Cover-Bild 20. Juli
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Drama, Theaterstücke, Drehbücher
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 96
  • Ersterscheinung: 26.05.2021
  • ISBN: 9783257071603
Bernhard Schlink

20. Juli

Ein Zeitstück
Ihr letzter Schultag fällt auf den 20. Juli. Am Vortag hat die Deutsche Aktion mit ihrem charismatischen jungen Führer bei der Landtagswahl 37 Prozent bekommen. Im Leistungskurs Geschichte entbrennt unter den Abiturienten und ihrem Lehrer eine hitzige Diskussion. Das Attentat auf Hitler kam am 20. Juli 1944 viel zu spät. Es hätte am 20. Juli 1931 begangen werden müssen. Was ist daraus zu lernen? Zuwarten oder eingreifen? Saubere Hände behalten oder schmutzige riskieren?

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Wer würde Hitler töten?

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Bernhard Schlick hat ein sehr kleines aber dafür umso spannendes Zeitstück geschrieben was man auch als Aufführung perfekt umsetzten kann.

"Entscheidungen schaffen Abstand. Zwischen dem Denken und dem ...

Bernhard Schlick hat ein sehr kleines aber dafür umso spannendes Zeitstück geschrieben was man auch als Aufführung perfekt umsetzten kann.

"Entscheidungen schaffen Abstand. Zwischen dem Denken und dem Handeln. Wenn du entscheidest, ist mit Denken Schluss und fängt mit dem Handeln was Neues an." (Seite 72/73)

5 Schüler haben ihr Abi bestanden und planen ihre Zukunft. Ihr Geschichtslehrer hat mir ihnen intensiv über die Nazi-Diktatur gesprochen.

Ihr letzter Tag ist der 20.07 - der Tag als Stauffenberg das Attentat auf Hitler ausübte. Neben den Schülern und Lehrer beginnt auch für den Leser ein interessantes Zeitstück, ein Gedankenspiel.

Mit der Partei DA und ihrem Führer Rudolf Peter beginnt eine rechtnationale Partei immer mehr Boden zu gewinnen. Soll man diesen Menschen stoppen, abwarten, hinnehmen, zusehen?

Wann wäre der "richtige" Zeitpunkt gewesen um Hitler zu töten? Wäre die Welt dann eine andere Welt geworden?

Reichen Zeichen von Widerstand, Aufstehen, Hinsehen und Aufrufen heute noch aus? Oder kann man anders handeln, soll man handeln?

Mit diesem Thema beschäftigt sich dieses kurze aber interessante Gedankenspiel. Und ich selbst bin mehr als einmal ins Grübeln geraten. Heute weiss man was Hitler getan hat, aber war das zu seiner Anfangszeit auch so?

Die Jugendlichen diskutieren und dann geschieht etwas was alles verändert, die Stimmung beim lesen wird plötzlich ganz düster und neu. Und man weiss, dass manche Dinge ihren Lauf genommen haben oder werden. Es ist an jedem selbst aufzustehen oder sitzen zu bleiben.

Ein Gedankenspiel welches mich unglaublich mitgenommen und gefordert hat.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Gedankenkarussell par excellence...

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Schlink hat mich schon mit diversen Geschichten gut unterhalten und ich war einfach neugierig, ob er auch Theater kann und ja er kann so etwas von.

In der Abhandlung geht es um eine handvoll Schüler, ...

Schlink hat mich schon mit diversen Geschichten gut unterhalten und ich war einfach neugierig, ob er auch Theater kann und ja er kann so etwas von.

In der Abhandlung geht es um eine handvoll Schüler, die ihr Abi gerade frisch in der Tasche haben und darüber diskutieren, wann das Attentat des 20. Juli tatsächlich hätte stattfinden müssen, um zu gelingen. Wer hätte den Mut dazu gehabt und wie sieht die Welt heute aus?

Ich musste mich etwas einlesen, da es eher selten vorkommt, dass ich Stücke statt Romane lese, aber ich hatte mich schnell rein gefuchst, da Schlink mehr Wert auf das gesprochene Wort legt als großartig die Umgebung zu beschreiben, was mir gut gefiel.

Das Theaterstück hat bei mir ein Gedankenchaos im Kopf angerichtet, denn auch ich habe mir dir Fragen gestellt, die sich die Schüler im Stück stellen. Zu was wäre man selbst fähig und was wäre man bereit zu opfern? Vielleicht sogar sich selbst?

Ich fand es sehr bewundernswert wie gut der Autor die Jugend und deren Denke rübergebracht hat, denn nur junge Menschen sind so schnell zu begeistern und zu Taten bereit, da ihnen an mancher Stelle noch die Erfahrungen fehlen und sie dadurch emotionaler Dinge betrachten.

Das Setting, dass die Welt von damals auch in nicht allzu ferner Zukunft realistisch wäre, hat mir beim Lesen eine Gänsehaut verursacht, denn wenn man sich die derzeitigen Wahlergebnisse anschaut, dann sind die dargestellten Gedankengänge durchaus möglich.

Das Ende konnte man sich als Leser richtig gut als Schreckensmoment vorstellen.

Fazit: Auch wenn es sich hierbei um kein seitenstarkes Werk handelt, so weiß es dennoch auf ganzer Linie zu überzeugen, denn es hat meinen Geist sehr angeregt und mich nachdenklich gestimmt. Ich kann nur eine Leseempfehlung aussprechen. Klasse!

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