Welt aus Eis und Schnee!
Eis. Abenteuer. EinsamkeitDer Name ist bei ihm Programm. Richard Löwenherz ist ein Extrem-Reisender. Als ‚ Lonely Traveller‘ hat er bereits viele entlegene Regionen Europas und Asiens per Rad erkundet. In ‚Eis.Abenteuer.Einsamkeit.‘ ...
Der Name ist bei ihm Programm. Richard Löwenherz ist ein Extrem-Reisender. Als ‚ Lonely Traveller‘ hat er bereits viele entlegene Regionen Europas und Asiens per Rad erkundet. In ‚Eis.Abenteuer.Einsamkeit.‘ zieht es ihn von Jakutien bis zum Arktischen Ozean.
Wir lesen von den Planungen der Reise, alles ist bis ins kleinste Detail durchdacht. Was muss er mitnehmen, welche Umstände müssen berücksichtigt werden? Überrascht hat mich, dass Richard Löwenherz nicht mit teuren Outdoor-Klamotten auf Reisen geht, sondern zum Teil ältere Sachen vom schwedischen Textilunternehmen trägt. Ein wichtiges Utensil ist ein Lammfell, über deren Verwendung wir im Verlaufe des Buches erfahren.
Der Autor startet seine Reise in Jakutsk, der kältesten Großstadt der Welt. Interessant ist, dass dort tatsächlich 300.000 Menschen leben. Wir begleiten den Autor mit seinem schwerbeladenen über 100 Kilo schweren Fatbike durch Eis und Schnee und unvorstellbarer Kälte. Wir begegnen auf seinem Weg Menschen, die offen auf ihn zugehen, die ihm einladen, bei ihnen zu übernachten. Zum Teil hat es sich herumgesprochen, dass ein verrückter Typ mit seinem Fahrrad unterwegs ist, und er wird schon erwartet. Die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Menschen sind sprichwörtlich. Und auch die Trucker, denen er begegnet, sind super nett und lustig. Aber solche Begegnungen sind lediglich Highlights auf der Reise, denn in der Regel nächtigt er draußen in der Kälte, eingemummelt in seinem Zelt, wenn er Glück hat, findet er mal eine Hütte.
Und es gibt auch gefährliche Situationen. Unvorstellbar, mit Drohgebärden Bären und Wölfen gegenüberzutreten. Schwere Stürze auf dem Eis, Frostbeulen, krachende Eisschichten, ein Benzinkocher der den Geist aufgibt. Richard Löwenherz geht auf dieser Reise psychisch wie physisch an seine Grenzen.
Die Fotos die er auf seiner Reise macht und die sein Buch illustrieren sind einfach der Hammer. Wer hat schon mal solche Polarlichter gesehen? Die wenigsten von uns. Eisige Landschaften, die, soweit das Auge blickt, wenig zum Festhalten bieten. Aber auch Bilder von Menschen und Siedlungen, und alten Industrieanlagen.
‚Eis.Abenteuer.Einsamkeit‘ hat mich von Anfang bis zum Ende gefesselt. Für mich war diese Reisebereicht spannender als jeder Krimi. Er hat Fragen aufgeworfen, die ich mir dank Tante Google beantworten konnte. Besonders das Polarmeer hat mich fasziniert. Auch über Tiksi, den Endpunkt der Reise, habe ich noch viel nachgelesen.
Mir hat diese Reise großen Spaß gemacht. Als Leser konnte ich Richard Löwenherz auf seiner abenteuerlichen Reise begleiten und ich habe viel für mich mitgenommen. Ich wünsche dem ‚Lonely Traveller‘ noch viele spannende und faszinierende Abenteuerreisen an denen, er uns als Leser teilnehmen lassen kann. Und vor allem viel Glück und bleib gesund.