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Veröffentlicht am 20.10.2021

Gedankenkarussell par excellence...

20. Juli
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Schlink hat mich schon mit diversen Geschichten gut unterhalten und ich war einfach neugierig, ob er auch Theater kann und ja er kann so etwas von.

In der Abhandlung geht es um eine handvoll Schüler, ...

Schlink hat mich schon mit diversen Geschichten gut unterhalten und ich war einfach neugierig, ob er auch Theater kann und ja er kann so etwas von.

In der Abhandlung geht es um eine handvoll Schüler, die ihr Abi gerade frisch in der Tasche haben und darüber diskutieren, wann das Attentat des 20. Juli tatsächlich hätte stattfinden müssen, um zu gelingen. Wer hätte den Mut dazu gehabt und wie sieht die Welt heute aus?

Ich musste mich etwas einlesen, da es eher selten vorkommt, dass ich Stücke statt Romane lese, aber ich hatte mich schnell rein gefuchst, da Schlink mehr Wert auf das gesprochene Wort legt als großartig die Umgebung zu beschreiben, was mir gut gefiel.

Das Theaterstück hat bei mir ein Gedankenchaos im Kopf angerichtet, denn auch ich habe mir dir Fragen gestellt, die sich die Schüler im Stück stellen. Zu was wäre man selbst fähig und was wäre man bereit zu opfern? Vielleicht sogar sich selbst?

Ich fand es sehr bewundernswert wie gut der Autor die Jugend und deren Denke rübergebracht hat, denn nur junge Menschen sind so schnell zu begeistern und zu Taten bereit, da ihnen an mancher Stelle noch die Erfahrungen fehlen und sie dadurch emotionaler Dinge betrachten.

Das Setting, dass die Welt von damals auch in nicht allzu ferner Zukunft realistisch wäre, hat mir beim Lesen eine Gänsehaut verursacht, denn wenn man sich die derzeitigen Wahlergebnisse anschaut, dann sind die dargestellten Gedankengänge durchaus möglich.

Das Ende konnte man sich als Leser richtig gut als Schreckensmoment vorstellen.

Fazit: Auch wenn es sich hierbei um kein seitenstarkes Werk handelt, so weiß es dennoch auf ganzer Linie zu überzeugen, denn es hat meinen Geist sehr angeregt und mich nachdenklich gestimmt. Ich kann nur eine Leseempfehlung aussprechen. Klasse!

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Das Geheimnis einer Familie...

Das letzte Bild
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Ehrlich gesagt habe ich aufgrund der Optik zum Buch gegriffen und weil ich schon viel Positives über die Schreibe der Autorin gehört habe. Ich konnte doch nicht im Ansatz ahnen, was ich hier geboten bekomme...

In ...

Ehrlich gesagt habe ich aufgrund der Optik zum Buch gegriffen und weil ich schon viel Positives über die Schreibe der Autorin gehört habe. Ich konnte doch nicht im Ansatz ahnen, was ich hier geboten bekomme...

In der Geschichte geht es um die geschiedene Eva, die beim Bäckereieinkauf in der Zeitung ein Foto sieht, dass ihrer Mutter und ihr sehr ähnlich sieht. Wie kann das sein? Als sie ihre Mutter darauf anspricht und diese dicht macht, ist Evas Ergeiz geweckt und sie will dem Geheimnis auf die Spur kommen. Kann sie es lüften?

Der Roman ist in drei Handlungsstränge untergliedert, die zunächst scheinbar nichts miteinander zu tun haben. In der Gegenwart begleitet man Eva und Laurin (getrennt von einander), in der Vergangenheit Marguerite. Und während ich normalerweise die Vergangenheit oft spannender finde, so muss ich sagen, dass alle drei Stränge sehr spannend und mysteriös sind.

Gut gefallen hat mir, dass Eva eine Figur mit Ecken und Kanten ist und kein "Eitel- Sonnenschein"- Leben führt, sondern geschieden und alleinerziehend ist. So konnte ich mich deutlich besser mit ihr identifizieren, weil sie schon einiges durch hat im Leben.

Der Schreibstil Jonuleits ist fesselnd ohne zu überfordern. Man kann sehr gut in die Welt der Figuren abtauchen. Gut fand ich zudem, dass die Schriftart immer mal anders ist, so dass man direkt weiß bei welcher Figur man gerade ist.

Das Schicksal von Marguerite hat mich doch sehr berührt, weil sie viel durchmacht und dennoch nicht ihr Ziel erreicht hat. Tragisch, aber so ist das Leben manchmal.

Besonders überrascht hat mich, dass ein Nachbarort Erwähnung findet aufgrund seiner Geschichte. Zudem mochte ich, dass der Roman auf einen echten Fall basiert und nicht nur Familiengeschichte, sondern auch spannender Krimi ist, was ich so nicht erwartet hatte.

Das gelüftete Geheimnis empfand ich als besonders. Es wird alles schlüssig aufgelöst und ist zu jeder Zeit nachvollziehbar.

Am Ende des Buches gibt es noch diverse Fakten und Infos zum echten Fall, was ich spannend fand, denn mir war dieser bislang gänzlich unbekannt.

Fazit: Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Von mir daher eine klare Leseempfehlung. Klasse!

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Veröffentlicht am 28.09.2021

Freundschaft tut manchmal auch weh...

Schöne Welt, wo bist du
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Sally Rooney hatte mich mit "Gespräche unter Freunden" so sehr fesseln können, dass ich mehr lesen wollte. Und hier bekam ich genau das, was ich mir gewünscht hatte: einen tiefen Einblick in meine Generation.

In ...

Sally Rooney hatte mich mit "Gespräche unter Freunden" so sehr fesseln können, dass ich mehr lesen wollte. Und hier bekam ich genau das, was ich mir gewünscht hatte: einen tiefen Einblick in meine Generation.

In der Geschichte geht es um die vier Freunde Alice, Felix, Eileen und Simon, die mit ihrem Leben nur bedingt zufrieden sind. Knapp an die 30 stellt sich die Frage, ob sie das erreicht haben, was sie sich vom Leben gewünscht haben? Geht da noch etwas? Wird es noch komplizierter oder kommt man endlich mal an?

Mit ihrer nüchternen, trockenen Art fängt die Autorin die Dramatik der Generation Y gekonnt ein. Ich habe mich so sehr angesprochen und verstanden gefühlt, da es mir teilweise genauso geht wie den Protagonisten. Zudem spricht sie das Thema psychische Erkrankungen, Depression und Suizidgedanken ganz nebenbei an, was etwas Normales hat und für Verständnis sorgt.

Alle Figuren waren mir nicht sonderlich sympathisch und dennoch habe ich gern mit ihnen mitgefiebert und sie schlichtweg verstanden.

Ich konnte sehr gut nachvollziehen warum Alice unbedingt die Stadt verlassen und aufs Land ziehen wollte, um einfach mal Ruhe zu haben. Dass sie sich ausgerechnet den gegensätzlichen Felix als Partner in Crime aussucht, das hatte etwas Besonderes, denn weder vom Bildungsstand noch von den aktuellen Lebensumständen könnte man glauben, dass das jemals etwas werden könnte mit den Beiden.

Mich hat sehr berührt, dass alle Protagonisten mit Selbstzweifeln zu kämpfen haben, was sie sehr menschlich erscheinen lässt und die angesprochenen Probleme werden die meisten Leser in ähnlicher Form haben und nachvollziehen können.

Das stimmige Ende und der Bezug zur aktuellen Pandemie haben den Roman sehr rund werden lassen.

Jedem sollte klar sein, dass dieses Buch alles andere als leichte Kost ist, da es doch arg schwermütig daher kommt, aber wer bis zum Ende am Ball bleibt, wird die Millenials viel besser verstenen.

Fazit: Frau Rooney bleibt sich treu und unterhält tiefsinnig. An die Geschichte werde ich noch lange denken müssen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Familie kann man sich nicht aussuchen...

Die Überlebenden
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Mir wurde so oft von diesem Roman vorgeschwärmt, dass ich mir nun auch eine Meinung bilden musste. Und ja ihr solltest dies auch tun.

In der Geschichte geht es um die drei Brüder Nils, Pierre und Benjamin, ...

Mir wurde so oft von diesem Roman vorgeschwärmt, dass ich mir nun auch eine Meinung bilden musste. Und ja ihr solltest dies auch tun.

In der Geschichte geht es um die drei Brüder Nils, Pierre und Benjamin, deren Mutter gerade verstorben ist. Sie begeben sich mit der Urne zum Sommerhaus, der Ort ihrer Kindheit. Werden Erinnerungen wach? Und warum waren sie seit so langer Zeit nicht mehr dort?

Der Roman schildert die Kindheit der Jungen über Rückblenden und die Gegenwart wird rückwärts erzählt, was ich als sehr besonders empfand und mir noch nie in ähnlicher Form begegnet ist.

Bereits auf den ersten Seiten spürt man unterschwellig, dass in der Familie etwas passiert sein muss, was keiner je verdaut und verarbeitet hat. Das Geheimnis wird erst ganz zum Schluss geliefert und sorgte bei mir für enormes Erstaunen.

Das Verhalten der Eltern hat mich am meisten bewegt, denn oft wollte ich sie schütteln, dass sie mal mehr für die Kinder und nicht nur etwas für sich tun.

Die Brüder haben jeder für sich ihr Päckchen zu tragen. Ich hatte für jeden vollstes Verständnis und konnte mich gut einfühlen, einen Liebling unter den Dreien hatte ich jedoch nicht.

Schulman zeigt sehr eindrücklich was Alkoholkonsum mit einer Familie machen kann und wie durch falsche Interpretation früherer Ereignisse Zwist unter Geschwistern entstehen kann. Nur weil man bei jemanden die Schuld vermutet, muss dies nicht stimmen.

Der Schreibstil des Autors ist fesselnd, man fliegt nur so durch die Seiten. Die Kapitel sind angenehm lang, so dass sich auch spät abends gut nochmal ein paar Seiten lesen lassen.

Fazit: Eine besondere Familiengeschichte, die mich berührt hat. Daher eine ganz klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Wenn der Schmerz einfach nicht nachlässt...

Shuggie Bain
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Der Klappentext und die optische Aufmachung haben mich nicht auf das vorbereiten können, was ich letztlich geboten bekam, denn es wird alles andere als leicht.

In der Geschichte geht es um Hugh, der von ...

Der Klappentext und die optische Aufmachung haben mich nicht auf das vorbereiten können, was ich letztlich geboten bekam, denn es wird alles andere als leicht.

In der Geschichte geht es um Hugh, der von allen nur Shuggie genannt wird. Er wächst in den 80ern in einem Arbeiterviertel in Glasgow auf und ist täglich mit Armut, Gewalt und Süchten konfrontiert. Was macht es mit einem Kind, wenn die Mutter sich nicht richtig kümmern kann?

Trotz aller Umstände kann man sich in die agierenden Figuren einfühlen und selbst die alkoholkranke Agnes verstehen. Das Leben hat ihr nicht viel Gutes mitgegeben. Stuart beschreibt ihre Sucht so bildlich und intensiv, dass man nicht nur die Gewalt spürt, sondern auch unangenehme Gerüche in der Nase hat.

Shuggie möchte man einfach nur an die Hand nehmen und von dem Leben, was er führen muss, entführen. Es bricht einem beinahe das Herz, wenn er alles für seine Mutter tut und auch anderen versucht zu helfen. Er denkt an alle, nur an sich nicht.

Zudem bringt der Autor sehr gut zur Geltung wie Kinder verrohen, wenn sie in einer ungesunden Umgebung aufwachsen. Wie bereits die Ärzte so schön sangen: "Gewalt erzeugt Gegengewalt".

Mir hat der Roman richtig gut gefallen, auch wenn ich sehr lange für die Lektüre brauchte, aber eben nicht weil es schlecht geschrieben ist, sondern weil die Handlung so hart ist, dass man teilweise nur mit Kloß im Hals liest.

Fazit: Wer auf unbequeme Geschichten steht, die das wahre Leben abbilden mit allem Schrecken, der kommen kann, der wird dieses Buch lieben. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Klasse!

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