Tragische Geschichte zweier Schwestern
Schwester Beruf als Bankkauffrau und ihre getroffenen Entscheidungen. Und kommt dabei immer mehr auch dem ihrer Schwester auf die Spur. Welches Leben ist nun das richtige?
Erst als ihre Schwester Lone bei einem ...
Beruf als Bankkauffrau und ihre getroffenen Entscheidungen. Und kommt dabei immer mehr auch dem ihrer Schwester auf die Spur. Welches Leben ist nun das richtige?
Erst als ihre Schwester Lone bei einem Unfall mit einem Traktor kollidiert und im Krankenhaus ins Koma versetzt wird, beginnt Iulia auch ihr eigenes Leben in Frage zu stellen. Wie hat sie sich so weit von ihrer Schwester entfernen können und ist sie selbst glücklich mit dem, was sie tut. Besonders drängend werden die Fragen, als Iulia beginnt, die Frauen von Lone zu besuchen, die sie zuletzt als Hebamme betreut hat. Durch die Gespräche mit ihnen, lernt sie Lone erst wirklich kennen und hinterfragt ihre eigenen, ganz persönlichen Lebensentscheidungen. Iulia kommt aus schwierigen Familienverhältnissen, hat keinen Kontakt mehr zu ihrer leiblichen Mutter, die sie und ihren Vater für eine andere Familie verließ. Bei Monika haben beide schließlich neuen Halt gefunden und sie zusätzlich eine Schwester und einen Bruder.
Der dramatische Unfall ihrer Schwester stellt das Leben von Iulia auf den Kopf und lässt Risse erkennen, die sie zuvor nicht wahrgenommen hat. Das was selbstverständlich und richtig erschien, erscheint nun im neuen Licht und wird neu bewertet. Sicher geglaubtes steht plötzlich auf wackeligem Boden. Lone, die wohl die wichtigste Bezugsperson für Iulia war, wird ihr immer fremder. Als sie die Schwangeren und frisch gebackenen Mütter kennen lernt, die von Lone unterstützt wurden, beginnt sie ihre Schwester mit neuen Augen zu betrachten und Mareike Krügel erzählt keine neue Geschichte, hat aber einen ganz eigenen Stil. Die Liebe zur eigenen Schwester als auch dem Beruf der Hebamme verleiht sie in ihrem Roman viel Ausdruck.
Abschließend und aus persönlicher Sicht gesehen liegt mir der sehr nüchterne Erzählstil von Mareike Krügel einfach nicht. Die Intensität der Handlung und die Idee gefallen mir, während ich ihren schwarzen Humor etwas schräg finde. Auch wirkte manches abstrus, so beispielsweise der Verlauf der Gespräche mit den werdenden Müttern oder auch die Ehe zwischen der Protagonistin und ihrem Mann, die am Ende der Geschichte völlig unerwartet einen neuen Verlauf nimmt. Ich bin sicher, dass viele Leser:innen ihre Freude mit dem Roman haben werden, mir waren Figuren und Handlung durchweg fern.
Erzählt wird eine lebensnahe und tragische Geschichte zweier Schwestern, die mich aufgrund des sehr sachlichen Erzählstils und nicht immer nachvollziehbarer Handlungen nicht berühren konnte.