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Veröffentlicht am 21.10.2021

Wundervolles und berührendes Leseerlebnis

Hey, ich bin der kleine Tod … aber du kannst auch Frida zu mir sagen
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Inhalt:
Samuel leidet seit seiner Geburt an einer Autoimmunerkrankung. Als eine kleine Gestalt mit schwarzer Kutte und Sense bei ihm auftaucht, denkt er: Das war’s! Unter der Kutte sieht Frida aber aus ...

Inhalt:
Samuel leidet seit seiner Geburt an einer Autoimmunerkrankung. Als eine kleine Gestalt mit schwarzer Kutte und Sense bei ihm auftaucht, denkt er: Das war’s! Unter der Kutte sieht Frida aber aus wie ein ganz normales Mädchen. Ihr Boss, der große Tod, hat ihr den Elfjährigen zugeteilt. Doch der ist ganz schön langweilig. Frida will raus! Samuel auf keinen Fall! Denn draußen ist es gefährlich: Unfallrisiken aller Art lauern da, Naturgewalten und Kinder – die größten Keimschleudern überhaupt! Perfekt, denkt Frida. So richtig hat sie noch nicht verstanden, was ihr Auftrag ist. Sie will Samuel loswerden – und er sie! So betreten die beiden gemeinsam eine Welt, die der Menschenjunge genauso wenig kennt wie die freche Auszubildende des Todes …

Meinung:
Samuel hat ein sehr anfälliges Immunsystem und ist daher äußerst vorsichtig, was den Umgang mit anderen Menschen und deren möglichen Keimen angeht. Raus vor die Tür geht er so gut wie nie. Schließlich lauern dort jede Menge Gefahren, beispielsweise Kinder, die größten Keimschleudern überhaupt, auf Samuel. Doch dann tritt eines Tages Frida in sein Leben. Das Mädchen stellt sich als der kleine Tod vor und erklärt Samuel, dass der große Tod sie geschickt hat. Frida soll lernen, wie die Menschen denken, fühlen und wie ihr tägliches Leben aussieht. Nur ist das mit Samuel gar nicht so einfach. Denn Samuel geht bekanntlich nie vor die Tür und hat alles andere als ein ganz normales Kinderleben. Eine Sache hat Frida Samuel zudem verschwiegen. Denn Fridas große Prüfung wird es sein, ihren ersten Menschen „zu holen“ und das soll ausgerechnet Samuel sein.

Als ich zum ersten Mal den Klappentext gelesen habe, war ich sofort sehr fasziniert von dieser Idee. Der kleine Tod, der Samuel holen und dabei das menschliche Leben kennenlernen soll? Das klang mal nach einer etwas anderen Geschichte.
Und diese habe ich auch ab der ersten Sekunde geliefert bekommen. Denn Frida und Samuel sind zwei ganz außergewöhnliche Charaktere.

Zu Beginn der Geschichte lernt der Leser den Jungen Samuel kennen. Aufgrund seines schrottreifen Immunsystems sind bereits die harmlosesten Krankheiten für ihn nicht ungefährlich. Dank einer Stammzellentransplantation soll Samuels Immunsystem rundum erneuter und gestärkt werden. Doch noch ist ungewiss, ob die Transplantation funktionieren wird.

Samuel ist ein sehr außergewöhnliches und reinliches Kind. Aufgrund seiner Vorgeschichte bekommt er schon das Grausen, wenn nicht alle Gegenstände seines täglichen Lebens in aller Regelmäßigkeit desinfiziert werden. Das Spielen und Reden mit anderen Kindern kommt für Samuel daher überhaupt nicht infrage. Schließlich sind Kinder die bekanntlich schlimmsten Keimschleudern. Allgemein verlässt Samuel das Haus nur für seine regelmäßigen Krankenhausbesuche und das auch nur im Schutzanzug.

Als Leser hat mich Samuels bisheriges Leben sehr traurig gestimmt. Denn dem Jungen sind viele schöne Momente des Lebens aufgrund seiner Angst vor möglichen Krankheiten verwehrt geblieben. Aber auch seine Eltern leiden unter dem Leben, dass sie mit Samuel führen. Sein Vater wünscht sich nichts sehnlicher als einfach nur mal auf den Spielplatz mit Samuel gehen zu können. Die Situation sorgt dafür, dass auch die Eltern untereinander sich nicht immer grün sind und es daher zu Streitigkeiten zwischen ihnen kommt.

Wer jetzt jedoch meint, eine furchtbar traurige Geschichte präsentiert zu bekommen, der irrt sich. Denn Anne Gröger hat es geschafft die ernsten und traurigen Themen kindgerecht zu verpacken. Und schließlich ist da noch der kleine Tod namens Frida. Frida ist zum ersten Mal auf der Erde und muss daher Alles mögliche erst noch kennenlernen, vor allen Dingen Regeln! Aber auch simple Dinge wie das Hungergefühl oder zu wissen, wann muss ich aufs Klo sind für Frida Neuland. Zudem liebt Frida es in den Sachen von Samuel herumzuwühlen, um immer wieder neue Dinge zu entdecken. Daher ist Samuel gerade zu Beginn seines Aufeinandertreffens mit Frida ziemlich gestresst. Denn sein Kinderzimmer gleicht jedes Mal einem Schlachtfeld, wenn Frida mit diesem fertig ist.

Doch im Laufe der Handlung nimmt die Beziehung zwischen Samuel und Frida eine ganz neue Ebene an. Sie werden Freunde. Und Samuel beginnt sein Leben bewusster wahrzunehmen. Er geht so weit auch mal Risiken einzugehen und verlässt das Haus freiwillig. Mich hat die Entwicklung sowohl von Samuel als auch von Frida sehr berührt.
Dennoch besitzt die Geschichte auch wahnsinnig viele lustige Momente. Denn Frida ist aufgrund ihrer Neugierde immer für die ein oder andere Überraschung gut!

Auch ein paar Illustrationen finden sich im Buch wieder. Diese wurden von Fréderic Bertrand gezeichnet. Wer mich kennt der weiß, dass ich seinen Zeichenstil sehr schätze und es mag wie toll er vor allen Dingen Menschen jedes Mal aus Neue zeichnet.

Fazit:
Dieses Buch ist ein wirklich wundervolles und berührendes Leseerlebnis. Die Frage nach dem Tod wird hier wie nebenbei eingeflochten und kindgerecht verarbeitet. Aber auch Samuels Angst vor einer erneuten Krankheit und die witzige Frida sind schöne Komponenten in der Geschichte. Dieses Buch meistert den Spagat zwischen ernsten Themen und dem humorvollen Grundton auf perfekte Art und Weise!
Ich vergebe sehr gute 4,5 von 5 Hörnchen.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Toller Auftakt in eine neue Reihe von Autorin Gina Mayer

Die Schule für Tag- und Nachtmagie. Zauberunterricht auf Probe
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Inhalt:
An ihrem zehnten Geburtstag bekommen Nora und ihre Zwillingsschwester Lucy eine aufregende Einladung: von der geheimen Schule für Tag- und Nachtmagie! Nora, die den Nachtunterricht besuchen soll, ...

Inhalt:
An ihrem zehnten Geburtstag bekommen Nora und ihre Zwillingsschwester Lucy eine aufregende Einladung: von der geheimen Schule für Tag- und Nachtmagie! Nora, die den Nachtunterricht besuchen soll, ist sofort hingerissen von ihrem Stundenplan. Hellsehen und Traummagie! Doch erst muss sie die Probezeit bestehen. Und die ist hart! Ständig passieren ihr irgendwelche Missgeschicke. Oder will jemand, dass sie von der Schule fliegt?

Meinung:
Nora und ihre Zwillingsschwester erhalten aufregende Nachrichten zu ihrem zehnten Geburtstag. Denn sie erhalten eine Einladung zur geheimen Schule für Tag- und Nachtmagie. Während Nora die Nachtschule besuchen soll, wird Lucy an die Tagesschule gehen. Außergewöhnliche und magische Fächer wie Hellsehen oder Traummagie stehen dabei auf dem Stundenplan. Doch aller Anfang ist schwer, zudem ist noch nicht sicher, ob Nora wirklich an der Schule bleiben darf. Denn ein Schüler wird nach der Probezeit die Schule noch verlassen müssen.

Gina Mayers Bücher sind immer ein wahres Feuerwerk an genialen, fantastischen und sehr magischen Ideen. Auch die Schule für Tag- und Nachtmagie klang wieder nach einer genialen Idee der Autorin, weshalb ich mich riesig darauf freute in die Geschichte einzutauchen.

Zu Beginn der Geschichte lernt man die Zwillinge Nora und Lucy kennen. Die Beiden wohnen nach dem Verschwinden ihrer Eltern bei Tante und Onkel und deren Kindern. Im Verlauf der Handlung wird klar, dass ihre Eltern in Verbindung mit der Schule für Tag- und Nachtmagie gestanden haben und ihr Untertauchen etwas mit der geheimen Magie zu tun hat.

Dieser und weitere Aspekte sorgen dafür, dass man der Geschichte gerne folgt. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Mädchen nach und nach mehr über die Magie der Schule erfahren. Dabei gibt es nicht nur außergewöhnliche Fächer wie Hellsehen und Traummagie, auch die Lehrer und Schüler der Schule sind ganz besonders. Beispielsweise Frau/Herr Spiegel. Denn diese Person ist am Tag ein Mann und in der Nacht eine Frau. Zusätzlich zu ihrem veränderten Aussehen ändert sich auch ihre Stimme.

Mir persönlich ging ein wenig die Spannung verloren, sobald der Schulalltag anfängt. Dennoch bin ich wirklich begeistert davon, was für einen Ideenreichtum Gina Mayer mal wieder an den Tag gelegt hat.

Sehr gespannt bin ich nun auf die Geschichte von Noras Zwillingsschwester Lucy, die ebenfalls zeitgleich zum ersten Band erschienen ist.

Fazit:
Der Auftaktband zur Schule für Tag- und Nachtmagie hat mich gut unterhalten. Magische Fächer und außergewöhnliche Charaktere lassen das erste Abenteuer von Nora und Lucy zu einem spannenden Abenteuer werden. Für mich war der Schulalltag zwar nicht ganz so packend, der Rest der Geschichte hat mich jedoch sehr gut unterhalten.
Von mir gibt es 4 von 5 Hörnchen.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Das Weihnachtsfeeling wird super transportiert

Wirrwarr in der Weihnachtsschule
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Inhalt:
Der Weihnachtsmann hat sich beim Eisfischen eine ordentliche Beule zugezogen – und nun kann er sich an nichts mehr erinnern. Oje!
Weihnachtsunterricht und Weihnachten ohne den Weihnachtsmann? Für ...

Inhalt:
Der Weihnachtsmann hat sich beim Eisfischen eine ordentliche Beule zugezogen – und nun kann er sich an nichts mehr erinnern. Oje!
Weihnachtsunterricht und Weihnachten ohne den Weihnachtsmann? Für Wichtelmädchen Winnie, Engel Leon und Rentier Romeo ist das ein fürchterlicher Gedanke. Kann ja nicht sein, dass sie den Schlamassel mit mehr Arbeit ausbaden müssen. Denn in den Weihnachtsfächern sind die drei nicht gerade Musterschüler*innen.
Also beschließen sie, den Weihnachtsmann und das glänzende Fest zu retten. Und Winnie hat auch schon eine gute Idee ... Ob das gut geht?

Meinung:
Wichtelmädchen Winnie, Engel Leon und Rentier Romeo sind ziemlich erschrocken, als sie erfahren, dass der Weihnachtsmann sich eine große Beule zugezogen hat und sich an nichts mehr erinnern kann. Weder an Weihnachten, noch wer er ist und was seine Aufgabe zu den Festtagen ist. Dadurch haben die Schüler der Weihnachtsschule deutlich mehr zu tun. Und gerade die Weihnachtsfächer, in denen die Freunde oftmals nicht ganz so gut sind, stehen so kurz vor Weihnachten ganz im Fokus. Denn in diesen unterstützen die Schüler den Weihnachtsmann bei seinen Vorbereitungen enorm. Daher beschließen die drei Freunde dem Weihnachtsmann seine Erinnerungen zurückzubringen. Wichtelmädchen Winnie schwebt auch schon ein ganz fantastischer Plan vor. Doch wird dieser gelingen?

Da mein Sohn von Autorin Miriam Mann bereits „Die Pfötchen-Kita“ kennt und sehr mag, war ich mir sicher, dass ihm auch das neueste Werk der Autorin gefallen würde.

Wie der Titel schon verrät, dreht sich dieses Mal alles um Weihnachten und ganz besonders um den Weihnachtsmann, denn der hat sein Gedächtnis verloren. Mein Sohn fand die Vorstellung von einem Weihnachtsmann mit Beule und Gedächtnisverlust zunächst recht amüsant. Doch schnell dämmerte ihm, dass somit wohl auch Weihnachten ausfallen wird. Daher fieberte er sehr mit Wichtelmädchen Winnie, Engel Leon und Rentier Romeo mit. Schließlich geht ein Weihnachten ohne Weihnachtsmann einfach gar nicht!

Miriam Mann hat sich in diesem zauberhaften Büchlein wieder jede Menge tolle Dinge einfallen lassen. Dies fängt schon bei der Gruppenkonstellation an. Wichtel, Engel und Rentier sind eine bunte Mischung, wobei natürlich jeder seine eigenen Wünsche, Träume und Hoffnungen hat. Auch kann jeder der drei etwas besonders gut oder etwas nicht ganz so gut. Daher wird sich die Zielgruppe sicherlich in dem ein oder anderen Charakter wiederfinden.

Die Geschichte richtet sich an Kinder von 5 Jahren. Die Alterseinstufung kann ich voll und ganz unterstützen, da für jüngere Kinder der Textanteil noch etwas zu hoch sein dürfte. Mein fünfjähriger Sohn kam gut mit der Geschichte zurecht. Ich merkte jedoch, dass er die ersten Kapitel, die noch in der Weihnachtsschule stattfinden, nicht ganz so fesselnd fand. Doch sobald die Reise der drei Freunde startete, war er sehr begeistert von der Geschichte.

Wie bereits in „Die Pfötchen-Kita“ stammen die Illustrationen in diesem Buch wieder von Pina Gertenbach. Ich habe ihren Zeichenstil sofort wiedererkannt und wir beide freuten uns sehr über die vielen farbigen Bilder. Gerade die Darstellung von Rentier Romeo sorgte bei uns immer für ein kleines Schmunzeln.

Fazit:
Das Weihnachtsfeeling wird in Miriam Manns neuestem Werk für Kinder ab 5 Jahren super transportiert. Das niedliche Trio bestehend aus Wichtelmädchen, Engel und Rentier sorgt für eine unterhaltsame Lesezeit. Zudem spornt die jungen Leser die Sorge darüber, dass der Weihnachtsmann sein Gedächtnis nicht wiedererlangt und Weihnachten somit ins Wasser fällt, enorm zum Weiterlesen an.
Wir vergeben 4 von 5 Junior-Hörnchen.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Lustige und peppige Werwolfgeschichte

Jasper Wulff – Der coolste Wolf der Stadt
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Inhalt:
Jasper Wulff wäre eigentlich nichts lieber als völlig normal. Doch daraus wird nichts, denn Jasper und seine Familie sind Werwölfe! Ja, Familie Wulff ist alles andere als durchschnittlich, und ...

Inhalt:
Jasper Wulff wäre eigentlich nichts lieber als völlig normal. Doch daraus wird nichts, denn Jasper und seine Familie sind Werwölfe! Ja, Familie Wulff ist alles andere als durchschnittlich, und als sie aus ihrem einsamen Waldhäuschen in die Stadt ziehen müssen, führt das schnell zu großem Chaos. Jasper hat alle Hände voll zu tun, sein struppiges Geheimnis vor seinen neuen Freunden zu bewahren. Vor allem Carter scheint es darauf anzulegen, Jaspers Geheimnis aufzudecken. Nur gut, dass sich die coole Elly vor absolut nichts fürchtet und sogar noch zu Jasper hält, als er sich eines Abends vor ihren Augen verwandelt …

Meinung:
Jasper Wulff ist zusammen mit seinen Eltern aus seinem ruhigen Wald mitten in die Großstadt gezogen. Dies behagt der Familie gar nicht, haben sie doch ein bisher wohlbehütetes Geheimnis bewahrt. Sie sind nämlich Werwölfe und lieben es daher im Verborgenen zu leben. Gerade für Jasper ist die Umstellung auf das Leben in der Stadt eine enorme Herausforderung. So passiert es Jasper, dass er bei der kleinsten Aufregung gerne einmal die Krallen ausfährt. Dabei darf doch niemand erfahren, dass Jasper ein Werwolf ist! Selbst das coole Nachbarmädchen Elly sollte dies möglichst nicht herausbekommen und schon gar nicht der fiese Junge Carter. Wird es Jasper gelingen seine wahre Identität geheim zu halten?

Bereits ein Blick auf das Cover hat mich sofort überzeugt, dass ich diese Geschichte unbedingt lesen muss. Da ich übersinnliche Wesen wie Vampire, Werwölfe und Co. wirklich toll finde, war ich sofort neugierig auf Jaspers Geschichte. Zudem bin ich ein großer Fan von Autorin Antje Szillat und so war ich voller Vorfreude auf ihr neuestes Werk.

Gleich zu Beginn fällt einem als Leser der tolle Zeichenstil von Jan Reiser ins Auge. Seine comichaften Zeichnungen ergänzen den Text auf ansprechende Art und Weise. Ich mochte die leicht wölfische Darstellungsweise von Jasper und seiner Familie sehr gerne. Auch der Comicstil traf meinen Geschmack.

Aber auch die eigentliche Geschichte kann sich sehen lassen. Denn ab der ersten Minute entspinnt Antje Szillat eine abwechslungsreiche und dynamische Geschichte, rund um den jungen Werwolf Jasper. Ich konnte mich perfekt in Jasper und seine Ängste und Sorgen hineinversetzen. Denn so ein Leben als Werwolf zwischen „normalen“ Menschen ist alles andere als leicht. Mehr als einmal droht Jaspers wahre Identität aufzufliegen.
Schnell freundet er sich mit dem Mädchen Elly an. Elly ist teilweise ein wenig verrückt, aber absolut liebenswert. Ich mochte ihre Art von der ersten Sekunde an sehr. Schon bald möchte Jasper ihr unbedingt sagen, wer er wirklich ist.

In der Geschichte werden sich sicherlich einige Kinder wiederfinden. Denn der fiese Junge Carter ist ziemlich gemein zu den anderen Kindern im Buch und so gibt es leichte Abzeichnungen von Mobbing in der Geschichte. Ein Thema, das in der heutigen Zeit leider immer mehr Raum einnimmt und es daher umso wichtiger ist, dass es in Kinderbüchern thematisiert wird.

Das Ende der Geschichte hält dann noch eine äußerst interessante Entwicklung parat, die die jungen Leser sicherlich ein wenig überraschen dürfte.
Die Handlung an sich ist stimmig und rund. Dennoch fehlte mir dieses Mal tatsächlich das gewisse Etwas, das aufgrund des Themas eigentlich absolut gegeben ist, um mich wirklich begeistert zu sein. Ich las Jaspers Geschichte zwar gerne, aber so richtig mitfiebern konnte ich dieses Mal leider nicht.

Fazit:
Werwolf-Fans hergehört, kennt ihr schon Jasper Wulff, den coolsten Wolf der Stadt? In dieser lustigen und peppigen Geschichte lernt ihr Jasper und sein Werwolf-Leben ein wenig genauer kennen. Besonders gelungen sind dabei die comichaften Zeichnungen von Illustrator Jan Reiser.
Mich konnte die Geschichte nicht ganz so fesseln wie gewünscht, dennoch ist Antje Szillat wieder eine durchaus interessante Geschichte gelungen.
Ich vergebe 4 von 5 Hörnchen.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Mal wieder war es eine kleine Berg- und Talfahrt

Chain of Iron
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Inhalt:
London, Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Schattenjägerin Cordelia Carstairs hat eigentlich alles, was sie sich je wünschte: Verlobt mit ihrer großen Liebe James Herondale baut sie sich ein neues ...

Inhalt:
London, Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Schattenjägerin Cordelia Carstairs hat eigentlich alles, was sie sich je wünschte: Verlobt mit ihrer großen Liebe James Herondale baut sie sich ein neues Leben auf – und mit dem legendären Schwert Cortana beeindruckt sie Freund und Feind. Doch das Glück ist nur Fassade, denn James' wahre Liebe gilt der mysteriösen Grace. Außerdem wütet ein Mörder unter den Londoner Schattenjägern. Cordelia und ihre Gefährten versuchen ihn aufzuhalten – und verstricken sich dabei nur immer tiefer in ihre eigenen Geheimnisse und Lügen ...

Meinung:
Eigentlich könnte Cordelia Carstairs mehr als zufrieden sein, denn die Hochzeit mit ihrer heimlichen Liebe James steht kurz bevor. Doch Cordelia kann einfach nicht vergessen, dass diese Hochzeit auf einer großen Lüge aufbaut. Denn James liebt nicht Cordelia, sondern Grace. Als dann auch noch ein mysteriöser Mörder sein Unwesen treibt und willkürlich Schattenjäger tötet, ist es an Cordelia, James und ihren Freunden hinter das Geheimnis und die Motive des Mörders zu gelangen.

Ich muss sagen, dass die Bücher von Cassandra Clare bei mir immer eine Achterbahnfahrt der Gefühle auslösen. Denn auf der einen Seite liebe ich den Ideenreichtum, die überraschenden Wendungen und die vielen facettenreichen Charaktere der Autorin sehr. Auf der anderen Seite bedient sich Cassandra Clare gerne gewisser Stilmittel, um die Spannung künstlich nach oben zu treiben. Oft werde ich wahnsinnig dabei, wenn ein wirklich wichtiges Gespräch mal wieder durch eine andere Person oder durch ein Türklingeln unterbrochen wird.
So war es auch mit diesem zweiten Band der Reihe ein auf und ab.

Richtig toll fand ich, dass wir endlich mehr über die geheimnisvolle Grace und ihre traurige Vergangenheit erfahren. Zwar ist Grace kein Charakter, den man schnell in sein Herz schließt, dennoch kam ich nicht drumherum sie für ihr bisheriges Leben zu bemitleiden. Es ist mehr als verständlich, dass Grace zu diesem Charakter herangewachsen ist.
Mein Lieblingscharakter ist weiterhin Cordelia. Ich liebe ihre ehrliche und herzensgute Art. Sie versucht stark zu sein und zu akzeptieren, dass James sie nicht wirklich liebt.
James ist ein Charakter mit gehörig viel Charme, den er wohl eindeutig von seinem Vater geerbt hat. Auch er steht nicht zurück, um sich selbst in Frage zu stellen. In diesem zweiten Band hatte James wieder ein paar ganz starke Momente.
Und dann wären da noch die restlichen Tollkühnen Gesellen rund um Matthew und Anna, die einfach eine tolle Einheit bilden.

Ein Punkt, der mich bei der Charakterdarstellung dieses Mal jedoch extrem gestört hat, war das Alkoholproblem von Matthew. Ich hatte in diesem Band das Gefühl, dass seine Trunksucht einfach unter den Teppich gekehrt wurde. Jeder weiß davon, aber niemand möchte sich damit auseinandersetzen. Für mich wurde sein Alkoholproblem viel zu harmlos dargestellt, dabei finde ich es schon sehr extrem wie oft er zur Flasche greift.

Das Setting ist auch dieses Mal wieder grandios. Ich liebe London und die Zeit in der die Geschichte spielt. Es gibt dabei wieder viele Szenenwechsel und wir werden an etliche interessante Orte der damaligen Epoche geführt. Zudem versteht es Cassandra Clare perfekt Charaktere aus anderen Reihen in die Geschichte wie nebenbei einfließen zu lassen. Dabei schafft sie es, das Rad immer weiterzudrehen, wodurch man in jedem Band immer ein Stückchen mehr vom genialen Schättenjäger-Universum erfährt.
Natürlich dürfen auch die typischen Cassandra Clare Überraschungsmomente nicht fehlen, die das Hören der Geschichte zu einem großen Genuss machen.

Dennoch komme ich nicht umhin festzustellen, dass gerade die erste Hälfte der Geschichte doch arg gestreckt wird. In meinen Augen hätte hier an einigen Stellen ordentlich gekürzt werden können, da einfach zu wenig Relevantes passiert. Zudem treibt es mich schier in den Wahnsinn, wenn Cassandra Clare wichtige Gespräch mal wieder durch ein Türklingeln oder ähnliches im Keim erstickt. Nun könnte man davon ausgehen, dass man vielleicht so ein äußerst wichtiges Gespräch zu Ende führt, bevor man die Tür öffnet, doch nicht so die Charaktere von Cassandra Clare. Ich mag es einfach nicht, wie dadurch die Probleme gekünstelt weiter vor sich hergeschoben werden.

Gesprochen wird das Hörbuch dieses Mal von Oliver Kube. Oliver Kube hat die Aufgabe für mich variantenreicher als der Sprecher des ersten Bandes gelöst. Ich konnte hier deutlich besser differenzieren, welcher Charakter gerade spricht. Auch seine Stimmlage war angenehm und man hat Oliver Kube daher sehr gerne seiner Interpretation der Geschichte gelauscht.

Das Ende weckt, wie sollte es auch anders sein, große Lust in mir sofort zum dritten Band der Reihe zu greifen.

Fazit:
Mal wieder war es eine Berg- und Talfahrt ein Buch von Cassandra Clare zu lesen. Denn sie versteht es auf der einen Seite, wie kaum jemand anders, geniale und facettenreiche Charaktere zu schreiben. Auch das Setting kann jedes Mal bei mir punkten. Leider bedient sich Cassandra Clare wiederum Stilmittel, die recht durchschaubar sind und die Geschichte dadurch unnötig in die Länge ziehen. So haben sich auch diese 25 Hörstunden teilweise ein wenig gezogen.
Nach langem Überlegen, ob ich nun 3 oder 4 Hörnchen vergebe, habe ich mich aufgrund der vielen positiven Aspekte für 4 von 5 Hörnchen entschieden.

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