Natalie ist ein junges Mädchen, welches mit vielen Selbstzweifeln kämpft. Sie denkt, dass sie nichts wirklich kann und als sie an eine weiterführende Schule wechselt scheint der Anfang alles andere als ...
Natalie ist ein junges Mädchen, welches mit vielen Selbstzweifeln kämpft. Sie denkt, dass sie nichts wirklich kann und als sie an eine weiterführende Schule wechselt scheint der Anfang alles andere als leicht zu sein.
Das Buch im Comic-Stil beschäftigt sich mit den Problemen von jungen Heranwachsenden, wie Mobbing, Schule, geringes Selbstwertgefühl, Freundschaften usw.
Es behandelt wichtige Themen und trifft hilfreiche Kernaussagen, wie „es ist egal was andere denken“ oder „sei du selbst“.
Positiv fand ich,
dass Natalies Leben sich zum Schluss zum Guten gewendet hat und all ihre Probleme lösen konnte.
Die Comics sind schön gezeichnet und auch ansprechend aufgebaut.
Zwischendurch wurde auch durch kurze Sequenzen von Natalies Haustieren Hund und Katze immer ein wenig Humor mit eingestreut.
Alles in Allem hätte ich mir aber ab und an doch mehr Text gewünscht. Obwohl das Buch 239 Seiten umfasst, ist man doch sehr schnell durch damit und Natalies Weltanschauung war oftmals so tief verwurzelt, dass man sie gerne wachgerüttelt hätte.
Es ist definitv ein Buch für ComicliebhaberInnen, und weniger für diejenigen, die gerne viel lesen. Jungen Leuten, die mit ähnlichen Problemen kämpfen, kann Natalies Weg ein kleiner Wegweiser sein und etwas positives Selbstwertgefühl vermitteln.
„Eine Freundschaft aus Wind und Magie“ ist Band 1 der „Insel der Sturmpferde“-Serie von Eva Hierteis. Das Kinderbuch für Kinder zwischen ca. 8-12 Jahren spielt auf der Fantasieinsel Maolis, auf welchem ...
„Eine Freundschaft aus Wind und Magie“ ist Band 1 der „Insel der Sturmpferde“-Serie von Eva Hierteis. Das Kinderbuch für Kinder zwischen ca. 8-12 Jahren spielt auf der Fantasieinsel Maolis, auf welchem jeder Mensch ein Seelenpferd hat zu dem es eine unzertrennliche Freundschaft pflegt.
Das Mädchen Nilla und ihr Pferd Sturmtänzer sind die Hauptakteure und üben gerade für das große Wettrennen der Insel als unvermittelt ein Mädchen namens Luna mit ihrem Pferd Mondlicht auftaucht. Beide befinden sich in einem schlechten Zustand und werden von Nillas Ziehvater Jun aufgepäppelt. Jun hat ein besonderes Verhältnis zu Pferden und gilt auch als Bezähmer des Windes. Da Luna so anders ist, als die anderen Kinder, merkt Nilla schnell, dass die beiden ein Geheimnis umgibt, welches es zu lüften gibt.
Das Buch ist für alle Kinder geeignet, die Tiere, im insbesonderen Pferde lieben und Fantasiewelten mögen. Die Illustrationen sind toll getroffen und peppen das Buch an der ein oder anderen Stelle auf. Seitenanzahl und Schriftgröße sind für die Altersangabe angemessen.
Die Charaktere sind toll getroffen, da für jeden etwas dabei ist. Neben den beiden Mädchen Nilla und Luna, gibt es auch noch den Jungen Tommo, der mit Nilla zusammen aufwächst und die selbe Liebe zu Pferden hat. Auch gibt es einen Kontrahenten: York mit seinem Pferd Dexter – der ab und an mit unfairen Mitteln spielt. Jun, der Ziehvater ist verständnisvoll, tadelt aber auch an der ein oder anderen Stelle, wenn es angebracht ist.
Die Geschichte ist fantasievoll erzählt und wird zum Ende hin auch gut aufgelöst. Zu Beginn hätte ich mir mehr Informationen, bzw. Beschreibungen zur Insel gewünscht, da es sich ja um den ersten Band handelt. Die Informationen kommen auch im Laufe des Buches, wären aber am Anfang besser aufgehoben.
Alles in allem ein schönes Kinderbuch.
Die Hafenärztin – Ein Leben für die Freiheit der Frauen ist ein interessanter Roman von Henrike Engel über die junge Ärztin Anne Fitzpatrick, die sich in Hamburg um 1910 für misshandelte und benachteiligte ...
Die Hafenärztin – Ein Leben für die Freiheit der Frauen ist ein interessanter Roman von Henrike Engel über die junge Ärztin Anne Fitzpatrick, die sich in Hamburg um 1910 für misshandelte und benachteiligte Frauen einsetzt. Anne kristallisiert sich darüber hinaus als Kämpferin für Frauenrechte heraus. Auch die Pastorentochter Helene versucht ein eigenständiges Leben zu leben und nimmt sich Anne als Vorbild.
Als Anne ein neues Frauenhaus eröffnen möchte, werden am Eröffnungstag zwei Frauenleichen vor diesem Haus gefunden.
Anne und Helene ermitteln ebenso wie die Polizei, um weitere Frauenleben zu schützen und begeben sich dabei immer weiter in Gefahr und in die Nähe des Mörders, der noch lange nicht fertig ist.
Es ist mein erstes Buch der Autorin Henrike Engel. Die Schriftstellerin kennt Hamburg sehr gut und schafft es die Stadt soweit zu charakterisieren, dass auch Ortsfremde einen Bezug dazu herstellen können, ohne sich zu weit ins Detail zu verlieren.
Das ca. 460 Seiten umfassende Taschenbuch behandelt zwei unterschiedliche Themen, zum einen die Rechte der Frauen in der damaligen Gesellschaft und die Ungleichheit, zum anderen Erfahren wir auch durch die Perspektive des männlichen Kommissars viel über die polizeiliche Ermittlungsarbeit.
Der Roman ist daher sehr abwechslungsreich und zu keiner Zeit langweilig.
Anne Fitzpatrick ist eine interessante und sympathische Persönlichkeit, die mit beiden Beinen im Leben steht und sich trotz privater Schwierigkeiten selbstlos für andere Frauen einsetzt.
Die Pastorentochter Helene Curtius dagegen, eifert dem Vorbild Annes nach und entwickelt sich im Laufe des Buches von einem eigensinnigen, naiven kleinen Mädchen zu einer offenen, wissbegierigen jungen Dame.
Kommissar Berthold Reydt kämpft mit den Dämonen seiner Vergangenheit ist aber stets vorbehaltlos, was seine Arbeit angeht und sehr ehrgeizig auf vielen Gebieten. Auch er sympathisiert mit dem Leser.
Das Buch soll im Juni 2022 durch einen neuen Fall fortgesetzt werden.
Ich fand sowohl die Charaktere als auch die Handlung interessant und spannend. Der Schreibstil ist locker, nicht zu detailliert und bleibt bei der wesentlichen Handlung, trotzdem erfahren wir genug von den Personen, um sie uns besser vorstellen zu können und eine Beziehung aufzubauen.
Der Schluss hingegen konnte mich leider nicht überzeugen, da aus meiner Sicht zu viele Fragen offen blieben. Auch im Hinblick, dass es ein Nachfolgerbuch gibt, hätten die Fragen (Achtung Spoiler!) nach Julies Verbleib, Annes Vergangenheit und die Ursache des Disputs mit den von Stettens für mich näher geklärt werden müssen.
Da das Ende ohnehin relativ offen ist und Raum für mehr lässt, hätte ich mir diese Aufklärung durchaus gewünscht.
Ansonsten konnte ich einige unterhaltsame Stunden mit dem Buch verbringen.
Der 9-jährige Freddy und die 12-jährige Flo ziehen mit ihrem Vater und dessen neuer Freundin Ulrike in eine gemeinsame Wohnung. Die Nachbarn sind alle etwas eigenartig, was Freddy, den Hobbydetektiv, dazu ...
Der 9-jährige Freddy und die 12-jährige Flo ziehen mit ihrem Vater und dessen neuer Freundin Ulrike in eine gemeinsame Wohnung. Die Nachbarn sind alle etwas eigenartig, was Freddy, den Hobbydetektiv, dazu veranlasst etwas besser nachzuforschen. Bald findet er heraus, dass er Tür an Tür mit Vampir, Elfe, Gespenst und Werwolf lebt, die natürlich unauffällig als Menschen agieren. Als der Hausverwalter sich viele kleine Bösartigkeiten ausdenkt, um alle Mietsparteien aus dem Haus zu graulen, hecken Freddy und Flo gemeinsam mit den Hausbewohnern einen Plan aus.
Das Kinderbuch ist schon ab ca. 8 Jahren geeignet, da die Schrift groß ist und die gelegentlich vorkommenden schwarz-weiß Illustrationen etwas Abwechslung in den Lesespaß bringen. Auch wenn das Buch mit 256 Seiten relativ dick ist, lässt es sich dadurch und auch durch die teilweise kurzen Kapitel sehr schön lesen.
Die Charaktere sind gut ausgeformt und haben alle ihre Eigenarten, der Werwolf z.B. spricht breiten berlinerischen Dialekt, während das Gespenst sehr viel um seine eigene Jugend jammert und die Heinzelmännchen sich das Putzen einfach nicht verkneifen können. Der Humor kommt in diesem Buch nicht zu kurz.
Mir gefällt auch die Alltagsthematik, die nebenbei eingeflochten wird. Freddy und Flo leben nicht in einer intakten Familie, da die Eltern getrennt sind. Beide haben seit kurzem neue Partner und den beiden Kindern fällt das neue Familienleben noch etwas schwer. Flo, die gerade in der Pubertät steckt, etwas mehr als Freddy. Auch der Gerechtigkeitssinn und der Zusammenhalt untereinander werden angesprochen, als der Bösewicht in Form des Hausverwalters auftaucht.
Persönlich wurde es mir etwas zu viel, als an einer Stelle auch noch der Umweltschutz in Form des Vegetarismus eingeflochten wurde. Das ist natürlich ein wichtiges Thema, wirkte aber mehr gewollt, als gekonnt und fand ich für das Buch hier einfach nicht passend.
Alles in allem ist es aber ein schönes Buch, welches sich leicht und locker lesen lässt. Es ist kindgerecht geschrieben, baut Spannung auf, aber keine Furcht. Die Gruselgestalten sind allesamt sympathisch. Das Buch vermittelt Werte wie Gerechtigkeit und Zusammenhalt und hat Humor. Gerade jetzt zur Halloweenzeit ein schöner Zeitvertreib.
Berlin Monster von Kim Rabe ist eine Mischung aus Krimi und Fantasyroman. Die Vereinigung dieser beiden Genres in einem Roman habe ich zuvor noch nie so gelesen, ich finde den Roman aber von Kim Rabe authentisch ...
Berlin Monster von Kim Rabe ist eine Mischung aus Krimi und Fantasyroman. Die Vereinigung dieser beiden Genres in einem Roman habe ich zuvor noch nie so gelesen, ich finde den Roman aber von Kim Rabe authentisch umgesetzt.
Ganz allgemein geht es darum, dass durch ein Forscherexperiment vor 30 Jahren der Aberglaube von Menschen in Gestalt manifestiert wurde und seitdem viele verschiedene Gestalten, wie Gespenster, Märchenfiguren, Engel, Dämonen, Feen, Hexen uvm. (genannt Stifs) zusammen mit den Menschen leben, von diesen aber kaum akzeptiert werden.
Im Mittelpunkt steht Lucy, eine Privatermittlerin, die nicht zwischen Stifs und Menschen unterscheidet und jede Art von Fällen annimmt.
Als sie engagiert wird um Lia, eine Fee, zu finden, die spurlos verschwunden ist, gerät Lucy immer tiefer in den Sog von Macht und Kriminalität. Zeitgleich geht eine Mordserie um, denen Stifs zum Opfer fallen. Lucy glaubt erst nicht an einen Zusammenhang, wird aber eines Besseren belehrt und muss bald um sich selbst und ihre Liebsten bangen.
Sehr gut an dem Buch hat mir gefallen, dass Kim Rabe die fantastischen Gestalten super in die Realität mit einbindet. Wer schon mal in Berlin war, wird den ein oder anderen Ort erkennen und auch die Atmosphäre von Berlin erleben. Auch kämpfen die Stifs mit denselben Problemen, wie Randgruppen bei uns. Die Integration fällt schwer, es gibt wenige Jobs, Neorassismus herrscht vor.
Es gibt z.B. auch eine Zone, welche im Grunde ein Ghetto ist, in der nur Stifs wohnen, welche von den Menschen größtenteils gemieden wird.
Der Roman wird zeitweise sehr politisch, es gibt z.B. eine Demo der Stifs für ihre Menschenrechte. Immer wieder wird auf das Thema Diskriminierung eingegangen. Wir erleben wie die Politik auf die Integration eingeht, es gibt z.B. eine Stifquote bei der Personalbesetzung. Andererseits erleben wir viel Ungerechtigkeit und Kriminalität.
Ich konnte vieles davon 1:1 in der heutigen Welt wiedererkennen.
An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir gewünscht, dass der Roman etwas weniger vom Alltag heraus nimmt und ein wenig lockerer geschrieben würde.
Sehr interessant fand ich die Darstellung der verschiedenen Spezies, da ich mich persönlich auch für Legenden und Märchen interessiere. Gerne hätte ich mir gewünscht, dass die ein oder andere Gestalt näher thematisiert wird, was natürlich schwierig in ein Buch zu packen ist. Vielleicht würde da eine Legende mit einer Erklärung zu den unterschiedlichen Gestalten am Ende des Buches als eine Art Lexikon weiterhelfen?!
Die Handlung an sich fand ich zeitweise etwas schleppend. Die Protagonistin Lucy hat Ecken und Kanten und wirkt nicht immer sympathisch.
Manches fand ich vorhersehbar, manches nicht.
Alles in allem aber eine gute Mischung und das Ende hat mir gut gefallen, da der Großteil aufgelöst wird. Etwas Raum hat sich die Autorin noch verschafft für einen zweiten Teil.
Mein Fazit: Ein interessantes Buch mit einem speziellem Ansatz, welches für mich zwar gelungen ist, mich aber doch nicht so fesseln konnte, dass ich einen zweiten Band lesen würde.
Hierzu fehlt mir noch etwas mehr Tiefe bei den Hauptfiguren.