Total abgefahren
„Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ ist ein wirklich außergewöhnliches Buch. Das Setting ist ein heruntergekommenes Anwesen im Besitz der Familie Hardcastle, die zum Maskenball geladen hat. Gegen ...
„Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ ist ein wirklich außergewöhnliches Buch. Das Setting ist ein heruntergekommenes Anwesen im Besitz der Familie Hardcastle, die zum Maskenball geladen hat. Gegen Ende des Abends geschieht ein Mord. Dieser Mord soll aufgeklärt werden, wobei der Protagonist der Geschichte, Aiden Bischop, mehrere Versuche hat, den Mörder zu entlarven, weil er in einer Art Zeitschleife festsitzt und sich der Tag des Mordes immer wiederholt. Eine weitere Besonderheit ist,dass Aiden jeden Tag im Körper eines anderen Gastes erlebt. Insgesamt hat er 8 verschiedene Wirte und damit eine vorgegebene Zeit in der er den Mord aufklären muss. Wie und warum er diesen Mord aufklären soll, muß man beim Lesen selber herausfinden.
Es war auf jeden Fall immer spannend zu lesen welcher Gast sich als nächster Wirt entpuppte. Eine tolle Idee war auch, dass bestimmte Charakterzüge des Wirtes das Handeln von Aiden beeinflussten und er mit der Zeit lernte Talente zu nutzen und sich nicht nur über Handikaps, die es natürlich auch gab, zu ärgern.So war der eine Wirt schlau aber übergewichtig, der andere jung und schnell aber feige.
Es gab eine große Anzahl an Personen, so dass man schnell den Überblick verlieren konnte. Zum Glück half eine zu Beginn des Buches abgedruckte Einladungskarte der Orientierung. Trotzdem war dies kein Buch zum schnellen Wegschmökern. Es forderte dem Leser immer eine gewisse Konzentration ab.
Egal wie gut man bei Kriminalromanen im Rätseln ist, behaupte ich mal, es ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, hier auf die Lösung zu kommen.
Zwischendurch hatte das Buch durchaus ein paar Längen, und der mystische Teil der Geschichte hat mir nicht ganz zugesagt.
Am Ende überschlagen sich dann die Ereignisse, und auch wenn die offenen Fragen weitestgehend geklärt wurden, fand ich das Finale zu abgefahren. Ich kann die Begeisterung vieler Leser aber durchaus nachvollziehen und vermute einfach, dass meine Reaktion eher verhalten war, weil ich bei zu viel Fantastik irgendwann aussteige. Vermutlich bin ich für diesen Roman einfach die falsche Zielgruppe.
Nichtsdestotrotz bewundere ich den Autor dafür einen derart komplexen Kriminalfall konstruiert zu haben, auch wenn es für mich persönlich nicht das Highlight war, was ich mir erhofft hatte.