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Veröffentlicht am 02.11.2021

Traumatische Erlebnisse

Die andere Tochter
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Antonia Petzold (Toni)wird bei einem Unfall verletzt und sie droht ihr Augenlicht zu verlieren. Doch eine Hornhautspende ist die Rettung für sie. Doch dann hat sie das Gefühl, dass sie nicht nur ein fremdes ...

Antonia Petzold (Toni)wird bei einem Unfall verletzt und sie droht ihr Augenlicht zu verlieren. Doch eine Hornhautspende ist die Rettung für sie. Doch dann hat sie das Gefühl, dass sie nicht nur ein fremdes Organ in sich trägt, sondern auch die Anlagen einer fremden Person. Sie macht sich auf die Suche nach der Familie der Spenderin, um mehr über die Spenderin zu erfahren. Clara Mertens nimmt sie auf wie die eigene Tochter, was der Familie aber nicht gefällt. Es dauert eine Weile, bis sie erkennt, dass ein böses Spiel mit ihr getrieben wird und ihre Familie in Gefahr gerät. Sie muss sich den Geheimnissen der Vergangenheit stellen.
Erzählt wird die Geschichte auf unterschiedlichen Zeitebenen. Der Schreibstil lässt sich gut lesen, ist aber auch streckenweise etwas langatmig.
Toni hat einiges mitgemacht und daher hat sie nach der Transplantation erst einmal Schwierigkeiten, mit der Situation zurechtzukommen. Aber ich konnte ihr Handeln nicht immer nachvollziehen und wurde mit ihr nicht so recht warm. Sie gerät viel zu sehr in die fremde Familie hinein. Dass sie sich dann auf die Suche nach den eigenen Wurzeln macht, bei der sie auf verschiedene Geheimnisse stößt, konnte ich aber verstehen.
Am Ende fügt sich dann alles schlüssig zusammen.
Mich hat dieser Roman mit dem ungewöhnlichen Thema gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Die majestätischen Berge und die schroffe Natur

Das Glück des Wolfes
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Dies ist mein erster Roman des Autors Paolo Cognetti. Aufgrund des Klappentextes hatte ich etwas anderes erwartet. Hier geht es im Wesentlichen nicht um das Suchen und Finden der Personen, sondern um die ...

Dies ist mein erster Roman des Autors Paolo Cognetti. Aufgrund des Klappentextes hatte ich etwas anderes erwartet. Hier geht es im Wesentlichen nicht um das Suchen und Finden der Personen, sondern um die Berge. Die Berge sind schon seit ewigen Zeiten da und werden immer noch da sein, wenn es die Menschen aus dieser Geschichte nicht mehr gibt.
In das kleine Bergdorf Fontana Fredda fallen im Winter die Touristen ein. Die Restaurantbesitzerin Babette benötigt dann Hilfe und so arbeiten der Schriftsteller Fausto in der Küche und die junge Silvia als Bedienung. Beide haben sie etwas hinter sich gelassen und wissen noch nicht so recht, wie es nach der Saison weitergehen soll. Silvia will sich einen Traum erfüllen und eine Weile auf einer Schutzhütte hoch in den Bergen arbeiten. Die beiden kommen sich schnell näher, doch als der Sommer anbricht trennen sie sich wieder.
Ich bin ein wenig Zweigespalten bei diesem Roman. Beeindruckt hat mich der Autor mit seinen bildhaften und fast poetischen Beschreibungen der rauen, aber imposanten Natur. Bei den Personen war er wesentlich zurückhaltender. Was er uns über sie erzählt, wird ziemlich sachlich, fast schon distanziert erzählt. Wir lernen nicht nur Fausto und Silvia kennen, sondern begegnen in kurzen Episoden den Dorfbewohnern und anderen Personen. Durch diese Szenen blieben mir die Personen fremd. Das Leben in den Bergen ist hart und macht die Menschen wohl so eigenbrötlerisch und abweisend.
Wir erfahren wenig über die Vorgeschichte der Protagonisten und auch am Ende bleibt vieles offen. Doch eines ist gewiss: Die Faszination der Berge bleibt.
Ein interessanter Roman, auf den man sich einlassen muss.

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Neue Chancen

Wir für uns
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„Carpe diem“ rät der Dichter Horaz. Doch wir alle kennen das, dass wir Dinge aufschieben, weil es gerade nicht so passt.
Auch Josie hat ihre Wünsche auf „später“ verschoben. Nun ist sie Anfang vierzig ...

„Carpe diem“ rät der Dichter Horaz. Doch wir alle kennen das, dass wir Dinge aufschieben, weil es gerade nicht so passt.
Auch Josie hat ihre Wünsche auf „später“ verschoben. Nun ist sie Anfang vierzig und hat eine Beziehung zu Bengt, der schon eine Familie hat. Dann ist Josie unverhofft schwanger und Bengt möchte kein Kind mehr.
Auch Kathi hat vieles auf „später“ verschoben. Nun ist sie alleine, da ihr Mann nach über fünfzig Jahren gemeinsamen Lebens verstorben ist und ihr Sohn ihr fremde geworden ist.
Dann bringt der Zufall diese beiden ungleichen Frauen zusammen. Sie spüren gleich eine Verbindung und was noch wichtiger ist: Sie fühlen sich verstanden. Das Leben der beiden Frauen verändert sich und eröffnet damit neue Chancen.
Dies ist mein zweiter Roman der Autorin Barbara Kunrath. Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen und die Geschichte zeig6t, dass es nie zu spät ist, sein Leben zu verändern.
Ich konnte mich beide Frauen gut hineinversetzen. Sie haben ihr Leben nach dem Mann ausgerichtet und sich selbst ein wenig darüber vergessen. Es ist nicht einfach, sich dann aufzuraffen und Änderungen im Leben zuzulassen. Doch sie geben sich gegenseitig Kraft und Zuversicht.
Diese Geschichte regt dazu an, sich Gedanken zu machen, ob man nicht auch einiges auf „später“ verschoben hat.
Eine emotionale Geschichte, die mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Erschreckend, weil so realistisch

Schwarzes Herz
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Ich bin nicht in den Sozialen Medien aktiv, daher sagte mir weder Quattromilf, noch Jasmina Kuhnke etwas. Aber der Klappentext machte mich neugierig. Inzwischen ist Jasmina Kuhnke vielen ein Begriff, da ...

Ich bin nicht in den Sozialen Medien aktiv, daher sagte mir weder Quattromilf, noch Jasmina Kuhnke etwas. Aber der Klappentext machte mich neugierig. Inzwischen ist Jasmina Kuhnke vielen ein Begriff, da sie die Frankfurter Buchmesse boykottierte.
Jasmina Kuhnke weiß, wovon sie schreibt, ist sie doch als Kind einer Serbokroatin und eines Senegalesen in Deutschland aufgewachsen.
In ihrem Roman erzählt eine schwarze Ich-Erzählerin von ihren Leben. Von Kind an ist sie Rassismus ausgesetzt, was sie fürs Leben prägt. Sie fühlt sich nicht wertgeschätzt, so wie sie ist. Dieses mangelnde Selbstbewusstsein treibt sie in eine toxische Beziehung, eine Beziehung voller Gewalt. Wie so viele Frauen in dieser Situation gibt sie sich die Schuld. Doch irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem sie sich entscheidet, ihr Leben von nun an selbst in die Hand zu nehmen und sich aus der Beziehung zu befreien.
Die Sprache dieses Romans ist sehr direkt und derb und zeigt gerade dadurch, wie erschreckend die psychische und die physische Gewalt ist. Es ist eine Geschichte, die sehr schockierend und authentisch ist. Die Geschichte geht unter die Haut. Ich musste beim Lesen immer wieder Pausen einlegen.
Ein aufrüttelndes Buch über ein erschreckendes Thema – ein wichtiges und lesenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Eine höllische Fahrt durch die Nacht

Eskalation
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Dina Martin ist nachts alleine auf dem Heimweg und macht sich ihre Gedanken. Da befiehlt eine Stimme aus der Freisprechanlage „Nicht langsamer werden.“ Außerdem fährt ein Wagen dicht auf. Dann soll sie ...

Dina Martin ist nachts alleine auf dem Heimweg und macht sich ihre Gedanken. Da befiehlt eine Stimme aus der Freisprechanlage „Nicht langsamer werden.“ Außerdem fährt ein Wagen dicht auf. Dann soll sie abfahren, doch ihre Abfahrt ist weit entfernt. Nach einer Kurve gibt es eine Polizeikontrolle und Dina hofft, dass der Albtraum ein Ende hat. Doch er beginnt erst, denn es fallen Schüsse.
Der Schreibstil lässt sich gut lesen. Kurze Kapitel und Perspektivwechsel sorgen für Spannung. Allerdings geht es auch etwas brutal zu.
Ich konnte mich gut in Dina hineinversetzen, denn es ist schockierend, was ihr widerfährt. Man spürt ihre Not und Verzweiflung, da sie so unter Druck gesetzt wird und keine Chance sieht aus der Situation zu entkommen. Die Gedanken des Täters machen neugierig, was hinter seinem Tun steckt.
Als Leser versucht man herauszufinden, was den Täter antreibt und natürlich will man wissen, ob und wie Dina aus den verfahrenden Verhältnissen herauskommt. Zwischendurch lässt die Spannung mal etwas nach, aber es gibt dann auch Wendungen, die sie wieder anfachen. Bis zum Schluss bleibt offen, wer der Täter ist. Auch wenn mir manches nicht so ganz schlüssig erschien, so hat mir dieser spannende Thriller mit dem etwas abrupten Ende doch gefallen.

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