Romeo und Julia unter den Hexen/-jägern
Witches & HuntersDie Autorin Janina Schneider Tidigk schreibt hier eine Geschichte, die sich wie Romeo und Julia nur unter Hexen und Hexenjäger liest. Zu Beginn lernt der Leser die zwei Hauptfiguren Cat und Alistair kennen, ...
Die Autorin Janina Schneider Tidigk schreibt hier eine Geschichte, die sich wie Romeo und Julia nur unter Hexen und Hexenjäger liest. Zu Beginn lernt der Leser die zwei Hauptfiguren Cat und Alistair kennen, die beide tiefe Gefühle füreinander pflegen. Nur ist Cat im Hexenzirkel von Ashland und Alistair Hexenjäger in Spe. Cat weiß von Alistairs Tätigkeit, während er bei ihr noch völlig im Dunklen tappt. Was für Alistair in einer unschönen Enthüllung endet, stellt für den Leser einen spannenden Start in die Geschichte dar.
Sie stehen Beide zwischen den Fronten. Cat hat eine Familie in ihrem Zirkel aus insgesamt 5 Hexen und Hexern gefunden. Sie wohnen zusammen, unterstützen sich und haben ein besonderes, magisches Verhältnis. Doch verstecken sie sich auch vor den Jägern, um ein halbwegs normales Teenagerleben zu führen.
Alistair ist mit seinen zwei Brüdern zusammen in einer Art Jägerausbildung. Er hat dabei bereits vor Cat begonnen das Jägerdasein zu hinterfragen. Es gibt gute und böse Hexen, aber bei den Jägern wird da kein Unterschied gemacht. Egal, ob jung, alt oder ein Teenager, jede Hexe wird ausgelöscht – was die Geschichte auch eindeutig brutal macht. Und für ihn fühlt es sich moralisch nicht richtig an.
Mir gefiel der moralische Denkanstoß hinter der Geschichte. Es vermittelt eindeutig die Botschaft, dass nicht wichtig ist was/wer du bist, sondern wie du bist und wie du dich verhältst. Und dieses Bild wird unterstützt mit Charakterentwicklungen.
Die Charaktere empfand ich als süß, aber auch im Einzelnen betrachtet eher oberflächlich. Gerade auch die Hauptfiguren nahmen hauptsächlich ihre Rolle im Geschehen ein: Herzzerreißend Liebende in verfeindeten Lagern. In die Charaktere kam ich nicht richtig rein, viel mehr konnte ich das Miteinander im Hexenzirkel oder die Zankereien der Brüder genießen. Bei der Autorin sah ich auf jeden Fall eine Stärke im Zwischenmenschlichem und in den Dialogen. Mir fehlte noch ein wenig der Raum, in dem sich die einzelnen Persönlichkeiten entfalten können.
In „Witches & Hunters“ Handlung liegt ein hoher Fokus auf der Interaktion zwischen den Charakteren, der Freundschaft und der Romanze. Eigene Denkmuster werden hinterfragt und es wird viel mit Moral gearbeitet. Trotzdem wurde durch diesen Handlungsfokus Spannungspotenzial auf Seiten der Fantasy-Elemente verschenkt. Das Spannungslevel wird eher stellenweise durch die Brutalität der Hexenjäger eingebaut.
Fazit:
Wer auf der Suche nach Romanzen, Liebe, die nicht sein darf und freundschaftlichen Bänden ist, wird hier definitiv fündig. Mich erinnert die Geschichte ein wenig an Romeo und Julia im Hexenreich und schafft durch diesen Fokus eine schöne Botschaft hinter den Worten. Für mich hätten die Persönlichkeiten der einzelnen Charaktere noch mehr Raum haben dürfen und auch im Bereich Fantasy-Spannung habe ich noch Potenzial gesehen.
Zitat:
„Spark, wenn deine Welt zusammenbricht, ist in meiner immer Platz für dich“