resümees habe ich mich wieder gefunden. Einige Dinge sind mir erst beim Lesen so richtig bewusst geworden. Mit machen Ratschlägen konnte ich mich wiederum gar nicht identifizieren. Es ist aber auch gar nicht das Ziel der Autorin uns ihre Meinung aufzudrücken. Ich denke, dass so ziemlich jeder, der schon einmal einen Verlust erlitten hat oder sich mit dem Thema Tod und Sterben auseinandersetzen will, dem Buch wertvolle Tipps entnehmen kann. Mir gibt es auf jeden Fall Hoffnung darauf, dass der Tod nicht das Ende sein muss. Wir alle können unser Leben frei gestalten und unsere Spuren auf der Erde hinterlassen, sodass wir für unsere Nachwelt in ewiger Erinnerung bleiben.

Fazit:

Was bleibt, wenn wir sterben? Louise Brown hat zahlreiche Erlebnisse aus ihrer Arbeit als Trauerrednerin gesammelt und lässt uns schnörkellos und ohne zu dramatisieren an ihren Gedanken zum Thema Tod und Sterblichkeit teilhaben. Es ist ein Buch, dass Mut macht, Hoffnung spendet und vorallem über das eigene Leben und wie man dieses bestmöglich gestalten will, um in Erinnerung zu bleiben, nachdenken lässt.

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Ein Must Have für Literaturfans

Book Rebels
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Wo holt ihr euch Ideen für neuen Lesestoff? Lass ihr euch durch Sozial Media inspirieren, oder sind es Buchforen im Internet, Freunde oder Familie? Bei mir ist es ein Mix aus allen. Und kürzlich ...

Wo holt ihr euch Ideen für neuen Lesestoff? Lass ihr euch durch Sozial Media inspirieren, oder sind es Buchforen im Internet, Freunde oder Familie? Bei mir ist es ein Mix aus allen. Und kürzlich ist 'Book Rebels' bei mir eingezogen, welches sich mit den großartigen Heldinnen der Literatur befasst. Insgesamt werden 75 mutige und starke Frauen von klassischer bis moderner Literatur porträtiert. Einige der Bücher kenne ich bereits, viele allerdings noch nicht. Und so wächst meine Wunschliste wieder einmal ins Unermessliche.

Ja, 'Book Rebels' macht definitiv Lust altbekannte Geschichten wieder zu entdecken und neue kennen zu lernen. Pro Kapitel wird eine Heldin vorgestellt und ganz wunderbar von Felicitas Horstschäfer malerisch in Szene gesetzt. Die Bandbreite reicht dabei von klassischen Werken wie 'Romeo und Julia' bishin zu neuer Literatur, zum Beispiel 'Die Tribute von Panem'. Iphigenie, Elizabeth Bennet, Jane Eyre, Momo, Pippi Langstrumpf, Heidi, Madita und Celaena Sardothien - es ist wirklich für jede Generation und jedes Alter spannend und interessant. Es sind einfach soviele Namen, die in 'Book Rebels' Erwähnung finden. Von Unbekannt bis zum Popstar der Buchwelt ist alles dabei. Ich finde die Auswahl ganz großartig getroffen. Es sind Frauen, die sich in Männerwelten behaupten müssen, die großes leisten, für die Liebe kämpfen, sich über Konventionen hinwegsetzen, für die gute Sache Kriege kämpfen - Rebellinnen ihrer Zeit. Jede auf ihre eigene Art mutig und stark.

'Book Rebels' ist kein Buch, dass man in einem Rutsch durchliest und dann ins Regal stellt. Es ist ein Buch, das man immer wieder zur Hand nimmt, das man Kreuz und Quer liest, das man auf einer zufälligen Seite aufschlägt und sich inspirieren lässt. Es ist ein Buch, in dem man die wunderschönen Illustrationen sprechen und sie einfach auf sich wirken lässt. 'Book Rebels' ist eine Lektüre, die man immer wieder gerne zur Hand nimmt, um sich an bereits gelesene Geschichten wieder zu erinnern, neue zu entdecken oder als Begleitbuch für sein Currently Reading.

Geschrieben wurde 'Book Rebels' übrigens von vielen verschiedenen Autor*innen, genau genommen 32. Trotzdem wirkt der Schreibstil sehr einheitlich und ist gut lesbar. Etwas mehr Emotionen hätte ich mir allerdings schon gewünscht. Das Buch liest sich doch sehr wie ein Lexikon, eben sehr sachlich. Das ist aber auch mein einziger kleiner Kritikpunkt.

Ich kann 'Book Rebels - 75 Heldinnen aus der Literatur' wirklich jedem empfehlen. Ganz besonders jenen, die sich von mutigen, rebellischen und außergewöhnlichen jungen Frauen inspirieren lassen möchten oder jenen, die alte Geschichte wiederbeleben und neue entdecken möchten.

Fazit:

'Book Rebels - 75 Heldinnen aus der Literatur' ist ein wunderbares feministisches und toll illustriertes Lexikon über starke Frauen, mutige Mädchen und junge Rebellinnen, die sich über Konventionen ihrer Zeit hinwegsetzen, Gefahren ins Auge blicken, Probleme und Hürden bezwingen und große Kämpfe austragen. Insgesamt 75 Persönlichkeiten aus antiken Klassikern bishin zu modernen Bestsellern werden porträtiert. Es ist ein Buch, welches man immer wieder gerne zur Hand nimmt und sich inspirieren lassen kann. Ein Must Have für Literaturfans!

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Eine gefährliche Rettungsmission

Pip rettet den Wald
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Pip ist ein Eichhörnchen. Aber nicht irgendeines. Pip ist hilfsbereit, freundlich, neugierig und besonders mutig. Als in Pips Wald der weise Hüterbaum stirbt und eine Eichel als Hoffnung auf ...

Pip ist ein Eichhörnchen. Aber nicht irgendeines. Pip ist hilfsbereit, freundlich, neugierig und besonders mutig. Als in Pips Wald der weise Hüterbaum stirbt und eine Eichel als Hoffnung auf eine positive Zukunft hinterlässt, ist Pip der erste, der sich freiwillig meldet die Eichel vom Baum zu pflücken und den Wald zu retten. Auch die anderen Tiere, vorallem die hinterhältigen Dachse, wollen die Eichel für sich haben, denn wer sie besitzt, herrscht fortan über den Wald. Doch Pip weiß, dass der Wald für alle Tiere da ist, und so beginnt er die gefährliche Rettungsmission.

Rebecca Reed hat eine spannende Geschichte für Kinder ab 8 Jahren zum Thema Klimawandel und Waldsterben, aber auch Zusammenhalt und Freundschaft geschrieben. Gleichzeitig ist das Buch der Auftakt zu einer Trilogie rund um Pip und seine Freunde.
Die Autorin erzählt ungeschönt was in Zeiten des Klimawandels mit dem Lebensraum Wald passiert. Weil es nicht mehr regnet, trocken die Seen aus, die Pfanzen können nicht mehr wachsen und sterben und die Tiere haben nach und nach keine Nahrungsquelle mehr. Eichhörnchen Pip wagt sich sogar ganz nah an die Menschen heran, um Futter für seine Freunde und sich zu beschaffen. Doch das ist keine dauerhafte Lösung und noch dazu wahnsinnig gefährlich. Der Wald muss gerettet werden. Hilfe bekommt Pip dabei von ganz unerwarteter Seite.

Die Autorin konnte mich tatsächlich mit ziemlich rasanten und mitreißenden Szenen und einigen unvorhersehbaren Wendungen überraschen. Das Ende ist eher offen gestaltet und macht auf jeden Fall Lust auf die Fortsetzung. Mir kam es jedoch etwas zu abrupt. Und auch sprachlich war es mir für ein Kinderbuch etwas zu gestelzt. Mir hat trotz des ernsten Themas ein bisschen die Leichtigkeit in den Worten gefehlt.

Nichts desto trotz liest sich das Buch weg wie nix und durch die liebevolle Innengestaltung und die hübschen Illustrationen von Nina Dulleck kommt die Geschichte noch besser zur Geltung. Schade nur, dass die Bilder nicht farbig gestaltet sind. Leseempfehlung gibt's aber natürlich trotzdem.

Fazit:
Pip rettet den Wald ist ein Reihenauftakt für Kinder ab 8 Jahren zum Thema Klimawandel und Waldsterben. Das tapfere kleine Eichhörnchen geht auf eine gefährliche Mission, um das Zuhause der Waldtiere zu retten.
Die Geschichte ist rasant und spannend und hält einige unvorhersehbare Wendungen bereit. Dazu kommen tolle Illustrationen zum Bestaunen. Auf jeden Fall lesenswert!

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Romantisch, heimelig und kulinarisch

Das kleine Chalet in der Schweiz
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Der Herbst ist für mich die Zeit im Jahr, in der ich mich am liebsten mit Tee und Decke vor dem Kamin einkuschle und an heimelige Wohlfühlorte wünsche. 'Das kleine Chalet in der Schweiz' kam daher genau ...

Der Herbst ist für mich die Zeit im Jahr, in der ich mich am liebsten mit Tee und Decke vor dem Kamin einkuschle und an heimelige Wohlfühlorte wünsche. 'Das kleine Chalet in der Schweiz' kam daher genau zum richtigen Zeitpunkt. Romantisch, heimelig, charmant und sehr kulinarisch war die Reise in die Schweizer Alpen. Ich habe die buchige Reise richtig genossen.

'Das kleine Chalet in der Schweiz' ist bereits der 6. Band der Romantic Escapes Reihe von Julie Caplin. Ich hab das Pferd von hinten aufgezäumt, denn für mich war es die erste Begegnung mit der Autorin. Und ich werde definitiv auch die anderen Bände bald lesen, denn Julie hat mich mit ihrer einnehmenden Art als Fan gewonnen.

Julie Caplin hat einen wirklich wunderbar lockeren und einfach zu lesenden Schreibstil, der dazu einlädt einfach mal abzuschalten und sich wegzuträumen. Diese herrlich unkomplizierte Art passt einfach perfekt zur Geschichte, die - was ich mehr als erfrischend finde - ohne große Dramen auskommt. Naja, Protagonistin Mina sieht das wahrscheinlich anders. Immerhin wurde sie von ihrem Verlobten am Jahrestag verlassen. Mina beschließt kurzerhand sich eine Auszeit bei ihrer Patentante Amelie in der Schweiz zu gönnen. Diese betreibt dort ein entzückendes, kleines Chalet eingebettet zwischen den verschneiten Gipfeln der Schweizer Alpen. Mina lernt nicht nur die Köstlichkeiten der Schweiz kennen, sondern sie findet auch neue Freunde, lernt sich selbst von einer anderen Seite kennen und trifft auf ihr Schicksal.

Abgesehen davon, dass die Handlung wirklich kurzweilig war, hat mich besonders die Liebe zum Detail begeistert. Julie Caplin hat es geschafft die Schweiz in mein Wohnzimmer zu bringen. Egal ob bei der Zugfahrt durch die bergige Landschaft, dem Besuch der Schokoladenfabrik oder den Ski- und Langlaufausflügen - ich habe mich gefühlt, als wäre ich vor Ort. Es waren Kleinigkeiten, die mein Herz zum Glühen gebracht haben. Das Knistern des Feuers im Kamin, der kalte Schnee auf der Haut und der Duft der süßen Köstlichkeiten, der durch das Chalet gezogen ist. All diese Dinge haben dazu beigetragen, dass ich mich unglaublich wohl gefühlt habe beim Lesen.

Und auch die Liebesgeschichte war richtig süß, auch wenn sie mir fast ein bisschen zu weit hergeholt war. Besonders den Schluss fand ich dann doch etwas zu kitschig. Aber in so einem Buch darf das auch sein, finde ich. Genau so wie die Klischees die bedient werden. Ja, ich spiele hier auf die hochgelobte Schweizer Pünktlichkeit an und offenbar können alle schon ab der Wiege perfekt Skifahren.

Ich hab die Auszeit beim Lesen jedenfalls sehr genossen. Mit Mina und ihrem Love Interest Luke bin ich zwar nicht so ganz warm geworden, was vorallem daran liegt, dass ich ihre Gedanken teilweise nicht nachvollziehen konnte. Aber ich wurde dafür mit vielen anderen liebevollen Charakteren und einer wunderschönen Atmosphäre entschädigt.

Fazit:

Romantisch, sehr charmant, heimelig und kulinarisch! 'Das kleine Chalet in der Schweiz' lädt zum Träumen und Wohlfühlen ein. Julie Caplin hat eine wunderbar einnehmende Art zu schreiben. Ich hatte wirklich das Gefühl die Schweiz zu bereisen.

Ich kann das Buch all jenen empfehlen, die eine lockere und leichte Lektüre zum Wegräumen, mit viel Liebe und ein bisschen Herzschmerz suchen.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Der Teufel ist in der Stadt

Pantarch
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Würdest du das Geschenk der Unsterblichkeit annehmen? Ich bin mir da jetzt nicht mehr so sicher. Ich würde die Unsterblichkeit auch nicht mehr als Geschenk ansehen. Mila Ilbach hat sich mit dem ...

Würdest du das Geschenk der Unsterblichkeit annehmen? Ich bin mir da jetzt nicht mehr so sicher. Ich würde die Unsterblichkeit auch nicht mehr als Geschenk ansehen. Mila Ilbach hat sich mit dem sehr philosophischem Thema in ihrem Erstlingswerk auseinander gesetzt und in einem spannenden Fantasy Roman verpackt.

Ich habe das Cover gesehen, Untertitel und Klappentext gelesen und bin sofort angesprungen. Ich musste das Buch mit dem einprägsamen Titel 'Pantarch' einfach lesen. Und es hat sich definitiv gelohnt. Mila Ilbachs Idee und die Umsetzung des Themas ist auf jeden Fall gelungen. Und auch mit dem eher nüchternen Schreibstil bin ich sehr gut zurecht gekommen. Denn die Geschichte liest sich unglaublich flüssig und ist durch die Perspektivenwechsel der beiden Protagonisten Aurora und Evan auch sehr kurzweilig.

Die Geschichte handelt von Aurora deren Leben sich über Nacht schlagartig ändert. Nach einem schweren Autounfall erwacht die junge Ärztin als unsterbliches Wesen - einer Pantarch. Das Schicksal führt Aurora direkt zu Evan, ihrem Unfallgegner, der ebenfalls ein Pantarch ist. Aurora wird in eine sehr hierarchische Gesellschaft eingeführt, die nach strengen Gesetzen lebt. In dieser Welt wird schnell klar, mit welchen Opfern die Unsterblichkeit verbunden ist. Aurora wird gezwungen ihr bisheriges Leben komplett aufzugeben und den Kontakt zu ihren Freunden und ihrer Familie zu unterbinden. Doch Aurora lässt sich nichts aufzwingen. Sie kämpft trotz der lauernden Gefahr und der Bedrohung durch die anderen Pantarche, die ihre Gesellschaft schützen wollen, für ihr Leben und ihre Sterblichkeit.

»Unsere Sterblichkeit ist doch das, was jeden Moment besonders macht. Wie kann ich mich über meine Erlebnisse, Gefühle oder Erfolge ernsthaft freuen , wenn sie in einem Meer aus Unendlichkeit untergehen?« (Zitat)

Ich mochte Aurora und ihren Kampfgeist wirklich gerne, doch auch Evan habe ich trotz seiner verschlossenen und teilweise mürrischen Art ins Herz geschlossen. Evan hat sich im Gegensatz zu Aurora mit seinem Dasein als Unsterblicher schon lange arrangiert. Als Mitglied des Senates genießt er gewisse Vorzüge. Und er ist es auch, dem die Aufgabe zugeteilt wird, Aurora auf ihr neues Leben vorzubereiten...sie zu überzeugen.

»Wir können die Welt auf eine Art sehen und kennenlernen, wie Sterbliche es niemals können werden. Wir können Dutzende von Leben führen.« (Zitat)

Aurora und Evan sind zwei Protagonisten, die auf unterschiedlichen Seiten stehen und doch noch voneinander lernen können. Ich mochte die Dynamik und den Konflikt zwischen den beiden total gerne. Und damit es so richtig spannend wird, schickt Mila Ilbach mit Auroras Kollegen und Partner auch noch einen Menschen is Rennen, der Aurora helfen will ihr altes Leben zurück zubekommen, jedoch selber ein großes Geheimnis verbirgt.

Ja, das Buch steckt voller Rätsel und wirft eine Menge Fragen auf, die zum Teil auch beantwortet werden. Das komplette Geheimnis hinter den Pantarch wird aber noch nicht gelüftet. Ich hoffe zumindest, dass dazu und vorallem zum Ursprung der Unsterblichkeit noch Erklärungen folgen.

»Diabolus in urbi est!«...»Der Teufel ist in der Stadt« (Zitat)

Bei der gesellschaftlichen Struktur der Pantarch bedient sich Mila Ilbach am Regierungssystem der römischen Antike. Ein Kaiser herrscht über alle. Ihm zur Seite stehen Konsule und der Senat. Und auch so manche Charaktereigenschaft römischer Despoten hat die Autorin ihrem Herrscher und seinen Beratern verliehen. Nero, Cäsar und Caligula lassen schön grüßen.

Mila Ilbach konnte mich Kapitel um Kapitel neu überraschen. Und im letzten Drittel ist die Spannung dann auch am Höhepunkt angekommen. Sogar soweit, dass ich zugegeben etwas Angst vorm weiterlesen hatte. Ich nenne es eine mal böse Vorahnung, die sich auch bewahrheitet hat. Denn nach dem temporeichen Finale wartet ein gemeiner Cliffhanger!

Ein Herz ziehe ich ab, da mir das Ende dann ein bisschen zu schnell abgehandelt wurde. Meiner Meinung nach hätte man das Tempo in der ersten Hälfte etwas anziehen können, dafür die zweite Hälfte und das Finale etwas ausführlicher gestalten können. Das ändert aber nichts daran, dass 'Zwischenwelt Pantarch' ein absolut gelungener Dilogieauftakt ist, der mich auf jeden Fall fesseln konnte.

Fazit:

'Zwischenwelt Pantarch' ist ein Fantasy-Roman, der sich dem Thema Unsterblichkeit widmet. Es ist ein komplexes Thema mit philosophischem Ansatz und regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Gleichzeitig ist das Erstlingswerk von Mila Ilbach aber auch mitreißend und spannend und erreicht zwischendurch auch Thriller-Niveau. Ich habe den Dilogieauftakt sehr gerne gelesen und freue mich nach dem fiesen Cliffhanger schon sehr auf die Fortsetzung.

Absolut lesenswert!

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